Nur Entgiftung, reicht das??

  • Servus Fliegereisi,

    wenn Dir das

    Zitat

    Keine offenen Gespräche oder ähnliches.


    reicht, dann ist ja gut...

    Aber scheinbar reicht Dir das nicht. Würde es mir auch nicht, denn das Verhalten Deines Mannes ist als "nasses" Verhalten einzustufen.

    Er trinkt nicht, damit ist das "Problem" behoben - hätte er gerne so, ist aber nicht der Fall.

    Was ihn von weiteren Schritten abhält, kann ich nur vermuten: Angst, sich selbst eingestehen zu müssen, Alkoholiker zu sein? Er will sich ein Hintertürchen offen lassen (Methode: "jetzt habe ich so lange nichts getrunken, Du siehst doch, dass ich nicht abhängig bin. Dann kann ich ja jetzt wieder mal...")?

    Was auch immer es ist, er wird es wissen. Aber so lange er nicht von sich aus zu weiteren Schritten bereit ist, wird es sich hier höchstwahrscheinlich nur um eine Trinkpause handeln, und eine Veränderung hat nicht stattgefunden. Die muss von ihm kommen, Du kannst sie nicht erzwingen.

    Dir bleibt nur, Dich abzugrenzen und Deinen Wunsch deutlich zu formulieren.

    Viel Kraft und
    LG
    Spedi

  • Hallo Fliegereisi,

    der Thread ist ein wenig auseinandergerissen. Verstehe nur Bahnhof.
    Du bereichtest von Deinem Mann, der nur Apfelschorle trank und bums ein paar Monate weiter liegt er im Koma !
    Was ist denn passiert ?

    Gruß _ODIN_

  • Hallo Fliegereisi,

    ja, Danke habe jetzt wieder den Faden.
    Ich wünsche Dir viel viel Kraft, das´alles durchzustehen !
    Mach Dir keine Vorwürfe, Du kannst da nichts für und leider kannst Du es auch nicht mehr ändern !

    Auch alles Gute für Deinen Mann !

    Gruß _ODIN_

  • Servus Fliegereisi,

    fürwahr eine unerquickliche Situation! Aber ich denke mal, die Ärzte wissen, was sie da tun.

    Aber nun mal zu dir. Es ist mir schon klar, dass Dich diese Situation, die ja nicht planbar war, komplett zurückwirft in der Entwicklung. In Deiner Entwicklung weg vom Alkohol, weg von Deinem alkoholkranken Mann.

    Um so wichtiger finde ich es, dass Du jetzt intensiv damit beginnst, Dir Hilfe zu holen. Sei es hier im Forum, sei es anderweitig. Warum die Eile? Nun, wir wollen dir helfen, selber eine gewisse Stabilität erreicht zu haben, bevor diverse Themen Deines Mannes auf Dich einströmen - wenn er dauerhaft aus dem Koma erwacht ist.

    Du hast bei Elfriede gelesen, wie belastend so eine Entwicklung sein kann. Und es ist leider nicht alltäglich, dass sich ein Alkoholiker so vorbildlich entwickelt, wie Elfriede's Mann!

    Von daher wäre es einfach gut, wenn Du für ich erst mal professionelle Hilfe hast, und somit einen Rückzugspunkt, in dem Du Deine Gedanken in Ruhe "sortieren" kannst.

    Sonst kann ich Dich nur ermuntern: schreib auf, was Dir auf der Seele liegt - hier wirst Du jede Menge an Informationen finden, und wir werden gerne unsere Erfahrungen weitergeben.

    LG und viel Kraft für Dich und Deine Familie,

    Spedi

  • Hallo Fliegereisi,

    du machst grad eine schwierige Zeit durch.
    Du hast angefangen zu hoffen, das sich etwas ändert er etwas tut und dann das.

    Mein Mann hat am Anfang auch nur Entgiftet (damit ich zu frieden bin) das hat nicht lange angehalten. Dann wieder Entgiftet aber schnell wieder getrunken und dann auch eine LZT angefangen aber nicht fertig gemacht. Weil er schon alles wußte was die geredet haben. Jedesmal stand ich hinter ihm und hab ihm den Rücken freigehalten.

    Bis ich gemerkt habe mir geht es nicht gut und ihm gefällt es so wie es ist am besten. Also mußte ich jetzt handeln, weil er nicht mehr handeln wollte.

    Ich wünsche dir viel Kraft und alles gute für deinen Mann.

    LG
    Elocin

  • Hallo Fliegereisi und Spedi!

    Zitat

    Wenn wir erst einmal die schlimmste Phase überstanden haben und ich mal wieder für mich selbst zur Ruhe komme wird sich dies sichererlich ändern

    Genau das ist der Punkt, wenn ein so nahestehender Mensch lebensgefährlich erkrankt ist, dann will ich den sehen, der sich in Ruhe fortbildet, ist jetzt übertrieben, ich weiß.

    ICH konnte das nicht, wir waren hier damals mitten in der Diskussion um Alkohol in Lebensmitteln, als mein Mann auf die Intensiv verlegt wurde, ab da habe ich eigentlich nur noch Besuche geleistet und abends hier Revue passieren lassen, aber sehr wenig für mich getan oder weiter über Alkoholismus recherchiert, ich gesteh es hiermit, da hatte ich nicht EINEN Nerv dafür.

    Nun gut, jeder reagiert anders, nur mal so als Erfahrungsbericht.

    Als es dann aufwärts ging, jau, da habe ich alles verschlungen , was nicht Niet- und Nagelfest war und vielen Leuten Löcher in den Bauch gefragt, gestehe ich auch :wink::lol: .

    Und habe mir therapeutische Hilfe geholt, wie gesagt, alles nach der akuten Lebensgafahr.

    Liebe Fliegereisi, ich hoffe weiter, das alles eine positive Wende nimmt, ein Tipp noch am Rande, mach eine Telefonkette, ist einfacher.

    Habe damals immer nur meine Eltern und meinen Schwiegervater informiert, der Rest war dann ein Selbstläufer, fertig.

    Außer der Reihe habe ich dann immer die Leute, die etwas am Rande des Geschehen standen, um sie quasi kräftemäßig auszusaugen, habe mir von einem ehemaligen Lehrer meiner Altenpflegeschule viel erklären lassen oder von einem Bekannten, der Arzt ist, mit dem ich das ganze Blutbild akribisch :roll: ( der Arme, ich glaube, der hatte am nächsten Tag immer Bronchialkatarrh, der rauchte vor Schreck eine Zigarette nach der anderen :shock::lol: ) durchgegangen bin, so lange, bis es MIR besser ging, das mußte einfach sein.

    Aus solchen extra Gesprächen habe ich sehr viel Kraft geholt, das ist wichtig, um in einer solch teilweisen langen, belastenden Situation nicht aus den Latschen zu kippen.

    Also, Ohren steif halten und schreib bald wieder!

    Liebe Grüße von
    Elfriede
    _______________________________________

    Wir können die Uhr nicht zurückdrehen, aber wir können sie neu aufziehen!

  • Servus Elfriede,

    genau das ist das schöne hier im Forum: dass wir auf die verschiedenen Erfahrungen unserer Mitglieder zurückgreifen können! 8)

    Fliegereisi kann sich das für sie passende herauspicken. :)

    Aber Du hast recht: auch ich bin in manchen Extremsituationen anfänglich sehr fixiert und komme nur schwer zur inneren Ruhe. Sich das anzutrainieren ist vielleicht gerade der falsche Zeitpunkt für Fliegereisi :(

    LG
    Spedi

  • Hallo Fliegereisi!

    Danke für deinen ausführlichen Bericht, ich weiß, wie sich die Tastatur anfühlt, wenn du solche Sachen über den eigenen Mann formulieren mußt, da wurde mir erstmal bewußt, wie schlimm das alles war :? .

    Puh, den hats aber ganz schön erwischt, nichts desto trotz, er ist ja wirklich gut aufgehoben, gleich auf die Neurochirurgie und ab an die Rehamaßnahmen..find ich klasse.

    Gerade nach einem Schlaganfall ist in den nächsten Tagen unheimlich viel herauszuholen, es ist oft erstaunlich, wie sich die Menschen danach wieder bekrabbeln und ja, es kommt natürlich auch auf die Motivation und Mitarbeit deines Mannes an.

    Kommt natürlich wieder die Gretchenfrage :roll: , WO stehst DU nun in dem ganzen Wirrwarr?

    Ich vermute, du weißt immer noch nicht, was du eigentlich für dich möchtest aufgrund der Lage?

    Tröste dich, mit dem Boden, der dir unter den Füßen gezogen wurde, genau das gleiche Gefühl hatte ich auch, monatelang, erst seit ein paar Wochen sehe ich wieder die klare Linie...

    Zum Gedankensortieren, wie wäre es mit therapeutischer Hilfe?

    Zu deinem Sohn kann ich dir nichts raten, habe selbst keine Kinder, vielleicht melden sich da mal hier die Eltern zu Wort :wink:.


    Fliegereisi, halt die Ohren steif, Du hast zumindest uns hier, die dir beim Denken manchmal etwas auf die Sprünge helfen können, bis dahin, alles Gute!

    Liebe Grüße von
    Elfriede
    _______________________________________

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  • Hallo Fliegereisi!

    Aha, das hört sich schon mal nach einem Schritt in die richtige Richtung an und erstaunlich, das es ihm so gut geht, wieder mal einer, der ganz schön !! Glück gehabt hat, finde ich... :!:

    Und gut, das es dir besser geht, da bin ich mal gespannt, wie es hier weitergeht.

    Liebe Grüße von
    Elfriede
    _______________________________________

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  • Hallo Fliegereisi!

    Hm, eine AHB??
    Sollte mein Mann damals auch bekommen, sie wurde abgelehnt, aber wir hätten die auch abgelehnt, die wurde ohne unserem Wissen gestellt.
    Warum?

    Sag mir eine AHB, die quasi mit einer LZT gekoppelt ist, DIE braucht dein Mann.

    Klartext:
    Wir hatten einfach zuviel Schiß, das in so einer AHB gebechert wird...

    Drücke die Daumen, das er trotzdem stabil bleibt.

    Wart erstmal ab, vielleicht geht das doch ruckzuck mit deiner AHB, ich wünsche es dir!

    Liebe Grüße von
    Elfriede
    _______________________________________

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