• Hi und herzlich Willkommen hier im Forum!

    Ich denke Du bist hier genau richtig! :lol:

    Denke darüber nach eine Entgiftung zu machen und eine Therapie zu beantragen, ggf. vorher einen Termin bei der Suchtberatung oder bei der Caritas zu machen (die fressen Dich dort nicht!).

    Alles andere hilft Dir nicht mehr, wie Du selbst siehst. Wenn Du so weiter machst ist bereits ein Grabstein für Dich reserviert (sorry, aber ich muss Dir das so sagen!).

    Pass auf Dich auf und denke um!

  • Hallo Hummelmann,

    ja, deine Situation ist wirklich saumäßig ernst, um es mal so auszudrücken.

    Du musst dringend was unternehmen. Am besten als ersten Schritt zur Suchtberatung oder zum Arzt, dann als zweiten Schritt zum klinischen Entzug (erspart dir nicht nur die körperlichen Gefahren eines kalten Entzuges, sondern wird auch von deiner Psyche als "konsequenter" Schritt verarbeitet, nicht so wie deine Wischiwaschi-Selbstentzüge die dich keinen Schritt vorangebracht haben). Und drittens solltest du dann dringend wieder eine Therapie in Augenschein nehmen um konsequent an dir zu arbeiten. Denn so wie ich es verstehe, wirst du viel aufzuarbeiten haben, nachdem du dich Jahre lang konsequent (nicht nur mit Alkohol) zugeballert hast.

    Gruß,

    Blizzard

    Erst unter den Hammerschlägen des Schicksals, in der Weißglut des Leidens an ihm, gewinnt das Leben Form und Gestalt. (V.E. Frankl)

  • Hallo Hummelmann,

    bis auf die Sache mit dem Gras haben wir vieles gemeinsam. Ich bin ebenfalls Student (bald 26) und habe auch "nur Bier" getrunken. In ganz aehnlichen Mengen wie Du, also von 6-12 Bier am Tag je nach "Tageskondition". Daher kann ich sehr gut verstehen, wie Du Dich fuehlst. Ich habe mich nicht anders gefuehlt und zum Schluss war ich nicht nur koerperlich, sondern auch seelisch total fertig und war auch im Begriff, alles zu verlieren, was ich mir aufgebaut habe (trotz meiner Naesse erstaunlicherweise). Alkohol ist halt immer eine Talfahrt, keiner ist ausgenommen.

    Wenn Du hier etwas gelesen hast weisst Du ja, dass ein kalter Entzug (also einfach aufhoeren ohne aerztliche Betreuung) sehr gefaehrlich bei Alkohol ist. Du koenntest in ein Delir fallen, verkrampfen, ersticken oder irgendwo einfach zusammenklappen. Die Liste ist lang. Und ich hatte einen wirklich horrenden Entzug mit lebendigen Halluzinationen, Panikattacken und sonst was, so dass ich mich (auch nach dringendem anraten hier) dann am dritten Tag in die stationaere Entgiftung begeben habe. Es war immernoch nicht gerade schoen aber doch um einiges ertraeglicher -- und natuerlich ungefaehrlicher fuer mich.

    Ich gehe jetzt einfach mal davon aus, dass Du etwas aendern willst an Deinem Leben? Dir muss klar sein dass es ohne Deinen festen Willen nicht geht. Viele muessen sehr tief fallen, um ihn zu bekommen (Stichwort "persoenlicher Tiefpunkt"). Vielleicht hat der Alk Dein Leben schon genug ruiniert, so dass Du diese Einsicht, diesen Willen, hast?

    Dann solltest Du sehr bald (am Besten morgen bzw. heute) zum Arzt gehen und die Karten auf den Tisch legen. Und zwar ohne Vorbehalte und Beschoenigungen. Du kannst dann mit ihm besprechen, dass Du gerne eine stationaere Entgiftung machen willst und er kann Dir dann eine Ueberweisung ausstellen. Wenn Du jetzt zoegerst, denke an eines: Jeden Tag wird es ein Stueckchen schlimmer und es gibt keinen Morgen -- morgen ist nie. Handel heute und jetzt. Und mache auf keinen Fall einen kalten Entzug, sondern trinke bis zu Deiner Entgiftung zumindest soviel, dass Du "ueber die Runden kommst". In der Entgiftung wird der Dreck dann kontrolliert abgesetzt.

    In letzter Zeit sieht man es wieder sehr, dass sich Leute hier anmelden und nicht bereit sind, die Ratschlaege, die man ihnen hier unterbreitet, auch fuer sich anzunehmen. Du wirst sicher sehr viel ueber Alkoholismus lernen in naechster Zeit. Im Moment ist es wichtig, dass Du den Leuten hier vertraust und die richtigen ersten Schritte tust. Alles Weitere kann man dann danach Stueck fuer Stueck besprechen. Ich hoffe Du bist einer von denen, die Hilfe annehmen koennen -- und die einsehen, dass es ganz alleine nicht funktionieren kann -- und sich somit so einiges ersparen. Den ersten Schritt hast Du schon getan. Jetzt liegt es an Dir (und nur an Dir), den naechsten zu tun.

    Und nicht vergessen: "He who hesitates is lost.".

    Liebe Gruesse,
    Michael

  • Gut, dass Du gleich bereit bist einen Termin bei der Suchtberatungsstelle oder eine medizinischen Beratungsstelle zu machen. Man merkt auch, dass es Dir wirklich ernst ist mit Deinem Vorhaben vom Alkohol loszukommen. Beherzige die Ratschläge, die Du hier kriegst. Nur wenige die erfolgreich abstinent leben, sind auf anderem Wege abstinent geworden als durch eine Entgiftung mit anschliessender Therapie und natürlich einer entsprechenden Nachbehandlung durch die Suchtberatung oder Psychotherapeuten und natürlich durch den Besuch von Selbsthilfegruppen.

    Wer gar keine von diesen Institutionen besucht hat, hat wohl entweder ein Wunder erlebt oder säuft immer noch.

    Ich möchte Dir auch schon deswegen raten den Entzug in der Klinik zu machen, weil Du dort mit vielen Leuten zusammenkommst, wo Du mal siehst, was der Alkohol für Auswirkungen haben kann und was viel wichtiger ist, Du wirst merken dass dies nicht bequem ist und dass Du trotz allem einiges dafür tun musst. Wer "nur" zu Hause den Stoff absetzt und dann vor sich hindümpelt macht diese Erfahrungen nicht und deswegen ist der Griff zur Flasche auch nach ein paar Wochen oft nicht zu vermeiden.

  • Hallo Hummelmann,

    Deine Herangehensweise ist grundsaetzlich ganz gut. Ich selber habe halt den direkten Weg in die Entgiftung gesucht, ich wollte quasi nicht lange herumfrickeln (zumal ich schon auf Entzug war). Ich will hier nochmals betonen: Mache auf keinen Fall einfach einen kalten Entzug, das ist gefaehrlich und bringt Dich nicht weiter. Schau dass Du es irgendwie auf eine stationaere Entgiftung hinauslaufen lassen kannst, bei Deinen Trinkmengen ist das sicher sinnvoll.

    Du musst auch aufpassen, dass es bei Dir nicht wieder zu einer Suchtverlagerung kommt. Also dass Du jetzt nicht wieder den Alk gegen das Gras eintauschst oder aehnlich. Am Besten rueckst Du gleich mit allem raus und machst geschlossen Reine mit dem ganzen Zeug. Denn sonst kommst Du doch nur wieder vom Regen in die Traufe.

    Du hast jetzt so einiges vor Dir und der Berg scheint gross, ich weiss das. Auch Dein Studium koennte vllt. etwas leiden darunter. Allerdings glaube ich, dass Du, wenn Du jetzt so weitermachst, Dein Studium sowieso vergessen kannst. Also was ist ein Semester mehr, am Ende zaehlt nur der Erfolg. Und Du wirst sehen wie super es ohne Alk funktioniert, fast wie frueher in der Schule als man noch jung und unschuldig war ;) Ein herrliches Gefuehl lass Dir sagen, seine Kraft wieder zu haben. So wie heute, von 0930-1730 Schule das haett ich nass nie durchgehalten.

    Will sagen dass die Prio eins jetzt fuer Dich sein sollte, Dein Leben in die richtigen Bahnen zu lenken. Alles andere sollte jetzt zweitrangig sein. Ich behaupte, dass der Rest dann fast von selber kommt, wenn Du endlich wieder klar bist und Deine Kraft zurueckkommt. Den Hang, sich treiben zu lassen, kenne ich sehr gut. Das kommt auch vom Alk, der macht faul und traege und auch gleichgueltig. Du wirst sehen mit dem Alk verschinden auch diese Eigenschaften an Dir mit etwas Motivation fast von selber.

    Mach Dir jetzt nicht zuviele Gedanken, gehe Schritt fuer Schritt und behalte Dein Ziel im Auge. Wenn Du dann noch bereit bist, Ratschlaege und Hilfe fuer Dich von den Leuten hier anzunehmen -- was dem Anschein nach so ist -- bist Du eigentlich schon in besten Haenden. Ab da kann es fuer Dich nur noch bergauf gehen, davon bin ich ueberzeugt. War bei mir genauso. Im Moment zaehlt das Heute und Jetzt.


    liebe Gruesse,
    Michael

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