• Hallo Ihr Lieben,
    eigentlich wollte ich meine Geschichte woanders plazieren, aber ich konnte mich da nicht einloggen. Karsten, vielleicht verschiebst Du sie an die richtige Stelle! Danke!!

    Am 01.07.2007 werden es 13 Jahre, dass ich das letzte Mal Alkohol trank.
    Das war für mich mein persönlicher Tiefpunkt. Wenige Wochen zuvor hatte ich meinen Führerschein wegen Trunkenheitsfahrt verloren (2,4 ). Oft wollte ich während meiner nassen Zeit aufhören zu trinken. Aber ich schaffte es einfach nicht. An diesem bewussten Tag hatte ich das bestimmte Gefühl, heute muss etwas passieren!!! Ich kann und will so nicht weiterleben. Die ganzen Jahre habe ich in Kauf genommen, dass ich meinem Körper massiv Schaden zufügte und konnte nicht aufhören. Da ich ein gläubiger Mensch bin, lag ich oft im Bett, zog mir in meiner Verzweiflung die Decke über den Kopf und klagte Gott an, warum er mir denn nicht half.
    Wie oft habe ich gebetet, dass er mir den Weg aus der Sucht zeigt. Ich kam mir so hilflos und verlassen vor. -Am 1. Juli 1994 kam mein Mann nachmittags von der Arbeit und fand mich bewusstlos im Bett vor. Er rief den Notarzt und der lieferte mich in die Suchtklinik zur Entgiftung ein. Dort blieb ich 3 Tage auf der geschlossenen Abteilung, allerdings ohne Distra zu bekommen, da ich lediglich stark schwitzte. Diese Tage waren einfach nur schlimm. Damals schwor ich mir, da will und komm ich in meinem Leben nicht mehr hin!! Ich stellte noch während meines Aufenthaltes einen Antrag auf Therapie, die direkt ohne Unterbrechung an die Entgiftung anknüpfte. So war ich insgesamt ca 12 Wochen aus meinem gewohnten Umfeld. Ich habe mich ganz auf die Therapie eingelassen und habe viel über mich und mein Verhalten gelernt. Nach meiner Entlassung ging ich zur Caritas zu Einzelgesprächen (kostenlos), in einen Frauengesprächskreis und in eine SHG, die ich bis heute immer noch besuche. Von Parties hielt ich mich anfangs fern. Im ganzen Haus gab es keinen Alkohol. Mein Aussehen und mein Auftreten haben sich zum Vorteil verändert. Mein Selbstwertgefühl stieg zwar langsam, aber stetig. Niemand käme heute auf die Idee, dass eine Alkoholikerin vor ihm steht. Ich schreibe dies nur, um vor allem Euch Frauen Mut zu machen, Euch Hilfe zu suchen. Nach einer erfolgreichen MPU bekam ich meinen Führerschein zurück. So wie damals habe ich mich in meinem ganzen Leben noch nie geschämt!! Ich war die einzige Kandidatin unter lauter Männern!! 6 Jahre später fand ich sogar noch einen Halbtagsjob, der mir im wahrsten Sinne des Wortes vom Himmel in den Schoß gefallen ist. Natürlich habe ich mir kein Schild um den Hals gehenkt, dass ich trockene Alkoholikerin bin und es hat Jahre gedauert, bis ich mich nach und nach outete. Das Leben hat mich wieder, und ich danke Gott von Herzen, dass ich es bisher geschafft habe. Heute weiß ich, dass meine Gebete nicht umsonst waren. Natürlich ist mein Leben nun nicht immer eitel Sonnenschein, aber ich lebe es, und das ist was zählt und mich und meine Familie glücklich macht. Eins habe ich noch vergessen, bei all dem Schlamassel hat mein Mann immer zu mir gehalten. Wir sind seit 1973 ein Paar. Also das gibt es auch!!
    Liebe Grüße Elisabeth

  • hi Elisabeth,

    willkommen hier bei uns im Forum [Blockierte Grafik: https://beispiel.rocks/beispiel.rocks/smilys.net/smiley_blumen/flowerface.gif].

    Ich hoffe noch viel von Dir hier lesen (und lernen) zu dürfen. Mich interessieren halt schon die Geschichten von Frauen, die trocken wurden, ganz besonders ... .

    Ich wünsche Dir einen schönen Abend und grüsse Dich herzlich, liv

    Geduld ist die Kunst, nur langsam wütend zu werden ...

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