Kalter Entzug?

  • Hallo ihr alle!

    Habe mich heute vorgestellt und da ist auch mein Werdegang wiedergegeben. Ich habe mich jetzt erstmal wochenlang damit auseinander gesetzt ob ich überhaupt alkoholkrank bin. Ich denke
    nun ich bin es. Jetzt wird hier immer davon abgeraten den Entzug ohne Arzt durchzuführen. Meine Ärztin hat noch 2 Wochen Urlaub, muß ich jetzt deshalb warten? Gestern habe ich keinen Alkohol getrunken war sehr gereizt und nervös und konnte nicht schlafen. Allerdings jetzt wo mir meine Situation endlich klar geworden ist möchte ich ungern noch 2 Wochen warten, ich möchte aber auf gar keinen Fall zu einem anderen Arzt. Ich brauche euren Rat, was soll ich machen?

    Schönen Dank im voraus.

  • Hallo Abendstern,

    warum möchtest du denn nicht zu einem anderen Arzt, du hast es doch eilig?

    Dein Arzt hat doch bestimmt eine Vertretung während seines Urrlaubs.

    Solltest du eine Entgiftunng im Krankenhaus machen ist dort doch wieder ein anderer Arzt zuständig.

    LG Maddin

  • Hallo,

    kann man denn nur in der Klinik entgiften? Geht das mit ärztlicher Betreuung nicht auch zuhause? Problem sind meine Kinder, keiner kümmert sich dann. Mein Mann ist der Meinung ich spinne, man könnte sich auch einreden ein Alkoholproblem zu haben. Er ist der Ansicht wer nicht trinken will, trinkt eben nicht. Deshalb kommt die Klinik als letzte
    Möglichkeit in Frage.

  • hallo abendstern

    erst mal willkommen im form

    ich stand in der gleichen situation da, mein mann übrigens selbst alki kam mir mit dem selben mist, meine kinder waren 2, 9, 14 und 15. ich bin von heute auf morgen für ne woche ins kh gegangen. es geht schon irgendwie, da gibt es jede menge hilfe. kirchen und sonstige vereine haben so ne art tagesmütter die so lange die mutter im kh ist den haushalt weiter machen damit die kinder zu hause bleiben können.
    darüber kannst du dich auch bei der suchtberatung informieren.

    du mußt jetzt an dich denken, notfalls auch gegen die argumente deines mannes. wer nicht betroffen ist hat es oft sehr schwer zu verstehen wie es uns geht. wir haben eine tötliche krankheit, da ist keine zeit zum rumeiern. lass ihn reden und tu was. es geht alles, man muß nur wollen.

    doro

    Alkohol ist ein prima lösungsmittel es löst familien arbeitsverhältnisse freundeskreise und hirnzellen auf.
    trocken seit 18.10.2001

  • [quote='Karsten']Hallo,
    .
    Habt ihr so ein schlechtes Verhältnis, dass er nicht das Beste für Dich will?


    Nein wir verstehen uns sehr gut, allerdings gibt es gewisse Themen, speziell im psyschichen Bereich die sind für meinen Mann einfach hausgemacht.

    Er trinkt auch regelmäßig Bier, kann aber im Gegensatz zu mir seinen Konsum kontrollieren, ob er abhängig ist kann ich nicht beurteilen. Er
    kann auf jeden Fall auch ohne. Da liegt wahrscheinlich der Knackpunkt,
    er kann ohne warum andere nicht.

    Ich habe mich aber für heute Abend beim Vertretungsarzt angemeldet,
    hoffentlich sieht er die Dache anders als mein Mann.

  • hallo abendstern

    das ist ein wichtiger schritt in die richtige richtung, mach dir nicht soviel sorgen, alkoholismus ist eine krankheit die weiter verbreitet ist als man denkt. alles gute beim arzt heute abend.

    doro

    Alkohol ist ein prima lösungsmittel es löst familien arbeitsverhältnisse freundeskreise und hirnzellen auf.
    trocken seit 18.10.2001

  • Hallo Abendstern,

    gut dass du dich entschieden hast zum Arzt zu gehen.

    Schreib doch anschließend mal was der Arzt meinte.

    LG Maddin

  • Hallo ihr Alle!

    Ich komme gerade vom Arzt! Ich habe eine Überweisung für die Suchtambulanz bekommen und soll mich direkt morgen um einen Termin bemühen. Mache ich natürlich auch sofort morgen Früh. Dort wird nach Aussage des Arztes entschieden ob ambulante oder stationäre Behandlung.

    Bis zu meinem Termin bei der Suchtambulanz soll ich auf keinen Fall auf Alkohol verzichten, allerdings soweit einschränken das ich keine Entzugs-
    erscheinungen bekomme.

    Mit meinem Mann habe ich auch nochmal gesprochen und ihm ist jetzt klar
    das ich krank bin und nicht überhysterich. Er steht jetzt voll hinter mir.
    Ein Glück, ich hatte schon Angst mich jetzt auch noch rechtfertigen zu
    müssen das richte zu machen.

    Jetzt bin ich erst mal sehr zuversichtlich und denke mit der richtigen
    Unterstützung alles wieder hin zu kriegen. Das einzige was ich total blöd
    finde ist, ich mochte eigentlich gar kein Alkohlo hat mir nicht geschmeckt
    aber irgendwann hat man den Geschmack toleriert.

    Vielen Dank für Eure guten Tipps, ich melde mich wieder und halte euch
    auf dem neuesten Stand.

  • Hallo Annika!

    Ja, habe heute bei der ersten Suchtambulanz angerufen und mußte fünfmal an anderen Stellen innerhalb des Hauses anrufen, fand ich sehr nervig und unsympathisch. Habe dann einen Termin bekommen.

    Aufgrund der dadurch aufgebauten Antipathie habe ich noch bei einer
    anderen Ambulanz angerufen, ist auch örtlich näher für mich und habe nach einem supernetten Telefonat einen Termin für den 26. Juni zum Vorgespräch bekommen.

    Ich werde auf jeden Fall erzählen wie es weitergeht. Ich habe nur den Gedanken noch nicht ganz raus vielleicht doch auf eigene Faust loszulegen. Geduld war noch nie meine Stärke, aber gerade die werde
    ich wohl am meisten brauchen. Kann mann Geduld erlernen?

  • Hallo Annika!

    Mir der Einweisung kann ich vergessen, habe ich gestern beim Arzt direkt nachgefragt. Er meinte,
    da ich auf ihn einen strukktuierten Eindruck mache und auch sonst ein recht sicheres Auftreten habe ohne irgenwelche Unsicherheiten, sollten die Plätze in KH Patienten vorbehalten bleiben, die gesundheitlich schlimmer dran sind.

    Ich selber bezeichne mich auch nicht als Notfall, ich befürchte nur das ich mir das Problem schönreden könnte und alles beim alten lasse, je länger ich warte.

    Anderseits jetzt habe ich einen Termin bei der
    Suchtambulanz und besuche mehrmals täglich dieses Forum, schon alleine um mich mehrmals täglich daran zu erinnern das ich wirklich ein Problem habe und es nichts schönzureden gibt.

    Es wird schon werden, das wird halt eine Geduldsprobe und wenn ich die jetzt habe,
    habe ich immerhin schon dazu gelernt.

  • Zitat von newby

    Vieleicht hilft es dir wenn du bis zum Beginn der Therapie in eine Selbsthilfegruppe gehts.
    Mein Favorit sind die AA
    Hier kann man jeden Tag zu einem Meeting gehen und mittlerweile möchte ich das nicht mehr missen.
    Es hilft mir immer wieder nicht zu trinken.
    Und für den Notfall bekommst du eine Liste mit Telefonnummern von lieben Menschen die sich bereiterklärt haben dich aufzufangen bevor du zur Flsche greifst.

    Viel Erfolg!

    Grüße
    Newby


    Jetzt bin ich vollendes verwirrt, was meinst Du damit es hilft immer nicht zu trinken. Bisher wurde mir von allen seiten gesagt wie gefährlich es ist dem Körper das Gift sofort komplett zu entziehen, wenn man nicht unter
    ärztlicher Aufsicht ist. Bringe ich jetzt alles ducheinander.

  • Danke nochmal für die Information, ich habe ja wie vermutet wirklich alles durcheinander gebracht. So wie Annika die Reihenfolge aufgezählt hat wollte ich auch vorgehen. Werde mich aber trotzdem jetzt mal gezielt nach SHG in der näheren Umgebung erkundigen. Wir wohnen hier sehr ländlich und im Umkreis vo 10 Km habe ich keine Anlaufstelle.

    Die Sekretärin der Suchtambulanz meinte aber es gibt im Umkreis der Klinik so einige Anlaufstellen.

    Danke für eure Hilfe

  • Hallo alle zusammen!

    Seit dem ich mich nun innerlich dazu entschlossen habe, auf keinen Fall ambulant zu entgiften, fühle ich mich eigentlich ganz gut - nicht mehr so
    ängstlich und verunsichert.

    Im Moment bin ich mal wieder total energielos und fühle mich einfach nur überlastet, meine Familie ist jetzt mal wieder extrem anstrengend und saugt mich regelrecht aus. Rede ich mir wahrscheinlich auch nur ein, weil ich nicht sonderlich belastbar bin. Die lassen mich aber auch nie einen Gedanken zu Ende denke. geschweige denn ein Sqtz zu Ende bringen.

    Ist es eigentlich sehr egoistisch von mir, das ich bei meinem stationären
    Aufenthalt am liebsten keinen sehen will, damit ich mal absolut von diesen
    " Blutsaugern" verschont bleibe?

    Seitdem ich mir eingestanden habe das ich süchtig bin, bin ich regelrecht
    empört darüber das ich alle Probleme und Problemchen meiner Familie
    aus der Welt schaffen soll. Aber keiner denkt an mich. Bin ich unfair?

    Diese negativen Gefühle hatte ich die letzten 5 Jahre oft , aber irgenwie
    sehe ich es nicht mehr ein nur zu funktionieren, weil alles das so kennen.
    So wie ich das sehe bin ich emotinal völlig am Ende.

  • Hallo Abendstern,
    herzlich Willkommen hier im Forum,und unserer SHG.

    Zitat

    Ist es eigentlich sehr egoistisch von mir, das ich bei meinem stationären
    Aufenthalt am liebsten keinen sehen will, damit ich mal absolut von diesen
    " Blutsaugern" verschont bleibe?

    Dieses hat nichts mit Egoismus zu tun :!:

    Du bist ausgebrannt,hast noch nicht einmal Kraft genug,dein Leben in vernünftige Bahnen zu lenken,und sollst dann noch weiterhin funktionieren,aus alter Gewohnheit,nur um es anderen Recht zu machen?

    Sorry,so wird das nicht's,und so kann es auch nicht's werden,wenn Du,jetzt nicht einmal die nötige Distanz zu allem bekommst :!:

    Ein stationärer Aufenthalt,ist daher sehr sinnvoll,da Du,dann einmal Zeit hast,dich auf das wesentliche zu konzentrieren,und einen klaren Kopf bekommst.Auch wie es weitergehen soll für dich.

    Du brauchst diesen Abstand,geistig wie körperlich :!::!:

    Es ist dein gutes Recht,und völlig legitim,daß Du einforderst,keinen aus der Familie zu sehen,zumindest nicht in diesem Zeitraum :!:

    Das hat nicht's mit Egoismus zu tun,sondern Handeln aus Eigenverantwortung,denn die Verantwortung,für dein Leben,wird Dir,niemand abnehmen,auch nicht die Familie,für die Du,dich aufopferst :!:

    Du bleibst am Ende auf der Strecke,und alle anderen lachen sich ins Fäustchen.

    Gott gab uns den Esel,nur reitenn müssen wir selbst :!:

    Gruß Andi

  • Servus Abendstern,

    ich kann Dich nur ermutigen, die Entgiftung stationär durchzuführen. Mit einem komplizierten Beinbruch würdest Du ja auch nicht ambulant behandelt werden wollen, oder?
    Und ob Dein Göttergatte versteht oder nicht - geschenkt! Hauptsache, er nimmt es hin. Und wenn selbst das zu viel verlangt sein sollte, dann klink' Dich vorübergehend aus. Deine Gesundheit sollte es Dir wert sein.

    Wenn Du erst mal wieder gefestigt bist, dann kannst Du Dich noch lange genug für die Familie aufopfern (wenn Du das dann noch willst... :oops: )!

    Also, zieh Deinen Weg durch, die Richtung passt schon! Ich wünsche Dir ganz viel Kraft auf Deinem Weg.

    LG
    Spedi

  • Hallo ihr Alle!

    Mein Mann kommt eigentlich sehr gut ohne mich klar. Er hat die letzten Jahre immer wieder den Vorschlag gemacht ich solle mal eine Woche
    oder ein langes Wochenende ohne Familie Urlaub machen. Das habe ich aber nie gemacht, weil unsere Tochter total auf mich fixiert ist.

    Unser Sohn ist da unproblematischer, der ist wahrscheinlich froh wenn ich
    mal eine Zeit von der Bildfläche verschwinde. Ich bin ihm zu streng, mein
    Mann ist viel gelassener und geduldiger.

    Mein Mann und ich müssen da noch ganz in Ruhe die Vorgehensweise
    besprechen, da ich auch nicht bereit bin, die Kinder einzuweihen, die plaudern mir noch zu viel aus.

    Das sind aber alles Dinge die ich einfach auf mich zukommen lasse,
    manches regelt sich auch von allein.

    Vielen Dank für eure mutmachenden Worte.

  • Hallo ihr alle!

    Jetzt ist die Wartezeit endlich vorbei, morgen ist mein ungeduldig erwarteter Termin zur Suchtambulanz. Die Wartezeit ist endlich vorbei
    und "das Saufen auf Rezept" hoffentlich auch bald.

    Das lesen hier im Forum hat mir sehr geholfen, ich danke für alle Antworten. War mehrmals kurz davor den Termin wieder abzusagen.

    Finde aber hier immer wieder die richtige Hilfestellung.

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