Wie holt ihr euch euren Kick (Rausch)?

  • ..............ihr euch heute, wo ihr trocken seit, euren Kick (Rausch)?
    Ich habe festegestellt, dass ich mich beim Hören von Musik sehr gut fallen lassen kann und ich meine Gedanken (welche ich vorher mit Alkohol und Drogen zum schweigen brachte) sehr gut abstellen kann.
    Eine weitere große Hilfe stellt die Literatur da. Beim Lesen schaffe ich es ab und an, mein Kopfkino zum Schweigen zu bringen und auch das Zusammensein mit Freunden - welches mir immer noch am schwersten fällt (da Einzelgänger) - bereitet mit Glücksgefühle.
    Ich würde mich freuen, wenn ihr über eure Abschaltmechanismen berichtet und ich wünsche euch viele glückliche, zufriedene Stunden.
    Klaus (mehrfachabhängig und zufrieden abstinent)

    Einmal editiert, zuletzt von Anonymous (21. Dezember 2004 um 07:58)

  • Hallo Karsten,
    ich wünsche dir einen guten Morgen.
    Ich habe schon gelernt die kleinen Dinge des Lebens zu genießen und erfreue mich an den normalen Dingen - dem Gesang der Vögel, dass Lachen meiner Mitmenschen, einem gutem Essen mit Freunden etc.
    Meine Frage zielt dahin, dass es mir nur schwer gelingt, meine Gedanken zu stoppen zu bringen.
    Ich bin im Kopf immer mit irgendwelchen Dingen beschäftigt und dieses Kopfkino ist mir oftmals lästig.
    Ich genieße von daher die Momente des Musikhören, in denen der Kopf schweigt, ich völlig leer bin und oftmals völlig high fühle.
    Ich sehe die Zeit meiner Sucht auch nicht nur negativ - was nicht heißt, dass ich sie zurück sehne.
    Ich habe schon schöne Momente mit meinen Drogen erlebt und ich denke, dass nur die letzten Jahre meines Alkohol- und Drogenkonsum (die Zeit des süchtigen Konsumieren) völlig negativ waren.
    Mich interessiert also lediglich, was die Besucher des Forum tun um sich Glücksmomente zu bescheren.
    Mich würde interessieren, welche Hilfmittel ihr nutzt, um euch gute Gefühle zu verschaffen.
    Liebe Grüße sendet
    Klaus (mehrfachabhängig und zufrieden abstinent)

  • Nachdem mein Vater mir mal sagte, daß es das Wichtigste überhaupt ist, abzuschalten, habe ich mir das systematisch selbst beigebracht.

    Ich habe mich "dazu gezwungen", an nichts zu denken - mir fällt da immer der Vergleich mit dem Film Ghostbusters ein, wo an nichts gedacht werden darf.

    Und so schalte ich abends einfach ab, indem ich mein Hirn total leere. Ich sitze einfach da, "starre" quasi in den Raum und sehe durch alles hindurch. Ich nehme nichts wahr.

    Und so gebe ich meinem Kopf die Zeit, das Erlebte des Tages zu verarbeiten, ins Langzeitgedächtnis oder wo auch immer hinzusortieren und Platz zu schaffen, um überhaupt wieder etwas realisieren zu können.

    Und dann schaffe ich es auch, mich an kleinen Dingen zu erfreuen und sie zu sehen.

    Sei du selbst die Veränderung, die du dir wünschst für diese Welt. – Mahatma Gandhi

  • Hallo,

    wir haben mal über das Thema gesprochen. Da wir viele Jahre durch Drogen unser Leben nicht mitbekommen haben, wollen wir jetzt gar nicht abschalten. Wir versuchen jede Minute intensiv zu leben und uns zu freune, das unser Kopf wieder klar ist.
    Musik haben wir in unserer Drogensucht auch immer zum abschalten gebraucht, aber das haben wir nicht mehr nötig. Das Leben ist einfach zu schön, als sich davon zu stehlen.

    Heidi und Charl

  • hi
    mein beitrag hat jetzt zwar nichts mit dem eigentlichen thema zu tun, aber ich wollte euch mal eben sagen, dass mich euer Beitrag sehr gefreut hat. Besser kann man es nicht sagen. Ich will nicht sagen, dass es der schönste in diesem Forum ist, da ich noch nicht alle gelesen habe, aber momentan ist es mein Favoriet!!!!!!!!!!!!
    Gruß
    Steffen

  • Hallo,

    der Verdrängungseffekt ist meiner Meinung mit dem sogenannten Abschalten gleichzusetzen.
    Warum will man vom normalen Leben abschalten? Die Frage kann ich nicht verstehen. Wenn der Alkohol nicht mehr die Sinne betäubt, kann man doch das normale schöne Leben in vollem Umfang ausleben.


    Gruß

    Susanne

  • Hallo Susanne.
    Das Eine schließt doch das Andere nicht aus.
    Auch ich genieße mein Leben ohne Alkohol oder andere Drogen. Jeder Tag hat seine eigene, schöne Qualität und ich weiß zu schätzen, endlich von der Sucht befreit zu sein.
    Ich bin lediglich der Auffassung, dass ich ab und an ein Rauscherlebnis, ohne die Einnahme eines Stoffes, genießen möchte. Hierzu verhilft mir die Musik, ein Spaziergang in der Natur, das Gefühl beim Sex und vieles mehr.
    Es geht um kurzfristiges Aussteigen ohne Reue und ich finde es schon bedenklich, wenn dieses von einigen Forenbesuchern/innen verteufelt wird.

    @ Charl und Heidi
    Wenn ich euren Betrag lese, frage ich mich, wer von den Beiden schreibt und wessen Meinung wird geäußert?
    Seit ihr eine Person oder lebt ihr in einer solch engen Symbiose das ihr nur eine Meinung besitzt?
    Ich finde solche Sätze wie:
    "Musik haben wir in unserer Drogensucht auch immer zum abschalten gebraucht, aber das haben wir nicht mehr nötig."
    schon sehr arrogant.
    Was heißt denn, dass haben wir nicht mehr nötig?
    Seit ihr durch das überwinden eurer Sucht - wer von euch ist überhaupt der Abhängige, wer der Co? - zu Heiligen geworden?
    Ist ein Mensch der Musik zur Entspannung nutzt, ein schlechterer Mensch, als ihr es seit?

    Soviel für heute. Ich wünsche allen Forenbesuchern/innen zufriedene 24h

    Liebe Grüße von

    Klaus (mehrfachabhängig und zufrieden abstinent)

  • Hallo,

    Wir finden es Schade, das Du anstatt von Dir zu sprechen, versucht die Argumente oder Erfolge in der Bewähltigung unserer und anderer Mitglieder nicht akzeptierst.
    Es gibt sicher viele Wege aus der Sucht. Jeder hat seinen, wir haben es bis zum heutigen Tag geschafft, was uns freut.
    Warum wir immer in der Wirform schreiben?
    Beide sind wir Drogenabhängig und versuchen zusammen den nüchternen Weg zu gehen. Da wir ein Herz und eine Seele sind, schreiben wir hier unsere gemeinsammen Gedanken.
    Bisher hat es niemanden mißfallen.
    Du solltest Dir auch nicht Fragen über uns stellen, sondern über Dich.
    Nüchtern werden heißt auch Veränderung. Wir haben eben unsere Zeit damals mit Musik totgeschlagen und heute ist das Leben einfach zu schön, als das wir im Sessel hängen und uns zudröhnen lassen wollen.

    Heidi und Charl

  • Hallo Heidi und Charl.
    Klar gibt es etliche Wege aus der Sucht und jeder sollte seinen Weg gehen. Es freut mich, dass ihr euren Weg gefunden habt und ich wünsche euch auf diesem Weg viel Erfolg.
    Ich habe allerdings nicht das Gefühl, dass ich nicht von mir gesprochen habe - die Fragen an euch stellte ich lediglich zur Klärung des Bildes welches ich mir von euch machte.
    Ich habe in den Jahren meiner Abstinenz und den Jahren meines Gruppenbesuchs gelernt sehr genau hin zu schauen und fand es halt bedenkendlich, dass da zwei Menschen versuchen aus einem Mund zu sprechen.
    Ich bin seit nunmehr 15 Jahren verheiratet und würde mir niemals anmaßen für meine Frau sprechen zu wollen. Ich schaue nämlich immer nur vor ihren Kopf und kann nur bedingt etwas über ihre Empfindungen und ihre Gefühllage aussagen.
    Zu meiner Person ist zu sagen, ich lebe seit einer Therapie, die ich 1986 in Bad Tönisstein machte, abstinent. Ich bin also ein ehemals Alkohol,- Medikamenten,- und Drogenabhängiger. Seit Abschluss meiner Therapie besuche ich die SHG (Selbsthilfegruppe) LichtBlick e.V. und arbeite in dieser seit Jahren intensiv mit. Falls ihr Lust habt schaut mal auf unserer HP https://beispiel.rocks/beispiel.rocks…in-bielefeld.de herein.
    Ich habe für mich in den Jahren meiner Abstinenz festgestellt, dass auch ich als ehemals Abhängiger hin und wieder das Bedürfnis nach einem Rauscherlebnis habe. Diese Erlebnisse hole ich mir halt über die Musik und die Dinge die ich beschrieben habe.
    Ich halte den Wunsch nach Entspannung und Rauscherlebnissen auch nicht für ungewöhnlich.
    Andere Besucher unserer SHG gehen Joggen oder holen sich auf andere Weise ihren Kick.
    Wichtig ist für mich, dass mein Hirn hin und wieder zu vermehrten Endorphine Ausschüttung angeregt wird und ich halte den damit verbundenen Rausch für sehr angenehm.
    Ich hänge beim Musik hören auch nicht im Sessel herum und lasse mich zudröhnen. Für mich ist Musikhören ein großer Genuss welcher mich auch hin und wieder zu größerer körperlichen Bewegung (Tanzen) antreibt :lol:
    Soviel für heute.
    Ich wünsche euch einen schönen Tag.
    Klaus (mehrfachabhängig und zufrieden abstinent)

  • Hallo Klaus

    ich teile deine Meinung, dass es gut und normal und wunderschön ist Dinge im Leben zu haben, damit man mal abschalten oder kurzfristig aus dem Alltagstrott austreten kann.

    Mir hilft zum Beispiel intensiver Sport und ich könnte nicht erkennen was an Musik oder Sex verkehrt sein soll, wenn es hilft sich mal zu entspannen und abzutauchen in eine andere Welt. Abschalten hat ja nicht gelcih etwas mit Flucht zu tun. Wir benötigen alle einen ausgleich und wenn man ein Hobby findet, dass können ja auch gute gesprcähe sein, die einem helfen Glücksmomente zu haben, dann kann daran nix verkehrt sein.

    Ich denke jeder mensch braucht dies und das hat nix mit Sucht zu tun, sondern ist normal.

    la

    daniela

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