Rückfall-Vorbeugung

  • Hallo und guten Abend,

    der Rückfall passiert nicht im Moment und im Akt des Alkoholtrinkens.
    Er bahnt sich lange vorher an und kann durch gewisse Alarmzeichen erkannt werden.

    Ich möchte mit diesem threat erreichen, dass sich zum einen Betroffene, die einen Rückfall hatten und diesen selbstanalytisch aufarbeiten konnten und zum anderen jene, die ihn erkannten und früh genug gegengesteuert haben, zu Worte melden.

    Es dient der allgemeinen Reflektion aller.

    Wie erkenne/erkannte ich also einen Rückfall, er entsteht weitaus früher als beim 1. Glas ?

    Gruß, Freund.

  • Zitat

    ... und zum anderen jene, die ihn erkannten und früh genug gegengesteuert haben, zu Worte melden.

    Auch jene, die erkannten, dass sie langsam vom Weg abkommen, manches nicht mehr gewissenhaft betrieben, eine Art Fahrlässigkeit, aber wieder ihrem Pfad folgten.

  • Hallo Freund,

    als meine Mutter starb hatte ich ganz, ganz kurz den Gedanken was zu trinken.

    Ich wusste aber sofort daß ich dann wieder von vorne beginnen müsste und daß es keine Lösung ist.

    Zu diesem Zeitpunkt hatte ich ca. 3 Jahre nicht mehr getrunken, und trotzdem können solche Gedanken aufkommen,

    man muss nur wissen wie man sich dann verhält.

    LG Maddin

  • Hallo Maddin,

    es zeigt doch nur und dass es auch nicht unnormal ist, wie nah bei einschneidenden Ereignissen alte Verhaltensmuster, der Griff zur Flasche, noch sein können.
    Klar, es kommt darauf an, wie man was erkennt und damit in seiner Trockenheit wächst.

    Gruß, Freund.

  • Hallo Maddin,

    Zitat

    man muss nur wissen wie man sich dann verhält


    wie muß ich mich dann verhalten?

    Paolo

    Als ich auf einer Kaufhaus-Kundentoilette in meiner eigenen Kotze aufwachte, hätte ich aufhören müssen zu saufen.
    Da war ich gerade mal 20 Jahre alt.
    Es sollten aber noch 30 Jahre vergehen!

  • Hallo,
    als ich meine erste Therapie beendete,nahm ich meine sportlichen Aktivitäten wieder auf,mit nur einem Ziel vor Augen,meine sportliche Karriere soweit auszubauen,wie es nur ging.

    In dieser besagten Zeit,es belief sich auf 4 Jahre,tat ich nur wenig,um mir meine Alkoholkrankheit stets bewusst zu sein,ich kompensierte,meine ganze Aufmerksamkeit,auf die sportlichen Ziele,die ich mir gesetzt habe.

    Als ich meine Ziele erreicht hatte,trank ich wieder!
    Ich habe mich nie wirklich geistig vom Alkohol getrennt,ich besuchte weiterhin Feiern,und Orte,wo viel Alkohol floss,sprich,ich bewegte mich weiterhin,in einem Alkohol trinkenden Umfeld!

    Ich,trank nur nicht!

    Heute,bewege ich mich nicht mehr,an Orten wo vordergründig gesellschaftlich Alkohol getrunken wird,auch habe ich mich von Menschen abgewandt,denen meine Anwesenheit,nur wichtig war,wenn ich mit Ihnen
    trank.

    Oder sie wandten sich von mir ab,weil meine Gesellschaft,für sie,uninteressant wurde,waß mich persönlich,nicht belastete!

    Einige von Ihnen,sind nicht mehr am Leben,hart,aber wahr

    Ich habe mir mein Leben wieder aufgebaut,fernab,von allen,waß mich dazu bewegen könnte,wieder zum Suchtmittel zu greifen!

    Ich habe,mich neu orientiert,und somit zur Risikominimierung,ein erhebliches Maß an Eigenverantwortung für mich übernommen,aus dieser hervorgeht,daß ich mich,auch geistig,immer mehr entfernte!

    Dieses, Gut,wünsche ich jedem,der einen geraden Weg,aus der Sucht geht!!

    Gruß Andi

  • Hallo Paolo,

    da ich wußte was passiert wenn ich wieder zu Flasche/Glas greife war fur mich klar dies nicht zu tun.

    Das berühmte 1. Glas muß dann unbedingt stehen bleiben.

    LG Maddin

  • Hallo Maddin,

    Zitat

    Das berühmte 1. Glas muß dann unbedingt stehen bleiben.


    das ist ein einfaches, wahres Wort.

    LG
    Paolo

    Als ich auf einer Kaufhaus-Kundentoilette in meiner eigenen Kotze aufwachte, hätte ich aufhören müssen zu saufen.
    Da war ich gerade mal 20 Jahre alt.
    Es sollten aber noch 30 Jahre vergehen!

  • Hallo Andi,

    deine Geschichte mit den Zielsetzungen um den Sport erinnert mich an jenen trockenen Alkoholiker, der seinen Eltern versprach, dass sie ihn nie wieder betrunken sehen/erleben würden.
    Als die Eltern starben, ... trank er wieder.

    Der Beweggrund für die Trockenheit muss man immer SELBST sein, für sich und sein eigenes Leben es tun.

    Dieser Grund fällt bis zum Tode nicht weg.

    Gruß, Freund.

  • Hallo,

    alledem vorraus,ist mein Bewusstsein,mich auch Tagtäglich,mit meiner Krankheit auseinanderzusetzen!

    Alles andere,würde mein Bewusstsein wieder trüben,und ich könnte schnell wieder in alte Verhaltensmuster zurückfallen!

    Denn dort wo ich war,dort möchte ich nicht mehr hin!!!

    Gruß Andi

  • Heute erst sprach ich mit einem sehr lieben nicht-Alki. über das Thema "Beklemmungen".

    Diese Person erzählte mir u.a,, das natürlich auch "normale" Menschen Beklemmungen haben, und eben nicht zur Flasche greifen.

    Dieses Verhalten zu erlernen stellt für uns Alkoholiker eine überlebenswichtige Herausforderung dar, die es zu meistern gilt.

    Paolo

    Als ich auf einer Kaufhaus-Kundentoilette in meiner eigenen Kotze aufwachte, hätte ich aufhören müssen zu saufen.
    Da war ich gerade mal 20 Jahre alt.
    Es sollten aber noch 30 Jahre vergehen!

  • Hallo Andi,

    Zitat von Blue Bouncer

    In dieser besagten Zeit,es belief sich auf 4 Jahre,tat ich nur wenig,um mir meine Alkoholkrankheit stets bewusst zu sein,ich kompensierte,meine ganze Aufmerksamkeit,auf die sportlichen Ziele,die ich mir gesetzt habe.

    Als ich meine Ziele erreicht hatte,trank ich wieder!

    Bei dem angesprochenen threat-Thema kommt es m.E. auch drauf an, wie du diesen gleitenden Rückfall wahrgenommen hast.
    Du hast ja nicht gesagt/gedacht, wenn ich 500 kg zu reißen schaffe, hab ich mir ein Bier verdient.
    Du wirst dich ja eher in deinem sportlichen Erfolg immer mehr von deinem Suchtleben entfernt, dich immuner und stärker gegen Alkohol gefühlt haben.
    Es muss ja schon im Laufe der Zeit der Gedanke gekommen sein, ich könnt ja einen trinken, wenn ich wollte, tut nicht weh, hast es aber dennoch noch nicht gemacht.
    Diese häufigen hintergründigen Gedanken an den Alkohol stellen ja schon bereits den Rückfall dar, dem man hätte gegensteuern müssen, z.B. damit, das Umfeld zu wechseln.
    Der Griff zum 1. Glas war ja nur die einschließende Beendigung deines Rückfalls, die Spitze des Eisbergs.

    Gruß, Freund.

  • Hallo Freund,
    der Gedanke daran,wieder Alkohol konsumieren zu können,war des öfteren vorhanden,wie sollte es auch anders sein,andere ,in deren Umfeld,in dem,ich mich weiterhin aufhielt,konnten dieses ja auch!

    Primär,war der Selbstbetrug,und die damit verbundene hin und hergerissenheit,der Gedanken,die sich um mein persönliches Ziel drehten,meinen sportlichen Erfolg auszubauen!

    Mein Ziel,war zu der Zeit, nicht,nie wieder Alkohol zu konsumieren,sondern eher der Selbstbetrug,alles könnte irgendwann wieder kontrolliert geschehen,und somit war die Zielsetzung,irgendwann wieder AlkoholKontrolliert zu Trinken,fest verankert,und alles,nahm seinen Lauf!!

    Gruß Andi

  • Hallo ...,

    wenn man sich heute also in sein Lieblingslokal wieder regelmäßig setzt, in dem man früher dem Alkohol gefröhnt hat, wenn man sich wieder in alten Umfeldern bewegt, in denen man direkten Bezug zum Alkohol hat, auch wenn man nichts trinkt, ... und das alles genießt, sollte man sich ernsthaft die Frage stellen, wie wertvoll einem die Trockenheit ist.
    Das mal ganz allgemein.

    Gruß, Freund.

  • Guten Morgen,

    ich hatte ja nun beides.
    Rückfall und Saufdruck. :?

    Der Rückfall kam ,ich glaube,nach 10 Tagen nachdem ich hier im Forum war.
    Da ich "rumgeeiert" habe (nach heutiger Sicht..... :wink: )....hier nichts angenommen habe was man mir schrieb und nicht vertrauen konnte war es voraus zu sehen.
    Ich hatte einfach Angst vor diesen Veränderungen.

    Da ich fast ausschließlich nur am WE getrunken habe oder wenn ich Urlaub hatte kam mein Saufdruck als ich das erste LANGE WE vor mir hatte.
    Es war Donnerstag ein Feiertag und Freitag habe ich Urlaub eingereicht.
    Schon beim ausfüllen des Urlaubsscheins hatte ich ein komisches Gefühl,ignorierte es aber.

    Freitag war ein Fest von meinem Sohn und dort stand ein Bierwagen. :?
    Gefühlschaos und gegensteuern.
    Ich bin sofort nach Hause aber immer mit den Gedanken irgendwo anzuhalten und mir was zu trinken zu kaufen.

    Als ich endlich zuhause war bin ich SOFORT ins Forum und habe einen Thread eröffnet.
    Am nächsten Tag war ich nur dankbar es "geschafft" zu haben.

    Auch lernte ich dadurch wieder eine ganze Menge.
    Ich bin daran gewachsen und wußte von da an,das man gegensteuern kann und sich immer (täglich) mit sich selber beschäftigen muß.....in sich rein horchen um seine Gefühle wahrzunehmen und ehrlich zu sein.


    Lieben Gruß
    Kijara

    Ohne Alkohol seit 20.08.06

  • Hallo Kijara,

    irgendwie spricht dieses Unterbewußtein doch schon mit einem, meldet sich überall, wenn auch teils versteckt.
    Man darf nur nichts überhören, muss/kann auch einmal fragen, ... "was willst du mir jetzt damit sagen ?"
    Und dementsprechende Konsequenzen ziehen, andere Wege gehen.

    Und wenn man alles überhört, nicht wahrnehmen WILL, hat man schon andere Male zuvor nicht zugehört, so denke ich.

    Gruß, Freund.

    Einmal editiert, zuletzt von Anonymous (23. Juni 2007 um 11:18)

  • Hallo Kijara,

    Zitat

    Schon beim ausfüllen des Urlaubsscheins hatte ich ein komisches Gefühl,ignorierte es aber.


    ich denke das war schon der Rückfall im Geiste, oder zumindest eine Warnung, die man nicht hätte ignorieren sollen.
    Ich weiß, das sagt sich so einfach.

    Anfangs meiner Abstinenz war ich drauf und dran eine Veranstaltung zu besuchen, auf der auch Alk. getrunken/verkauft wurde.
    Als ich mir aber ernsthaft die Frage stellte: "Was willst du da?" konnte ich mir keine Antwort geben.
    Ich bin dann nicht dort hin.

    Ich glaube heute, ich wollte anfangs dorthin um mich treiben zu lassen, nach dem Motto: "Mal schauen was so kommt"

    Dieser seinerzeit leichtfertige Umgang mit meiner noch neuen Abstinenz, kam auch schon einem Rückfall im Geiste sehr nahe.

    Paolo
    (Ich kann hier nur für mich schreiben, andere mögen anders empfinden)

    Als ich auf einer Kaufhaus-Kundentoilette in meiner eigenen Kotze aufwachte, hätte ich aufhören müssen zu saufen.
    Da war ich gerade mal 20 Jahre alt.
    Es sollten aber noch 30 Jahre vergehen!

  • Zitat von Paolo

    (Ich kann hier nur für mich schreiben, andere mögen anders empfinden)

    Jedem seine Gefühle und seine Gedanken, nichts ist falsch, wir wollen aus allem lernen/reflektieren.

    Gruß, Freund.

  • Hallo Freund,hallo Paolo

    Zitat

    [quote]ich denke das war schon der Rückfall im Geiste, oder zumindest eine Warnung, die man nicht hätte ignorieren sollen.

    Ja klar war es das!
    Aber gerade in der Anfangszeit war es,für mich,schwer mein Unterbewußtsein wahrzunehmen.
    Ich hatte es doch jahrelang ertränkt :? und ehrlichkeit,sich selbst gegenüber, ist manchmal schwer. :wink:

    Außerdem spielt da auch das Selbstvertrauen wieder eine große Rolle.
    Wie kann ich mir ,nach kurzer Zeit des nicht trinkens,schon wieder selber vertrauen??
    Auch das wächst erst mit der Zeit.


    Lieben Gruß
    Kijara

    Ohne Alkohol seit 20.08.06

  • Hallo Kijara,

    da triffst du den Nagel auf den Kopf.
    Man wollte und konnte auch noch gar nicht manches wahrnehmen und analysieren, weil man es nicht gewohnt war, weil der Geist noch zu durchtränkt und man von nassem Denken geprägt war.
    ALLES war/ist ein Lernprozeß.

    Gruß, Freund.

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