Ich bin Weintrinker und Alkoholiker

  • Hallo Inge

    herzlich willkommen im Forum.

    Eine Flasche Wein pro Abend, na ja, kein Wunder dass du erst am Mittag wieder fit warst. Die Entgiftung dauert normalerweise bis zu 10 Tagen. Die Schlafstörungen können also noch eine Form von Entzugserscheinung sein. Sollte sich das aber nicht die nächsten Tage normalisieren, solltest du doch besser zum Hausarzt gehen.

    Wünsche dir weiterhin ein viel Erfolg

    Henri

  • Hallo Inge,

    auch von mir ein herzliches Hallo.
    Du hast zum ersten mal ausgesprochen, daß du Alkoholikerin bist.
    Ist doch prima und vor allem, daß du dir jetzt Hilfe holst. Was Du so erzählst, kommt mir irgendwie bekannt vor. Wie Henri ja schon sagt muss das Gift erst mal aus deinem Körper. Das dauert halt ne Weile, und Du soltest Dich wirklich nicht scheuen einen Arzt aufzusuchen.
    Halte uns, wenn du magst auf dem laufenden.
    Hier im Forum findest Du sicher viel interessantes und nützliches.
    Eine gute Zeit

    Joachim

  • Hallo Inge,

    auch von mir herzlich Willkommen hier. :D
    Ja, das mit der Feierabendbelohnung kenne ich. Auch die Lustlosigkeit bei Haus- und Gartenarbeit. Abgesehen davon, dass ich statt Wein Bier getrunken habe, war das genau das Leben, das auch ich geführt habe. Über Jahre. Morgens habe ich mir immer was vorgenommen und abends hab ich das dann wieder auf den nächsten Tag verschoben. Größere Sachen ( z.B. Garage aufräumen ) hab ich dann auf den Urlaub verschoben, und wenn der Urlaub vorbei war... :oops: Meistens war dann das Wetter Schuld. Entweder es hat geregnet, da konnte ich ja nichts machen, oder es war zu warm, das war ja unzumutbar und läuft ja nicht weg. Aber nie war der Alkohol Schuld.
    Auch das erst mittags fit sein kommt mir sehr bekannt vor. Man läuft rum wie Falschgeld und möchte am liebsten bis mittags im Bett bleiben. Wenn ich arbeiten musste oder sonst einen Termin hatte, bin ich grundsätzlich in letzter Minute erschienen und habe mich auch oft genug an das "akademische Viertel" gehalten.

    Dass Du Dein Problem erkannt hast und nun aus eigener Kraft schon eine Woche Deinen Wein weg gelassen hast, finde ich toll. Du wirst merken, dass da allmälig wieder die alte energiegeladene fröhliche Inge zum Vorschein kommt. Das macht sich auch im Aussehen bemerkbar, die Augenränder, der klare Blick, das selbstbewusste Auftreten usw.. Deine Arbeitskollegen und Dein sonstiges Umfeld werden sich wundern.

    Deine Schlafstörungen können zum Einen noch Entzugserscheinungen sein. Zum Anderen kann es aber auch sein, dass Du nun mehr Energie hast. Du hast Dich früher müde getrunken, nun ist Dein Körper und Dein Geist abends noch fit. Das wird sich aber legen. Wenn nicht, gehe mal zum Arzt, wie Henri schon geschrieben hat.

    Du hast Dich früher mit Deinem Wein belohnt. Vergiss nicht, Dich jetzt anders zu belohnen, für jeden trockenen Tag. Geniesse jeden weiteren Tag, sei stolz und gönn Dir mal was schönes. Ihr könntet doch nach Feierabend etwas tolles unternehmen, es gibt so viele Möglichkeiten, z.B. eine Radtour, Schwimmen gehen usw. Das ist gesund, macht Spaß und Du kannst besser schlafen.

    Ich freue mich mit Dir, dass Du ein neues, schöneres Leben begonnen hast. Du wirst Dich ja jetzt hier im Forum öfter melden. Und wenn Du mal "schlechte Gedanken" haben solltest, komm ganz schnell hierher, das stehen wir dann gemeinsam durch. :wink:

    liebe Grüße,

    Rainer

  • Guten Morgen Inge,

    auch ich möchte dich hier gerne begrüßen und dich "Herzlich Willkommen" heißen. Das du alleine für dich schon diese Schritte gegangen bist finde ich klasse. Ist es doch gerade in den ersten Tagen so "schwierig". Dazu kann ich dich nur beglückwünschen!!!!!!! :D

    Zitat von Inge

    Guten Morgen !

    Was mich schockiert hat ist die Aussage in diesem Forum, daß es kein "kontrolliertes Trinken" gibt. Ich bin ja nun dabei, mich überhaupt erstmal über die Alkoholkrankheit zu informieren....

    Gruß Inge

    So ganz möchte ich diese Aussage nicht stehen lassen. Es gibt ein "kontrolliertes trinken". In der amb. Therapie kommt man erst in eine "Orientierungsgruppe", wo ungefähr 10 Gruppensitzungen stattfinden. Danach teilt sich diese Gruppe, je nach Zielsetzung und Wunsch (Männergruppen, Frauengruppen, "kontrolliertes trinken" etc.). So war es bei mir damals.

    Meine persönliche Meinung ist aber, das es für einen Alkoholiker kein "kontrolliertes Trinken" mehr gibt. Spielt doch der Kontrollverlust eine erhebliche Rolle. Die "Unfähigkeit"nach 2 Gläsern aufhören zu können. Ich fand für Alkohliker diese Alternative, bzw. diese Möglichkeit die es ja offiziell gibt brandgefährlich. Lässt sie doch eine Hintertür zum Selbstbetrug wieder offen. Gerade Menschen welche denken, ich habe doch "nur"Bier getrunken, oder "nur"ne Flasche Wein...können da recht empfindsam für sein, wenn sie sehen, aha da gibt es ja doch noch etwas ohne ganz aufhören zu müssen....Selbstbetrug und Verharmlosung des eigenen Problems!! :twisted:

    Ich weiß nicht, welcher Alkoholiker es jemals geschafft hat, kontrolliert zu trinken..... :twisted: Deshalb kann es für einen Alkohliker nur die völlige Abstinenz geben. Etwas anderes führt nur zu einem Weg der mit Rückfallen vorprogrammiert ist. So denke ich.

    Das was du mit Schlafstörungen hast, hatte ich genau umgekehrt. Früher massive Schlafstörungen, dann eine ganze zeitlang einen Schlaf wie im Koma und jetzt mittlerweile wieder ein Gemisch aus beiden. Was sicherlich auch damit zu tun hat, wenn ich schlafen möchte, nicht richtig abschalten kann und oftmals grübel.

    Ich wünsche dir ganz viel Kraft deinen Weg weiter zu beschreiten, du wirst feststellen, das es ab einem gewissen Tag auch richtig spürbar ist, körperl. sowie auch von deinem Seelenleben, das es aufwärts geht und zwar richtig!!!!!!!!!!!!!! :lol:8):lol:

    Ganz liebe Grüße

    Jenny

  • Hallo Inge,

    ich muss da zu Jennys Beitrag etwas zusetzen.

    Zitat

    Es gibt ein "kontrolliertes trinken". In der amb. Therapie kommt man erst in eine "Orientierungsgruppe", wo ungefähr 10 Gruppensitzungen stattfinden. Danach teilt sich diese Gruppe, je nach Zielsetzung und Wunsch (Männergruppen, Frauengruppen, "kontrolliertes trinken" etc.). So war es bei mir damals.

    Diese Methode stammt aus den USA.
    Dort hat man es wieder aufgegeben Alkoholikern das kontrollierte Trinken beibringen zu wollen. Es geht nicht.

    Zielgruppe für diese Art von Therapie sind heute Alkoholgefährdete Menschen bzw. vor allem Jugendliche.

    Auch in Deuitschland wird diese Therapie von seriösen Institutionen nicht mehr für Alkoholiker angeboten.

    Ich hielt diesen Nachsatz für nötig, damit keine "falschen Hoffnungen" aufkommen.

    liebe Grüsse Käthe

    Alkohol ist nicht die Antwort, aber beim Trinken vergisst man die Frage.

  • Hallo Inge
    auch von mir ein herz-liches Willkommen.
    In etwas abgeschwächter Form kommt mir Deine Geschichte sehr bekannt vor. Vor ca. 2 1/2 Monaten "googelte" ich zu diesem Forum, weil ich mich mit meinem fast täglichen Weinkonsum schon lange nicht mehr wohl fühlte. Und ich schaffte das Aufhören nicht mehr, 2-3 Abende ohne Alk ging, aber dann brauchte ich wieder meine "Belohnungsviertel". Anfangs hatte ich auch ein "kontrolliertes Trinken" im Hinterkopf, bemerkte aber bald, dass das bei mir nicht mehr funktioniert. Mittlerweile finde ich, seit ich dem Alkohol endgültig Tschüss gesagt habe läuft es viel einfacher.

    Dir viel Glück und *ganzfesteschulterklopfen* zu Deiner Woche ohne Alk
    LG rosmarie

  • Hallo ich nochmal,

    danke für diese Information Käthe. :D Ich wollte damit der Inge auch keine Hoffnung machen, sondern darauf hinweisen, wie "brandgefährlich"dieses "kontrollierte Trinken"ist.

    Letztes Jahr wurde es bei mir noch "angeboten". Ist auch ein seriöses Institut. Vielleicht ist es ja mittlerweile rausgenommen worden, hoffe ich.

    Liebe Grüße

    Jenny :D

Unserer Selbsthilfegruppe beitreten!

Du hast noch kein Benutzerkonto auf unserer Seite? Registriere dich kostenlos und nimm an unserer Community teil!