• hi simmie

    bei dir les ich immer gerne, auch wenn ich selten schreibe.

    du arbeitest an dir und packst es stück für stück an und auch wenn es "nur" kleine schritte sind, seh ich fortschritte und die werden immer größer. das vorletzte mal fort gewesen und spaß gehabt, aber immer wieder mit selbstzweifeln, dieses mal wars wieder schön und ohne selbstzweifel. und das beste find ich, das du deine fortschritte selber erkennst, da haperts bei mir auch noch.

    ich finds echt bewunderswert und hab allen respekt vor deiner geduld - das is so wichtig und allein darin muss ich mich noch sehr üben :?

    liebe grüße

  • hallo summerdream,

    danke,
    ich persönlich finde es ganz toll, dieses forum nutzen zu können.
    ich freu mich auch, wenn jemand "mich" liest.

    vom lesen anderer bekomme ich auch immer wieder anstöße.

    im moment habe ich das gefühl, dass ich dadurch auch immer tiefer in die thematik hineinkomme. das klingt vielleicht doof, aber es beschäftigt mich, als ob ein stein ins rollen gekommen ist.

    ich kann auch nur bei den kleinen schritten bleiben.

    im augenblick merke ich außerdem meine grenzen in bezug auf andere, also im kontakt, umgang. irgendwie ziehe ich mich oft selbst in zweifel, das ist fast automatisch. soziale situationen, kontakt halten ... sind für mich anstrengend. obwohl sich das für mich schon gebessert hat.

    auf der anderen seite gibt es dann wieder kein mittelmaß für mich. zum beispiel waren wir diese woche mit kollegen essen: ich war wie angeknipst, so aufgedreht, so im sinne von, ich spul mich jetzt mal hoch. in solchen high-phasen habe ich dann echte probleme wieder auf den teppich zu kommen. dann schlafe ich schlecht, bin müde, und bei müdigkeit werde ich dann wieder aufgedreht und es geht von vorne los.

    gleichzeitig beobachte ich, dass andere viel ruhiger sind als ich, obwohl ich nach außen auch ruhig wirke, weil ich die anspannungen alle schön kontrolliert halte.

    als kind war das auch schon so. ich habe nach außen teilweise den clown gemimt. trotz der verheerenden häuslichen verhältnisse.
    trotzdem hat mir das erleichterung verschafft, lachen, gute stimmung, wenn auch oberflächlich oder wie ich manchmal fühle nicht echt, weil es eigentlich nichts zu lachen gibt. bei meinen eltern war es ja zeitweise alles andere als witzig.

    so, jetzt geh ich erst mal arbeiten,

    grüße
    simmie

  • Hallo Uwe70,

    da hast du ja noch einmal nachgelegt.

    Hm, finde nicht, dass ich dir gar nicht geantwortet habe.

    Aber gut, du nimmst das so wahr. Verstehe nur nicht, weshalb du so in die Eisen gehst.

    Und warum soll es schlecht sein, dass ich auf die Kritik erst reagiere? Warum daran nicht ein wenig konstruktiver anknüpfen?

    Was auf jeden Fall stimmt ist, dass ich die Leute nicht unbedingt anspringe. Möglicherweise wirkt das auf dich schräg oder egoistisch.

    Bin auf jeden Fall jetzt etwas enttäuscht.

    Ich spule hier jedenfalls kein Programm ab. Find ich gemein und verletzend, das so auszudrücken.

    Grüße Simmie

  • Hi Uwe70

    habe jetzt auch noch mal meinen thread grob durchgelesen, bin tatsächlich wenig bzw. gar nicht zum schluss auf deine beiträge eingegangen, kann das selbst gar nicht verstehen, liegt vielleicht auch daran, dass man den anderen nicht real gegenüber hat.

    nun ja, mein wochenende war bisher durchwachsen. freitag abend war ich weg, stand mal wieder neben mir, aber so richtig schlimm. unsicher ohne ende. wusste nicht, ob ich hü oder hott sagen sollte, dazu muss ich sagen, mit meinem begleiter scheint/schien sich da etwas anzubahnen. achtung nähe. ich: panik pur.
    gestern war ich noch mit bekannten spazieren, meine unsicherheit legte sich wieder. ich glaube, ich habe da ein gefühl mit dem selbstwert, der rauscht teilweise arg in den keller. das ist äußerst unangenehm. gespräche fallen mir dann unheimlich schwer. jeder satz ist ein kraftakt, weil ich denke, wie kommt das jetzt an. bin ich das eigentlich?
    ganz früher, hatte ich panische angst, wenn ich mich mit jemandem alleine unterhalten musste. das hat sich gelegt, bricht aber immer wieder durch.
    so, jetzt gehe ich erst mal laufen, trotz des unschönen wetters.

    simmie

  • hi,

    die letzten tage waren turbulent,

    mit der bekanntschaft von neulich hat sich erst einmal etwas ergeben,
    mal schaun, ich merke, dass vieles mit dem selbstwertgefühl zu tun hat.
    das ist immer noch sehr bescheiden bei mir.
    das problem ist, ich merke es teilweise gar nicht, oder habe mich so daran gewöhnt.
    meine therapeutin sieht die neuen entwicklungen positiv, sie meint, ich sei ohnehin zu ernst gewesen.
    grüße
    simmie

  • hi,

    es wird kompliziert, mein "partner" kommt heute halb überraschend nach mehrwöchiger abwesenheit zurück.
    gerade nun etwas ins schwimmen, weiß gerade nicht mehr, wo oben und unten ist.
    mein ziel soll sein: tun womit ich mich wohl fühle und was für mich richtig ist.
    habe ja bisher meine eigenen bedürfnisse hintenan gestellt.

    grüße
    simmie

  • hi simmie

    hm... komm etz net ganz mit :oops: dein "partner"??? dein ex? oder is das nie richtig beendet worden, weil du es mit gänsefüßchen formulierst?
    oder is das der von dem du die letzten tage erzählt hast? nö oder :arrow: du merkst ich bin verwirrt :roll:

    möchtest du überhaupt das er kommt? naja gut, wahrscheinlich wird er jetzt scho da sein... wohnt er dann bei dir die tage?

    selbstwertgefühl... ich glaube wie du das is ein thema wo sich durch alle lebensbereiche zieht - besonders bei dem thema beziehungen. wie kann ich jemanden ernst nehmen der sagt er liebt mich, wenn ich mich selber nicht liebe??? geht nicht, anfangs hab ich mich bei meinem ex geehrt gefühlt, kam mir toll vor, aber auf dauer konnte ich seine worte nur ins lächerliche ziehn - ich hab sie ihm nicht geglaubt.

    liebe grüße

  • hallo summerdream,

    so, bin jetzt wieder da, ich war ein paar tage weg. ja richtig, der in gänsefüsschen, ist sozusagen mein noch nicht ex.

    der andere hat mir doch die tage gesagt, dass ich mich nicht schlecht behandeln lassen soll, ich sei auch ein mensch, habe einen wert.

    nun ja, da musste ich schon schwer schlucken, im moment weiß ich nun gar nichts, dachte nun nicht, dass es so schlimm ist.

    grüße simmie

  • hallo,

    so, heute war ich bei meinem "noch", hatte mich zwar per sms angekündigt, die hatte er wohl nicht gelesen, und war überrascht bzw. ich kam ungelegen.
    na ja, einen hund, hätte man freundlicher hinauskomplementiert.
    ich habe das gefühl, bei mir fallen im moment einige vorhänge herunter, als wenn ich bisher mit verschlossenen augen durch die welt gegangen bin: etwas nicht sehen wollen, nicht wahrhaben, nicht verstehen wollen. ich fühle mich wie als kind, als meine eltern sich gestritten haben, abseits und traurig, irgendetwas, das für mich nicht erreichbar war. gleichzeitig fühle ich trauer. und dann bemerke ich diesen wahnsinnigen glauben in etwas komplett aussichtsloses, auch in eine beziehung, die diesen namen nicht verdient. wenn ich eine erklärung dafür finden will, weil es einfach nicht verständlich ist, dann nur die, dass ich auch immer an meine eltern geglaubt habe, obwohl sie vieles nicht erfüllt haben.
    was ich daraus auch entwickelt habe, ist eine eselsgeduld mit anderen, auch den merkwürdigsten leuten und macken. nur ich bleibe dabei außen vor.
    simmie

  • hi,

    bei mir ist einiges in bewegung. ich möchte die beziehung mit meinem partner, die eigentlich keine ist, beenden. wir leben beide wie in scheidung, wir sehen uns minimal, gut, jeder hat seine freiheit, aber ich finde es unbefriedigend.
    nun habe ich ja auch einen neuen, da habe ich aber noch keine entscheidung gefällt. es ist schön, aber er rückt mir auch zu nahe. ich bin eben auch gerne allein. komisch, die die für mich da sind, mit denen habe ich probleme, die die nicht da sind, mit denen komme ich fast besser aus, obwohl ich nicht so viel von ihnen habe.
    entweder mein bedürfnis nach alleinsein gehört zu mir, ich bin halt so, oder es ist eine macke, weil ich keine nähe ertrage. ich weiß es nicht. mit dem alleinsein ist das so eine sache, will man wirklich allein sein? ich merke, dass ich da andere toleranzen habe als andere.

    simmie

  • hi simmie

    du möchtest die beziehung zu deinem jetztigen partner beenden... hält dich dann noch etwas in der beziehung oder warum zögerst du? zumindest deute ich das als zögern, vielleicht täusch ich mich auch sorry :oops:

    Zitat

    entweder mein bedürfnis nach alleinsein gehört zu mir, ich bin halt so, oder es ist eine macke, weil ich keine nähe ertrage.


    fühlst du dich wohl wenn du alleine bist oder fehlt dir dann irgendwas - ziehts dich doch irgendwie zu menschen???

    weiß etz net genau wie ichs bei mir beschreiben soll, grundsätzlich bin ich auch jemand wo zeit für sich braucht - die ganze woche auf der arbeit leute, da bin ich dann ganz froh wenn ich dann zumindest an einem tag am wochenende komplett mei ruhe hab - so nach dem motto "nix hören, nix sehen" :roll: ansonsten werd ich ungemütlich :? dadurch das ich samstag nebenbei noch schule gemacht hab, is des noch viel schlimmer geworden bei mir - hoff des wird etz dann demnächst wieder besser... denk aber scho das des anfangs schwer werden wird für mich.

    Zitat

    es ist schön, aber er rückt mir auch zu nahe.


    weiß er das du so empfindest? wenn ich so überleg ich wär an deiner stelle, ich glaub mir würds wie dir gehen. wenn du ihm erklärst das es dir momentan zuviel nähe is - geht er auf deine wünsche ein und akzeptiert sie? wäre vielleicht ne möglichkeit oder?

    liebe grüße

  • hallo summerdream,


    also ob ich zögere. es sieht nach außen vielleicht so aus. für mich ist es das aber nicht, hatte ihm ja bereits gesagt, dass wir keine beziehung sondern nur eine freundschaft haben. ich habe es ja auch endlich geschafft mit meiner therapeutin darüber zu sprechen, das wäre für mich vor ein paar monaten noch undenkbar gewesen. ich habe ihr auch gesagt, dass unsere beziehung rein platonisch ist.
    sie meinte, ich würde es in fünf jahren nicht bereuen, wenn ich jetzt schluss mache. zwar hat jeder seine freiheiten oder seine freiheit, aber ich fühle mich oft auch so, als hätte ich keinen partner. auf der anderen seite meinte meine therapeutin, etwas wäre mir bei der art von beziehung auch entgegengekommen. ich konnte auch alleine sein, wenn ich wollte. im laufe der zeit hat sich das entwickelt. ich schätze das auch. auf der anderen seite habe ich das komische gefühl, dass es nicht richtig ist, dass ich mir möglichkeiten vergebe, weil es ja schon etwas anderes ist, wenn man mit anderen zusammen ist. wenn ich dann länger für mich bin, wünsche ich mir auch leute um mich herum. wenn ich dann mit ihnen zusammen bin, ist es mir auch manchmal schnell genug. da will ich dann raus oder ich fühle mich eingeengt.
    mein "neuer" war diese woche zwei abende bei mir, gestern abend wäre er gerne auch mit mir weggegangen, ich habe ihm aber gesimst, dass ich müde bin und alleine sein möchte. der tag war super anstrengend und ich bin tatsächlich früh eingeschlafen. das problem ist auch, ich merke vage, dass ich es nicht schaffe und realisiere zu spät, wie müde ich tatsächlich bin. das heißt ich sage nicht rechtzeitig ab, das ist für den anderen nicht so toll. dann habe ich auch noch schuldgefühle, weil ich denke, ich habe den anderen enttäuscht oder ich habe einen fehler gemacht, weil ich nein gesagt habe.
    zu diesem wochenende: er hätte wohl gerne das ganze wochenende mit mir verbracht. hm, ehrlich gesagt, das ist mir zu viel. es kann ja auch nicht sein, dass nur, wenn ich alles mache, was der andere will, er bei mir bleibt. ich glaube, ich habe früher so agiert. jetzt habe ich ja über jahre mein eigenes unabhängiges leben kultiviert und habe da irgendwie größere hemmschwellen, dieses aufzugeben.
    meine therapeutin meinte, dass dies alles, auch dass ich keine familie habe, mit meiner familiengeschichte zusammen hängt. das ist sicherlich so. ich fühle mich da auch gebrandmarkt. mein alleineleben, die eigene wohnung ist eine sicherheitszone, es gibt hier niemanden, der mich verletzen kann. hier kann ich mich abgrenzen. als kind zuhause konnte ich das nicht. da war ich sozusagen eingesperrt.

    grüße simmie

  • hallo,

    hatte gestern besuch von einer freundin und habe ihr von meinem aktuellen gefühlsdilemma erzählt. ich muss sagen, das ist erst einmal für meine verhältnisse ein großer fortschritt. habe ich früher nicht gemacht.
    wir haben auch meinen "neuen" durchgenommen, ich bin ja skeptisch, weil er erstens in einer ökonomisch sehr schwierigen lage ist und zweitens ein sehr großes stück älter. wir haben festgestellt, dass er mich ein bisschen überrollt bzw. ich schwierigkeiten habe zu artikulieren, was ich möchte.
    ich lasse mich in beziehungen leicht fremdbestimmen bzw. bin da sehr passiv, was meine eigenen gefühlsäußerungen betrifft. das kommt dann so wie gleichgültigkeit rüber. ich kann meine gefühle offenbar schlecht zeigen.

    weiterhin frage ich mich, warum ich immer an beziehungen gerate, die so schwierig sind oder probleme bergen. ich bin bisher immer an recht grenzwertige typen geraten, wo immer ein punkt dabei ist, für den ich mich im grund schäme.

    und zu dieser passivität: ich fühle mich fast ausgeliefert, lasse alles auf mich einwirken und kann selbst keine positiven akzente setzen, allenfalls nur abwehren. das ist schon merkwürdig.

    grüße simmie

  • hi simmie

    Zitat

    weiterhin frage ich mich, warum ich immer an beziehungen gerate, die so schwierig sind oder probleme bergen. ich bin bisher immer an recht grenzwertige typen geraten, wo immer ein punkt dabei ist, für den ich mich im grund schäme.


    - weil du es nicht anders kennst? dir ein "normaler" schon immer unbekannt ist, flucht in das was dir vertraut ist?
    - weil du dir unbewußt sagst, etwas besseres verdienst du nicht - selbstwertgefühl?
    nur zwei überlegungen von mir, vielleicht trifft eins oder beides zu oder es bringt dich vielleicht auf weitere ideen :wink:

    waren deine beziehungen immer mit wenig nähe verbunden? warst du eigentlich schon mal über einen längeren zeitraum solo und wie war das für dich gefühlsmäßig?

    für mich glaube ich ist es besser, erstmal single zu bleiben - ich hatte auch erst eine längere beziehung und wenn ich zurückdenke - seine liebe annehmen konnte ich nicht richtig, ich hab ihn da net ernst genommen :arrow: weil ich mit mir selbst nicht im reinen war... daran übe ich mich etz und wenn das dann besser klappt (also auch auf dauer) dann schau ich mal weiter :wink:

    liebe grüße

  • hallo summerdream,

    ein "normaler" ist mir in der tat unbekannt, mit dem ich verdiene nichts besseres, weiß ich nicht, ich denke in der art ein "normaler" würde mich nicht aushalten können, so ungefähr jedenfalls.

    meine beziehungen waren auch immer mit distanz verbunden, auch mit räumlicher distanz, an sich habe ich, wenn jemand etwas von mir wollte und sich auch angestrengt hat, immer die flucht ergriffen. ich war kaum solo bisher, komischerweise.

    bei meiner noch-beziehung ist es so, wie wenig da auch ist, trotz der immensen distanz, habe ich das gefühl, wenn sie aufhört, dann gerät meine welt, mein rahmen ins wanken. es fühlt sich an, wie wenn jemand stirbt, es ist endgültig.

    heute war ich bei einem workshop, da ging es um kommunikation, gespräche führen, im arbeitskontext. die dozentin sagte immer wieder, man müsse gucken, was man selbst für ziele hat. danach würde man dann entscheiden , was man sagt. gut, bei mir ist es so, ich habe keine ziele oder sie sind zu verschwommen.
    gestern zum beispiel wusste ich, dass es darum gehen würde, ob ich mich dazu entscheide, dass mein neuer mich besucht oder nicht. ich wusste nicht, ob ich ja oder nein sagen sollte. habe schließlich ja gesagt, nach tausend drehungen und windungen. ich weiß nicht, was das ist. ich bin so unsicher, dass ich gar nicht weiß, was ich will.
    es ärgert mich, weil ich dann meine dinge auch nicht klar artikulieren kann.

    ich glaube, ich habe angst vor meinen eigenen gefühlen und wünschen oder vor mir selbst, halte ich die anderen auf distanz, bleibe ich mir selbst auch fremd. wenn mich jemand nach mir fragt, muss ich erst einmal lange suchen. was mir auf jeden fall hilft, ist, zu sehen und zu erleben, dass es diese fragen gibt bzw. dass ich gefühle und regungen meinerseits auch ernst nehmen kann oder sogar soll.

    in meiner familie habe ich meine gefühle auch abgespalten, das heißt eine überlebenstaktik gefahren, möglichst viel distanz, möglichst nicht so stark herunterziehen lassen, das heißt auch die eigenen gefühle bewusst ausblenden und so durch die tiefsten täler durchmarschieren. so habe ich gedacht, als mein neuer mir mehrmals gesagt hat, dass ich von meiner alten beziehung ja nichts habe, was aus seiner sicht richtig sein mag, ich jedenfalls habe resümiert, doch ich habe etwas, ich habe mein leben weitgehend so eingerichtet, dass ich nicht verletzt werden kann in einem zustand, der nicht fisch und nicht fleisch ist, wo ich mich auf quasi neutralem boden befinde. als kind habe ich die hölle erlebt, in der beziehung meiner eltern ging es um leben und tod, es gab nur entweder oder. ich kenne so gesehen keine anderen beziehungen und schon gar keine normalen, nur von außen.
    ich weiß nicht, wie ich das als kind ausgehalten habe, wie das überhaupt gehen konnte. jedenfalls habe ich eine hohe leidensfähigkeit entwickelt bzw. mein jetziges leben ist dagegen ein himmelreich.

    grüße simmie

  • hallo,


    nun habe ich eine dumpfe ahnung, was in mir diesen zwiespalt hervorruft. ich sehe nicht richtig darauf, was ich möchte, sondern orientiere mich an den erwartungen und wünschen der anderen. damit bin ich hier wohl auch nicht alleine. das wusste ich sicher schon vorher, habe es aber nie so stark gemerkt. was will ich und was meine ich, dass die anderen von mir wollen. zweites fließt scheinbar bei mir unbewusst immer mit ein und zwar mindestens in gleichem maße.
    vorgestern konnte ich mich nicht entscheiden, ob er zu mir kommen soll oder nicht. ich weiß jetzt auch warum, ich wollte es nicht, er wollte es. wenn das "er wollte es" bei mir das gleiche gewicht hat wie "ich wollte es nicht" bin ich mitten in meinem entscheidungsdilemma.
    hinzu kommt, dass mir das "ich wollte es nicht" nicht richtig klar war.

    sich zu sehr den wünschen anderer anzupassen überfordert auch, es ist anstrengend. man fängt an zu rotieren, mache ich es jetzt dem anderen auch recht, als müsste ich die ganze zeit auf zehenspitzen durch die welt laufen um niemanden zu irritieren. das ermüdet auf dauer.

    grüße simmie

  • hallo,

    habe gestern meinen ex getroffen. ich nenne ihn jetzt mal ex, weil für mich die beziehung beendet ist. habe ich auch wieder geäußert, ich habe den eindruck, dass die botschaft nicht so richtig bei ihm ankommt.
    das interpretiere ich als missachtung meiner gefühle und bedürfnisse.
    ich weiß daher, dass ich auf meiner bahn bleiben muss und umso mehr auf mich achten muss.
    außerdem weiß ich, dass meine problematik nicht von ungefähr kommt. meine eltern lebten in einer gewaltbeziehung, aus der meine mutter in den alkohol geflüchtet ist. diese gewaltbeziehung hat auch ein ende mit gewalt gefunden, da mein vater sich umgebracht hat.
    ich habe mich selbst immer wieder in beziehungen hineingehängt, ohne ich selbst zu sein, um irgendetwas darin zu finden, was nicht zu finden war.

    grüße simmie

  • hallo,

    mein wochenende war ruhig und entspannend. da ich sonst unter der woche immer relativ unter anspannung stehe, brauche ich das auch, wenngleich nicht viel passiert.
    ich habe mir ja jetzt von beiden männern abstand verschafft. dadurch bin ich nicht unbedingt glücklicher, aber irgendwie gibt es im moment keine alternative. meine beziehungen waren bisher aus meiner sicht immer ein alibi, mein ex ist ein sehr extrovertierter mensch, der keine kontaktprobleme hat. davon habe ich profitiert und selbst kaum beziehungen aufgebaut. bin halt mitgezogen. dadurch habe ich mich immer abhängig gefühlt, als sei ich alleine nicht lebensfähig. meinem ex hat das nichts ausgemacht, ich habe nur immer gedacht, ich kann niemanden neues finden, weil dieser auch entsprechende erwartungen haben wird und nicht jemanden, der zwangsläufig nur auf ihn fixiert ist.
    der mensch, der mir am nächsten gestanden hat, trotz großer räumlicher entfernung, war meine mutter. neben meinem ex.
    zu dem neuen. ich bin regelrecht vor ihm geflohen, weil ich nicht wollte, dass er zu mir kommt. klingt blöd, ich wollte meine ruhe, alleinsein. ich traue meinen gefühlen auch nicht, denke, ich lasse mich auf etwas ein, was ich bereue und was mich nur noch weiter isoliert. auf der anderen seite war es auch schön.


    grüße simmie

  • hallo,

    ergebnis des gesprächs mit meiner therapeutin war, dass ich meine beziehung mit meinem ex führe wie mit meinen eltern. auf distanz und ich werde nicht wahrgenommen. kurz gefasst.
    stimmt.
    mit dem neuen ist es so, dass ich die aufmerksamkeit, die er mir entgegen bringt genieße, und sich bei mir gefühle regen, gegen die ich mich gleichzeitig auch wehre.
    und apropos wehren: gegen andere kann ich mich nicht wehren. ich verharre leicht wie ein auf dem rücken liegender käfer in mir unangenehmen situationen.
    zum beispiel bin ich an der arbeit mit jemandem in einem büro zusammen, der mir extrem auf die nerven geht. eigentlich nett, aber sehr unruhig, laut. ich will konzentriert arbeiten, ist nicht möglich. wir sind zu dritt, und es ist oft die situation, zwei reden, der dritte will sich konzentrieren, der oder die dritte bin ich. dann denke ich, dass ich zu empfindlich bin, oder so ähnlich, baue aber auch wut auf und anspannung.
    die raumsituation wird sich glücklicherweise nächste woche ändern.

    überhaupt habe ich das gefühl, dass andere viel lockerer und entspannter sind als ich. das ist glaube ich, auch eine altlast. mein zuhause erzeugte anspannung pur, man musste immer auf der lauer liegen. im moment habe ich diese situationen wieder, wo meine wahrnehmung oder aufmerksamkeit woanders ist, wenn ich beispielsweise mit jemandem rede. ich habe das gefühl, das habe ich gelernt. wenn ich nachmittags aus der schule kam und dort ausnahmezustand herrschte, dann musste ich auch doppelt denken: mich auf eine situation einlassen, d.h. meiner betrunkenen mutter ausgesetzt sein und gleichzeitig strategisch denken, wie mache ich meine sachen klar.

    in bestimmten situationen interpretiere ich auch ganz stark nonverbale signale, teilweise fast aussschließlich, wie in der bürosituation, so stark wie schon lange nicht mehr. vielleicht liegt es an der zwei gegen eins situation. mein befinden als kind richtete sich auch nach einem check-up aller nonverbalen signale, stimme, haltung zeigten den pegelstand an.
    diese art der wahrnehmung habe ich verinnerlicht. es ist wahnsinn, dass das nicht weggeht.

    grüße simmie

  • hallo,


    bin mal wieder sehr uneins mit mir. ich bin sehr unsicher, was meinen neuen freund betrifft. lasse ich zu, was mir unangenehm ist oder womit ich probleme habe, nur um ein wenig zuneigung zu ergattern? bisher hatten alle meine beziehungen einen knackpunkt, irgendetwas war da, wofür ich mich schämte. jetzt denke ich wieder, das geht nicht, das ist zuviel: das alter, bzw. der altersunterschied von ca. 20 jahren plus die tatsache, dass er kein geld, keine wohnung hat und an sich nicht hier sein darf.
    er sagt, er liebt mich. hm, ich denke jetzt verstärkt, werde ich nicht ausgenutzt? lasse ich mich da auf etwas ein, was ich vor keinem vertreten kann? würde nicht jeder sagen, dass ich verrückt bin.
    heute hatte ich wut im bauch, hatte das thema auch schon angesprochen, aber er hatte seinerseits nichts gesagt. ich würde so etwas nicht tun, es mich nicht trauen, auch wenn ich jemanden mag.
    problem ist, er ist die ganze zeit bei mir, ich will aber auch meine zeit für mich, mir wird es dann irgendwann zuviel und wut sammelt sich in mir. der innere dialog läuft dann so, wer kümmert sich um mich, da lebt jemand so selbstverständlich bei mir mit, ich arbeite dafür, ich rackere und tue, und andere tuen nicht einmal halb so viel und leben viel entspannter.
    jedenfalls baut sich bei mir im moment eine große spannung auf, wenn ich das gefühl habe, ich werde überrannt, ausgenutzt.

    grüße simmie

    grüße simmie

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