Er will mich zerstören

  • Hallo Olympia, ich bin´s nochmal,

    wenn du dann Zeit und Lust hast, kannst du meine Erlebnisse hier nachlesen:

    https://beispiel.rocks/beispiel.rocks…ftopic8989.html

    Ich lebe mit meiner Tochter und "seinem" Hund alleine und das ist gut so! Wir 2 + Hund haben endlich unsere Ruhe und unseren Frieden gefunden. Unser Zusammenleben ist harmonisch, ausgeglichen und friedlich und ich habe wieder Spaß am Leben. Es war so schwer mich zu trennen und letztendlich war es das Beste was ich machen konnte.

    Liebe Grüße
    Kim

  • Servus Kim,

    Volltreffer

    Zitat

    Ich bin auch immer noch total überrascht darüber, wie sehr sich hier die Geschichten und Schicksale ähneln. Unglaublich.

    aber sag' das mal denen (Co wie auch Alkoholikern), die immer davon reden, wie individuell doch "ihre" Situation sei...

    Meine Rede: der Mensch ist individuell, die Sucht ist ziemlich einheitlich...

    LG
    Spedi

  • Liebe KimP, ich habe Deine Geschichte gelesen. Hast Du schon was von Deinem Traumjob gehört? Du hast es ja noch viel schwerer als ich, Du hast ja noch eine kleine Tochter für die Du verantwortlich bist. Ich habe ja keine Kinder. Ich denke mal, mein Mann war immer mein Kind.
    Ja, es ist unglaublich wie sich unsere und viele andere Geschichten ähneln. Und Du hast auch recht, dass Dein Ex - genau wie meiner - immer alles besser wusste und besser konnte. Da fragt man sich wirklich, warum diese Blödmänner ihre Allroundfähigkeiten nicht in die Tat umsetzen und für sich selbst verantwortlich werden. Unfassbar, was wir uns so haben bieten lassen und es holt einen immer wieder ein. NEIN, ich will so etwas auch NIE NIE mehr. Ich bin froh, dass Du wieder Spaß am Leben hast. Ich lebe auch wieder auf, ich merke wieder, dass ich lebe. Das tut gut und ist auch schwer zugleich.
    Meistens bin ich wütend auf ihn, selten traurig und geweint habe ich noch kein einziges Mal. Das finde ich komisch, weil sonst eher der Typ bin, der sozusagen "nahe am Wasser" gebaut ist. Aber bis jetzt habe ich noch nicht eine Träne vergossen, nur die Wut und die Enttäuschung, die wird nicht weniger und ich wäre froh, so froh, wenn endlich alles vorbei wäre. Also wenn ich geschieden wäre, wenn ich meine persönlichen Sachen hätte.
    Alles Liebe
    Olympia

  • ...das mit dem Weinen ist auch schon wieder identisch. Weinen über meine Situation kann ich seitdem ich ausgezogen bin auch nicht mehr. Das habe ich aber zu Genüge getan, als ich noch bei meinem Ex gewohnt habe. Wütend bin ich auch. Und irgendwie ziemlich enttäuscht. Und traurig, dass ich wieder von vorne anfangen muß. Und glücklich, dass ich wieder von vorne anfangen kann!!!!!!!!!!!!!!!!!!!!!!!!!

    Bei meinem Traumjob läuft erst am 15. die Bewerbungsfrist aus. Also bitte weiterhin die Daumen drücken!!!

    Liebe Grüße
    Kim

  • Liebe KimP, das ist ja ein Ding, dass das bei Dir auch so ist und Du nicht weinen kannst. Ja, die Enttäuschung ist bei mir auch sehr groß und hin und wieder bin ich auch traurig. Nie hätte ich gedacht, dass mir sowas passieren würde. Klar drücke ich Dir ganz ganz fest die Daumen für Deinen Traumjob.
    Dieses erbärmliche Verhalten von diesen Typen ist einfach unglaublich und nicht nachzuvollziehen. Ich weiss garnicht, wieso ich das solange ausgehalten habe. Manchmal kommt es mir noch immer so vor, als würde ich erst langsam, ganz langsam aus einem Albtraum erwachen.
    Und in einem haben auch alle Recht, man vergisst oft die hässlichen Dinge zu schnell, die man hat über sich ergehen lassen. Deswegen habe ich angefangen ein Tagebuch zu schreiben. Da schreibe ich alles rein, was so passiert ist. Du glaubst nicht, was da so alles zusammenkommt.

    Und Spedi: Wie geht es Dir denn jetzt? Deine Geschichte suche ich jetzt auch nochmal, um sie zu lesen. Ihr habt mir Kraft gegeben und gebt sie mir noch immer.
    Alles Liebe, olympia

  • Habe jetzt mal wieder viel hier im Forum gelesen und muss mir einfach mal was von der Seele schreiben.
    Diese Eifersucht, diese unbegründete Eifersüchteleien, über die hier viele schreiben, die habe ich auch erlebt. Für nix und wieder nix musste ich mich rechtfertigen, tagelang, wochenlang, monatelang. Kann es sein, dass alkoholkranke Menschen sehr nachtragend sind oder immer nur einen Grund suchen, den anderen fertig zu machen und wenn sie nichts finden, dann denken sie sich einfach etwas aus. Oder ist es ein Ablenkungsmanöver??? Damit man sie nicht stört, damit man ihnen Grund gibt, wieder mehr und mehr zu trinken?
    Ich habe meinem Mann nur gesagt, er solle mal über seinen Alkoholkonsum nachdenken. Noch nicht einmal, dass ich ihn für einen Alkoholiker halte. Da ist er total ausgerastet, zu dem Zeitpunkt war er sogar nüchtern. Er hat mich beschimpft, dass es eine Unverschämtheit wäre, ihn als Alkoholiker darzustellen. Er würde ja nur Bier trinken und das würde ich ihm nicht gönnen. Er hätte doch nichts anderes, er ging nicht weg, er spielt nicht, er hat keine anderen Frauen. Damit soll ich doch bitteschön zufrieden sein.

    Kann es sein, dass es bei Euch auch so war?

  • Hallo Olympia, obwohl das alles wirklich traurig ist, mußte ich gerade laut lachen.

    Zitat

    Er hat mich beschimpft, dass es eine Unverschämtheit wäre, ihn als Alkoholiker darzustellen. Er würde ja nur Bier trinken und das würde ich ihm nicht gönnen. Er hätte doch nichts anderes, er ging nicht weg, er spielt nicht, er hat keine anderen Frauen. Damit soll ich doch bitteschön zufrieden sein.


    Ich fasse es einfach nicht. Auch ich war nur die "keifende Zicke", die mit nichts zufrieden war und ihm seinen Frieden nicht gegönnt hat. Zu deinen oben genannten Argumenten muß ich ihm noch dankbar dafür sein, dass er mich schließlich nicht geschlagen hätte... Völlig gaga...
    So langsam verstehe ich es auch nicht mehr, dass sich nicht nur die Verhaltensweisen dermaßen ähneln, sondern auch noch die Wortwahl.
    Wenn ich mal 5 Minuten nicht am Handy zu erreichen war, war ich in seiner kranken Phantasie schon mit einem anderen Mann im Bett.
    Und auch jetzt spitzt sich die Situation bei uns gerade zu und er ist verbal richtig böse (ich werde noch berichten), weil ich nicht mehr so unterwürfig bin wie zu unserer gemeinsamen Zeit. Ich wäre froh darüber, wenn ich nie wieder was mit ihm zu tun hätte. Ich denke, aus der Co-Abhängigkeit zu ihm habe ich mich gelöst....
    Liebe Grüße
    Kim

  • Hallo ihr beiden,

    die Wortwahl kenne ich auch genau so. Auch mit der Eifersucht wenn er mich nicht unter Kontrolle hatte.

    Liebe Grüsse und viel Kraft
    Elocin

  • Hallo KimP, das kennst Du also auch? Ich bin baff. Schreib doch bitte mehr von Dir. Und Elocin, ich freue mich, wieder von Dir zu hören. Deine Geschichte habe ich auch gelesen. Wahnsinn, was Du durchgemacht hast. Was ist das also mit der Eifersucht? Ich weiß es nicht. Ich habe jetzt schon seit Anfang Februar keinen Kontakt mehr mit ihm und ich geniesse es, aber meine co lässt mich immer wieder darüber nachdenken.

    Achja, Du sollst froh sein, dass er Dich nicht geschlagen hat? Ist ja der Hammer. Ich hatte zum Schluß Angst, dass es soweit auch noch bei uns kommt, wenn er mal wieder zuviel getankt hatte. Und ich habe ihm gesagt, dass es in der Ehe nicht nur physische Gewalt, sondern auch psychische Gewalt gäbe . Und das er genau diese psychische Gewalt bei mir ausübt. Er ist wieder ausgerastet und hat nur gemeint, ich solle mal mein emanzenhaftes Gehabe ablegen, so eine Frau könne er nicht brauchen. Ist es denn zu fassen? Er hat geguckt wie ein Auto, total verständnislos. Er hat nix verstanden. Klarer konnte ich mich doch wohl nicht ausdrücken. Letztendlich hat er sich für seinen Alk entschieden und war wohl froh, als ich endlich weg war. Oder auch nicht? Ich weiss es nicht. Aber ich, ich war froh endlich weg zu sein und bin es noch heute. Die Abende und die Wochenenden machen mir noch zu schaffen, es kann einsam sein einerseits. Aber andererseits geniesse ich die Ruhe, die Freiheit tun und lassen zu können, was ich will ohne mich rechtfertigen zu müssen, ohne beschimpft zu werden, ohne erniedrigt zu werden und ohne den Gestank von Alkohol und viel zuvielen Zigaretten.
    Dabei habt Ihr mir total viel geholfen und helft mir noch. Ich lese und lese und lese und ich lerne.
    Euch alles alles Liebe und sei die Macht weiterhin mit Euch.
    Olympia

  • Hallo,

    meine Geschichte ist schon nicht leichter Tobak aber wie man sieht co kann alles schaffen.

    Heute vor genau 6 Monaten bin ich um diese Zeit auf der Autobahn Richtug Freiheit gewesen.

    Die Eifersucht verstärkt sich durch den Alkoholkonsum, dann das wissen wie sie wirklich sind und auf andere wirken, lässt ihr Selbstwertgefühl weiter in den Keller rauschen.
    Damit sie aber nicht zu ihren Minderwertigkeitskomplexen hinschauen müssen, verlagern sie es in Eifersucht und können so den Partnerr nieder machen und dessen Selbstwert ruinieren.

    So mal ganz grob und kurz dazu

    Liebe Grüsse
    Elocin

  • Liebe Elocin, heute vor 6 Monaten? Das weisst Du noch so genau? Es war hart für Dich, beinhart. Ich habe mir Deine Geschichte sehr zu Herzen genommen und ich finde es klasse, wie Du das alles so gemeistert hat und ich finde es toll, dass Du wo aktiv hier im Forum bist und uns hilfst und wir uns austauschen können und vielleicht gegenseitig stützen können. So ist das also mit der Eifersucht, ich habe das nie verstanden. Und dann diese Lügerei und diese paranoide Denkensweisen. Kennst Du das auch? Zum Schluß hatte ich das GEfühl, dass er in einer ganz anderen Welt lebt als ich. Oder ich eben in einer anderen Welt als er. Er hat alles schlecht gemacht, meine Freunde, meine Familie, alles um mich herum. Nur er war der Held aller Klassen. Und dann hat er sich eine eigene Realität geschaffen, die überhaupt nichts mit der Wirklichkeit zu tun hatte. Alle Menschen wollten ihm nur böses, hinter jeder Bemerkung, hinter dem Blick vermutete er irgendeine Intrige. Er hat mich belogen und versucht, mir meine Selbstachtung zu nehmen. Zum Glück habe ich in der größten Verzweiflung dieses Forum gefunden. Da wurde mir viel klarer und mein Scham liess nach. Ja, ich habe mich geschämt, ich habe über alles einen Deckmantel gebreitet, alles geschönt, dass bloß niemand was merkt und ich hatte gehofft und gehofft, dass es bald besser würde mit ihm. Dass er aufhören würde mit dem Trinken. So lange gehofft, bis ich selber fast zerbrach.
    Heute bin ich froh, dass ich mich getrennt habe. Auch wenn noch nicht alles vorbei ist und ich noch vieles für mich aufarbeiten muß. Es war der beste Entschluß, den ich je gefasst habe.
    Alles Liebe
    Olympia

  • Hallo Olympia,

    ja genauso kenn ich das auch. Paranoide Denkweisen, Lügereien und das Gefühl in einer anderen Welt zu leben.

    Ich habe diese Lügerei immer persönlich genommen. Aber jetzt wo ich weiß dass das zum Krankheitsbild des Alkoholismus gehört kann ich es anders sehen.

    Er wollte auch nie unter Menschen gehen und kam sich auch immer beobachtet vor. Wenn wir mal essen waren was 3mal in 16Jahren vorkam, musste es in eine rEcke sein wo niemand hinschauen konnte. Am wohlsten hat er sich am Tresen gefühlt wo er alles unter kontrolle hatte.

    Diesen Tag werd ich nie vergessen, Olympia, das ist mein 2.Geburtstag.

    Liebe Grüsse
    Elocin

  • Hallo Olympia,
    mal von "Emanze" zu "Emanze" :roll: Dass mit der psychischen Gewalt hat meiner auch nicht verstanden. Letztendlich hatte ich mir in der Zeit vor dem Entschluss zur Trennung fast gewünscht er würde einmal zuschlagen, damit ich endlich einen Grund hätte ihn zu verlassen. Gott sei Dank habe ich es so geschafft, wer weiß was mein 100kg-Mann demoliert hätte. Ich weiß aber, dass ich mir sowas nie wieder wünschen werde.
    Liebe Grüße
    Kim

  • Liebe Elocin, das ist ja unglaublich, was Du schreibst. Das war bei meinem Mann genauso! Essen gehen? Um gottes willen, das kam wirklich nur - wie bei Euch - einmal in drei Jahren vor. Und dann auch am liebsten in einer Ecke. Ich habe auch immer alles persönlich genommen, es verletzt einen zutiefst. Also gehören diese Dinge alle zur Alkoholkrankheit. Ich dachte schon, er wäre verrückt. Aber wahrscheinlich sind alle alk-kranken irgendwo verrückt. Vielleicht sind die Gehirnzellen schon zu sehr angegriffen. Ich bin jedenfalls froh, dass Du es geschafft hast und auch Du, KimP. Aber ich kann mir gut vorstellen, was Du schreibst, dass du es Dir fast gewünscht hättest, daß er zuschlägt, damit Du einen Grund gehabt hättest, ihn zu verlassen. Einen offensichtlichen Grund. Gründe hast Du wahrhaftig genug gehabt, so wie wir alle.

    Nur in unserer Gesellschaft wird es eben eher verstanden, wenn eine Frau einen schlagenden Mann verlässt, die anderen Gründe, die sehen die ja alle nicht. Die sehen nur wir und nur wir werden zutiefst verletzt und gedümtigt. Auf unserer Seele wird herumgetrampelt.

    Denkt Ihr noch oft an diese fiese Zeit?
    Sucht auch Ihr nach Erklärungen, müsst Ihr diese Zeit der Verletzungen auch noch aufarbeiten?
    Olympia

  • Hallo Olympia,

    ich denke nicht bewusst an diese Zeit zurück, manchmal kommen halt die Bilder, es war ja mein Leben ich kannte nichts anderes.

    Nach Erklärungen such ich nicht direkt. Ich versuche die Krankheiten Alkoholismus und die Co-Abhängigkeit besser zu verstehen und das hilft. Das erklärt.

    Ich habe mir vieles von der Seele geschrieben im "Geschlossenen" und so kann ich es verarbeiten und loslassen, für mich.
    Auch einige Bilder die ab und an mal hochkommen, Sachen die ich total verdrängt habe lass ich nun zu und schreibe sie auf, somit kann ich Stück für Stück von der Vergangenheit loslassen aber auch so Stück für Stück in die Zukunft schauen.

    Teilweise seh ich mich heute, wie jemand der ein Theaterstück erzählt wenn ich meine Geschichte preisgebe. Viele Emotionen die dabei hoch gekommen sind waren heftig aber nun kann ich das ganze mit mehr abstand sehen. Und hoffe das ich nicht alszuviel verdrängt habe was noch kommen kann.

    Liebe Grüsse
    Elocin

  • Hallo Olympia,
    ich denke schon noch oft an die Zeit zurück. Eine Zeit, die von totalen Gegensätzen geprägt war. Mein absoluter Traum-Mann, ja, ich dachte wirklich ich hätte meine "große Liebe" gefunden, hat sich zu meinem Albtraum-Mann entwickelt. Das hatte ich nicht erwartet, dass sich jemand so dermaßen ändern kann. Ich denke oft an die Zeit unseres Kennenlernens zurück, das ist jetzt noch keine 4 Jahre her und die Zeit war märchenhaft. Dank allen hier suche ich nicht mehr nach Erklärungen für die schreckliche Veränderung der Situation. Ich verstehe es, kann es aber nicht wirklich nachvollziehen. Will es auch nicht mehr. Glücklicherweise habe ich nicht solange gelitten wie viele andere hier, deswegen geht es mir jetzt vielleicht auch besser als vielen hier. Andererseits ist die Zeit des "Kribbelns im Bauch" auch noch nicht so lange her und an das Gefühl kann ich mich noch sehr gut erinnern. Und das war sowas von schön... :cry:
    Leider ist es so, dass viele unschöne Erinnerungen von den schönen verdrängt werden. Glücklicherweise erlebe ich gerade viele hässliche Dinge mit meinem Ex, so dass das wohl hoffentlich bald nachlassen wird.

    Liebe Grüße
    Kim

  • Liebe Elocin, liebe KimP, wie ein Theaterstück schreibst Du. Das kenne ich auch, wie ein schlechter Film, es ist irgendwie so unrealistisch, noch. Ich glaube auch, dass das Schreiben der eigenen Gefühle und der ekligen Erlebnisse, einem hilft, alles zu verarbeiten. Und verarbeiten muss man sowas schreckliches jawohl. Da ich nicht im geschlossenen Bereich bin, schreibe ich zu Hause alles auf, was mir so einfällt. Oft lese ich es mir durch und dann kommt es mir auch so vor, also ob es ein Drehbuch wäre. Ich kann es oft nicht fassen, dass ich es solange zugelassen habe, dass ich mich so habe behandeln lassen.
    Ich dachte auch, die Liebe meines Lebens gefunden zu haben. Und viele viele Jahre waren auch wunderbar, bis dieser schleichende Prozeß begann und mit ihm die HOffnung, dass ich schon alles wieder von alleine lösen würde. Aber das war ja leider nicht so. Und was du schreibst, liebe KimP, dass du jetzt gerade soviele hässliche Dinge mit Deinem Ex erlebst, geht mir ähnlich. Auch ich erleben jetzt noch eine Seite an ihm, die ich nie vermutet hätte und genau das bestärkt mich noch einmal, richtig gehandelt zu haben. Ich hoffe, dass es Dir auch so geht. Manchmal zweifele ich ja, das gebe ich zu. Ich zweifele, ob es richtig war, was ich gemacht habe. Ich meine, die Trennung. Einige hier schreiben ja auch von einem positiven Ausgang. Aber da waren die Partner ja wohl auch einsichtig, das war ja bei unseren nicht so .

    Jajja, das ist noch immer co. Ich weiss, aber so schnell, kann man das Unterbewusstein wohl nicht abschlagen. Meine Träume sind entsprechend wirr und chaotisch. Mittlerweile kann ich wenigstens wieder durchschlafen und darüber freue ich mich. Zeitweilig war es mir nicht möglich, da war ich alle zwei Stunden wach und entsprechend kaputt.

    Alles Liebe, Olympia

  • Hallo Olympia,

    daran zweifeln, dass es richtig war zu gehen, tue ich nicht mehr. Ich sehe hier tagtäglich wie schön das Leben ohne diese ganze Alkohol-Problematik ist. Wie wir die Ruhe genießen, Spaß haben, keine Angst haben vor dem was uns zu Hause erwarten könnte, ein friedliches Miteinander praktizieren, Respekt haben, uns freuen nach Hause zu kommen, Kontakt zu haben mit wem und wie lange wir wollen uns auf den Sommer freuen usw. Seine hässliche Seite, die er mir gerade jetzt zeigt, lässt mich so froh sein und sagen: Gott sei Dank, ich habe es geschafft mich von ihm zu lösen.

    Liebe Grüße
    Kim

  • Liebe KimP, das ist gut, sehr gut. Es stimmt, was Du schreibst, keine Angst mehr haben vor dem was einem zu Hause erwarten könnte. Das ist ein sehr befreiendes Gefühl, an das ich mich noch gewöhnen muß. Oft, wenn ich meine Wohnungstür aufschließe, beschleicht mich noch dieses Gefühl. Was kommt jetzt wieder? Womit muß ich rechnen? Wie geht der Abend aus? Wie verhalte ich mich? Was hat er sich wieder ausgedacht? Wofür muß ich mich wieder rechtfertigen? Es ist so ein richtiges Trauma. Kaum habe ich meine Wohnungstür aufgeschlossen, atme ich tief durch und es wird mir richtig bewusst, jetzt bin ich alleine, wie schön. Nur Ruhe. Respekt zu haben voreinander, das habe ich auch vermisst. Wir wurden respektlos behandelt, wie ein Stück Dreck. Ich bin auch so froh, dass wir es geschafft haben und ich hoffe, dass das wir hier schreiben, vielleicht auch anderen hilft, sich selbst zu stellen und zu handeln. Pläne machen und Kontakt zu anderen haben, ohne sich rechtfertigen zu müssen, ohne dass der Partner einen wieder fertig macht deswegen. Ich lese aus Deinen Zeilen, dass auch Du isoliert wurdest.
    Ich wünsche Dir ein tolles Wochenende, alles Liebe Olympia

  • Hallo Ihr Lieben, wollte mich mal wieder melden. Ich wohne jetzt fast fünf Monate alleine und meistens geht es mir gut, besser jedenfalls als noch vor fünf Monaten. Mein Mann ist jetzt in einer psychiatrischen Klinik, das habe ich gehört von einem Bekannten. Ich wurde nicht informiert, ich weiss auch nicht weswegen er dort ist. Er wünscht auch keinen Besuch von mir, sagte der Bekannte. Gut ist es, ich wollte sowieso nicht hin. Aber mache mir natürlich trotzdem Sorgen um ihn. Ich blöde Kuh.

    Mittlerweile bin ich selber in einer ambulanten Psychotherapie, damit ich wieder meine Lebensfreude entdecke und wieder klar denken kann. Soweit ist es gekommen. Der Therapeut meinte, ich solle auf jeden Fall Distanz wahren und mich jetzt nur noch um mich und um mein ICH kümmern, das wäre bitter nötig. Durch meine Co-Abhängigkeit habe ich mich vernachlässigt, jetzt muss ich wieder lernen mich zu lieben und zu leben.

    Kommen Alkoholiker in eine Psychiatrie? Habt ihr das schon mal gehört?

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