Beiträge von Kernkraft

    Was ich mir Gutes tue. REIKI, Meditation, Tanz ....reichen erst mal.
    Suizidhinterbliebenenverarbeitung mit Depression läßt keinen Platz für Fokus auf das Umfeld.
    Ich habe eine REHA beantragt und hoffe das sie genehmigt wird. Das ist es was ich für mich tue.
    Mein Partner ist mir dabei nicht egal, aber er muß für sich selbst kämpfen. Heute besucht er mich, ich feue mich darauf. Oh, oh ....das ist gefährlich, weil ich beschäftige mich dann nicht mehr so ganz mit mir ;)

    Ich habe mich nicht NUN räumlich getrennt. Ich habe noch nie mit ihm zusammen gelebt. Wir haben, ...hatten schon immer getrennte Wohnungen, ca. 100km voneinander entfernt. Das steht auch irgendwo vorher in meinem Thread, aber ich gebe zu, dies alles zu lesen erfüllt zu viel Zeit. ....und man soll sich ja mit sich beschäftigen.
    Was ich hier feststelle ist, daß sich "Viele" mit dem Schicksal des Anderen beschäftigen und gute Ratschläge aus eigener Sicht geben. Was für mich gut ist ist auch für den Anderen gut? Glaub ich nicht.

    Spielt es denn eine Rolle, ob Co-Abhängigkeit sich um den Partner oder um Andere kümmern läßt? Ist es denn nicht egal, auf wen oder was man seine Aufmerksamkeit fokusiert?

    Und wäre die Welt nicht ein egoistischer Haufen, wenn sich jeder nur um sich sein Selbst kümmert?

    Viele Fragen? Wichtig ist doch, das man selbst erst mal "in der Reihe ist" und Kraft für sich hat. Ansonsten pumpt man sich leer und kippt irgendwann um. Das ist dann richtig viel Arbeit, denn dann muß man sich um sich selbst kümmern.

    Momentan bin ich Partnerin eines Alkoholikers, der sich ins Trockene kämpft.
    Ich kontrolliere keine Pegel, wohne getrennt, lebe mein Leben, verlasse mich nur auf mich selbst, mache mein Tun von mir abhängig, ich verstecke nichts, oder verbiete. Ich drohe nicht zu verlassen, kommuniziere ihm jedoch die Bewunderung für die Kraft die es ihn kostet sich mit seiner Sucht auseinanderzusetzen. Gespräche die er anonym führt wühlen vieles in ihm auf. Das muß sich dann erst einmal setzen. Einmal ging es sogar nach hinten los, er hat sich jedoch gleich wieder gefangen.
    Ich würde mich freuen, wenn ihm das gelingt was er sich für sich wünscht mit oder ohne mich. Ich bettel nicht, daß er mich schon enttäuscht hat weiß er selbst, dazu braucht es keinen Vorwurf.
    Vor langer Zeit habe ich mir einmal gewünscht genau jenem Menschen zu begegnen um ihn zu trösten und zu umarmen, ihm zu danken. Hört sich merkwürdig an, ist aber so. Ich hätte niemals geglaubt, daß es so sein würde ... viele, viele Jahre später in dem jetzigen Lebensstadium. Damals war er ein Held, Retter, seine Person war jedoch nicht bekannt, ist es bis heute nicht und wird es niemals sein. Manchaml sieht die Erfüllung eines Wunsches ganz anders aus als man gedacht hat. Darum muß man sehr vorsichtig wünschen.

    Geht das Leben an der Seite eines Alkoholikers überhaupt irgendwie gut? Von Vorahnungen verzweifelt fällt man in Depression, kommt wieder heraus und sagt man weiß nicht warum.
    Mein ganzes Leben habe ich geübt für das was jetzt kommt, oder habe ich einfach einen Hang zum Übel.

    Kann man auf Distanz zusammenleben. Was heißt, in trockenen Phasen Gemeinsamkeit, in nassen Phasen die Flucht in eine Einzimmerwohnung, die man für diesen Fall angemietet hat?

    Ist sowas möglich? Hat es jemand hier praktiziert?

    Und jetzt bin ich draußen .....erst mal.

    Es scheint das einzutreffen, was ich mir immer wünschte. Er arbeitet an sich. Trinkt wesentlich weniger, soll heißen, seit November 2010 nur ein kleiner Ausrutscher, mit dem "Rumreißen" vor dem totalen Absturz.
    Er führt Gespräche, für sich, ohne mich, gegen die Sucht. Es kommt die Erkenntnis, daß er nun dran ist. nach dem langen Warten auf Besserung, trifft dies fast wie ein Schlag ins Gesicht ......weil er immer sagte, ich solle an mich denken, ich wäre jetzt dran.

    Wenn ein Mensch an sich arbeitet verändert er sich. Was von dem übrig bleibt, was man einmal liebte weiss man nicht. So hoffe ich weiter und liebe die Veränderung. "Egotrip" kann gut gehen. Einfach ist es nicht. Doch ist Leben nicht auch ständige Veränderung, Wachstum und Vergehen. Vegehen soll hier Nichts außer .....smile, die nassen Jahre.

    Vielleicht bin ich naiv, zu glauben es kann gut gehen. Ich glaube, Glaube kann Berge versetzen.

    So long, Kernkraft

    Erfahrung der letzten Tage:
    Selbst wenn ich mich kontrolliere, so habe ich dennoch nicht Kontrolle darüber, wie weit seine Sucht sich auszuheulen um sich greift und inwieweit er es schafft andere Menschen aus meinem Umfeld in seinen Bann zu ziehen.
    Er hat derzeit großen Seelenschmerz (Sein Hund ist tot) und in diesem Schmerz läuft mir die Sache aus dem Ruder. Er ging einen massiven Schritt zu weit, denn er geht nun (telefonisch)an meine Kinder. Nun fangen sie an mich zu fragen: "Wie kann ich helfen."
    Als mir das passierte erschrack ich sehr. Kinder, auch erwachsene, sind unantastbar. Ein unmöglicher Zustand und ich habe ihn zugelassen. Das ist der Wahnsinn für mich.

    Zitat von Manfred

    Hallo zusammen,

    Ich darf empfänglich, empathisch für die Sorgen,Nöte, etc. meiner Mitmenschen sein, aber ich darf sie nicht brauchen um mich ausgefüllt und wohl zu fühlen.

    Finde ich ganz passend im Umgang mit Co-Abhängigheit, die mir auch nicht fremd ist. :wink:

    Liebe Grüße
    Manfred

    Herzlichen Dank für diese Aussage, sie hat mir sehr weiter geholfen.

    Aus der Sicht einer Suizidhinterbliebenen:
    Es ist sehr schlimm, den Suizid dieser Frau, dem alkoholabhängigen Partner zu verantworten. Wie hätte er ihr denn helfen sollen, er kann sich in seiner Krankheit noch nicht einmal selbst helfen.
    Er ist nicht Schuld an ihrem Tod, sondern ihre Abhängigkeitskrankheit hat dies ausgelöst. Die Depression die daraus entsteht ist behandelbar.

    Gedankengänge und Fragen über CO-Abhängigkeit und die Kontrollierbarkeit:

    Ein Alkoholiker verleugnet seine Alkoholabhängigkeit und verleugnet die Krankheit. Dies ist bei jeder anderen Abhängigkeit ebenso. Also verleugnet der CO-Abhängige seine CO-Abhängigkeit und verleugnet die Krankheit.
    Jetzt frage ich mich, ob CO-Abhängigkeit immer mit einem Alkoholkranken bzw. Suchtkranken verbunden ist, oder ob auch andere Personen CO sind. Zum Beispiel Frauen, die Mütter sind, sich hinter ihren Kindern sehr reduzieren und sich werter fühlen wenn jemand sagt: "Du hast ganz supertolle Kinder." Sie fühlt sich gut ....Ich bin toll, ich habe tolle Kinder. Die ganze Mühe hat sich gelohnt.
    Wo ist diese Person dann, wenn die Kinder dann aus dem Haus sind. Sie stürzt sich auf ein gefundens Fressen, einen alkoholabhängigen Menschen. Nach gescheiterten Beziehung, in denen sie nie so wahnsinnig stark geliebt wurde, wie sie es brauchte. Einen Zustand der Liebe bis zum Erbrechen und riesigem Leidensdruck aushalten, bis es gar nicht mehr geht. Damit verdecken, daß Kinder erwachsen werden. Deshalb an aussichtslosen Beziehungen hängen bleiben, damit man sich ja nicht um liegengebliebene Rechnungen kümmern muß. Wenn jemand nach Hause kommt und Unterlagen ordnen will, sich aber erst einmal an den Computer setzt um sich in verschiedenen Foren zu ergießen, ist doch schon CO, oder? Er kümmert sich damit nicht direkt um sich, sondern lenkt ab.
    Die Grenzen sind doch fließend, oder habe ich etwas falsch verstanden?
    Wenn ich auf mich aufpasse, im Tun und Handeln mit einem Abhängigen, dann kontrolliere ich mich doch. Ich kontrolliere wie weit ich gehe und sorge dafür, ja nicht abhängig zu sein. Vor allem in finazieller Hinsicht.

    Es gab Phasen in denen ich anrief um den Pegel zu checken. Ich habe eimal mitgetrunken und ich habe eine Flasche Rotwein ausgeschüttet. Ich hatte Wutausbrüche und hatte das Gefühl, er zieht mich nach unten, nach dem Motto: Wegen ihm geht es mir schlecht.
    Es ist kein jahrelanger Prozess, sondern eine Art Zeitraffer mit sofortigem Lernprozess. Man muß ganz schön auf sich aufpassen.

    Danke für den schönen Vergleich und für den Link.

    Ich will einfach nur wissen wo ich stehe. Danke.

    Ich weiss nicht genau ob ich es bin oder nicht. Ich schütze mich, indem ich mich fern halte. Wenn es ihm schlecht geht , geht es mir nicht gut, ob ich bei ihm bin oder nicht. Ich spüre nur, daß es mir noch schlechter ginge, wenn ich dann bei ihm wäre. Manchmal merkt man nicht sofort, daß jemand gerade wieder trinkt. Dann ist man ziemlich der Willkür ausgeliefert.
    Als ich ihn kennen lernte, glaubte ich die Liebe könnte alles retten. Sehr schnell begriff ich, daß dies nicht geht. Ich habe bei ihm aufgeräumt usw. Als ich zu starke Nähe zulies, hatte ich das Gefühl, ihn schützen zu müssen. Man wird wie in einen Strudel gezogen, der sich immer schneller dreht, aber alles dreht sich nur um ihn. Ich wäre dann irgendwie nicht mehr vorhanden. Wie ein Körperteil von ihm, das sich so bewegen muß wie er sich bewegt und genau so schlecht behandelt wird, wie er sich selbst behandelt.
    Wenn mir die Grundlage fehlt, dann lösche bitte meine Beiträge. Wenn er der Sucht erliegt, entferne ich mich körperlich, aber nicht emotional. Wo ist die Grenze zum CO? Besteht sie in der Nähe. Entschuldigung, falls das blöde Fragen sind.

    Ich kann nichts ändern. Alles ist wie es ist. Ich blicke nach vorn. Dort sehe ich eine Zukunft für mich. Ich habe die Fähigkeit, sie mir auszumalen. Das Malzeug steht bereit....ich freue mich darauf.
    Manchmal habe ich auch Angst, daß alles ganz anders kommt. Schiksalsschläge (Tod eines geliebten Menschen) erleidet man wehrlos, man kann sich nur fügen.
    Wem man im Leben begegnet ist auch Schicksal .... geh bevor es zu spät ist. Zu spät für was? Für mich? Für mich ist es nicht zu spät.

    Okay und jetzt geh ich mal runter von der Couch und rede nichts mehr zu meinem Psychologen.

    Ich glaube nicht, ihm helfen zu können.
    Wenn er säuft lasse ich ihn allein.
    Ich besorge ihm keinen Stoff und ich erfinde keine Ausreden für ihn.
    Er ist mir in meinem Leben begegnet, ich liebe diesen Menschen. Er hat viel vollbracht, Menschenleben gerettet. Ich will nicht näher darauf eingehen.
    Jetzt ist es so und wie es einmal sein wird, wer weiss das schon.

    Manchmal wünsche ich mir, er wäre kein Alkoholiker, aber er ist es und wird es immer sein.

    Ich will sehr geliebt werden weil ich meine Mutter nicht spüren konnte, nicht spüren kann, bzw. große Ablehnug von ihr erfahren habe. Bin ich dann automatisch CO. Sehne ich mich nach dem Schmerz der Liebe.

    Entschuldigt, daß ich hier so schreibe. Es ist ja nicht mein thread. Aber es fiel mir gerade so ein.

    Vom Elternhaus in die Ehe, Kinder..... jetzt sind sie groß, ich lebe allein und habe nach meiner Ehe verschiedene Beziehungen gehabt. Jetzt gerade zu einem Alkoholiker, der erste in meinem Leben. Ich gehöre zum Alterskreis 50+.
    Ich habe früher gesagt:" So was passiert mit nicht. " ....smile. Mit ihm zusammenwohnen kann ich nicht. Jeder lebt in seinem Reich und wenn er nüchterne Phasen hat (sog. Quartalsäufer) dann lasse ich Nähe zu. Anders nicht, es ist nicht möglich. Manchmal fühlt es sich an, als ob man mit einem Wehrwolf liiert wäre.

    Ich lese sehr gern. Bücher können hilfreich sein. Sie können Wege öffnen, Gedanken unterstützen, ....ich habe schon sehr viel gelesen in meinem Leben. Aber man liest immer nur das, was einem Spass macht, was einen interessiert , womit man sich weiter entwickeln kann, u.s.w.

    Feuer im Kamin find ich herrlich schön.......... ich kann es vor mir sehen und es knistert wundervoll. Flammen züngeln gierig am Holz entlang um es langsam zu verzehren. Ganz im Bann der Flamme gibt der Scheit sich hin um zu vergehen. Es bleibt nur Asche. Verbrennt Euch nicht! *zwinker L.G.