Mrgen S.Käferchen,
warum traust Du dich nur vorsichtig mich zum Nachdenken anzuregen? ich beisse doch nicht!!!
Jede Art der Anregung ist wertvoll- egal in welche Richtung.Ohne Anregungen bin ich müde und ratlos.
"Selbstüberzeugung"?- noch vor paar Monaten war ich das überhaupt nicht in der Lage. War depresiv,unsicher ohne Möglichkeiten irgendwas zu entwickeln. Ich handelte blind und chaotisch.
Im Vordergrund hatte ich nur ein Ziel: alle diese Gefühle mit dem Alkohol zu betäuben. Jahre lang.
Oft versuchte mich zu überzeugen, dass ich falsch mache, dass ich krank bin, dass mein Leben irgendwann dadurch zu Ende geht : das waren aber nur Versuche, meistens ohne Erfolg.
Fazit: "Selbstüberzeugung" als nützliche Kraft war nicht erkannt und nicht beansprucht.
Als ich dann in der Klinik aus dem Koma aufwachte, wurde mir Stunde für Stunde klar: es muss was geschehen um weiter leben zu können. Noch in der Klinik schmiedete ich Pläne wie mein Leben aussehen sollte- dabei war mir/ wie immer/ meine Frau behilflich.
Während ich mich langsam erholte hat meine Frau alles aktivier um mich ins leben zurück zu holen- eben auch die Psychologin die mich seit 3 Monaten beträut.
Von Anfang an- von ersten Augenblick wusste ich, dass sie mir helfen kann. Irgendwie stimmt auch die Chemie. Jetz stellst Du mir bestimmt Frage: " warum hat Dich deine Frau nicht überzeugen könnnen in diesen allen Jahren, dass du dich ändern muss"? sie hats versucht- sie hats getan- ununterbrochen tat sie das, ohne Atempause.
Leider Gottes hab´s alles ignoriert, bagatellisiert, nicht wahrgenomen- als nicht wichtig empfunden.
So war es.
Als ich mit der Therapie anfing wurde ich von der Psychologin vor harten Tatsachen gestellt- vor einem"Trümmerhaufen der Gefühle" Es war biiter zu erkennen und zu wissen wo ich mich befinde.
Sie machte es mir auch nicht leicht sich im neuem Leben einzufinden. Übte aber keinen Druck- verlangte Offenheit und Initiative. So entstand mit der Zeit ein Gefühl des Vertrauens zu einem Menschen der mir davor noch fremd war. Übrigens- das alle erste mal in meinem Leben.
Jetzt bin schon soweit, dass ich sagen kann- "ich überzeuge mich selbst" ohne Druck von Aussen.
Ich erkenne Gefahren und wiess damit umzugehen.Lass mich zwar beinflussen und überreden aber nur afgrund der "Selbstüberzeugung".
Da ich mich permanent verändere und nach Neuem suche- verlange von mir viel Selbstkritik. Lasse mich dabei nicht unter Druck-und das was bis heute erreicht habe ist keineswegs unter fremden Druck enstanden. Ich merke, das mein Be.- und Unterbewusstsein sich zurück melden und zwingen mein Gehirn aktiv zu werden- falls das der DRUCK sein sollte dem ich mich aussetze, dann bin richtig froh. Jede Bewegung verlangt Implulse- jede Veränderung fängt leise an. Um diesen Prozess wirklich zu verstehen benötige noch mehr Zeit.
In diesem Sinne wünsche Dir ebenso einen schönen Freitag.
Grüsse
Oliver