Hallo Chrissi,
ich tu das mal hier in deinen Thread zum antworten.
Zitat von Chrissi92
...ich befinde mich gerade wieder in einer ähnlichen Situation. Meine Eltern sind auch beide Alkoholiker und meine Mutter sucht ständig fadencheinige Gründe für ihr trinken. Ihr Vater (mein Opa) ist auch Alkoholiker. Meine Oma ist an dem Kummer über ihre Ehe sehr zeitig zerbrochen. sie starb mit nur 47 Jahren. Meine Mutter nimmt dies nun immernoch als Grund zu trinken, gibt aber ihrem Mann (meinem Stiefvater) und ihrem eigenen Vater für alles die Schuld. Leider ist der auch Alkoholiker. Er trinkt jeden Tag während meine Mutter Quartalstrinkerin ist. Diese Trinkgelage kann ich nur beenden, indem ich in die körperliche Auseinandersetzung mit ihr gehe, für mich heisst das, ich fässele mich an sie mit Handschellen und halte mich an ihr fest, bis ich sie zum nichtrinken zwinge, ich weiss, dass das nicht der beste Weg ist, aber sie neigt dazu sich selbst und andere zu verletzen. Ihre Begründung ist dann dafür auch, dass wir ihr das Leben versaut haben, insbesondere ihr Mann, deshalb hat sie ja jetzt auch ein Recht zu trinken, nach allem, was sie durch gemacht hat. (Job+Fahrerlaubnis weg etc.)
Das mit den Therapien habe ich aufgegeben, sie hat Psychologie studiert, kennt sich deshalb bestens mit allem aus, und weiss, dass man sie nicht zwangseinweisen kann, außerdem hält sie eine Therapie für nicht notwenidg, da sie ja das Recht zu trinken hat.
Aber ihr habt schon recht, dass entschuldigen der eigenen Vergangenheit ist kein Grund!
LG Chrissi
Chrissi,
du hast keine Chance gegen ihre Sucht!!
Wenn sie saufen will, dann kannst du es nicht verhindern.
Hol dir so schnell wie möglich Hilfe an die Seite.
Du bist zwar schon 19, aber mit dieser Situation völlig überfordert.
Es ist erschütternd zu lesen, was du meinst tun zu müssen und was du tust.
Ich kann dich sehr gut verstehen, daß du die Hölle auf dich nimmst, um sie daran zu hindern zur Flasche zu greifen.
ABER: erst wenn sie ihren eigenen persönlichen Tiefpunkt erreicht hat, dann kann sie mit fachkundiger Hilfe von Ärzten u. Therapeuten ihre Sucht stoppen. Durch deine Fesselungsaktionen bewirkst du nichts. Körperliche Auseinandersetzungen und Zwang bewirken nichts. Der Rückfall ist vorprogrammiert. Die Zeit verschiebt sich nach hinten.
Hör bitte damit auf. Zu deiner eigenen Sicherheit. Deiner körperlichen und deiner seelischen Sicherheit.
Du bist keine Therapeutin. Du bist kein Arzt. Du bist ein EK. Es ist ihre Entscheidung und wir EK tun uns schwer diese Lebensentscheidungen unserer Eltern zu akzeptieren. Wir könnnen nicht helfen, wenn sie Hilfe nicht wollen. Weder deine Mutter will Hilfe, meine Mutter will auch keine... leider ist das so.
Sie wird ohne innere Einsicht weitersaufen egal was dir noch einfällt. Und du kannst daran kaputtgehen wenn du nicht damit aufhörst dich an sie zu fesseln. Es ist zu viel.
Du mußt deine Mutter nicht ausnüchtern und nichts für sie regeln. Du mußt ihr nichts abnehmen und auch nicht für sie denken oder handeln. Sie ist erwachsen! Es ist ihre Entscheidung.
Kannst du kurzfristig woanders unterkommen?
HOL DIR BITTE HILFE!
Wen du fragen kannst:
die Polizei (keine Angst, die haben Fachleute für sowas, oft sind es Frauen, wenn nicht frag nach einer Frau wenn dir das lieber ist)
die Suchtberatungsstelle
das Jugendamt
Es geht hier um DICH!
Lieber Gruß, Linde (EK)