Beiträge von Linde66

    Huhu Uschi,

    die liebe Linde hat keine Ahnung wie es ist, mit einen nassen Alkoholiker verheiratet zu sein. Deswegen hab ich ja DICH gefragt... :wink:

    Wie ist das mit deiner Perspektive neben ihm? Ich frag halt, weil mir das nicht reichen würde. Wenn ich eine Partnerschaft lebe, dann eine auf Augenhöhe mit einem Menschen, der zuverlässig ist und ansprechbar ist und sich eben nicht besäuft.

    Lieber Gruß, Linde

    Hallo Uschi,

    irgendwie hat sich das alles bei dir neulich noch anders angehört. Ich habe den Eindruck, wie wenn du dir das ganze mal wieder schönredest. Lebt ihr jetzt in einer WG? Wenn er säuft wendest du dich ab, wenn er gerade nicht säuft ist alles wieder "Liebe"? Wie lange hält dein dickes Fell noch? Bis er täglich exzessiv säuft und nicht nur am Wochenende? Oder wartest du bis aus dem "aufbrausend" Schläge geworden sind?

    Zitat

    Ob er sich etwas vor macht oder nicht wird die Zeit zeigen

    Ob DU DIR da etwas vormachst...?

    Ich frag ja nur.


    Liebe Grüße, Linde

    Hallo Vivian,

    nochmal herzlich Willkommen hier bei uns EK's. Komm in Ruhe an und lies dich ein. Vieles wird sich allein schon durch's Lesen sortieren.

    Ich kann mich selber noch ganz genau an den Schock erinnern, als mir klar wurde, daß meine Mutter Alkoholikerin ist. "Gewußt" hatte ich es schon lange vorher, aber bewußt war es mir nicht. Schlagartig änderte sich das und nichts mehr war, wie es vorher war. Ich war schlagartig immun gegen 'heile Welt Geschichten' und Lügen. Ab der Sekunde hatte ich begriffen und meine kleine schöngeredete Welt war unwiederbringlich zerbrochen. Nicht einfach für eine Jugendliche, in der Zeit hätten wir unsere Mütter noch gebraucht, wir waren noch Kinder...

    Der zweite Begreifen und Bewußtwerden ist anders, nämlich zu spüren, daß man ein Erwachsenes Kind ist. Gleich ob die Eltern noch leben oder tot sind, man ist EK. Trägt es quasi mit sich herum. Vieles wirkt unterirdisch noch jahrelang und macht sogar körperliche Symptome. Wie gut ich das kenne, was du beschreibst.

    Dieses "...dass ich nicht mehr fühle" kenne ich auch. Eine Kindheit wie im Nebel. Kein Schmerz, keine Trauer, Freude schon gar nicht. Hm. Es war aber auch ein Schutz, sonst wäre der Schmerz und die Trauer vielleicht zu viel gewesen für das kleine Kind...

    Bei mir hat sich der Nebel gelichtet. Dauert zwar, aber es geht.

    Schreib, schreib, schreib, hier ist Platz für den Schutthaufen. Dein aktives Wegschaufeln des Schutts kann dich wieder handlungsfähig und lebendig machen. Bei mir war es so und vielen andere EK, die ich in über einem Jahr hier kennenlernen durfte, ging es ähnlich.


    Lieber Gruß, Linde

    Liebe EineUnterVielen,

    schreib einfach wie dir danach ist. Da ist so viel, was du mit hellwachen Sinnen wahrgenommen hast...

    Dein Punkt 6 ist so ähnlich auch meiner. Ich finde es einen erheblichen Unterschied, ob der Vater oder die Mutter trinkt. Die Väter sind oft sowieso abwesend, sie gehen in ihren Berufsalltag und wenn sie heimkommen verschwinden sie vorm Fernseher oder auf den Fußballplatz. Abwesende Väter gibt es ja auch bei Alleinerziehenden.

    Wenn die Mutter trinkt, dann hat das Kind oft gar keinen Ansprechpartner mehr. Vater "abwesend" wie auch immer, und Mutter betrunken... Hm. Bei mir war es auch die Mutter, die trinkt. Ich fühlte mich gnadenlos alleingelassen, "alle" hatten eine Mama nur ich nicht. "Alle" durften ihre Freundinnen mit heimbringen, nur ich nicht usw.

    Dein Text ist sehr berührend, danke für deine Offenheit.

    Lieber Gruß, Linde

    Hallo Marina,

    nochmal ein herzliches Willkommen hier im offenen Bereich.

    So eine Situation ist ja für alle aufwühlend, jeder geht anders damit um und oft wissen "die anderen" mit erhobenem Zeigefinger, was "sich gehört"... Da liegen die Nerven blank.

    Du spürst genau, was dir wichtig ist, das ist doch gut. Und gerade das Abschiednehmen bei der Beerdigung ist wichtig.

    Hast du jemanden, mit dem du das mit dem Erbe besprechen kannst?

    Vielleicht kannst du mit deiner Therapeutin darüber sprechen, wie du mit dem Druck der Familie umgehen kannst.

    Lieber Gruß, Linde

    Hallo EineUnterVielen,

    ein EKA ist ein Erwachsenes Kind einer/s Alkoholikers/in. 8) DEN Potzblitz-Aha-Effekt kenn ich noch gut, grins.


    Liebe oxalis,

    dieser oben angepinnte Thread soll eine Sammlung zum Nachlesen werden für die einzelnen Merkmale eines EK's.

    Vielleicht postest du deinen Beitrag im Forum, dann kann auch ein Austausch erfolgen. :wink:


    Liebe Grüße, Linde

    Hallo Joshy,

    herzlich Willkommen hier.

    Ich kann deine Erschöpfung gut verstehen!

    Ihr seid glaube ich schon auf einem sehr guten Weg. Ja klar tut das furchtbar weh zuzusehen, wie er mit sich umgeht.

    Deswegen ist es wichtig eben NICHT zuzusehen, sondern Abstand zu halten.

    Abstand aus 2 Gründen: Zum einen daß ihr euch stabilisiert und wieder zu Kräften kommt und eben nicht ins Verderben gezogen werdet. Und zum anderen ist es die beste Hilfe für einen Alkoholiker die Nichthilfe.

    Erst wenn er an seinem absoluten persönlichen Tiefpunkt angelangt ist, dann hat er eine Chance aufzuwachen und sich wirklich Hilfe zu holen von Fachleuten. Diese Einsicht muß aus ihm selber herauskommen. Und wenn man ihm immer wieder die Verantwortung für sein Handeln abnimmt oder abpuffert, dann spürt er ja keine Notwendigkeit, mit seiner Sauferei aufzuhören.

    Es ist gut, daß sich deine Schwester jetzt psychologisch begleiten läßt. Sowas sind ja sehr belastende Situationen, da sind Gespräche sehr hilfreich, entlastend und unterstützend.

    Wenn du mal hier durchliest, es sind aktuell wie es der Zufall will einige User in deinem Alter hier. Der Erfahrungsaustausch in so einer Situation kann vielleicht dabei helfen, für sich selber eine gute, lebbare Linie zu finden.


    Lieber Gruß, Linde

    Hallo Petra,

    mach dir keinen Kopf wegen Satzbau und Grammatik. Jeder schreibt hier in seinem ganz eigenen Stil, da klingt was Menschliches mit rein und das ist gut so.

    Ich bin richtig, aber am falschen Ort, umgeben von Menschen die mir nicht gut tun.... So konnte ich das irgendwann für mich sehen.

    Ich bin richtig! Und heute wähle ich mir mein Umfeld und ich entscheide über den Abstand zu der Herkunftsfamilie.

    Das mit dem "rumschleppen" und der "kindlichen Verantwortung" wurde uns großen EK's antrainiert, über Jahre antrainiert, als wir noch kleine Kinder waren. In der alkoholkranken Familie drehen sich die Verantwortlichkeiten um. Die Eltern leben ihre Verantwortung nicht, sie geben sich ab an den Alkohol. Und damit der Laden brummt übernimmt das Kind die Verantwortung, es wächst da in eine Rolle rein, die nix mit Kindheit zu tun hat.

    Liest du gern? Gibt paar gute Bücher genau über das EK-Thema. Meld dich einfach.

    Fühl dich mal ordentlich durchgewuschelt! :wink:

    Gruß, Linde

    Hallo Anett,

    wie wäre es, wenn du dieses undefinierbare Rußzeugs meistbietend bei e*ay versteigerst 8) und dir dafür BIENENWACHS holst?

    Riecht gut, rußt nicht, die meisten Imker haben genug davon... Oder du kaufst es dir wie Blockschokolade. Bienenwachskerzen selber gießen ist ein Fest für die Sinne. Das Wachs an den Händen fühlt sich so wunderbar an und es riecht einfach toll.


    Lg, Linde

    Hallo Petra,

    herzlich Willkommen hier im Forum bei den EK!

    In einer Alkoholikerfamilie aufzuwachsen mach ja was mit einem Kind. Da entwickeln sich Muster, die einem teils sehr lange begleiten, ohne daß man ahnt, wo sie herkommen...

    Treibt dich aktuell etwas um, daß du dich hier angemeldet hast?


    Lieber Gruß, Linde

    Hallo Chrissi,

    ich tu das mal hier in deinen Thread zum antworten.

    Zitat von Chrissi92

    ...ich befinde mich gerade wieder in einer ähnlichen Situation. Meine Eltern sind auch beide Alkoholiker und meine Mutter sucht ständig fadencheinige Gründe für ihr trinken. Ihr Vater (mein Opa) ist auch Alkoholiker. Meine Oma ist an dem Kummer über ihre Ehe sehr zeitig zerbrochen. sie starb mit nur 47 Jahren. Meine Mutter nimmt dies nun immernoch als Grund zu trinken, gibt aber ihrem Mann (meinem Stiefvater) und ihrem eigenen Vater für alles die Schuld. Leider ist der auch Alkoholiker. Er trinkt jeden Tag während meine Mutter Quartalstrinkerin ist. Diese Trinkgelage kann ich nur beenden, indem ich in die körperliche Auseinandersetzung mit ihr gehe, für mich heisst das, ich fässele mich an sie mit Handschellen und halte mich an ihr fest, bis ich sie zum nichtrinken zwinge, ich weiss, dass das nicht der beste Weg ist, aber sie neigt dazu sich selbst und andere zu verletzen. Ihre Begründung ist dann dafür auch, dass wir ihr das Leben versaut haben, insbesondere ihr Mann, deshalb hat sie ja jetzt auch ein Recht zu trinken, nach allem, was sie durch gemacht hat. (Job+Fahrerlaubnis weg etc.)
    Das mit den Therapien habe ich aufgegeben, sie hat Psychologie studiert, kennt sich deshalb bestens mit allem aus, und weiss, dass man sie nicht zwangseinweisen kann, außerdem hält sie eine Therapie für nicht notwenidg, da sie ja das Recht zu trinken hat.
    Aber ihr habt schon recht, dass entschuldigen der eigenen Vergangenheit ist kein Grund!
    LG Chrissi

    Chrissi,

    du hast keine Chance gegen ihre Sucht!!

    Wenn sie saufen will, dann kannst du es nicht verhindern.

    Hol dir so schnell wie möglich Hilfe an die Seite.

    Du bist zwar schon 19, aber mit dieser Situation völlig überfordert.

    Es ist erschütternd zu lesen, was du meinst tun zu müssen und was du tust.

    Ich kann dich sehr gut verstehen, daß du die Hölle auf dich nimmst, um sie daran zu hindern zur Flasche zu greifen.

    ABER: erst wenn sie ihren eigenen persönlichen Tiefpunkt erreicht hat, dann kann sie mit fachkundiger Hilfe von Ärzten u. Therapeuten ihre Sucht stoppen. Durch deine Fesselungsaktionen bewirkst du nichts. Körperliche Auseinandersetzungen und Zwang bewirken nichts. Der Rückfall ist vorprogrammiert. Die Zeit verschiebt sich nach hinten.

    Hör bitte damit auf. Zu deiner eigenen Sicherheit. Deiner körperlichen und deiner seelischen Sicherheit.

    Du bist keine Therapeutin. Du bist kein Arzt. Du bist ein EK. Es ist ihre Entscheidung und wir EK tun uns schwer diese Lebensentscheidungen unserer Eltern zu akzeptieren. Wir könnnen nicht helfen, wenn sie Hilfe nicht wollen. Weder deine Mutter will Hilfe, meine Mutter will auch keine... leider ist das so.

    Sie wird ohne innere Einsicht weitersaufen egal was dir noch einfällt. Und du kannst daran kaputtgehen wenn du nicht damit aufhörst dich an sie zu fesseln. Es ist zu viel.

    Du mußt deine Mutter nicht ausnüchtern und nichts für sie regeln. Du mußt ihr nichts abnehmen und auch nicht für sie denken oder handeln. Sie ist erwachsen! Es ist ihre Entscheidung.

    Kannst du kurzfristig woanders unterkommen?


    HOL DIR BITTE HILFE!

    Wen du fragen kannst:

    die Polizei (keine Angst, die haben Fachleute für sowas, oft sind es Frauen, wenn nicht frag nach einer Frau wenn dir das lieber ist)

    die Suchtberatungsstelle

    das Jugendamt


    Es geht hier um DICH!


    Lieber Gruß, Linde (EK)

    Hallo Sonnenstrahl,

    das mit den Bereichen empfand ich mal ähnlich. Mir hat geholfen, die Bereiche in kleine Unterbereiche zu gliedern. Dann fand ich sehr wohl Bereiche, die in Ordnung waren, selbst wenn ich zuvor den Unterbereich nochmal in neue Unterbereiche aufdröseln mußte... :lol:


    Du kannst schreiben und tust es und du hast damit einen Ausgang aus dir selber heraus gefunden. Dadurch kannst du loslassen, sortieren, klären, nachspüren, ordnen.

    Du hast angefangen einen Weg zu gehen. In Schritten.

    Du schaust genau hin, selbst wenn es ein schmerzhafter Prozeß ist.

    Du spürst, daß du Rückhalt brauchst jetzt und nimmst die Unterstützung hier im Forum bzw. demnächst in der Klinik an.

    Du setzt deine heutigen Krankheitssymptome in Bezug zu deinem Umfeld und deiner Biographie.

    Du triffst für dich Entscheidungen.

    Du läßt nach und nach los, was und wer dir nicht gut tut. Und du läßt zu, daß da eine Lücke entsteht. Und nach und nach füllst du diese Lücke mit Menschen und Inhalten, die dir gut tun, da bist du mitten dabei, auch das ist ein längerer Prozeß.


    Das hört sich alles sehr gesund und in Ordnung an. :wink:

    Lg, Linde