Beiträge von Schlafender Schutzengel

    Guten Morgen!

    Erstmal möchte ich euch allen für eure Antworten danken!
    Ich bin da mal wieder viel zu naiv herangegangen und ja, vielleicht wollte ich wirklich unbewusst meine Mutter erziehen, was natürlich lächerlich ist! Ich werde diese ganze Suchtpsyche dahinter wohl nie kapieren. Ich dachte, hoffte - dass es Momente gibt, in denen der Süchtige begreift, dass das nicht alles im Leben sein kann und dann entscheidet, den Moment für sich zu nutzen, oder verstreichen zu lassen. Gerade wenn man doch, wie meine Mutter, das schon am Vater erlebt hat ... das geht nicht so ganz in meinen Kopf. Ich bin heute so unendlich wütend. Auf die ganze Entwicklung. Darauf kein normales Familienleben zu haben. Darauf sich nicht auf den weihnachtlichen Besuch zu freuen.

    Nein, ich habe keine Kinder. Das ist auch gut so. Ich komme noch nicht mit mir klar, wie sollte ich dann Verantwortung übernehmen. Und wenn ich darüber nachdenke, denke ich manchmal, ob meine Mutter noch ihre Enkel erleben wird, wenn sie so weiter macht. Manchmal finde ich, dass es eine Schande der Gesellschaft ist, dass Alkohol so leicht zu beschaffen ist. So viele Familien und so viel Unglück.

    Aber ich werde nun wohl, wütend hin oder her, wieder auf die banale Gesprächsebene zurück gehen. Ich kann sie nicht aus meinem Leben streichen. Ich sehe auch noch so viel Gutes in ihr. Ich werde halt versuchen zu akzeptieren, dass sie mit ihrem Leben so sträflich umgeht und sie das selber so entschieden hat.

    Ich sollte keine Selbsthilfebücher für Alkis lesen. Da standen so Dinge drin, wir normale Krankheit, nicht als Außenstehende der Gesellschaft behandeln-ach, was weiß ich. Eben so viel Positiveres, als das was man hier aus den Beitragen erfährt. Das hat mir falsche Hoffnung gegeben. :(

    Ich danke euch allen für eure Meinung und die guten Worte!

    Hallo!

    Leicht fällt das nicht, was ich gerade tue, aber ich glaube es ist wichtig, dass ich nicht einknicke.

    1. Meinem Vater habe ich vor einigen Wochen eine Mail geschrieben, in der ich über meine Gefühle und Ängste bezüglich meiner Mutter sprach und zum "Alkoholboykott" aufrief. Bis heute keine Antwort, keine Reaktion.

    2. Vor bald zwei Wochen habe ich meiner Mutter geschrieben, dass ich mir Sorgen mache, dass ich um ihr Problem weiß, ob sie denn einen Ausweg finden will ... Keine Reaktion.

    allerdings, das habe ich hier an anderer Stelle noch nicht geschrieben

      Hat sie eine Woche später normal geantwortet, also ist mit keinem Wort auf meine Mail eingegangen. Eher Banalitäten standen drin.

      Hat sie Geld zum Nikolaus überwiesen. Fühlt sich so an, als wolle sie damit eine "normale" Reaktion von mir bezwecken. Ich habe mich bis heute nicht bedankt.

      Hat sie hintenrum bei den Leuten meines Freundes angerufen, behauptet ICH würde mich nicht melden und ob sie wüssten, was für Weihnachten geplant ist

    Als ich das erfahren habe, habe ich ihr eine Mail geschrieben, was das denn soll und dass ich enttäuscht bin, auch weil ich keine Antwort auf meine eigentliche Frage bekommen habe. Seit dem wieder nichts, nur dass sie im Chat irgendwie lauert (ich empfinde das so), ich bleibe aber unsichtbar.

    Man wird ja sehen, wer hier den längeren Atem hat. Kindergarten das. Aber ich denke, es wäre falsch, wenn ich nun zur "Normalität" übergehe.
    Was meint ihr?

    Viele Grüße

    Was macht ihr denn, um gezielt gegen gewisse Merkmale anzugehen, die uns im Alltäglichen eher bremsen und stören? Das muss ja nun nicht in Stein gemeiselt sein - zumindest hoffe ich, dass ich nicht immer dieses Mäuschen bleibe.

    Zum Beispiel mangelndes Selbstvertrauen/-wertgefühl? Wie stärkt ihr das?

    Viele Grüße

    Um Missverständnissen vorzubeugen, das sollte kein Aufruf zum Entmündigen sein - dafür kenne ich die Lage und die Rahmenbedingungen auch gar nicht! Ich denke nur, dass es für den Fall des Falles vielleicht nicht schlecht wäre, sich damit etwas auszukennen. Ist ja doch schon ein sehr fortgeschrittenes Alter.

    Viele Grüße

    Hallo Janus,

    ich kann dich verstehen, aber ich finde es gefährlich, das Thema Alkohol zu tabuisieren, es zu ignorieren. Du verschließt nur die Augen davor.
    Ja, es ist ihr Leben und selbst wenn es so ist, dass sie noch trinkt, dann kann nur sie den Schritt gehen, damit aufzuhören.

    Ich glaube aber, dass jetzt, wo die Sucht noch nicht so lange in ihr wütend, die Erfolgschancen einer Heilung am Größten sind und das man jetzt versuchen sollte, auf sie einzuwirken. Und wenn das heißt, dass man den Kontakt zu ihr abbricht, wenn sie sich dem Problem nicht stellt. Das habe ich so in einem Selbsthilfebuch für Alkoholiker (sich das Leben nehmen) gelesen und für mich macht das Sinn. Man deckt sie ja weiter, du bist weiter in der Co-Abhängikeit gefangen. Versteh mich nicht falsch, ich sage nicht damit, dass du sie am Trinken hindern kannst! Das musste ich bei meiner Mutter erst begreifen. Aber es ist auch nicht gut, es durch ein Tabu ihr einfacher zu machen. Wenn sie schon trinkt, dann soll sie es schwer haben!

    Trinkt ihr auch mal bei Feierlichkeiten gepflegt ein Glas Wein zusammen?
    Wenn ja, dann gibt es das jetzt nicht mehr. Als Beispiel.

    Ich weiß nicht, was andere dazu sagen und sicher schreiben auch noch einige , ich hoffe es .. das ist ja auch nur mein Bauchgefühl dazu.

    Auf jeden Fall wünsche ich dir viel Kraft und alles Gute!

    Tja, Weihnachten.

    Als Kind war es auch für mich schrecklich. So weit ich konnte, habe ich mich in mein Zimmer zurückgezogen, MIR viele Kerzen angezündet und versucht, ein wenig Weihnachtsstimmung aufzubauen. Nicht einfach, wenn die Eltern, meistens Dank meiner betrunkenen Mutter miteinander stritten. Und wenn dann mal kein Alk von meiner Mutter tagsüber konsumiert wurde, dann brachte der Co-Abhängige abends halt den Alk an und verleitete. Wärme, Geborgenheit gab es nicht. Nur miteinander essen, dann Bescherung. Als Kind lenkte das ja noch etwas ab und setzte einen anderen Fokus. Aber irgendwann gab es dann nur noch Geldgeschenke, so wurde alles noch liebloser, als es eh schon war. Ich fand meine Freude ein wenig im Beschenken, auch wenn das wenig gewürdigt wurde.

    Nun bin ich da bald 8 Jahre raus. Das erste Weihnachten, dass ich nur mit meinem Freund verbrachte, das konnte man Weihnachten nennen. Das war aufregend, besinnlich und harmonisch. Auch wenn meine Gefühle dahingehend kaum noch solche Facetten wahrnehmen konnten, es war einfach schön, ich erinnere mich vor allem an die Ruhe!

    Dann sind wir die Folgejahre über Weihnachten zu unseren Familien gefahren. Leider ist mein Freund auch ein EKA. Es war eigentlich nie bei einer der beiden Familien schön. Ich fuhr vor allem für meine Oma, sie konnte ja nichts dafür und sie sollte nicht darunter leiden. Sie fehlt mir sehr! Sie war sehr wichtig für mich und nun, da sie nicht mehr da ist, realisiere ich das erst. Sie war das Stück Familie! Nun habe ich nichts mehr (blutsverwandt). Mein Geschwisterlein ist außer Landes.

    Wir machen das seit einigen Jahren so, dass wir den 24. alleine in unserem zu Hause verbringen. An den anderen zwei Feiertagen machen wir die Stippvisite, Augen zu und durch. Wie Pflichterfüllung. Als Geschenk an unsere Eltern, ein Geschenk für uns ist das nicht.

    Dir möchte ich raten, dass du Wege findest, für dich dein eigenes Weihnachten schön zu machen, zu entdecken.
    Als ich als Teenie dann irgendwann Freundinnen hatte, haben wir uns vor der Bescherung am Nachmittag getroffen und Weihnachten gefeiert - das war sehr schön, das war mein eigentliches Fest.

    Ich wünsch dir was, vor allem Kraft
    Schutzengel

    Liebe/r Bär,

    ich glaube nicht, dass sie dich/ euch bewusst quälen will.
    Ich kenne das von meiner Oma, sie ist leider schon gestorben, aber sie war auch in dem Alter, litt unter Demenz und zu meiner Mutter entwickelte sie eine eisige Kälte. Ich habe oft gehört, dass es einige Menschen gibt, die in dem Alter ganz bösartig werden können, sich ihr Wesen verändert. Dann kommt natürlich das Suchtproblem dazu und tut sein übriges.

    Ich glaube, dass du dir in eigener Sache Hilfe holen solltest. Vielleicht bei einer Familienberatungsstelle oder auch bei einem Anwalt, um die Möglichkeit einer Entmündigung zu erörtern - ich weiß- das klingt hart. Aber informiere dich dahingehend. Das ist mein Rat an dich.

    Ich wünsche dir viel Kraft und alles Gute.
    Deine Situation ist sehr schwer zu ertragen, aber denk dabei auch an dich und daran, dass es dir, deiner Familie, gut geht. Pass auf dich auf! Es ist gut, dass du hergefunden hast!

    Schutzengel

    Gestern habe ich mal wieder etwas von meiner Mutter gehört, sie hat mir gemailt. Mit keinem einzigen Wort ist sie auf meine letzte Mail , die ihr Alkoholproblem thematisierte, eingegangen. Sie schrieb, als wäre gar nichts gewesen. Ich denke, ich habe meine Antwort. Nicht die, die ich erhofft habe, aber nun weiß ich, dass ich nichts tun kann, wenn sie nichts tun will. Dann bleibt alles wie es ist ... Dank des Forums, dank euch also, glaube ich aber besser mit IHRER Entscheidung umgehen zu können.

    Ich muss mich darauf vorbereiten, dass es nicht besser werden wird, sondern eher schlimmer.

    Liebe Grüße und trotz all unserer Sorgen wünsche ich euch allen ein schönes Wochenende und einen netten Nikolaustag

    Danke für eure Beiträge. Es hilft zu wissen, dass man nicht alleine ist. Es ist schön hier angekommen zu sein. Ich glaube ich habe mich noch nie so viel und intensiv mit mir selbst beschäftigt. Gleich morgens oder nach der Arbeit sehe ich im Forum nach. Ok, ich muss aufpassen, ich vernachlässige schon wieder wichtige Dinge, aber irgendwo bin ich ja auch wichtig, nicht?

    Was mich beschäftigt und mir vor Wochen das Blut in den Adern stocken ließ ist, dass meine Mutti wohl das Gleiche durch machte, wie wir damals. Ich wusste zwar, dass mein Opa im Alter viel Alkohol konsumierte, ab einem bestimmten Alter, da war er schon gestorben, war mir dann auch bewusst, dass er Alkoholiker war. Neuerdings weiß ich auch, dass er daran gestorben ist. Jedenfalls habe ich nun erfahren, dass er wohl schon so war, als sie noch eine Jugendliche war :shock: ! Das ist so traurig! Das schnürt mein Herz zusammen. Ich fühle mit ihr, ihrer Jugend und doch ekelt mich die Schwäche, die sie an den Tag legte, weil sie genauso wurde und ihren Kindern nichts besseres bot, an- und dazu kommt nun die Sorge, dass es mir genauso gehen kann, wenn ich nicht aufpasse?!

    Und meine Oma, vor Jahren gestorben, tut mir so leid! Wie muss sie gelitten haben! Erst der Mann, dann die Tochter ... das mit anzusehen. Da kommen mir bald die Tränen! :(

    Interessante Zusammenstellung, ich habe mich auch viel wiedergefunden.

    Leider kann ich aus Zeitgründen nicht alles lesen, ich hoffe es macht nichts, wenn ich manches wiederhole.

    -Mangel an Selbstständigkeit, nichts auf die Reihe bekommen (leider bei meinem Geschwisterchen auch so)

    -Antriebslosigkeit, sich schwer zu etwas Aufraffen und wenn gelungen, dann nicht am Ball bleibend

    -leicht überfordert

    -Harmoniesucht

    -Empathie (ich war in meinen damaligen Freundschaften immer die, die zuhörte und Rat gab ... mittlerweile hat sich das etwas gedreht ... momentan rede ich vielleicht etwas zu viel über mich, vielleicht um etwas aufzuholen)

    -Nicht nein sagen können

    -Selbstwertgefühl und Selbstbewusstsein nur rudimentär vorhanden :oops:

    -nachtragend sein, schwer verzeihen können

    -die ganze Welt retten wollen, aber sich selbst treiben lassen

    -Suchtgefährdung und die Angst davor ... kein normaler Umgang mit Alkohol, immer hinterfragend ... schlechtes Gewissen nach einem feucht-fröhlichen Abend (geht es manchen hier auch so?) ... seit ich mich mit meiner Vergangenheit und leider auch noch Gegenwart auseinandersetze, reflektiere ich auch stark meine Trinkgewohnheiten. Ich habe realisiert, dass ich, wenn ich Alkohol trinke, dann kein Maß halte und dazu neige mich abzuschießen. Seitdem meide ich Alkohol und möchte seltener trinken und vor allem bewusster (nicht bis zum besoffen sein)!

    -kein Durchhaltevermögen

    -Selbstzweifel

    -oft zu ernsthaft, sich schlecht fallen lassend, selbst unter Freunden erst auftauen müssend

    -Kontakte pflegen ... Funkstillen kommen öfters vor

    Sagt mal ... gibt es eigentlich auch gute Eigenschaften? So ein Psychogramm ist ja schaurig. :shock:

    Zitat von Linde66

    Hallo Lavandula,

    ich fühlte irgendwann gar nichts mehr, war nur noch müde. Immer.

    Hallo Linde,

    meinst du das wortwörtlich?
    Ich frage, weil ich oft so kraftlos bin. ich habe schon als Teenie, als ich noch zu Hause war, mich öfters nach der Schule schon schlafen gelegt. Ein bis zwei, drei Stunden. Hab geschlafen wie ein Stein.

    Heute, gerade in letzter Zeit geht es mir wieder so. Ich habe 14 Uhr keine Energie mehr, muss mich hinlegen, eine Stunde schlafen. Fühle mich so schlapp und immer müde. Alles zu viel. *kopfschüttel*
    Und nun habe ich aber meine eigene Bude, weit weg vom Elternhaus ...

    Viele Grüße!

    Hallo Lavandula,

    vielen Dank für deine lange Antwort! Das ist sehr lieb von dir in dem Maß auf mich einzugehen!

    Ich habe in diesem Forum bisher noch nicht viel gelesen, eher Wikipedia und ein Selbsthilfebuch, aber eben keines für Eka's sonder für Alkoholiker. Erst hier habe ich davon erfahren, dass man uns als EKAs bezeichnet, dann habe ich im Internet gefunden, dass es sogar ganze Verbände gibt, die sich dem Leid der Kinder von Alkoholikern annehmen. Das weiß ich erst eine knappe Woche. Gut, mir war immer klar, dass ich auch viel erlitten habe und keine normale Kindheit hatte. Aber das vergisst man, vielleicht hab ich das auch verdrängt, denn nun lebe ich einige hundert Meter von zu Hause entfernt. Jedenfalls habe ich mich selten damit auseinandergesetzt. Außer man ist zu Besuch, dann kommen die Ängste wieder und die Hilflosigkeit, wenn sich die Ängste bestätigen. Ich merke aber, dass ich gerade an den Punkt gelange, dass ich kapiere, dass ich nichts daran machen kann. Das konnte ich als Kind nicht, dass kann ich auch jetzt nicht- zumindest kommt das jetzt so langsam bei mir an. Da ist es dann nicht hilfreich, wenn mir eine Freundin sagt "Hol sie doch zu dir, vielleicht wird es dann besser, wenn sie von deinem Vater weg ist" ... nach außen ist man dann ja auch irgendwo die lieblose Tochter - aber da weiß ich schon, das würde nichts nutzen.

    Den Schritt, den du gegangen bist ... ich habe großen Respekt davor!
    Ich kann mich von meiner nicht komplett zurückziehen- aber das ist vielleicht auch eine andere Situation ... alle paar Wochen fahre ich für einen Tag, über Nacht schon mal gar nicht. Aber mir wird nun auch bewusst, dass es dabei keine große Freude auf meiner Seite gibt ... arg...das macht Kopfschmerzen darüber nachzudenken. :shock:

    Danke für deine Zeilen

    Liebe Grüße

    Hallo Lavandula,

    ich weiß, dass ich mich mehr um mich kümmern muss. Aber man darf den Menschen, der krank ist, doch auch nicht ignorieren, oder?
    Ein bisschen möchte man doch da sein...

    Ich bin jetzt auch an dem Punkt, dass ich sage "mehr kannst du nicht machen, nun ist es an ihnen" das war es sicher schon davor, aber ganz die Augen davor verschließen, das geht doch auch nicht?

    Hm, ich habe eine konkrete Frage. Seit ich meiner Mutti die Mail geschrieben habe, hat sie sich nicht gemeldet und taucht auch nicht mehr im Chat auf.

    Sollte ich warten, bis sie sich selbst meldet oder auch mal eine "normale" Mail schreiben?
    Wir haben es nicht so mit telefonieren. Die Gründe von meiner Seite kann man sich sicher denken.

    Liebe Grüße

    Hallo,

    ich bin zwar schon ein Jahr im Forum angemeldet, aber ich glaube, dass das hier der erste Beitrag ist, den ich im offenen Bereich schreibe.

    Diese Berührungsängste mit einem wesentlichen Teil meines Lebens sind schon merkwürdig, oder eben auch nicht.

    Ich bin 26, meine Mutti trinkt vermutlich seit 1990 +/- x
    Seit einigen Jahren wohne ich nicht mehr zu Hause und besuche meine Familie alle Monate mal.

    Sorgen mache ich mir schon immer, aber besonders, nachdem nun ein guter Bekannter unter dem Malory-Weiss-Syndrom litt, da ist mir die Gefährlichkeit sehr bewusst geworden. Ich konnte oft nicht schlafen, hatte Beklemmungen und Ängste- das sowas meiner Mutti passieren könnte, dass sie daran sterben könnte...

    Nun haben mein Bruder und ich versucht meinen Vater davon zu überzeugen, dass er keinen Alkohol mehr vor ihr trinkt...ihr doch zumindest nichts mehr anbietet. Aber er nimmt das nicht ernst. Er dreht sich da im Kreis, zwischen "ja stimmt, da könntet ihr Recht haben" und "ist doch alles übertrieben".... Der Gedanke dahinter ist, dass man sie nicht noch in ihrem Alkoholkonsum bestärken soll, es nicht noch im "normalen" Alltag dulden darf (so stand das zumindest in einem Selbshilfebuch, das ich gelesen habe).

    Dann habe ich letzte Woche eine Mail an meine Mutti geschrieben (persönlich war ich zu feige), in der ich geschrieben habe, dass wir uns Sorgen machen und wollen, dass sie endlich glücklich wird. Dass der Alkohol sie nicht glücklich macht, sondern dass es ihr schlecht geht. Dass es Möglichkeiten gibt, es zu heilen. Dass wir sie unterstützen wollen, da sind. Und ob denn unser Gefühl, dass sie sich befreien will, stimmt.
    Also eher verständnisvoll, nicht anklagend ... die Hand reichend.

    Das war letzten Donnerstag ... ich habe bisher keine Antwort bekommen.
    Auf meine Mail an meinen Vater, in dem ich offen über meine Sorgen und Ängste gesprochen habe und davon erzählt habe, wie ernst das doch alles ist - vor zwei Wochen geschrieben - bekam ich auch nichts zurück. Wird wahrscheinlich ein Bogen darum gemacht. Mein Vater ist über 70 ... vielleicht ein zu großes Tabu?! Mit meinem Bruder hat er darüber gesprochen und meinte wohl, dass die Mail übertrieben sei :roll: ...

    Aber mehr kann ich nicht tun, glaube ich. Nun denke ich, heißt es warten, bis einer von beiden darauf reagieren möchte.

    Oder gibt es noch etwas?

    Viele Grüße und Danke für's Lesen!