Guten Morgen!
Erstmal möchte ich euch allen für eure Antworten danken!
Ich bin da mal wieder viel zu naiv herangegangen und ja, vielleicht wollte ich wirklich unbewusst meine Mutter erziehen, was natürlich lächerlich ist! Ich werde diese ganze Suchtpsyche dahinter wohl nie kapieren. Ich dachte, hoffte - dass es Momente gibt, in denen der Süchtige begreift, dass das nicht alles im Leben sein kann und dann entscheidet, den Moment für sich zu nutzen, oder verstreichen zu lassen. Gerade wenn man doch, wie meine Mutter, das schon am Vater erlebt hat ... das geht nicht so ganz in meinen Kopf. Ich bin heute so unendlich wütend. Auf die ganze Entwicklung. Darauf kein normales Familienleben zu haben. Darauf sich nicht auf den weihnachtlichen Besuch zu freuen.
Nein, ich habe keine Kinder. Das ist auch gut so. Ich komme noch nicht mit mir klar, wie sollte ich dann Verantwortung übernehmen. Und wenn ich darüber nachdenke, denke ich manchmal, ob meine Mutter noch ihre Enkel erleben wird, wenn sie so weiter macht. Manchmal finde ich, dass es eine Schande der Gesellschaft ist, dass Alkohol so leicht zu beschaffen ist. So viele Familien und so viel Unglück.
Aber ich werde nun wohl, wütend hin oder her, wieder auf die banale Gesprächsebene zurück gehen. Ich kann sie nicht aus meinem Leben streichen. Ich sehe auch noch so viel Gutes in ihr. Ich werde halt versuchen zu akzeptieren, dass sie mit ihrem Leben so sträflich umgeht und sie das selber so entschieden hat.
Ich sollte keine Selbsthilfebücher für Alkis lesen. Da standen so Dinge drin, wir normale Krankheit, nicht als Außenstehende der Gesellschaft behandeln-ach, was weiß ich. Eben so viel Positiveres, als das was man hier aus den Beitragen erfährt. Das hat mir falsche Hoffnung gegeben.
Ich danke euch allen für eure Meinung und die guten Worte!