Servus Uwe,
ich habe erst vor drei Monaten dem Alk adieu gesagt, nachdem ich meine Firma fast in den Ruin gesoffen und meine Frau damit krank gemacht habe.
Meine Frau hat 15 Jahre meiner Sauferei ertragen müssen und wäre fast selbst dabei kaputtgegangen (Nervenzusammenbruch, Klinikaufenthalt usw.); trotzdem kann sie mein krankes Verhalten auch heute noch nicht wirklich verstehen.
Was unsere Beziehung betrifft, aber auch z.B. meine Firma, haben sich die Dinge nicht unbedingt gebessert in den letzten Wochen.
Als ich die ersten Tage wieder klar denken konnte, habe ich sofort begonnen, den Schutthaufen, den ich angerichtet habe, aufzuräumen. Leider habe ich erkennen müssen, daß ich den Schutthaufen noch gar nicht ganz überblicken kann, weil er mom. immer noch wächst. Viele Dinge, die ich in der Vergangenheit besoffen angeleiert habe, entfalten in der Firma jetzt erst ihre negative Wirkung. Das ist ziemlich frustrierend.
Auf der anderen Seite habe ich festgestellt, daß die Sachen, die ich seither nüchtern angegangen bin, sich positiv und erfolgreich gestalten. Und das motiviert mich ungemein. Das Vergangene kann ich eh' nicht mehr ändern, ich kann nur daraus meine Lehren für die Zukunft ziehen. Spedi hat recht, wenn er sagt: Besoffen löst du garantiert kein einziges Problem, nüchtern hast du zumindest eine Chance!
Die Suchtberatungsstelle und dieses Forum hier waren die letzten Wochen eine wichtige Anlaufstelle und Hilfe für mich. Meistens lese ich nur hier, ziehe mir aber das ein oder andere Nützliche aus den Beiträgen.
Schöne Grüsse und alles Gute weiterhin!
chiemseefischer