Für die Vergangenheit büßen

  • Sollen wir Alkoholiker immer für das, was wir getan haben, für immer büßen müssen?
    Wie lange werden wir mit unsere Vergangenheit konfrontiert?
    Wie lange werden andere uns das übel nehmen?
    Was muss man machen um mit der Vergangenheit abschließen?
    Was ist wichtig: heute oder auch morgen? Oder auch gestern?

  • Hallo live

    Fragst du aus aktuellen Anlass?
    Die Frage genauestens zu beantworten,hiesse für mich ,ich könnte jetzt anfangen seitenweise zu schreiben u.trotzdem nur die Hälfte erzählen von dem,was ich alles zu sagen habe.
    Ein Versuch:
    Sollte ich jemals eine Straftat begangen haben -im Suff o. mit klarem Verstand,werde ich verknackt zu einer Strafe die mir vom Gericht auferlegt wird.
    Aber davon-nehme ich mal an-sprichst Du nicht.Du sprichst bestimmt von persönl.Enttäuschungen,Beleidigungen Vernachlässigungen,Liebesentzug Trennungen Streitereien usw,usw..ausgelöst durch Alkoholkonsum.
    Dieses gelebte Leben kann ich nicht ungeschehen machen sondern ich muss mit meiner Vergangenheit leben;ob sie mir passt oder nicht.Entschuldigungen für das "Verzapfte"sollten selbstverstänldlich sein,helfen dem"Opfer"aber nicht immer.Verzeihen ja--vergessen nie!!!!

    es liegt an uns Wiedergutmachung zu versuchen;ich muss aber MEINE Schmerzgrenzen auch kennen.Ich erniedrige mich nicht darüber hinweg.Ich habe nach dem letzten Schluck Alkohol für mich einen anderen u.besseren Weg gewählt u. kann je länger meine Abstinenz dauert meine Mitmenschen -die ich gekränkt u. o. enttäuscht hatte dazu einladen diesen Weg mit mir zu gehen.Zu Kreuze kriechen werde ich nicht.Ich schaue nach vorne u. lasse es nicht zu mich wegen im Suff begangener Sünden bis zu meinem Ableben entschuldigen zu müssen.
    L.G.

    Backmaus
    trocken seid Mai 2006

  • Hallo live,
    wer soll oder kann dir diese frage eigentlich beantworten. Es klingt auch recht allgemein. Einerseits ist es doch eine frage der schuld. wie schuldfähig siehst du dich mit dem was du gemacht hast. wie sehen dich die betroffenen? wieviel schaden hast du angerichtet und hast du überhaupt die möglichkeit wieder etwas gut zu machen? wie sieht es mit deinem eigenen gewissen und deienr einsicht aus? das ist doch so komplex, dass man es garnicht beantworten kann. Es ist doch ein gravierender Unterscheid, ob du mit betrunkenen Kopf ein Kind überfahren hast oder deiner Partnerin eine große Summe Geld aus dem Portemonaie gestohlen hast.
    Geld kannst du zurück geben, ein Menschenleben nicht. Tatsache ist aber, dass DU SELBER damit leben mußt. Es gibt sicher einiges , was die Menschen dir nie verzeihen werden. Das ist ein unschöner teil Deines Lebens und damit wirst Du leben müssen, akzeptieren, genau wie die Betroffenen es akzeptieren müssen. Dass DU einen neuen Weg eingeschlagen hast ist nicht nur ein gute Sache, es ist eine doppelt gute Sache, denn über diesen neuen Abschnitt brauchst du dir dann SOLCHE Gedanken nicht mehr machen. Vielleicht kannst Du eine Art 'karmischen' Ausgleich schaffen in Deinem Leben, indem Du anderen Gutes tust?!

  • Hallo Backmaus, hallo Frozen,

    ich habe diese Frage eigentlich so allgemein gestellt.
    Es gab kein Anlass, es waren einfaach meine Gedanken und Fragen an dem Tag.
    Ich habe weder eine Straftat begangen, noch ein Kind überfahren, noch Geld gestollen.

    Ich bin nie kriminell aufgefallen, nie betrunken Auto gefahren, nie sich irgendwie in der Öffentlichkeit blamiert.

    Trotzdem haben wir eine Vergangenheit wie jeder Mensch.
    Nur wir haben getrunken und wir sind in die Anhängigkeit abgerutscht.

    Da ich bis jetzt mehr mit Abstoss als mit Verständnis gegenüber unserer Krankheit konfrontiert wurde, stellte ich mir diese Fragen.

    Soll ich für meine Krankheit büssen?
    Soll ich dafür büssen, dass ich statt z.B. Krebs alkoholkrank geworden bin???

    Ich versuche mich einfach damit abzufinden, dass es sich immer Menschen finden werden, die das nicht akzeptieren, nicht verstehen.

    Und auch wenn ich den Weg ins trocken Leben wähle, nicht mehr trinke, mir Hilfe hole, Therapie mache werde ich für "immer" die Alkoholikerin" bleiben???

  • Moin live,

    schaue in die Zukunft. Nachdem ich den letzten Tropfen Alkohol hatte, ging es bei mir fast nur noch bergauf. Sicher gab es einige Rückschläge aber die gibt es in jedem Leben. Alki oder nicht spielt da keine Rolle. Das ich Alkoholiker bin steht nicht auf meiner Stirn, auch nicht ob trocken oder nass. Meine Vergangenheit ist vergangen. Ich kann mich nicht daran erinnern, dass Menschen, die mich noch nass kannten, mir heute Vorwürfe machen, was ich im Suff alles verzapft habe. Die einzigen, die manchmal nen Spruch ablassen sind die, die mich gern wieder trinkend sehen würden, damit die mal wieder ne Saufparty mit mir feiern können. So gibt es mich aber nicht mehr und das haben die auch mittlerweile verstanden, falls sie überhaupt noch zu meinem Bekanntenkreis zählen. Vorwürfe aus meiner nassen Zeit, habe ich nicht zu spüren bekommen, nicht mehr seit ich trocken bin. Da überwiegen ganz klar die positiven Aussagen.

    Liebe Grüße

    Caruso

    Lasse niemals die Menschen fallen, die Dich tragen. Caruso 11/06

    Stuff you died but I don`t cry, my life still starts it`s not a try.
    Caruso 2006

  • Servus live,

    ich bin zwar erst seit kurzem auf dem Weg in die Trockenheit, kann deshalb u.U. noch nicht beurteilen, inwieweit und wie lange mich meine Vergangenheit "negativ" belasten wird. Da ich sie aber nicht mehr ändern kann, nehme ich sie als Teil meines Lebens an und versuche, ihr sogar Positives abzugewinnen. Das mag nun komisch klingen, aber auch dieser Teil an Lebenserfahrung, auf den wir alle zwar gerne verzichtet hätten, hat mich geprägt, mich ein Stück reicher an Erfahrung gemacht - sprich: Sie war lehrreich.

    Seit ich aufgehört habe zu saufen, waren die Reaktionen aus dem Umfeld, die von meiner Krankheit betroffen waren, nur positiv! Und ich sehe das wie caruso: Meine Krankheit steht nicht auf meiner Stirn. Ich kann zu einem gewissen Teil mit entscheiden, ob ich damit und mit meiner Vergangenheit konfrontiert werden will oder nicht.

    Schöne Grüsse
    chiemseefischer

  • Hallo Live,

    wie gehst du mit der Vergangenheitsbewältigung um die nicht durch Suchtorientiertes krankes Verhalten verursacht wurde?

    Gruß Hartmut

    Gruß Hartmut

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    Wer will, findet Wege. Wer nicht will, findet Gründe!

  • Hallo zusammen,

    ich habe gefragt, jetzt werde ich befragt.

    OK. Ich werde versuchen.

    @Bopunty: was sehr schwer ist, ist diese Frage zu konkretiesieren.
    Ich schätze konkretisieren wäre nicht mehr allgemeine Fragestellung sondern eher auf mich bezogen.
    Hartmut : wie ich mit der "anderen" Vergangenheit umgehe?

    Ich denke, da müsste ich genauer beschreiben, was mir durch den Kopf ging als ich diesen Thread eröffnet hatte.
    Ich bin zur Zeit sehr nachdenklich, nur veruche ich jeden Tag meine negativen Gedanken zu entkommen indem ich einfach positiv denke.
    Und die Vergangenheit aber nicht nur die nasse Vergangenheit ist negativ-und diese belastet mich. Ich weiss nicht wieso, diese Vergangenheit ist einfach da und lässt mich nicht in Ruhe.
    Ich bin glücklich mit dem was ich jetzt habe, was ich heute habe aber und da komme ich auf die Frage von Hartmut.
    Schuldgefühle.Kritik.Bestraffung.Schläge.Angst. So wurde ich erzogen.So lebte ich.So war ich unglücklich. Und so habe ich angefangen zu trinken, um einfach vor der Vergangenheit für einen Moment zu fliehen.
    Wenn mir damals jemand gesagt hätte, du könntest davon süchug werden, würde ich auf diese Person hören? Nein, bestimmt nicht.
    Wieso hatte ich immer Angst ws die anderen sagen?was die anderen denken? Wieso stelle ich die Fragen erst jetzt?
    Bestimmt ist es besser jetzt oder nie.

    Sagt mir bitte, ist es Ok, dass ich mich mit diesen Fragen beschäftige? jetzt? ist es zu früh? oder ist es gut?
    soll man lieber die Vergangenheit hinter sich lassen oder diese bearbeiten? sich damit auseinander setzten?
    soll ich nachdenken, wieso ich süchig geworden bin? oder es einfach hinnehmen ohne Fragen zu stellen?

    Was ist richtig? Fragen oder schweigen.

  • Hallo live ,Hallo Hartmut

    Um Deine Frage zu beantworten Hartmut,habe ich mir auch so meine Gedanken gemacht.Über die Vergangenheitserfahrungen ,die ich trocken erlebt habe,kann ich unbefangen reden;egal ob es positive o. negative Erlebnisse waren.Sind diese Erlebnisse unter Alkoholeinfluss passiert u. ich werde im Gespräch damit konfrontiert(dieses Wort zeigt schon mein Unbehagen) ist mir das ganze peinlich.
    ich lass das mal so stehen.

    L.G.
    Backmaus

  • Ach liebe Live,
    jeder von uns, egal ob Alkoholiker, normaler, co oder was auch immer, hat eine Vergangenheit. Oftmals eine die weh tut, oftmals eine, für die Scham entsteht. Das ist ein Teil von uns, oder?

    Ich denke, wir müssen diesen Teil unseres Lebens akzeptieren, das bedeutet nicht dass wir es gut finden oder es nochmals so machen würden - oder mit uns gemacht wird, aber es ist ein Teil von uns.

    VOR UNS liegt das, was wir jetzt gerade erarbeiten, erhoffen oder uns danach sehnen. Du Live, ich hatte eine Zeitarbeitskraft, da wurde mir von der Personalabteilung gesagt, "wir schicken sie weg" sie hatte zuvor als Junkie bei uns geklaut.

    Hm, ich sage "Nein, in unserer Abteilung sind keine Wertgegenstände, sie soll einfach kommen". Sie kam - hatte den Mut (was sicher schwer ist) wurde von allen gut aufgenommen. Sie war ein toller Mensch und eine klasse Arbeitskraft.

    Nicht überall sind Voruteile zu Hausen.

    Und ich sage Dir noch was Live, das gilt nur für mich persönlich: ich habe Respekt vor Menschen, die zu sich stehen und zu dem was sie sind oder waren - die pur und ehrlich sind. Lieber eine solche Person, mit einer eventuell zweitklassigen Kariere als ein Lügner im Zweireiher, dessen Maske schneller fällt als er sie übergezogen hat.

    Und Live, ich denke nicht, dass nur ich so denke oder handle. Ich befürchte, Du machst Dich schlechter als Du bist, kann das sein???

    Hallo LIve!
    Du bist ein wertvoller Mensch!
    Du versuchst gerade Deinen Weg zu finden und zu gehen! KLasse!!
    Hinterfragst Dich und befragst den Sinn oder Unsinn des Lebens, ich kann dabei so lange nichts schlechtes finden, so lange Du fair Dir gegenüber bleibst.

    Warum uns wichtig ist was andere sagen? Weil wir anfangen müssen mit und in uns selber glücklich zu sein, als Mensch. Sind wir nämlich mit uns und unserer Seele (dem inneren Kind, mit allen Schuldgefühlen, Schamgefühlen, Ängsten und Wünschen) einig, dann genügen wir uns und treffen unsere - von uns gewollten - Entscheidungen nach unserer Eigenverantwortung. Ohne von anderen bestätigt werden zu müssen.

    Ich gehe diesen Weg gerade...

    ... und Du auch!!! .....

    Lieben Gruß von Dagmar

  • Hallo Live,

    Zitat

    Sagt mir bitte, ist es Ok, dass ich mich mit diesen Fragen beschäftige? jetzt? ist es zu früh? oder ist es gut?
    soll man lieber die Vergangenheit hinter sich lassen oder diese bearbeiten? sich damit auseinander setzten?
    soll ich nachdenken, wieso ich süchig geworden bin? oder es einfach hinnehmen ohne Fragen zu stellen?
    Was ist richtig? Fragen oder schweigen.


    das kann ich dir nicht beantworten , das muss jeder für sich selbst wissen inwieweit er seine Vergangenheit aufarbeitet und ob er auch dazu noch therapeutische Hife in Anspruch nimmt. Da gibt es kein allgemeingültige Aussage.

    Meine Meinung ist.

    Solange ich noch keine Stabilität in der Trockenheit erreicht habe, lasse ich auch die Finger davon. Die Vergangenheit ist in der Zukunft immer noch die selbe Vergangenheit. Da ist genug Zeit um sie aufzuarbeiten , falls das dann überhaupt noch notwendig ist.

    Ich stelle mich zwar meiner Vergangenheit aber ich arbeite sie nicht auf. Sie ist passiert und unabänderlich .Ich kenne die Knackpunkte die mich zum Saufen veranlasst haben und das binde ich in meine Trockenheitsarbeit ein. Ich lebe jetzt für die Zukunft und baue um meine Trockenheit ein neues Leben auf. Die peinlichen Situationen oder das Verhalten in der nassen Zeit sind passiert und werden auch nicht besser wenn ich sie für mich immer wieder analysiere.

    Gruß und trockene 24 h

    Hartmut

    Gruß Hartmut

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    Wer will, findet Wege. Wer nicht will, findet Gründe!

  • Hallo Dagmar,

    Zitat

    Ich befürchte, Du machst Dich schlechter als Du bist, kann das sein???

    Da kannst du Recht haben, so sah ich das nicht.

    Danke dir, ich werde mir das durch den Kopf gehen lassen.

    Ich grüße dich herzlich
    live2008

  • Hallo Live,

    Zitat

    Sagt mir bitte, ist es Ok, dass ich mich mit diesen Fragen beschäftige? jetzt? ist es zu früh? oder ist es gut?
    soll man lieber die Vergangenheit hinter sich lassen oder diese bearbeiten? sich damit auseinander setzten?
    soll ich nachdenken, wieso ich süchig geworden bin? oder es einfach hinnehmen ohne Fragen zu stellen?

    Ich halte das Aufarbeiten der Vergangenheit erst dann für angezeigt, wenn ICH auch eine stabile Trockenheit erreicht habe.

    Bist Du bereits stabil ?!

    Lieben Gruß, Rose

  • Hallo live,

    Zitat

    Ich versuche mich einfach damit abzufinden, dass es sich immer Menschen finden werden, die das nicht akzeptieren, nicht verstehen.

    Ich habe mich damit schon lange abgefunden.
    Ich schaue dann immer für mich ob ich diese Menschen in meinem Leben brauche von einigen habe ich mich sowieso getrennt,und auf andere lasse ich mich gar nicht erst ein.


    Zitat

    Sagt mir bitte, ist es Ok, dass ich mich mit diesen Fragen beschäftige? jetzt? ist es zu früh? oder ist es gut?
    soll man lieber die Vergangenheit hinter sich lassen oder diese bearbeiten? sich damit auseinander setzten?
    soll ich nachdenken, wieso ich süchig geworden bin? oder es einfach hinnehmen ohne Fragen zu stellen?

    Hallo live lasse die Zeit für dich arbeiten!
    Ich habe mir keine Fragen gestellt warum ich gesoffen habe,und heute beginnt die eigentliche Arbeit erst und jetzt kommen die Knackpunkte an die ich gelange ohne sie je hinterfragt zu haben,von ganz alleine!!!

    Weiterentwicklung halt :wink:

    Lieben Gruß,Andi

  • So, ich nochmal,

    ich kann über meine Vergangenheit ziemlich unbefangen sprechen............mittlerweile. Ich habe auch kein Problem über total versoffene Tage, Dauerpartys usw. zu sprechen. Es ist ein Teil von mir und zu dem stehe ich auch. Ich sage allerdings nicht, dass ich mir diese Zeiten zurück wünsche. Sie sind passiert und damit hat sich das Ganze. Das kann man aber wahrscheinlich erst, wenn man diesen Teil wirklich abhakt und diesen Zeiten vor allem nicht hinterhertrauert. Ich kann mich den Vorrednern nur anschließen. Die Zeit wird es richten und Ungeduld ist für Alkis ein sehr schlechter Ratgeber.

    Liebe Grüße

    Caruso

    Lasse niemals die Menschen fallen, die Dich tragen. Caruso 11/06

    Stuff you died but I don`t cry, my life still starts it`s not a try.
    Caruso 2006

  • Das hört sich gut an wenn man keine Kinder hat.

    Wie geht ihr mit euren Kindern um, wie redet ihr mit ihnen über Eure Alkoholikerzeit?

    Mehr möchte ich garnicht aufwühlen, wäre aber wichtig da hinzusehen, welchen Schaden die Kinder dadurch entwickelt haben. Und was dagegen getan wurde/wird.

    Liebe Grüsse Weitsicht

  • Hallo Weitsicht,

    Zitat

    Wie geht ihr mit euren Kindern um, wie redet ihr mit ihnen über Eure Alkoholikerzeit?

    ehrlich und offen das die Alkoholkrankheit mich Dinge machen ließen die ich ohne diese Krankheit nie gemacht hätte und das ich es nicht rückgängig machen kann.

    Dann kommt es darauf an wie sie es erlebt haben und welche Fragen sie dazu haben.

    Gruß Hartmut

    Gruß Hartmut

    ------------------

    Wer will, findet Wege. Wer nicht will, findet Gründe!

  • Zitat von Weitsicht

    Das hört sich gut an wenn man keine Kinder hat.

    Wie geht ihr mit euren Kindern um, wie redet ihr mit ihnen über Eure Alkoholikerzeit?


    Liebe Grüsse Weitsicht

    Moin Weitsicht,

    falls Du auf mein Posting abzielst: Ich habe 3 Kinder im Alter von jetzt 11, 8, und 3 Jahren. In meinen Postings rede ich auch nur über mich und gebe hier keine allgemeingültigen Statements ab. Meine Kinder haben sicher mal mitbekommen wenn ich am Wochenende morgens nicht hoch kam. Ob sie es mit Alkoholkonsum verbinden, kann ich nicht sagen. Ansonsten habe ich immer zu den Zeiten getrunken wo meine Kinder es nicht mitbekommen.

    Liebe Grüße

    Caruso

    Lasse niemals die Menschen fallen, die Dich tragen. Caruso 11/06

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    Caruso 2006

  • Hallo Caruso,

    ich schreibe für mich und die Kinder die es heute noch erleben müssen, mit alkoholkranken Elternteilen zu leben. Sie können nicht gehen, ich konnte es damals auch nicht. Ich habe durch die Alkoholkrankheit meiner Mutter eine Angstneurose entwickelt, in meiner Arztdiagnose steht "Frühkindliche Störung".

    Meine Angstneurose trat erst bei der Geburt meines 2 Kindes auf.

    Deshalb finde ich es heute so wichtig, darüber zu reden und zu schreiben, dass die Kinder von trinkenden Eltern frühzeitig Hilfe erhalten. Es wäre mir und meinen Kindern einiges erspart geblieben, hätte ich früher Hilfe erhalten.

    Liebe Grüsse Weitsicht

  • Hallo Weitsicht

    Meine Kinder haben ihre Mutter einige male betrunken erlebt.Als ich endlich aufgehört hatte zu trinken,waren sie 15 u.18 Jahre alt.
    Als ich von meinem ersten SHG-abend kam ,habe ich das Gespräch mit beiden zusammen gesucht.Ich habe ihnen erzählt,dass ich ab sofort keinen Alkohol mehr trinken werde u. dass ich ab sofort in eine SHG für alkoholkranke Menschen gehe.Reaktion der älteren:"da gehörst Du doch garnicht hin!Du hast doch nur ab u. zu mal getrunken."
    Das stimmt,ich war Quartalstrinkerin.
    Wir haben an diesem Abend länger miteinander gesprochen.Ich habe mich für vergangene nicht eingehaltene Versprechen u. diverse Peinlichkeiten entschuldigt u.habe versprochen dass solche Dinge nicht mehr vorkommen.
    Wenn sie irgendwelche Dinge,die mit meinem Alkoholkonsum zutun hatten,wissen wollen könnten sie mich jederzeit fragen--das hatte ich ihnen am Ende von diesem Gespräch angeboten.

    Es sind bis heute keine Fragen gekommen.

    Wenn Du mehr wissen möchtest,frag nur-
    L.G.

    Backmaus

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