Beiträge von desperateS

    Ihr Lieben,

    bald ist mein Geburtstag.
    Vor einem Jahr war das ein schlimmer Tag.
    Aber er hat mich endlich wachgerüttelt.

    Dieses Jahr wird es ein schöner Tag, das steht jetzt schon fest, auch wenn das Wetter nicht mitspielen wird. Aber man kann ja nicht alles haben?! :D

    Ich werde den Tag mit meiner Familie und meinem Partner verbringen.
    Geschenke wird es übrigens auch geben. Das kannte ich ja gar nicht mehr :)

    Ich werde Euch berichten, wie es gelaufen ist.
    Jetzt ist erstmal fernsehen angesagt, und morgen backe ich Kuchen.
    Ich freu mich schon! :D

    Das einzige, was mich eigentlich noch interessiert:


    Wenn der Alkoholiker vom Partner verlassen wird, den Job verliert oder sonst irgendwelche drastischeren Konsequenzen seiner Trinkerei zu spüren kommt, aber dennoch weitertrinkt:
    was geht dann in diesem Menschen vor?

    Wird die Realität ausgeblendet (mithilfe des Alks)?
    Nimmt man die Situation gar nicht so drastisch war?

    Ich frage mich immer wieder, auch wenn ich beruflich mit Alkoholkranken zu tun habe, denen man auch ansieht, dass sie saufen, wieso sie es so weit kommen ließen.
    Ist es, weil man zu sehr "drinsteckt"?

    Bei mir als CO war es damals so:
    Ich habe zu wenig Abstand gehabt, um klar sehen zu können.

    Hallo zusammen!

    Mein Beitrag zum Ausgangsthema:

    Ich habe wie eine IRRE diskutiert. Oft hat mein Ex mir das vorgeworfen.
    Mir ging es dabei nie ums Recht haben, sondern um zwei Dinge:

    1. eine Lösung finden
    2. IHN verstehen.

    Am Ende habe ich oft so lange gebohrt, bis er mir das sagte, was ich hören wollte.
    Und dabei meine ich nicht "Ich höre auf zu trinken", sondern "Ich höre NICHT auf zu trinken".
    Ich wollte von ihm eine klare Entscheidung GEGEN mich hören, und wenn ich sie dann hörte, habe ich auf ihn eingeredet, dass wir beide das zusammen schon schaffen.
    Es war, als hätte ich darum gebettelt, dass er mich verletzt. Heute verstehe ich mein Verhalten damals selbst nciht mehr.
    Vielleicht hatte ich gehofft, dass klare Worte von ihm mich endlich zur Vernunft bringen.

    Ich wollte tatsächlich helfen, aber meine Diskussionswut hat genau das Gegenteil bewirkt und mich in meiner eigenen Sucht bestärkt.

    Hallo Rhein,

    hier mein Thread:

    https://beispiel.rocks/beispiel.rocks…topic23284.html

    Zu Deiner Frage:
    Ich bin wohl aus dem Muster ausgebrochen, weil ich irgendwie gelernt habe, mich selbst zu schätzen.
    Genau weiß ich es selber noch nicht.

    Fakt ist, dass ich mich in dieser "gesunden" Beziehung auch erst zurechtfinden muss.
    Manchmal spüre ich etwas Ähnliches wie Langeweile, weil eben die Probleme und die Angst fehlen. Aber daran gewöhne ich mich von Tag zu Tag mehr.
    Es ist eben alles viel einfacher und ich habe viel Zeit für mich selbst. Daran muss ich mich noch gewöhnen.
    Außerdem habe ich einen sehr verständnisvollen Partner, der mich immer wieder auf den Teppich holt, wenn mich die Situation verunsichert.

    Fertig "austherapiert" bin ich allerdings noch lange nicht.

    Hallo Rhein!

    Zitat von BinIchMachtlos

    Diese Woche hat jemand im Forum geschrieben: stelle Deinen Neuen sehr bald deinen Freunden vor.

    Das war ich, und der Gedanken, den Martina hatte, kam mir auch gleich beim Lesen Deines Threads.

    Das ist ein wie ich finde sehr wirksames Mittel, um sich vor Partnern, die nicht guttun, zu schützen.
    Allerdings ersetzt es nicht die Ursachenforschung.
    Da bin ich auch noch mitten drin, aber Martinas Ansatz "Ich habe immer einen Mann gesucht der nicht oberflächlich ist." passt auch sehr gut auf mich.
    Ich stand immer auf die Jungs, die sensibel waren, und mit denen man die ganze Nacht reden konnte.
    Gespräche mit "Tiefgang".

    Heute habe ich einen Partner, auf den das ganz und gar nicht zutrifft. Sensibel ist er vielleicht, aber wir diskutieren nicht nächtelang unsere Probleme, sondern - sofern es sie gibt - packen sie an und lösen sie.
    Mein neuer Partner entspricht ganz und gar nicht meinem alten Muster, und das beruhigt mich, auch wenn ich zugeben muss, dass ich immer noch manchmal Angst habe, dass er sich am ende als "Reinfall" entpuppt.

    Ich wünsche Dir viel Erfolg auf Deiner Suche nach dem Warum und einen tollen Austausch hier!

    Hallo Uschi!

    "es ihm gut gehe, da er ja nur Bier getrunken habe mit wenigen Ausnahmen."

    Achsoooo.... nur Bier mit wenigen Ausnahmen?
    Und Bier ist ja auch eigentlich gar kein Alkohol, und überhaupt, das machen doch alle, und andere sind viel schlimmer, und er gibt sich doch jetzt Mühe....?

    Kannst Du das eigentlich noch hören?
    Und was bewirkt das in dir? Hoffnung oder ein Grund mehr, das Weite zu suchen?

    Zitat von Emma P


    Ich beispielsweise bin im Laufe dieser ungesunden Beziehung wirklich zu dem geworden, was er mir oft nachgesagt hat (nörgelnde Spaßbremse). Ich habe mich selbst nicht mehr wiedererkannt.

    Dir geht es sicher ähnlich. Er reißt Dich nur runter. Du fängst ja sogar schon an SEINE Probleme zu Deinen zu machen. Du kümmerst Dich um SEINE Kindheitsprobleme, SEINE Labile Persönlichkeit, SEIN Saufproblem.

    Liebe Emma,
    auch Dir möchte ich ganz dringend beipflichten.
    Du gehörst also auch zum Typ "nörgelnde Spaßbremse, die ihrem XY nichts gönnt! Wir sollten einen Club aufmachen. :)
    Auch ich wurde irgendwann so, wie Du es beschreibst:
    Ich hab mich selbst nicht mehr wiedererkannt, weil ich mit jedem Saufgelage schlimmer wurde mit dem Gekeife und Gemecker.
    Am Ende bin ich schon wütend geworden, wenn ich nur den Kronkorken der Bierflasche habe ploppen hören. Das ging so weit, dass mich dieses Geräusch sogar auf der Geburtstagsparty meines Vaters hat schaudern lassen, obwohl mein Ex gar nicht dabei war.


    Zitat

    Schuld an den exessiven Abstürzen waren immer die Anderen: Der zu hohe Erwartungsdruck der Eltern.., die ach-so-schlimme Kindheit, die Depressionen die er (angeblich) hatte, der stressige Job, der böse Kollege, die nervende Freundin (haha !) und überhaupt die ganze böse Welt, die ihn nicht versteht.. Und natürlich war er kein Alki, sonder er "soff einfach ganz gern". Alkoholiker war er immer kurz bevor ich ihn rauswerden wollte.. und dann kamen die blumigen, heulenden Versprechen etwas zu ändern..

    Das kann ich nur unterschreiben. Es ist, als hätte ich das vor ca. 1,5 Jahren geschrieben.

    Alkoholiker sind alle gleich. Und zwar, weil sie alle die selbe Krankheit mit den selben Symptomen haben!
    (Für uns Cos gilt das übrigens ganz genauso!)

    Liebe Maggy,

    ich bin total erschüttert von Deinem Posting. Das hat mich gerade wirklich unglaublich hart getroffen.
    Das, was Du schreibst, habe ich 1:1 selbst so erlebt.
    Man könnte sogar sagen: Wort für Wort!!!

    Diesen Saufkumpanen, der ja immer so schlimm übertreibt, hatte mein Ex auch.
    Auch der Sch... von wegen "Ich werde ja älter, und dann muss ich nicht mehr saufen" kam immer mal wieder.
    Die Tatsache, dass er sich sofort am Bahnhof ein Sixpack gekauft hat... Meine Güte, bist Du sicher, dass wir nicht über den selben Mann reden?

    Du schreibst, dass Du nur einseitig berichtest und nur Deinen Standpunkt schilderst.
    Das ist erstens der richtige Weg, denn Du musst dringend lernen, Dich als Mittelpunkt Deines Lebens zu akzeptieren, und zweitens:
    Von Deinem XY musst Du gar nichts schreiben. Er ist nämlich ganz genau wie alle anderen Alkoholiker!

    Liebe Maggy,
    ich werde Dir jetzt etwas sagen, das Dir vermutlich wehtun wird, aber ich denke, die Wahrheit ist hier angebrachter:
    Dein XY wird nicht aufhören zu saufen.
    Er schafft es ja nicht mal, an Eurem Jahrestag trocken zu bleiben.
    Das, was er Dir da erzählt, diese fadenscheinigen Ausreden von wegen schlechte Kindheit etc etc..., das Verständnisgeheuchel...
    Das alles erzählt er nur, damit Du die Füße stillhälst!
    Und er ist dabei nicht mal sonderlich originell!

    Im Ernst: Er sollte sich mit meinem Ex zusammen tun. Der hatte auch eine gaaaaanz schlimme Kindheit, ausserdem ja auch immer Stress (und zwar jeden Tag einen anderen Auslöser) und Sorgen, ausserdem ne Panikstörung blablabla.
    Und wenn es mal ein wirklich guter Tag war, dann hat er andere Gründe zum Saufen gefunden. Dann war es Zeit für ein Bier, weil man den tollen Tag feiern musste.

    Maggy, was Du da erzählst habe ich haargenauso erlebt und auch gefühlt. Die Angst, wenn das Telefon ging und einer seiner zig Saufkumpels dran war (er hatte ausschließlich Saufkumpels. Keiner seiner Freunde war nicht süchtig nach irgendwas. Nach jedem Trinkgelage hat er mir erzählt, wie "asozial" der betreffende Freund eigentlich wäre, und dass er gar nicht dazugehört. Seinen Freunden hat er erzählt, dass ich die Spaßbremse bin, die versucht, ihn zu unterdrücken....).

    Jedes Mal also, wenn das Telefon klingelte, bekam ich ANGST.
    Wirkliche Angst, die sich auch körperlich bemerkbar machte. Ich hatte Herzrasen, Schweißausbrüche und eine trockene Kehle.
    Diese Angst habe ich in sehr abgeschwächter Form übrigens heute noch, bei meinem nicht-abhängigen neuen Freund. Ich weiß, dass diese Angst heute unbegründet ist, aber es hat sich so tief in mir verwurzelt, dass ich wohl noch länger brauchen werde, um das hinter mir zu lassen.

    Maggy,
    von mir - auch wenn Du das nicht hören willst und sauer auf mich bist - die ganz klaren Worte:
    mach Dich vom Acker und lass diesen Mann hinter Dir. Meiner Ansicht nach ist das alles pure Zeitverschwendung, und Du bist leider ähnlich gestrickt wie ich:
    Du hälst an etwas fest, das es gar nicht mehr gibt, und das kann durchaus Dein ganzes Leben ruinieren.

    Mir hat damals sehr geholfen, mir vor Augen zu halten, dass Liebe eine Momentaufnahme ist.
    So, wie Dein XY JETZT GERADE ist, musst Du ihn akzeptieren (und lieben) und eine Zukunft mit ihm haben wollen.
    So, wie er JETZT ist, IST ER. Alles, was vorher war oder die Dinge, die Du Dir noch erhoffst, existieren nur in Deiner Phantasie bzw. Erinnerung.

    Stell Dir die Frage, ob Du ihn so, wie er jetzt ist, ertragen kannst und vor allem, ob DU so glücklich werden kannst.

    Ich glaube zu wissen, dass Du das nicht können wirst, deswegen mein Rat:
    Lass Dich nicht manipulieren und spiel ab sofort seine blöden Spielchen nicht mehr mit.
    Alles andere..... Reine Zeitverschwendung.

    Viel Kraft wünsche ich Dir.

    LG,
    S

    Liebe Joanne,

    das klingt alles sehr vernünftig. Vielleicht ist diese neue (?) Erkenntnis tatsächlich DEIN Wendepunkt.
    Was ich mich jetzt frage:
    Steht sie auch morgen noch hinter dieser Entscheidung? Und übermorgen, nächsten Monat?


    Liebe Joanne,
    setz Dich am besten sofort in Bewegung und lass Deinen Entschluss keine leere Drohung mehr sein.
    Mach endlich ernst! Nimm DICH endlich ernst!!!
    Das Forum wird Dir dabei sicher eine große Hilfe sein, aber vielleicht solltest Du auch im realen Leben mal an Hilfe denken?

    Ich weiß, dass in meinem Wohnort die Frauenhäuser bzw Frauenberatungsstellen in solchen Fällen eine Menge gute Tips und Hilfen parat haben. Vielleicht ist das auch was für DIch?

    Pack es an, Joanne! Und zwar heute!!!

    Ich denk an dich!!!

    Hallo Jenny!
    Ich kenne dieses nagende Gefühl, wenn man sich fragt, was der Partner wohl gerade macht (und mit wem...).
    Das stehst Du am besten durch, wenn Du Dich ablenkst!
    Widme Dich dem Projekt "ICH" und schmiede Pläne, pack Koffer, was auch immer.

    Zu der SmS:
    Ich kann ja den Inhalt nicht lesen, und das ist auch ganz egal.
    Wichtig ist:
    Lösch den Mist, antworte nicht und mach Dich auf in DEIN LEBEN!!!

    Du heilst ihn nicht von seiner Krankheit, und ihm geht es auch nicht schlecht damit, denn wenn das der Fall wäre, würde er nicht mehr saufen.

    Hallo Maggy!

    Zitat

    Was mir aufgefallen ist, mein Partner hat auch diese Schlafstörungen!!!!!! Er kann sehr spät einschlafen und wacht um 4 Uhr bzw. auch nach ca. 4 Std. immer auf. Dann legt er sich später nochmal hin und schläft quasi in Etappen.

    Er meint, es kommt von seinen Bluthochdrucktabletten, dass er nicht schlafen kann.


    Als mein Ex seine mehrmonatige Trinkpause hatte (und bei den vielen Stopp-Versuchen) hat er geschlafen wie ein Baby. Und zwar durchaus auch mal länger als bis 5 Uhr morgens.
    Meine Theorie:
    Der Alkohol macht müde, lässt aber keinen tiefen, erholsamen Schlaf zu. Wie denn auch, wenn man voll bis oben hin ins Bett geht und dann den ganzen Wald absägt?

    Zitat

    Mein Freund ist auch kein Typ, der irgendwie um mich kämpfen würde...bis jetzt.


    Dieser Satz zeigt, dass Du noch ganz am Anfang stehst, Maggy.
    Natürlich wünscht Du Dir, dass er um Dich kämpft und dass er Dir den Vorzug vor dem Alk gibt.
    Aber, und das wirst Du sicher auch bald feststellen:

    1. Muss er nicht kämpfen, weil Du springst, wenn er ruft. Er hat Dich wunderbar in der Hand! Ein bißchen Liebesentzug und eine Alk-Orgie, und schon starrt die liebe Maggy auf ihr Handy und wartet - quasi als Belohnung- sehnsüchtig auf seinen Anruf oder eine sms.
    Und alles, was dann von ihm kommt, wird aufgesaugt. Jeder noch so kleine nette Satz wird interpretiert in Richtung Liebesbeweis.
    Glaub mir, ich kenne das zu gut.

    Ich rate Dir: Sei vorsichtig, denn eines Tages kommt der Punkt, an dem Du DIch fragst, warum Du so pariert hast. Sowas hat nämlich niemand nötig.

    Zitat

    Was mich interessieren würde, wie war das bei euch so? Haben die Männer um euch gekämpft, als schluß war? Haben die sich trotzdem gemeldet bei euch, auch wenn es ihm vorher "egal" war?


    Du ahnst ja gar nicht, wie er "gekämpft" hat. Ich habe in einer Nacht 40 sms von ihm bekommen, in denen er mir seine Liebe schwor. Als ich nicht geantwortet habe, hat er mich beschimpft, um dann in der nächsten Nacht wieder seine Liebe zu heucheln.
    Denn eins ist ganz klar: Mit Liebe hatte das nichts zu tun.
    Ich glaube eher, er brauchte mich, um weiter in Ruhe saufen zu können. Und vielleicht ist ihm dann auch aufgegangen, dass ich der einzige Mensch in seinem Umfeld war, der nicht jeden Tag sein ALG II in der Kneipe versoffen hat.

    Das war eine harte Zeit für mich, aber ich habe sie durchgestanden, ohne weich zu werden. Ein Glück!
    Das Ganze ist jetzt fast ein Jahr her, und er säuft mehr als je zuvor. Zumindest ist das das Letzte, was ich von ihm gehört habe.

    Zitat

    Ich befürchte, dass er dies nicht tun würde und das tut mir weh.

    Ich befürchte das auch, liebe Maggy.
    Und auch wenn Du es jetzt noch anders siehst: Es ist das beste, was Dir passieren kann!
    Gegen den Alk bist Du machtlos. Dein XY wird weitersaufen, und zwar so lange, bis er keine Lust mehr hat.
    Da Du aber bestens mitspielst, wird ihm diese Lust nicht so schnell vergehen.
    Wieso auch? Er hat ja keine Konsequenzen zu befürchten!
    Mit Dir ist es auch nichts anderes als mit seinem Blutdruck:
    Ein paar Tage ohne Alk, und wenn sich die Lage beruhigt hat, kann wieder Gas gegeben werden.

    Zitat

    Ausser, wenn er in der Gosse liegen würde und ich denke, seine Kumpels werden ihn auch nicht immer unterstützen (können). Evtl. würde er dann auf mich zurückgreifen und auf meine Unterstützung hoffen.


    Vollkommen richtig. Er braucht Dich, um weiter saufen zu können.
    Aufhören wird er nur, wenn er merkt, dass er Probleme dadurch bekommt. Wenn überhaupt!
    Und mit Problemen meine ich nicht den Verlust der Partnerin!
    Das reicht in den wenigsten Fällen aus, um ein Umdenken zu provozieren.

    Liebe Maggy,
    Du stehst noch ganz am Anfang.
    Lies und schreib hier bitte weiter, auch wenn es manchmal hart ist und wehtut. Jeden Tag wirst Du mehr über Dich und Deine Muster erkennen, und eines Tages wachst Du auf und hast kapiert.

    Hallo Uschi!

    Dachte ich es mir doch. Die Angst vor den Schuldgefühlen hat auch mich noch sehr lange im Gefägnis verharren lassen.
    Aber je größer der Abstand war, um so mehr wurde mir klar:

    XY ist ein erwachsener Mensch, der -so wie wir alle- auch ohne "Aufpasser" sein Leben regeln können muss.
    Und es ist nicht meine Aufgabe, ihm das beizubringen.

    Ich hatte ihm "meinen Weg" angeboten. Den hat er abgelehnt, und zwar mehr als oft und sehr vehement.
    Sein gutes Recht. Und mein Recht, den Weg trotzdem zu gehen.

    Hallo Uschi,

    überleg doch mal, was Dich noch hält in Deinem Gefängnis? Hängt wirklich Dein Berufsleben von dieser Beziehung ab, oder ist das nur ein nettes Argument, um Dich selbst weiter einzumauern?

    Jammern auf hohem Niveau, so empfinde ich Deine Zeilen nicht. Und wo wir schon dabei sind: Dieser Thread ist auch sicher nicht dazu gedacht, einen Wettbewerb im "Mir ging es aber viel schlechter als Dir, und trotzdem bin ich schon weiter als Du" auszutragen. Irgendwo zeigt das Aufzählen der eigenen Leistungen ja dann auch doch noch die Co-Abhängigkeit des Einzelnen.
    Schau her, was ich leiste!

    Zurück zum Jammern:
    Ich höre ganz einfach Deine Krankheit sprechen, von der Du Dich vielleicht langsam heilen möchtest.
    Jeder, der hier schreibt, hat dieses Stadium durchgemacht, deshalb steht es auch niemandem hier zu, Dich dafür zu kritisieren. Ich halte auch nichts von Provokationen, um meinem virtuellen Gegenüber die Augen zu öffnen. Wohl aber von Anregungen zur Selbstreflektion.

    Liebe Uschi,
    was ist es also, das Dich in Deinem Gefängnis hält? Ist es vielleicht Bequemlichkeit? (und damit meine ich nicht Faulheit!) Angst, mit Dir selbst alleine klarkommen zu müssen?
    Oder hast Du Angst vor den Schuldgefühlen?

    Was die Persönlichkeitsstörungen angeht:
    Wichtig sind sie nicht für uns Cos. Aber es ist interessant. Mein Ex hat eine Borderline-Störung. Um das zu wissen hätte ich keinen Arzt gebraucht. Die Frage, die ich mir immer gestellt habe, war:
    Säuft er wegen der Störung, oder hat er die Störung, weil er säuft?

    Heute ist mir das egal. Ich lebe auf freiem Fuß, und Dir, liebe Uschi, wünsche ich von Herzen das gleiche.

    Hallo Speranza!
    Ich bin ganz angetan von Deinen Plänen!
    Das mit der Tasse Kaffee ganz in Ruhe, das kenne ich selber. Ich lebe jetzt ganz alleine in meinem kleinen Reich, das so aussieht, wie ICH es will, und ich genieße diese Ruhe unendlich, gern auch mit einem Kaffee in der Hand. ;)

    Wie sieht es denn konkret bei Dir aus?
    Weiß Dein Mann schon von der Trennung, oder steckst Du noch in der Planung?

    Auf alle Fälle möchte ich mehr hören aus Deinem neuen Leben (vorallem über das neue Häuschen, das klingt herrlich, finde ich!), wenn es begonnen hat!

    Liebe Joanne,

    Deine Zeit wird kommen, da bin ich mir ganz sicher.
    Ich hoffe nur, dass Du bald den Wendepunkt erreichst und nicht unnötig Zeit verschwendest.
    Ich weiß ja, wie das ist. Als hätte man eine unsichtbare Wand vor sich, die man nicht durchbrechen kann.
    Aber das bilden wir uns nur ein!

    Du hast so viele kleine Schritte getan, und das ist sehr gut, um Anlauf zu nehmen, aber im Grunde trittst Du immer noch auf der Stelle.
    Packt Dich nicht auch manchmal die Wut? In Deinen Postings meine ich das zu erkennen.
    Nutze doch endlich diese Wut für etwas Positives!

    Liebe Joanne,
    Du bist der einzige Mensch auf der Welt, der Dich beim schopfe packen und da rausholen kann. Was hast Du zu verlieren?

    Halt die Ohren steif und dann mach den GROßEN Schritt. Du schaffst das, das weiß ich!

    Liebe Maggy,

    ich kann Dich so unglaublich gut verstehen.
    Deine Ängste, die Verzweiflung, das alles habe ich mit meinem Ex auch durchmachen müssen.

    Ich habe Dir eine Menge zu erzählen. so viel, dass ich befürchte, gar nicht alles in ein Posting zu bekommen.
    Vielleicht schreibe ich auch ein bißchen durcheinander. Ich hoffe, das stört Dich nicht.

    Ich fasse mal kurz zusammen, wie es bei mir damals war:
    Ich habe diesen Mann kennengelernt in einer psychiatrischen Tagesklinik. Ich war dort wegen einer Depression, er wegen Panikattacken. Es war keine Liebe auf den ersten Blick, sondern kam eher schleichend, dann aber mit allergrößter Wucht.
    Ich war der glücklichste Mensch der Welt! So unglaublich verliebt wie noch nie. Und ihm schien es ebenso zu gehen.
    Schon am tag unseres Kennenlernens habe ich herausgehört, dass er ein Alkoholproblem hatte. Aber das Ausmaß des Ganzen war mir nicht bewusst, weil er zu der Zeit gerade eine Trinpause eingelegt hatte.
    Nach 2 Monaten bin ich bei ihm eingezogen. Der größte Fehler meines Lebens, wie sich schon 1 Woche später herausstellte. Zwei Tage nach meinem Einzug habe ich das allererste Gespräch über Alkohol mit ihm geführt.
    Damals habe ich ihm gesagt: Wenn Du jeden Tag säufst, bin ich wieder weg.
    Er hat mir versichert, dass es niemals dazu kommen werde. Vielleicht hat er es damals selbst geglaubt.
    1,5 Jahre habe ich bei ihm gewohnt. Was dann geschah in Stichworten:
    Jedes Wochenende Totalabstürze mit anschließender Reue, 1000 Diskussionen über Alkoholismus, 1000 mal das Versprechen, JETZT wäre aber Schluss mit der Sauferei, 1000 mal der Versuch, "kontrolliert" zu trinken, was dann doch wieder in einem Absturz endete.
    Von meinem Standpunkt aus die immerwährende Angst vor dem nächsten Absturz (zumal diese immer öfter auch mit körperlicher Gewalt mir gegenüber endeten), vor seiner Untreue (nach dem 1. offiziellen Mal bin ich dann ausgezogen, konnte die Beziehung aber noch nicht endgültig beenden), vor dem finanziellen Ruin.

    Ich war immer in dem Irrglauben, ihm helfen zu können und zu müssen. Er war doch der tollste Mann der Welt! Aber nur wenn er nüchtern war, was immer seltener der Fall war.
    Ich habe mich im Kreis gedreht, bis ich ihn an meinem Geburtstag das zweite Jahr in Folge morgens völlig besoffen vorgefunden habe, ohne Geschenk, ohne auch nur seine Bude ein wenig aufgeräumt zu haben, kein liebes Wort für mich, aber eine Pulle Bier in der Hand.

    Das war für mich der Wendepunkt. Mir wurde klar, dass dort für mich nichts mehr zu holen war. Ich war einer Illusion hinterhergerannt, hatte meine eigenen Prinzipien verraten, was eigentlich gar nicht meine Art ist und hatte mich komplett zum Affen gemacht in meinem Wunsch, ihm zu beweisen, dass es sich für mich und unsere Beziehung lohnt, das Saufen aufzugeben. Das alles übrigens auch mit Unterstützung dieses Forums, wie Du in meinem Thread nachlesen kannst.

    Dort kannst Du auch nachlesen, wie lange ich gebraucht habe, um meinen Ex tatsächlich von meinem Leben auszuschließen, und wie furchtbar schwer es mir fiel, keinen Kontakt mehr zu ihm zu haben.

    Es war hart. Wie ein Entzug, denn so fühlte es sich wirklich an. Aber es hat funktioniert.
    Heute lebe ich in Freiheit und kann gar nicht glauben, dass ich jemals anders leben konnte.

    Ich habe eine neue Beziehung, in der ich nicht das Gefühl habe, mehr zu geben als mein Partner.
    Eine Liebe ohne Angst und Schmerz, in der ich nicht mehr den Drang habe, meinen Partner ändern zu wollen oder zu beweisen, dass ich seine Liebe verdient habe.
    Ich muss mir nichts verdienen, weil er mich so liebt, wie ich bin.
    Beruflich geht es bergauf. Ich habe wieder ein Hobby und baue mir mein eigenes Leben auf, für das ich mich vor niemandem mehr rechtfertigen muss, und das ich genieße.

    Ich glaube, ich war noch nie glücklicher.

    Du siehst also: Es gibt einen Weg aus dieser Situation.
    Ich muss Dir aber leider sagen, dass Du diesen Weg mit allergrößter Wahrscheinlichkeit nicht mit Deinem jetzigen "Partner" gehen wirst.
    Alkoholismus ist eine unheilbare Krankheit, und nur sehr wenige, die daran erkranken, schaffen es, die Krankheit langfristig zu stoppen.
    Wenn Du Dich hier ein bißchen umgesehen hast, wirst du sehen, dass nur ein Bruchteil der Cos mit einem trockenen Alkoholiker lebt.

    Ich weiß, es klingt sehr hart, aber nach allem, was ich und andere hier erlebt haben, wird die Geschichte für Euch zusammen wahrscheinlich nicht gut ausgehen.
    Aber Du, liebe Maggy, hast die Chance, dennoch glücklich zu sein, in dem Du endlich anfängst, Dich um Dich selbst zu kümmern.
    Denn ganz ehrlich:
    Depressionen, alkoholkranke Mutter, Arbeitslosigkeit...
    Du hast selbst genug Probleme, oder?
    Da brauchst Du nicht auch noch einen sogenannten Partner, der Dir das Leben unnötig schwer macht, stimmts?

    Liebe Maggy,
    ich drücke dir von ganzem Herzen die Daumen, dass Dein Vorstellungsgespräch erfolgreich verläuft.
    Arbeitslosigkeit ist oft der Einstieg in die Depression. Ich kenne das so ähnlich vom Studium. In der vorlesungsfreien Zeit hatte ich viel zu viel Zeit zum Grübeln, und das tat mir nicht gut.

    Ich denke, Du solltest Deine ganze Energie fürs erste auf die Jobsuche richten, denn das ist mal was wirklich Produktives, weil Arbeit nicht nur ablenkt, sondern auch Geld bringt, was Dich widerum unabhängiger macht. Ausserdem lernst Du so auch wieder neue Leute kennen und hast eine Aufgabe.

    Liebe Maggy,
    alles Gute von einer, der es mal genauso ging wie Dir.

    Hallo Maggy!

    Was Du schreibst, haben hier viele so oder so ähnlich erlebt.
    Im Augenblick bist Du traurig und verzweifelt.

    Aber jetzt kommt die gute Nachricht:
    Du kannst SELBST dafür sorgen, dass es Dir wieder gutgeht!

    Dafür wünsche ich Dir alles Gute, viel Kraft und Verstand.
    Hier im Forum bist Du auf alle Fälle gut aufgehoben.

    Lies Dich mal hier durch und nutze die Werkzeuge, die man Dir in die Hand gibt.