Hallo,
ich bin neu hier.
heut ist mir bewusst geworden, dass ich Co-abhängig bin.
Mit meinem Partner kam ich vor 1 Jahr zusammen (ehem. Arbeitskollege). Ich war noch nie so verliebt gewesen.Bevor wir zusammen kamen, haben wir 3 jahre lang zusammen gearbeitet. Vor 1,5 Jahren hatte er sich von seiner Ex getrennt (1 unehelichen 10jährigen Sohn, 13 Jahre Beziehung). Ich hatte davor eine 7 jährige Beziehung.
Wir waren somit beide Single und ich fand plötzlich seine charmante Art so anziehend. Auf einer Party haben wir uns geküsst. Er teilte mir von Anfang an mit, dass er keine Beziehung wollte. Ich jedoch habe um diesen Mann gekämpf und ihn auch bekommen.....leider.....er ist eine Beziehung mit mir eingegangen und wir hatten beide die schönste Zeit unseres Lebens....haben beide noch nie solche Gefühle erlebt.
Im April wurde ich arbeitslos....er war in dieser Firma so überfordert, dass er sich hat kündigen lassen und wurde 3 Monate später ebenfalls arbeitslos.
Am Anfang waren wir so verliebt und er hat auch schon immer ganz gut getrunken und verträgt auch viel. Ich sah alles durch eine rosarote Brille und habe es nicht so wahr genommen, da mir dieser Mann alles bedeutete...ich habe ihm seine Wohnung geputzt, Wäsche gewaschen, Bier gekauft, Zigaretten spendiert, Urlaub spendiert, Geld gegeben etc....
Er hat einen Saufkumpanen (der keine Kinder hat und der Anlaufpunkt für alle ist, die mal einen trinken wollen - wie eine Kneipe), der ihn immer wieder zu sich in die Wohnung holt und ihn bis morgens "fest hält" zum trinken. Die anderen Männer in der Runde haben Kinder und Familie, somit ist mein Partner der einzige, der in dem Sinne - und jetzt auch noch durch die Arbeitslosigkeit bedingt - "Frei" ist. Und da mein Partner momentan kein Geld hat, kommt ihm der Kumpel sehr gelegen, der ihn mit allem versorgt.
Um seinen Sohn kümmert er sich nicht und es interessiert ihn auch wenig.
Wir haben die letzten Monate zu sehr aufeinander gegluggt und letzte Woche ist er komplett ausgerastet. Ich bin durch ein Burn-Out und durch die Belastungen depressiv und nehme seit 1 Woche Anti-Depressiva (eine Kur ist beantragt).
Ich war in größter Not und rief ihn an, als er bei seinem Sauf-kumpel war und er schrie mich an, dass er sich verfolgt fühlt und kontrolliert fühlt....ich wollte nur mit ihm reden, da ich heftig auf die Tabletten reagiert habe.
Nach diesem Streit hat er 6 Tage lang durchgesoffen und bei seinem Kumpel gehaust. (Wir haben getrennte Wohnungen)
Sonntag waren wir verabredet und er hat mich versetzt und nicht mal abgesagt, obwohl er wusste, dass ich dringend ein Gespräch brauche.
Ich bin vorgestern einfach zu ihm gefahren, weil ich es nicht mehr ausgehalten habe und er hatte einen Kater.....zeigte Reue....ihm war es zu eng geworden und deshalb der "übertriebene" Ausbruch. Er ist selbst sehr labil und sensibel...im nüchternen Zustand sehr charmant und freundlich und ein sogenannter "Symphatieträger", der überall gut ankommt.
Wir wollen es noch einmal versuchen....
Es ist soviel kaputt gegangen...mir wurde von einem Tag auf den anderen die rosarote Brille kaputt gemacht und ich habe Angst, dass er wieder zu seinem Kumpel geht und wieder trinkt.....oder dass noch einmal so eine 6-tägige "Phase" anfängt. Er hat auch schon öfters aufgehört...paar Tage....er nimmt dazu noch starke Tabletten gegen hohen Blutdruch und lag auch schon 4 Wochem im Krankenhaus wg. dem Bluthochdruck.
Wenn er eine Butdruckentgleisung hat, dann hört er wieder paar Tage auf...bis es geht, dann fängt er wieder an, "Party" zu machen.
Ich befinde mich seit 4 Jahren in Therapie und habe nicht gedacht, dass ich mich nochmal so verlieben werde. Und jetzt das....den Mann, den ich liebe, ist Alkoholiker.
Er hat auch schon zugegeben, dass er Alkoholiker ist....ich habe nur die Liebe gesehn und ihn unterstützt und habe alles nicht so schlimm gesehen....bis letzte Woche.
Jetzt "darf" ich mich nicht mehr so oft melden, sonst ist er wieder genervt und ich verliere ihn...ich habe geklammert...ich weiß....aber ihn hatte es bis vor paar Wochen nicht gestört...habe fast bei ihm gewohnt und jetzt habe ich meine Sachen wieder mitgenommen und werde jedenfalls nicht mehr putzen und Wäsche waschen, Auto leihen etc....
Es tut so schrecklich weh und ich weiß, ich kann ihm nicht helfen....diese Hilflosigkeit ist für mich unerträglich!!!
Duch den 6-Tage-Suff-Marathon hat er sich komplett verändert....meldet sich nur selten....alles kommt von mir aus. Er fehlt mir und ich vermisse ihn so schrecklich.
Gibt es auch Beziehungen mit Alkoholikern, die es geschafft haben oder ist alles zum Scheitern verurteilt?
Ich bin verunsichert und weiss nicht, wie ich mich verhalten soll....ihm gegenüber.....ich kann nicht so tun, als ob nix ist. Er hat mich sehr verletzt und es ist einiges kaputt gegangen, aber ich kann mich (noch) nicht trennen.
Davon abgesehen bin ich sehr einsam und alleine, habe keine Geschwister und keine Familie...nur eine Mutter, die selbst Alkoholikerin ist und dazu noch eine Schizophrenie hat. Den Kontakt habe ich abgebrochen, als mein Vater vor 6 Jahren starb, da ich es nicht mehr ausgehalten habe.
Ich denke, deshalb habe ich schlimme Verlustängste und klammer dann auch so.
Bitte helft mir....
Liebe Grüße Maggy