Beiträge von inga

    Hallo Aurora,

    ich war lange nicht hier, aus Zeitmangel. Ich habe erst jetzt davon gelesen, was Dir und Deiner Familie passiert ist.

    Es tut mir leid, ich wünsche Dir die Kraft mit der (eigentlich nicht wirklich begreifbaren) Tatsache zu leben.

    Was Du durchmachst kann ich nachvollziehen, ich habe meinen Vater und zwei sehr gute Freundinnen verloren. Ganz ohne Tränen geht es bis heute nicht, aber es sind irgendwie andere Tränen geworden als sie es damals waren. Ich wünsch Dir alles Gute.

    lg inga

    Hallo Rena,

    es fällt schwer, ich weiß und die Gedanken lassen nicht los, ihm noch dieses und jenes unbesingt sagen zu müssen oder das Gefühl zu haben, mit ihm noch etwas klären zu müssen. - Laß es. - Es bringt gar nichts. Wenn Du reagierst ist es für ihn ein Erfolg und er hat erreicht, was er will. Er wird Dich dann weiter benutzen.

    Ich habe mir damals jedes Mal wenn ich schwach zu werden drohte, gesagt, die Antwort nicht jetzt (heute) zu geben, sondern auf nachher bzw. morgen zu verschieben. Es Nachher bzw. ein Morgen wird es niemals geben - Es ist immer nur Heute. Denn wenn der nächste Tag da ist, ist es wieder heute und nicht morgen. Wenn ich es schaffte nicht zu reagieren (wie es in mir aussah, wußte er nicht, es hat ihn sonst auch nie interessiert) habe ich mich belohnt und zwar mit solchen Dingen die ich selbst liebte, die er an mir aber haßte.

    lg inga

    Hallo Aurora,

    na die Wahrheit, die wir Nüchternen auf Grund gewisser Hemmungen eben lieber runterschlucken, während die Betrunkenen eben frei von der Leber weg ohne Hemmungen reden können.

    Zitat von Aurora

    Betrunkene sagen Dinge, die sie in ihrer trunkenen, verzerrten Welt sehen. Ist das Wahrheit? Ein Hirn, das von chemischen Reaktionen überflutet ist, kann das klar denken? Hm

    Verstehe ich schon, aber ich kann es mir nicht so richtig vorstellen, das mit dem nicht-klar-denken-können. Muß ich mich noch mit auseinandersetzen.

    Solch eine Eigenschaft, sich in andere hineinzuversetzen und verstehen zu wollen ist ganz gut, ich müßte anfangen, endlich mich selbst zu verstehen und auch dazu stehen, daß ich so bin wie ich bin und nicht so sein muß wie andere mich haben wollen. Zwar mache ich wieder eine ganze Menge für mich, aber ich glaube ich würde es, wenn es drauf ankommt, wieder für andere hintenanstellen. Steh also noch nicht sicher dahinter. Ich vertrau auf die Zeit.

    Hallo Speranza,

    mit dem funktionieren einer Beziehung konnte er mir einreden, weil ich gar nicht weiß, wie es ist, eine gute Beziehung in der sich beide gut fühlen zu haben. Meine Eltern sind nicht miteinander klar gekommen und meine Beziehungen waren alles andere als gut, geschweige denn harmonisch. Das einzige wo ich mich bei Menschen gut fühle, sind meine paar übriggebliebenen echten Freunde.

    Hallo melanie,

    wenn Du wüßtest, wie Recht Du hast.

    Zitat von melanie

    was ist lüge eigendlich?

    mein erster Gedanke dazu war: das Gegenteil von Wahrheit. Das trifft es aber nicht. Die Grenzen sind wahrscheinlich eher verschwommen.

    Wenn bei uns im Verein derjenige, bei dem kurz vor Weihnachten Krebs (bösartig) festgestellt wurde, da ist und wir anderen so tun als wäre alles in Ordnung und er sei gesund, obwohl er nicht gut aussieht, ist es dann eine Lüge oder ist es verschwiegene Wahrheit, weil er mit seiner Krankheit selbst genug zu tun hat? Wenn er von sich aus anfängt drüber zu reden ist es für uns o.k., wir fangen von uns aus nicht davon an. Im Grunde genommen lügen wir, weil niemand weiß, wieviel Zeit ihm bleibt.

    lg inga

    Hallo Rhein,

    ich tu mich schwer mit dem Gedanken, daß es Menschen gibt, die andere scheinbar grundlos verletzen. Ihn fragen weshalb er das alles getan hat, geht nicht. Erstens habe ich von meiner Seite aus den Kontakt abgebrochen und zweitens würde ich von ihm gar keine vernünftige Antwort bekommen, da er ja ständig unter "Strom" steht. Nach der Trennung wollte ich immer ein klärendes Gespräch mit ihm um alles das aus der Welt zu schaffen. Solange er betrunken ist ist es sinnlos. Deshalb mache ich mich ja auf die Suche nach Wahrheit oder die Gründe warum wieso weshalb.

    Zitat von Rhein

    Meinst Du, ob er in bestimmten Punkten nicht evtl. doch recht hatte?

    Eben, ich habe doch an mir selbst gezweifelt und tu es teilweise manchmal immer noch. Zwar bin ich gedanklich jetzt auf einem Standpunkt, daß es meine Sache ist, in welchen Dingen ich verletzbar bin - aber der Standpunkt ist noch wackelig.

    Zitat von Rhein

    In deiner Aufarbeitung in Deinem Beitrag (Ampel, Schnelle Fahren) kommst Du ja zu einer klaren Antwort

    ist mir beim Schreiben auch bewußt geworden. Vielleicht steckt bei ihm reiner Egoismus dahinter, vielleicht auch Arroganz.

    Wenn man bei seinem Gegenüber die wunden Punkte halt kennt, warum muß man dann darin immer wieder rumwühlen und herumstochern. Sicherlich bin ich während unserer Zeit immer darauf angesprungen und fühlte mich schließlich so minderwertig, daß ich mich nicht mehr gewehrt habe, wenn er von mir Dinge verlangte, die ich selbst nicht wollte/will. Und dieser Ursache will ich auf den Grund gehen, damit mir das in Zukunft nicht mehr passiert. Es kann nicht sein, daß ich mich vor anderen total verschließe, damit niemand jemals einen Grund hat mich zu verletzen. Zumindest stelle ich mir meine Zukunft so nicht vor (als Eigenbrötler).

    Mir geht schon seit geraumer Zeit ein bekannter Spruch nicht aus dem Kopf: Betrunkene und Kinder sagen die Wahrheit. Daher suche ich ständig nach dieser gewissen Wahrheit in den Verletzungen, die er mir zugefügt hat. Denn wenn man betrunken ist, sinkt die Hemmschwelle und Kinder haben eine andere Hemmschwelle als wir Erwachsenen, also kann dieser Spruch nicht so weit hergeholt sein.

    Da war die Sache mit dem Autofahren. Er hatte ständig daran herumzumeckern. Obwohl ich die Geschwindigkeiten einhielt, war er immer der Meinung, ich sei entweder zu schnell oder zu langsam, je nach Stimmung. Hinterher war ich mir selbst nie mehr sicher, ob ich die Geschwindigkeiten nun wirklich eingehalten hatte oder nicht. Oder die Sache mit der Ampel, wo er mal ausrastete ich sei bei Rot über eine Ampel gefahren. Ich habe ihm geglaubt, obwohl dort nie eine Ampel gewesen ist und auch keine Baustelle war, also mußte diese Ampel neu sein. Nach meiner Trennung habe ich dort kontrolliert, dort ist keine Ampel.

    Meine Kleidung war ebenfalls ständig ein Streitpunkt seinerseits. Weil ich keine aufreizende (Marken)unterwäsche getragen habe und es bis heute nicht tue. Das würde alle Männer abschrecken. Ich kann solche Unterwäsche nicht ausstehen, ich fühle mich darin nicht wohl. Trotzdem wollte er mehrmals täglich und wirklich jeden Tag S.. haben. Wehe ich habe mich geweigert. Er hat das auch als Hauptgrund für sein Fremdgehen angeführt.Wenn also das Funktionieren einer Beziehung wirklich davon abhängt, dann werde ich wohl für den Rest meines Lebens Single bleiben müssen. Denn da weigere ich mich einfach, mich zu ändern. Kleidung muß zweckmäßig sein und da ist es doch wohl egal, ab Markensachen oder nicht. Man kann doch einen Menschen nicht danach beurteilen ob er von Kopf bis Fuß komplett Markenklamotten trägt. Schließlich hat nicht jeder reiche Eltern, die das finanzieren.

    Oder so war er immer der Meinung, ich würde meine Tochter zuwenig bestrafen, dadurch würde sie auf die schiefe Bahn geraten.

    Oder mein Garten, der sei ja nun völlig aus der Mode. Wer baut denn heute noch Obst und Gemüse an und pflegt es, um es dann irgendwann ernten zu können. Ich sollte daraus einen Wochenendgarten mit Grillplatz und viel Platz zum feiern machen. Wenn ich mit ihm länger zusammengeblieben wäre, hätte ich es getan, schon um des lieben Friedens willen. Jetzt darf ich mich weiter in meinem altmodischen Garten wohlfühlen, gemeinsam mit Specht, Ringelnatter, Feuersalamander, Igel und Co. Trotzdem wurmt es mich bis heute noch.

    Hallo topas,

    die Neue, Unverständnis bei den Eltern für doch den besten Sohn der Welt, körperliche Probleme, Angst - kommt mir alles so bekannt vor. Verarbeitet habe ich das alles erst als ich getrennt war und mit mir in Ruhe allein sein konnte. Ganz ohne ständige Störungen und auf dem Sprung sein müssen.

    Am schwersten fand ich, nach der Trennung nicht wieder schwach zu werden und die Kontaktsperre durchzuhalten. Mit jedem Tag wurde es besser. Ich habe mir damals ein Sparschweinchen angeschafft. Immer wenn ich es schaffte, nicht auf seine Kontaktversuche "anzuspringen" steckte ich Geld hinein. Von dem Geld habe ich mir langgehegte Wünsche erfüllt. Es kam soviel zusammen, daß ich mir Wünsche und nicht nur einen einzigen erfüllen konnte.

    Jetzt nehme ich mir Stück für Stück die ganzen mir von ihm zugefügten Verletzungen und Wunden einzeln vor und gehe ihnen auf den Grund, damit sie heilen können. Das geht nur langsam, es passiert mir auch hin und wieder zwei Schritte vor und einen zurück.

    Fang einfach an, Du bist nicht allein
    lg inga

    Hallo Die Frau,

    die Masche mit dem alleinsein kenne ich auch zu Genüge. Bei meinem Ex kam das immer im Zusammenhang damit, daß keiner ihn lieben würde, weil er adoptiert sei ...

    Ich bin immer drauf angesprungen - und damit hatte er mich. Sogar nach der Trennung ging es weiter, nun aber in der Öffentlichkeit, da ich den Kontakt per Telefon abgebrochen hatte. Das hat mich so fertig gemacht, daß der Rest des Tages für mich gelaufen war.

    Mir hat es geholfen, ihn dann einfach stehen zu lassen und mich bewußt abzulenken. Am Anfang mit den Dingen die ich nur ungern gemacht habe, später mit Dingen die mir Spaß machten.

    lg inga

    Während meiner Beziehung habe ich immer geglaubt, wenn ich meinem Ex alle Probleme aus dem Weg räume, wird er mit trinken aufhören. Weil er ja keine Probleme mehr hat, dafür ein angenehmes Leben. Hat natürlich nicht funktioniert. Erst hinterher, als ich wieder "klar" denken konnte, ist mir aufgefallen, daß seine Eltern ihm immer alle Steine aus dem Weg geräumt haben und es heute noch tun. Er brauchte sich nie um irgendetwas zu kümmern.

    Schlimmer fand und finde ich die Tatsache, daß ich nicht nur ihm so handelte und alle Probleme aus dem Weg geräumt habe: bei meiner eigenen Tochter habe ich genauso gehandelt. Ich tue ihr damit aber keinen Gefallen. Manchmal mault sie nun rum, wenn sie ihre Angelegenheiten mit Gleichaltrigen selbst regeln soll.Sie führt dann jedes Mal eine ganz bestimmte Klassenkameradin ins Feld, die alles was sie will von ihren Eltern bekommt. Damit kann meine Tochter bei mir nicht landen, nicht mehr. Es isr schon Wahnsinn, wenn man tief fällt und dann über sich und seine Fehler/Sorgen/Probleme anfängt nachzudenken.

    Hallo Hans,

    dieses alles selbst können und dann auch noch perfekt, am besten hundertzehn Prozent statt "nur" hundert Prozent, hat mein Leben bis zum Zusammenbruch meiner letzten Beziehung total bestimmt. Die Ursachen dafür liegen in meiner Kindheit, ist mir klar geworden, nachdem ich mich dann mit meiner Vergangenheit auseinandergesetzt habe. Ich wollte nämlich nach dieser chaotischen Beziehung nicht mehr immer wieder an solche Partner gelangen. Immer wieder dieselben Fehler machen.

    Perfekt sein und alles können hat mir irgendwie auch eine Art Sicherheit gegeben. Anerkennung habe ich gesucht, der Preis dafür ist hoch. Sich auf niemanden verlassen, alles selbst zu tun heißt auch Einzelkämpfer zu sein.

    So schwer es mir fällt, habe ich schon angefangen, nicht mehr alles können bzw. allein machen zu müssen. Das Gefühl wenn ich andere um Hilfe bitte ist unangenehm, es wertfrei anzunehmen Zukunftsmusik. So habe ich bis vor etwa einem Jahr jegliche mir angebotene Hilfe ersteinmal rigoros abgelehnt. Es paßte nunmal nicht zu meinem perfekt sein wollen.

    Hallo topas,

    nein sagen und sich danach schlecht fühlen, oh ja. Nein sagen ich? Wenn jemand etwas wollte, ich war immer zur Stelle und habe ja gesagt. Folge? Ich hatte viele (vermeintliche) Freunde und war beliebt. Beliebt nicht wegen meiner Person an sich, sondern weil ich immer das tat, was andere wollten, ganz egal ob Beziehung, beruflich, Familie oder Freunde und Bekannte. Brauchte ich mal Hilfe stand ich bis auf wenige Ausnahmen allein da - von den meisten, denen ich immer geholfen hatte, kam dann nur keine Zeit, jetzt nicht, vielleicht später.

    Nein sagen und sich danach schlecht fühlen, war für mich gestern. Heute sage ich nein und fühle mich gut dabei, das hat aber gedauert und ging nicht von heute auf morgen. Wenn ich nein sage, hat das für mich Gründe und ich nenne diese Gründe auch. Wenn es meinem Gegenüber nicht paßt, ist es sein Problem. Das was auf mein Nein hin passiert ist: es haben sich Leute von mir zurückgezogen, weil ich nicht mehr so funktioniere wie sie wollten und ich habe Zeit für mich, weil der selbst verursachte Streß wegfiel.

    Die, die mir mein Neinsagen nicht übel genommen haben, sind die Menschen, auf die ich in der Not zählen kann (also echte Freunde). Ich helfe anderen immer noch gerne, aber ich kann für mich persönlich heute ganz genau herausfiltern, ob diese Hilfe mir gut tut oder nicht, sowohl im seelischen als auch im körperlichen Bereich.

    lg inga

    Hallo topas,

    wenn Du Deine Sachen und Papiere sortierst nutzt Du doch Deine Energie. Die Wohnung würde ich aber nicht aus den Augen verlieren.

    Als mir damals klar wurde, daß es so nicht weitergehen konnte, ich aber noch nicht bereit war, die letzte Konsequenz zu ziehen und wirklich etwas für mich zu tun, habe ich mir zwei Listen angelegt. Eine für die Dinge die dafür sprachen (also das Gute), mit ihm zusammenzubleiben, und eine für die Dinge die dagegen sprachen (das Schlechte, Negative).

    Die Liste mit den schlechten Dingen füllte sich schnell, ein Blatt reichte nicht aus, es kamen weitere dazu. Die andere dagegen blieb weitesgehend leer.
    Das hat mir geholfen, wenn er wieder mal versuchte mich einzulullen, damit für ihn alles beim alten bliebe - und für mich auch, nur daß ich bei vollem Bewußtsein kaputt zu gehen drohte und er es bei sich nicht wirklich mitbekam, da er ja immer zugedröhnt war.

    lg inga

    Hallo Leevje,

    Du hast doch schon angefangen, Dir Gedanken zu machen.

    Ich habe damals die Erfahrung mit meinem Ex machen müssen, daß mit ihm reden nichts genützt hat. Er hat es immer so gedreht wie er es gebraucht hat, hinterher war alles nicht wahr, es hätte nie Probleme gegeben und und und. Das war reine Energie- und Kraftverschwendung. Ihm war nur eines wichtig.

    Ich habe meinen Ex vor vollendete Tatsachen gestellt. Ganz heimlich habe ich alle seine Sachen zusammengepackt, sie ihm gegeben und mich getrennt. Hätte ich es ihm erst gesagt und dann alles geregelt, wäre ich schwach geworden und würde wohl heute noch herumeiern. Als er dann anfing zu nerven, weil er die Trennung partout nicht akzeptieren wollte, habe ich den telefonischen Kontakt unterbunden.

    Die Entscheidung wegen des Hauses und ob Du oder er ausziehen soll, mußt Du für Dich alleine treffen. Denn wenn er arbeitslos werden sollte, dürfte es mit dem Abzahlen des Hauses auch ohne Trennung eng werden. Oder?

    lg inga

    Hallo Topas,

    an deiner Stelle, würde ich es ihm erst sagen, wenn ich die Wohnung hätte. So gehst Du Deinen Ängsten wegen Überreden oder Bedrohungen aus dem Weg. Was hast Du denn zu verlieren? Falls Du ein schlechtes Gewissen ihm gegenüber haben solltest, weil das vor vollendete Tatsachen stellen vielleicht unfair zu ihm sein könnte: war bzw. ist er fair zu Dir, wenn er Dich zur Aufrechterhaltung seiner Sucht mißbraucht? Denn nichts anderes sind die von Dir befürchteten Reaktionen auf Deinen Auszug.
    Warum willst Du noch 2 Wochen warten, wenn Du jetzt voller Tatendrang und Energie bist?

    lg inga

    Hallo habangst,

    das mit der Krankschreibung war schon richtig. Sich mit aller Macht zur Arbeit/Ausbildung zu schleppen bringt nichts, Deine Ausbilder merken ganz genau, ob Du wirklich krank bist oder nicht.

    Ich hab anfangs viel geheult. Wenn ich hier in den Berichten etwas gefunden hatte, was ich ebenfalls erlebt hatte, habe ich geheult. Tränen zurückhalten bringt nichts, laß sie laufen. Sie werden weniger, sie werden trocknen - dann siehst Du auch Licht, wohin Du gehen kannst.

    Meine Hilfe war hier - lesen, lesen, lesen, manchmal auch schreiben, mehr lesen als schreiben und ganz viel grübeln und nachdenken. Irgendwann konnte ich handeln, erst die Trennung, damit verbunden die Trauer und dann die Suche nach der Ursache, weshalb ich immer wieder an solche Partner geraten bin, nun das Aufarbeiten um zukünftige Bruchlandungen meinerseits zu verhindern.
    Psychologische Hilfe oder überhaupt ärztliche Hilfe gibt es in meinem Ort nicht, nur viele viele Kilometer weit entfernt. Alleinerziehend, berufstätig auch wenn Zeiten der Arbeitslosigkeit dazwischen sind, Hunde, Haus und Garten - da versucht man (ich) erst einmal andere Wege zu gehen um sich zu helfen.

    Ich wünsche Dir noch eine gute (restliche) Nacht

    lg inga

    Hallo habangst,

    man kann wieder normal durch den Alltag gehen. Nur dauert es bei jedem unterschiedlich lang. Ich habe etwa anderthalb Jahre gebraucht, ihn nicht mehr zu vermissen, trotz der fiesen Behandlung seinerseits.

    Vergessen wird man es wohl nie, aber damit klarkommen und akzeptieren, daß es gewesen ist und die Konsequenzen daraus ziehen.

    Daß Du zu einer psychologischen Beratung gehst und eine Therapie in Erwägung ziehst, ist gut. Aber warum ist Dir das nicht geheuer? Traust Du dem ganzen nicht, weil Du nicht wirklich an eine Hilfe glaubst oder hast Du Angst etwas in Dir zu entdecken, was "unheimlich" sein könnte?

    lg inga

    Hallo Melanie,

    ab wann dürfte wahrscheinlich bei vielen in der Kindheit liegen. Bei mir auch.

    Viele der Dinge, die ich bei meinen Partnern immer wieder erlebt hatte, kannte ich von meiner eigenen Mutter: an allem waren entweder ich, mein Vater oder unsere damaligen Katzen schuld - niemals meine Mutter, Lob oder gute Worte kannte/kenne ich von meiner Mutter nicht (von meinem Vater schon), egal welche Leistung ich brachte, es war nie gut genug (an jeder Eins in der Schule hatte meine Mutter etwas auszusetzen), meine Mutter hat mir hinterherspioniert (damit ich angeblich keinen Mist baue), Freundschaften (egal ob Junge oder Mädchen) hat sie auseinandergebracht, ich wurde grundlos bestraft und vieles andere.

    Mein Vater war das Gegenteil, oft gab es meinetwegen Streit, weil beide Elternteile gegensätzliche Auffassungen von Erziehung hatten. Meine Eltern glaubten ich würde es nicht mitbekommen.

    Gesucht habe ich Partner, wie mein Vater es gewesen ist, gefunden habe ich Partner, die waren wie meine Mutter. Beim Kennenlernen waren sie so, wie ich mir einen Partner vorstellte, wenn sie mich dann sicher hatten, entpuppten sie sich als das Gegenteil und ich habe wie in meiner Kindheit reagiert: brav sein und alles tun, sich selbst ganz nach hinten stellen - nur um den Partner etwas zu sehen zu wollen, was sie nicht waren.

    Ich mußte erst mit meiner letzten Beziehung böse auf die Schn.... fallen und dieses Forum finden, um meine Ursachen zu erkennen und mich auf den Weg zu meinem Leben zu machen.

    lg inga

    Hallo Sultanine,

    bei mir war es damals das Jugendamt, wo ich die entscheidende Hilfe herbekam, als die Beziehung zum Vater meiner Tochter in die Brüche ging. So kam ich auch zu meinem Rechtsanwalt (nicht jeder ist geeignet, viel hängt davon ab, ob man sein Recht bekommt). Ich würde da auf keinen Fall locker lassen.

    Auch wenn ich Arbeit habe, warte ich mit Bewerbungen nicht erst, bis die Kündigung kommt bzw. bis ein Befristungsverhältnis ausläuft. Wäre bei Deinem Arbeitgeber scheinbar auch anzuraten, da es für mich so klingt, daß er über eine Kündigung nicht gerade traurig wäre. Ein Arbeitgeber, dem die Angestellten etwas bedeuten kommt ihnen entgegen. Ich habe leider die Erfahrung gemacht, daß wenigen Arbeitgebern wirklich etwas an den Leuten liegt.

    lg inga

    Hallo Stefanie,

    für mich eine ganze Menge, obwohl ich noch lange nicht da bin, wo ich hin will: ich habe mich getrennt mit Kontaktsperre meinerseits (weder die Trennung noch die Kontaktsperre will er bis heute akzeptieren und glaubt immer noch, über mich und mein Leben bestimmen zu können). Verbessert hat sich für mich damit schon einmal rapide meine Lebensqualität:

      keine vollgequalmte Wohnung mehr,
      kein Alkoholgestank,
      keine Scherben mehr von "zufällig zu Bruch" gegangenem Geschirr,
      kein nächtliches Wecken alle zwei bis drei Stunden mehr,
      keine sinnlosen Streits mehr,
      keine Beschimpfungen mehr,
      keine Unterstellungen mehr,
      keine Geldsorgen mehr, da er mir kein Geld mehr stehlen kann,
      keine über Nacht aufgekratzten Körperstellen mehr,
      meine Haut juckt nicht mehr,
      ...
      die Liste ist noch lang.

    Seitdem meine Gedanken nicht mehr ständig um ihn kreisen, habe ich Zeit für mich und mein Leben, also alles das was mir wichtig ist:

      meine Tochter,
      meine beiden Hunde,
      mein Haus,
      mein Garten,
      mein Verein,
      meine wenigen übriggebliebenen aber dafür echten Freunde,
      ich darf und kann mich wieder freiwillig auf die Schulbank setzen,
      ich kann die Arbeitsstellen annehmen, die ich will, ganz ohne Rücksicht auf meinen Ex nehmen zu müssen,
      ich kann lesen, lesen, lesen und keiner macht sich darüber lustig und beschimpft mich deswegen
      und etliches mehr

    Zur Zeit arbeite ich noch an vielen Punkten, die ich für mich persönlich ändern will. Soll heißen, ich will von meiner Co-Abhängigkeit weg, denn mit der Trennung habe ich nicht gleichzeitig meine Co-Abhängigkeit abgelegt. Die Gefahr besteht immer noch, egal ob in Bezug auf Partner oder Freunde, auch wenn es nicht so extrem ist, wie bisher. Zwar erkenne ich jetzt, wann bei mir eine Bekanntschaft oder Beziehung zu meiner Umwelt ins Krankhafte abdriftet, ich will aber dahin, dieses schon eher zu erkennen, damit es gar nicht erst soweit kommt: ich will mich nicht mehr aus- und/oder benutzen lassen.

    lg inga

    Hallo Stefanie,

    Die Erkenntnis, daß die Co-Merkmale bei uns Co-Betroffenen nicht erst seit der letzten bzw. aktuellen Beziehung vorhanden sind, hatte ich auch (und viele andere ebenfalls). Sie sind oft in der eigenen Kindheit "angesiedelt". Wer damit glücklich ist, den stört das auch nicht weiter, der wird daran nichts ändern wollen und weiter in dem Fahrwasser schwimmen. Und immer wieder Schiffbruch erleiden (ich denke, Du weißt, was ich damit meine).

    Als Du Dich hier angemeldet hast, warst Du ziemlich sauer und wütend (so wie Du geschimpft hast). Diese Wut kommt irgendwo her, nämlich aus Dir. Wenn Du in Deinem Innersten damit klarkommst, daß alle die, die sich nicht an Deine Regeln halten, sich von Dir verabschieden und gehen können, würdest Du auch nicht so wütend werden/sein. Immerhin sind eine Minute im Ärger oder Zorn verbracht sechzig verlorene glückliche Sekunden. Das Leben dürfte zu kurz und zu wertvoll sein, um sich zuviel zu ärgern.

    Was passiert eigentlich, wenn Dein Kind später nicht nach Deiner Pfeife tanzt, sondern seinen eigenen Kopf besitzt und bereit ist, diesen auch Dir gegenüber durchzusetzen?
    Daß Du mit dem Alkoholumgang Deines Mannes nicht glücklich bist, würde ich schon als Bruchlandung ansehen (siehe Deinen Beginn hier).

    Ich selbst arbeite noch daran, einige meiner Eigenschaften zu ändern, weil ich damit nicht glücklich bin und ich bin noch lange nicht am von mir angestrebten Ziel.

    lg inga

    Hallo Roseanne,

    wie wäre es nun, da Du eben gerade Zeit für Dich allein hast, mit:

    einem schönen spannenden Roman (ich wüßte da spannende Sachen),
    einem Tänzchen zu einem Lieblingslied (Augen zu, Licht dämmen und so zum Takt bewegen, wie es in den Sinn kommt, es ist ja keiner da, der zusehen und meckern könnte), hilft ungemein,
    einen Brief an eine Freundin oder eine fiktive Person mit Hand schreiben, (muß ja nicht abgeschickt werden),
    ....

    lg inga