Hallo,
langsam, ganz langsam, kommt wieder etwas Struktur in meinen Alltag. Ich habe mich an die neue Arbeit, an die veränderten Arbeitszeiten, ein wenig gewöhnt. Das ist nun zumindest nicht mehr ganz so anstrengend. Ich werde immer sicherer in meinem Job.
Als ich im Januar die Kündigung bekam, war ich fassunfslos... Heute sehe ich, dass es irgendwo auch eine Chance war. In meinem neuen Job habe ich so viel mehr Möglichkeite. Ich werde anerkannt mit dem, was ich leiste, meine Kollegen sind nett. Ich bekomme positive Meldungen, wie gut ich wäre. Kompetent. Das tut mir gut! Denn meine Ex-Kollegin hat mich ja systematisch klein gemacht.
Ich habe mich dagegen zwar gewehrt, aber so richtig geschafft habe ich das nicht. Wie oft war's so, dass ich was gemacht habe, und sie hat's 5 Minuten später umgeräumt... Oder dieses Einmischen in Kundengespräche... ääätzend! Ich habe geredet, mich abgegrenzt, ich habe alles mögliche versucht. Ging nicht... Sie war nicht bereit, ein Stück weit was bei sich zu verändern. Oder hinzusehen...
Es war so ähnlich wie in meiner Ehe mit Ex und mit dessen Sippe. Die Verhaltensweisen, die da waren, waren dann auch bei der Kollegin zu sehen. Und da gab es für mich Trigger über Trigger. Im Grunde hatte ich mit ihr ein breites Übungsfeld, ich versuchte ja ständig, meine neuen Verhaltensweisen anzubringen. Hm, mit wenig Erfolg, aber irgendwie doch erfolgreich für mich . Ich glaube, in meinem neuen Job bin ich dadurch gleich ganz anders eingestiegen...
Die Trauer ist auch noch immer da, aber es hat sich schon verändert. Es tut weh in mir und ich habe viele Gedanken an meine Tochter und auch an das Baby. Da mein Laden, in dem ich arbeite, gleich neben der Geburtsstation liegt, bin ich ständig mit hochschwangeren Frauen oder glücklichen jungen Müttern mit Säuglingen konfrontiert. Eine Zeit lang konnte ich dann nicht bedienen. Es tat zu sehr weh. Aber inzwischen geht das. Ich hatte am Anfang Wut wie verrückt auf diese Frauen, und Neid, aber wie. Langsam sind diese Gefühle nun abgeebbt. Das tut mir gut und gibt mir Ruhe innerlich. Aber ich habe wohl diese Wut- und Neidgefühle auch irgendwie gebraucht, um was zu verarbeiten. Am Dienstag waren Schwiegersohn, Dante und ich in dem KH, da fand eine Andacht statt für sämtliche, im letzten halben Jahr in diesen KH verstorbenen Menschen. Ich habe die ganze Zeit geheult... Aber irgendwie hat auch das gut getan.
So geht es also hier gerade, im Hause Aurora...
Aurora