Beiträge von elisa-mara

    Hallo liebe Bea,

    ich habe auch oft das Problem, dass ich mich so ausgemergelt, kraftlos und lustlos fühle.

    Ich habe festgestellt, dass es oft daran liegt, dass ich mal wieder nicht konsequent war. Ich war nicht ich selbst. Ich habe mir mein Handeln selber schön geredet, aber im Grunde war mir dann tief in meinem Inneren klar, dass es nicht MEINE Entscheidung war, die ich da getroffen habe und deshalb habe ich mich schlecht gefühlt.

    Ich war heute bei der Gruppe und es war total aufregend. Es war schon irgendwie komisch, dort anzukommen und diese Gruppe von Menschen zu fragen, ob man dort richtig ist beim Treffpunkt der AA und der Al-Anon!!

    Ja, und ER war auch da und ist erstaunlicherweise auch bis zum Ende geblieben. Ich hatte fest damit gerechnet, dass er vorzeitig geht. Ich habe mit ihm aber nicht weiter darüber gesprochen. Wollte das alles erst einmal wirken lassen auch für mich.

    Wir wurden dort unheimlich herzlich aufgenommen. Ich habe mich bei diesen Menschen sehr wohl gefühlt sowohl bei den Angehörigen als auch bei den Betroffenen selbst. Alle werden mit Vornamen angesprochen, wir wurden zum Abschied umarmt, es wurde gelacht und es wurden auch Späße über die Alkoholkrankheit gemacht. Alle waren total lieb und allen schien es gut zu gehen.

    Es ist zwar ganz toll hier im Forum zu lesen und zu schreiben, aber es ist doch noch etwas anderes, die Menschen persönlich zu treffen und Erfahrungen auszutauschen. Wenn ich es irgendwie schaffe, werde ich wieder hingehen.

    Alle in dieser Gruppe haben es mit ihren Partnern zusammen durch diese Gemeinschaft geschafft, ihr Leben zu verändern. Das gibt Hoffnung!

    Jetzt muss ich aber bald in´s Bett. Bin noch total aufgekratzt. Muss das erst mal alles verarbeiten.

    Liebe Grüße

    Elisa

    Hallo liebe Pia,

    Du hast wohl recht. Es ist nur so, dass er mich immer wieder bedrängt, ihm doch nun endlich zu sagen, was nun Sache ist. Er würde immer noch in der Luft hängen. Eigentlich dachte ich, wir hätten es schon geklärt, dass er erst einmal sein Leben lebt und ich meines. Entweder hat er es falsch verstanden oder es war seine "Strategie", mir damit Angst zu machen, dass er ein Leben ohne mich führt und dadurch vielleicht auch eine andere Partnerin findet.

    Wie kann ich ihm denn begreiflich machen, dass ich nicht bereit bin, so mit ihm zu leben? Selbst wenn er mittlerweile erkannt haben sollte, dass er an sich arbeiten muss, ist mir das Risiko, dass er es nicht wirklich ernst meint einfach zu groß. Ich will das nicht noch einmal mitmachen!

    Liebe Grüße

    Elisa

    Hallo Ihr Lieben,

    ja Pia, Du hast recht, wir sind bereit, an uns zu arbeiten, uns zu verändern, unser Leben zu verbessern. Unsere trinkenden Partner sind dazu eben nicht bereit und werden immer wieder dieselben Fehler machen, solange sie nicht an sich arbeiten. Und eigentlich sind sie zu bedauern.
    Aber es ist schon bitter, einfach so ausgewechselt zu werden.

    Ich werde übrigens morgen abend zu einer Selbsthilfegruppe für Angehörige von Alkoholikern gehen. Ich habe jetzt einige Telefonate mit Angehörigen dieser Gruppe geführt und ich muss sagen, es hat mir unheimlich gut getan. Es hat mich sehr in meiner Meinung bestärkt und ich habe mich dadurch noch sicherer in meiner Entscheidung gefühlt.

    Deshalb glaube ich auch, dass mir diese Selbsthilfegruppe sehr gut tun wird. Aber ich lass mich mal überraschen.
    Es ist für mich zwar nicht so einfach, einen Babysitter zu organisieren, aber der Aufwand ist es mir wert.

    Allerdings werdet Ihr nicht glauben, wer noch kommen will: mein Ex!!!!

    Er weiß natürlich gar nicht, was er dort eigentlich soll, aber er will sich das mal "anschauen"... Da bin ich ja wirklich gespannt, wie lange er bleibt, bzw. ob er überhaupt kommt.

    Ich weiß schon, daß ich nicht allzu viele Hoffnungen auf diesen Termin setzen sollte. Ich sehe es einfach als Chance. Ich bin schon sehr erstaunt darüber, dass er sich überhaupt bereit erklärt, dort hin zu gehen.

    Ich werde ihm wohl hinterher noch einmal ganz klar sagen müssen, dass es für unsere Familie und unsere Beziehung nur eine Hoffnung gibt, wenn er sich Hilfe holt, um sein Problem zu bekämpfen, z.B. indem er weiterhin diese Gruppe besucht.

    Und ich muss dann damit leben, dass er sich vielleicht (oder eher wahrscheinlich...) gegen unsere Beziehung und für den Alkohol entscheidet und dass die "Hintertürchen" dann auch für mich endgültig geschlossen sind.

    Ich hoffe, ich schaffe das!!!

    Im Moment habe ich das Gefühl, stark genug dafür zu sein. Das kann sich aber schnell wieder ändern, sobald er vor mir steht und mich zutextet.

    Bin schon ein klein wenig nervös wegen morgen, freue mich aber andererseits auch auf die Menschen, die ich in dieser Gruppe treffen werde und die alle ähnliche Probleme haben wie ich.

    Liebe Grüße
    Elisa

    Hallo liebe Jette!

    Lass Dich erst mal ganz doll umarmen!

    Auch ich muss Dir sagen, dass ich es ganz, ganz mutig von Dir finde, dass Du diesen Weg gewählt hast und ihm diesen Brief geschrieben hast. Und es ist ganz bestimmt der richtige Weg. Toll!

    Ich habe auch schon einige Male darüber nachgedacht, meinem Ex einen Brief zu schreiben. In einem Brief kann man sich manchmal klarer und deutlicher ausdrücken, auch für sich selbst. Und vor allem ist kein Gegenüber da, der einem postwendend die passenden Vorwürfe dazu um die Ohren knallt und einen gleich wieder in sinnlose Diskussionen verwickelt.

    Das mit dem Tagebuch ist eine gute Sache. Seit einigen Wochen schreibe ich auch ein Tagebuch und immer wenn ich es vor Sehnsucht fast nicht mehr aushalte und ihn anrufen möchte und ihm sagen möchte, dass ich ihn liebe und ihn vermisse und möchte, dass alles wieder gut wird, dann lese ich in meinem Tagebuch. Dann lasse ich es meistens sein mit dem Anruf und ich werde eher wieder wütend auf ihn, weil all seine verletzenden Worte wieder präsent sind und sein egoistisches Verhalten und all die schlimmen Erfahrungen und immer wieder kehrenden Enttäuschungen.

    Auch ich schicke Dir ganz viel Kraft vor allem für die nächsten Tage, es kann alles nur besser werden!

    Ganz liebe Grüße

    Elisa

    Hallo Bea!

    Ich habe manchmal auch das Gefühl, immer wieder einen Rückschritt zu machen. Ich sehe aber auch, genauso wie Du, dass ich trotz meiner Rückschritte insgesamt immer ein kleines Stückchen vorwärts gehe.

    Wenn ich zurückblicke, dann bin ich schon viel stärker geworden und habe schon einiges geschafft. OHNE IHN! Und darauf bin ich unheimlich stolz. Wenn ich daran denke, dann spüre ich eine große Kraft in mir.

    Natürlich ist es immer wieder schwer und es werden immer wieder blöde Tage kommen. Aber im großen und ganzen geht es mir wirklich besser ohne ihn.

    Ich bin sicher, wir schaffen das!

    Liebe Grüße

    Elisa

    Hallo Jette!

    Ich bin gerade sehr erstaunt darüber, wie sehr sich Deine und meine Gedanken und Ängste ähneln.

    Auch ich bringe es nicht fertig, die Beziehung mit meinem Partner endgültig zu beenden. Auch ich lasse mir immer noch ein Hintertürchen offen. Jedesmal wenn wir uns sehen oder miteinander reden, spiele ich das Spielchen mit, wenn er einfach so tut, als wäre bald alles wieder in Ordnung zwischen uns. Immer wieder mache ich mir Hoffnungen, dass alles wieder gut wird.

    Ja, auch ich könnte rasend werden vor Eifersucht, wenn ich mir vorstelle, dass er mit einer anderen Frau zusammen ist.

    Ich gehe davon aus, dass er in seinem "Suff" bestimmt die eine oder andere Bettgeschichte hatte. Den Gedanken daran versuche ich zu verdrängen, mehr oder weniger erfolgreich.

    Damit könnte ich aber noch leben, ich würde es ihm aufgrund seiner Krankheit sogar verzeihen. Wenn ich allerdings erfahren würde, dass er jetzt oder in naher Zukunft eine neue Beziehung hat, würde für mich wohl erst einmal eine Welt zusammenbrechen.
    Aber damit muss ich rechnen, schließlich ist er rein theoretisch zur Zeit frei und kann machen was er will.

    Ich wollte ja auch frei sein von ihm und von seiner Sucht. Da muss ich ihm wohl auch zugestehen frei zu sein. Ausserdem denke ich, wenn er wirklich nichts besseres zu tun hat, als sich gleich `ne "Neue" zu suchen, dann war es auch nicht die große Liebe von seiner Seite und dann kann er mir doch echt gestohlen bleiben.

    Ich habe mich in letzter Zeit auch oft gefragt, ob es wirklich Liebe ist, die ich für diesen Mann empfinde oder ist es einfach nur die Sucht nach diesem Mann, nach der Abhängigkeit von ihm?

    Wie hast Du Dich denn entschieden bzgl. eines/r Briefes/sms zu seinem Geburtstag?

    Eine Entscheidung zu treffen ist eigentlich der wichtigste und schwerste Schritt, finde ich. Diese dann auch konsequent umzusetzen ist zwar auch nicht immer leicht, aber dann fällt die Grübelei darüber, wie oder was man denn nun tun soll weg und man kann sich ausschließlich mit seinem Schmerz beschäftigen.

    Als ich vor einigen Monaten entschieden habe, dass ich mich von meinem Partner trennen werde, war ich mir ganz sicher, dass es endgültig sein muss und auch bleiben wird. Ich war unendlich traurig, aber damit konnte ich viel besser umgehen als mit diesem ewigen hin und her, das ich jetzt habe.

    Heute denke ich: Nein, es ist endgültig vorbei. Morgen denke ich schon wieder ganz anders, weil ich mir eingeredet habe, dass er irgendwann doch Einsicht zeigen wird bezüglich seines Alkoholproblems oder einfach, weil er mal besonders nett zu mir war. Ich hoffe für mich, dass ich das Ganze irgendwann klarer sehen kann, dann kann ich auch besser damit umgehen, denke ich.

    Ich hoffe, Du hast den Montag einigermassen gut überstanden und wünsche Dir einen besseren Dienstag...

    Ganz liebe Grüße

    Elisa

    Hallo Jette,

    da ging es Dir heute wohl wie mir. Ich habe mich heute auch ziemlich elend gefühlt. Die Wochenenden ohne ihn sind manchmal ziemlich einsam. Habe das ganze Wochenende nur gegrübelt über ihn, über uns, über sein Alkoholproblem und wie wohl alles weitergeht. Und eigentlich habe ich nur darauf gewartet, dass "ER" mich anruft. So was blödes. Dabei will ich doch gerade das ändern, dass er mein Leben bestimmt!

    Ich ärgere mich über mich selbst, dass ich diese Gedanken nicht einfach abstellen kann. Das Leben ist schließlich viel zu kurz, um sich mit schwermütigen Gedanken, die einen sowieso nicht weiterbringen und mit dem Warten auf einen Anruf das Wochenende versaut.

    Diese totale Lustlosigkeit, die kenne ich auch. Es ist ein Teufelskreis. Man steht morgens schon schlecht gelaunt auf, wollte eigentlich etwas schaffen, etwas bewegen oder etwas unternehmen, kann sich aber einfach nicht aufraffen. Was man auch anfängt, es ist alles nicht das richtige, macht alles keinen Spaß. Das ist sehr deprimierend. Da sinkt die Laune noch mehr in den Keller.

    Ich habe aber immer wieder die Erfahrung gemacht, dass die Welt meistens am nächsten Tag schon wieder ganz anders aussieht. Vielleicht muss man sich manchmal auch einfach hängen lassen, um dann am nächsten Tag wieder richtig loslegen und alles wieder positiv sehen zu können. Ich versuche dann, den Tag so zu nehmen wie er ist und morgen alles besser zu machen.

    Ich wünsche Dir, dass für Dich die Welt morgen auch schon wieder besser aussieht und wünsche Dir eine erholsame Nacht.

    Liebe Grüße

    Elisa

    Hallo Dagmar,

    das Problem bei einer Beziehung zu einem Alkoholiker ist wohl im Gegensatz zum Ende einer "normalen" Beziehung, dass man immer glaubt, der Partner muss nur einsehen, dass er sich Hilfe holen muss und alles ist wieder gut. Die Hoffnung stirbt eben zuletzt.

    Den Kontakt gänzlich abzubrechen wäre für mich sicherlich das Beste im Moment, geht aber nicht, da wir ein gemeinsames Kind haben.

    Ich habe in letzter Zeit viel darüber nachgedacht, wie es wohl wäre, wenn mein Ex-Partner tatsächlich Einsicht zeigen würde, sich Hilfe holen und es schaffen würde, auf Alkohol zu verzichten. Würde ich meine gerade halbwegs geschaffene Unabhängigkeit einfach wieder aufgeben? Könnte ich mit dem Gedanken leben, dass er jederzeit wieder rückfällig werden könnte und dann das ganze Theater wieder von vorne losgeht?

    Ehrlich gesagt, ich weiss es nicht...Obwohl ich mir doch genau das eigentlich wünsche, dass er gegen den Alkohol und für unsere Beziehung und Familie kämpft. Alles ist so kompliziert!

    Liebe Grüße

    Elisa

    Hallo Jette,

    ja, es ist wohl wahr, dass die Schuldgefühle mit einem geringen Selbstwertgefühl zu tun haben.

    Ich hätte gerne irgendeine "Spezialmedizin", um diese negativen Gefühle für immer loszuwerden. Aber so einfach ist es leider nicht, eher ein immer wieder kehrender harter Kampf mit sich selbst!

    Geduld ist nicht unbedingt meine Stärke. Es ist wohl ein langwieriger Prozess, die eigenen Verhaltensmuster zu ändern und das Selbstbewußtsein aufzubauen.

    LG Elisa

    Hallo Zusammen!

    Jetzt ist es also wieder soweit. Ich fühle mich wieder total schlecht, weil mein Ex es mal wieder geschafft hat, mir Schuldgefühle einzureden. Wir haben uns vor einigen Tagen getroffen und es war auch sehr nett. Danach haben wir telefoniert und ich blöde Kuh habe mich wieder auf diese bescheuerten Diskussionen mit ihm eingelassen. Wie ich ihn gerade in einer so schwierigen Zeit einfach allein lassen kann..., usw.

    Vorwürfe von seiner Seite also, wie immer.

    Ich nehme mir immer vor, mich nicht auf solche Diskussionen mit ihm einzulassen. Aber immer wieder passiert es mir. Hinterher fühle ich mich dann immer total elend und weiss nicht mehr was richtig und was falsch ist. Doch, eigentlich weiss ich schon, dass es richtig ist, dass ich mich von ihm getrennt habe.

    Aber nach dem schönen Erlebnis mit ihm keimte in mir natürlich wieder die Hoffnung auf, dass doch noch alles gut werden könnte. Das weiss er wohl auch, schätze ich...

    Immer wieder diese Verletzungen, immer wieder diese Wut und diese Trauer. Warum kann ich das nicht alles einfach abstreifen, wie ein Kleid?

    Ich will das alles nicht mehr, diese gefühlsmäßige Berg- und Talfahrt...

    Würde ihn am liebsten anrufen und das Gespräch wieder in eine andere Bahn lenken. Auf die "wir schaffen das"-Schiene. Aber das ist wohl auch falsch.

    Was kann ich nur tun, um diesen Mann endlich loszulassen???

    LG Elisa

    Hallo Kaltblut,

    nein, das Unterbewußtsein kann ich nicht mit Willenskraft kontrollieren, es ist eben einfach da.

    Wahrscheinlich ist es tatsächlich so, dass ich einfach gerne glauben MÖCHTE, dass das Alkoholproblem meines Partners gar nicht so schlimm ist, wie ich dachte und alles wieder gut wird. Leider ist das wohl nur eine Traumvorstellung.

    Es ist einfacher zu ertragen, wenn man das Alkoholproblem des Partners als Krankheit sehen kann. Leider vergißt man dies immer wieder und macht sich damit noch verletzbarer.

    Hat Deine Frau das tatsächliche Problem denn irgendwann erkannt?

    Viele Grüße

    Elisa

    Hallo Kiramietz,

    danke für Deine Antwort. Also wahnsinnig lange waren die Zeiträume, in denen er keinen Alkohol getrunken hat sicher nicht. Ich habe mit der Zeit eine feine Nase für Alkoholgeruch bekommen. Daher bin ich mir sehr sicher, dass er zumindest an einigen Wochenenden keinen Tropfen Alkohol getrunken hat, dafür allerdings innerhalb der Woche wohl entsprechend mehr...

    Ja, Du hast leider recht. Ich bin gefühlsmäßig noch sehr an ihn gebunden. Allerdings gibt es immer wieder Phasen, in denen ich unheimlich wütend auf ihn bin. Nämlich dann, wenn ich darüber nachdenke, wie oft er mich schon belogen hat, wie oft er mir gegenüber laut geworden ist, weil ich das Thema Alkohol angeschnitten habe, wie oft er mich hat warten lassen, weil er mal wieder über seine Biere die Zeit vergessen hat, wie oft es Stress gab, weil er mal wieder angetrunken nach Hause kam. Das ist glücklicherweise alles vorbei.

    Das Problem ist nur, dass diese Liebes-/Hass-Phasen mich einfach verrückt machen. Immer wieder ist da diese verfluchte Hoffnung, dass doch noch wieder alles gut wird, wenn ihm doch nur endlich klar würde, was er für schlimme Fehler gemacht hat...und dass er sich Hilfe holen muss. Und immer wieder ist da diese Sehnsucht...

    Mit der Wut komme ich besser zurecht. Wenn ich mit ihm telefoniere oder ihn treffe, dann verraucht meine Wut und ich glaube dann immer wieder an das "Gute" in ihm und die Hoffnung, die ich schon begraben hatte, keimt wieder auf.

    Ich muss allerdings auch sagen, dass es mir nach unserer Trennung insgesamt gesehen wesentlich besser geht. Es gibt immer wieder ganz schreckliche Tage, an denen es mir überhaupt nicht gut geht. Aber ich weiss, dass darauf immer wieder gute Tage auch ohne "ihn" folgen. Dieses Wissen hilft mir, die schlimmen Tage durchzustehen.

    Die Entscheidung, sich zu trennen oder nicht ist der schwierigste Schritt, finde ich. Ich kann mir deshalb vorstellen, in welcher gefühlsmäßigen Lage Du Dich gerade befindest. Bei mir ist die Trennung von meinem Partner auch noch nicht allzu lange her. Für mich war es trotz allen Schmerzes in der Situation die richtige Entscheidung.

    Ich wünsche Dir ganz viel Kraft!

    Liebe Grüße

    Elisa

    Hallo Zusammen!

    Eigentlich hatte ich mich schon recht gut gefühlsmäßig von meinem Ex-Partner abgekapselt. Ich habe ab und zu telefonischen Kontakt zu ihm, aber keinen persönlichen. Ich merke, dass es für mich besser ist, ihn nicht zu sehen. Trotzdem möchte ich am liebsten alles über ihn wissen, auch wenn es mir weh tut. Ich möchte wissen, wie es ihm geht, was er so macht, ob es ihm gut geht, usw. Die Gefühle für ihn sind also immer noch sehr stark.

    Beim letzten Telefongespräch habe ich ihn gefragt, wie er denn mit dem Alkoholproblem so zurecht kommt. Zur Erklärung: Er hat immer behauptet, ihm wäre schon klar, dass er Probleme habe, er wäre aber kein Alkoholiker und er würde das Problem alleine in den Griff bekommen. Sobald er Zeit dazu hat, würde er einen entsprechenden Therapeuten aufsuchen. (Wer weiß, ob dafür jemals Zeit da sein wird...???)
    Ich war immer der Meinung, dass er es ohne fremde Hilfe nicht schaffen würde, da er es ja bisher auch nicht geschafft hatte. Es ist immer mal wieder vorgekommen, dass er keine Kontrolle über seinen Alkoholkonsum hatte.
    Er ist aber auch zeitweise ganz ohne Alkohol ausgekommen.

    Jetzt behauptet er auf meine Frage, er würde gut zurecht kommen. Er würde kaum noch Alkohol trinken und hätte alles im Griff. Natürlich auch gleich ein Vorwurf hinterher: "Hättest Du unsere Beziehung nicht beendet, sondern mir eine Chance gegeben es zu beweisen, dann hättest Du es ja selbst sehen können!"

    Aber warum hat er dann erst jetzt den Willen etwas zu verändern und nicht schon viel früher, als ich ihm die Chance noch gegeben hätte???

    Meine Frage an Euch: Ist es wirklich möglich für jemanden, der Probleme mit Alkohol hat, alleine durch Willenskraft dem Alkohol zu widerstehen und Alkohol nur noch in Maßen zu trinken? Kann ich ihm das glauben?
    Oder ist das nur wieder eine Lüge? Ich kann schließlich nicht kontrollieren, ob es stimmt, was er sagt.

    Welche Bedingung kann ich an mich stellen? Ich kann und will die Beziehung so nicht weiterführen, nur weil er behauptet, es wäre jetzt alles anders. Aber wo finde ich einen Beweis dafür, dass es stimmt was er sagt?

    Ich bin schon wieder völlig verunsichert!

    Viele Grüße

    Elisa

    Hallo!

    Danke, dass jemand an mich denkt...
    Ich lebe noch...! Ich habe lange nichts von mir hören lassen, sorry. Ich hatte einfach keine Kraft. Keine Kraft, mich um mich selbst zu kümmern, Ich habe meine Kraft in Hoffnungen investiert, die wohl völlig sinnlos sind. Ich habe mir (mal wieder...) hauptsächlich Gedanken um meinen Ex-Partner gemacht, obwohl ich mich doch ausschließlich um MEIN Leben kümmern wollte (und das der Kinder natürlich).

    So etwas nennt man wohl Rückfall...
    Mein Ex-Partner teilte mir seinen Entschluß mit, dass er mich und die Kinder zunächst gar nicht mehr sehen möchte, da ihn die Situation gefühlsmäßig zu sehr belasten würde. Eigentlich hätte ich über seine Entscheidung ganz froh sein können, zumindest im Moment, da mich die Treffen mit ihm auch immer sehr belastet haben.

    In den ersten Tagen ging auch alles noch ganz gut. Irgendwie hatte ich aber wohl damit gerechnet, dass er diese Entscheidung wieder rückgängig machen würde. Tat er aber nicht. Außerdem bin ich davon ausgegangen, dass er mich wenigstens regelmäßig anruft, das passierte aber auch nicht, nur ab und zu. Ich fing an, Ihn zu vermissen und redete mir ein, dass er sich nur deshalb nicht meldet, weil er wohl mal wieder richtig "abgestürzt" ist und aufgrund dessen Probleme mit seiner Arbeit hat oder ähnliches.

    Ich redete mir intensiv ein, dass er wahrscheinlich jetzt meine Hilfe bräuchte, damit ich ihm dann den Rat geben kann: Geh zur Selbsthilfegruppe oder mach eine Therapie...und er genau das natürlich macht, weil er nun endlich eingesehen hat, dass ich recht hatte mit meiner Vermutung, dass er ein ernstzunehmendes Problem mit dem Alkohol hat....und wenn sie nicht gestorben sind, dann leben sie noch heute...und ich wartete weiterhin auf ein Lebenszeichen von ihm.

    Natürlich lief das alles anders ab. ICH rief bei ihm an (mehrmals!), um zu erfahren, wie es ihm geht. "Gut." Klar, dass ich etwas Gegenteiliges auch nicht erfahren hätte.

    Dann rief er mich zwischendurch mal an und tat so als hätte er mich gerade unheimlich vermißt und ich redete mir wieder ein, er hätte jetzt doch noch einmal über alles nachgedacht. Und ich vermißte ihn noch mehr und hoffte immer mehr, dass doch alles gut werden würde. Dann meldete er sich wieder tagelang gar nicht.

    Zu allem Überfluß kam mir auch noch zu Ohren, dass er angeblich eine "Neue" hätte. Na toll, genau das, was ich jetzt brauchte, wobei es mich im Grunde nicht wunderte. In seinem "Suff" war er anderen Frauen gegenüber nie abgeneigt. Auch in der Hinsicht hatte ich schon lange kein Vertrauen mehr zu ihm.

    Das zu hören, tat zwar unheimlich weh, aber letztendlich hat es mich wieder auf den Boden der Tatsachen zurück geholt. Ich war in ein tiefes Loch gefallen und war nicht mehr in der Lage, mich um mein Leben zu kümmern, weil ich mich mal wieder um seines gekümmert habe. Aber jetzt geht es mir wieder besser.

    Es hat keinen Sinn, irgendwelchen Träumen nachzuhängen. Ich kann meinen Ex-Partner in seinem Handeln nicht beeinflussen. Das habe ich ja lange genug versucht. Ich kann nicht mein Leben lang darauf warten, dass ihm irgendwann doch die große Erleuchtung kommt. Vielleicht passiert das nie. Und dann habe ich MEIN Leben vergeudet seinetwegen. Das will ich nicht.

    Ich weiß, dass weitere Rückschläge kommen werden, aber ich weiß auch, dass es irgendwann immer wieder bergauf geht. Ausserdem denke ich, dass jedes Loch, in das man fällt immer etwas weniger tief ist und dass es einem jedesmal etwas leichter fällt, wieder heraus zu krabbeln.

    Auf jeden Fall bin ich froh, dass ich nicht schwach geworden bin und ihn nicht angebettelt habe, er möge doch wieder einziehen.
    Ich glaube, ich werde mein "neues" Leben auch nicht so leicht wieder aufgeben. Es ist wirklich eine wahnsinnige Erleichterung, keine Angst davor haben zu müssen, dass abends ein angetrunkener oder volltrunkener Mann nach Hause kommt. Es ist keiner da, der mir haltlose Vorwürfe macht. Ich muss mir keine Sorgen mehr machen, ob noch Geld für die Familie übrig bleibt, nach den Kneipenbesuchen meines Partners. Ich muss keine Angst haben, dass die Kinder mitbekommen, dass mein Partner mal wieder betrunken ist.

    Nein, so leicht gebe ich dieses neue Leben nicht mehr her. Ich habe zwar jetzt andere Probleme, aber die kann ich regeln. Auf den Alkoholkonsum meines Ex-Partners habe ich keinen Einfluss.

    Es ist richtig und gut, so wie es jetzt ist!

    Ich werde weiterhin daran arbeiten, auch gefühlsmäßig mehr Abstand zu meinem Ex-Partner zu bekommen. Vielleicht bin ich dann für den nächsten Rückfall besser gewappnet...

    Liebe Grüße
    Elisa

    Hallo liebe Zeter,

    was sind denn das für Beratungsstellen für Kinder, zu denen man gehen kann? Läuft das über das Jugendamt?

    In dem, was Du schreibst erkenne ich mich gut wieder. Auch ich drehe mich im Kreis. Ich würde am liebsten einfach mit den Fingern schnippen und alles ist gut. Aber so einfach ist es nun mal leider nicht. Es kann wohl nur irgendwie gut werden, wenn ich fest bleibe in meiner Entscheidung, auch wenn es mir unheimlich schwer fällt.

    So wie bisher will und kann ich einfach nicht mehr leben!

    In den letzten 2 Tagen ging es mir relativ gut. Ich hatte das Gefühl, wieder lebendig zu sein. Ich habe im Haus Dinge hinbekommen, von denen ich gar nicht wußte, dass ich sie kann, weil immer mein Partner solche Sachen erledigt hat. Ich hatte das Gefühl, das Richtige zu tun und mein Leben neu ordnen zu können.

    Ich habe beschlossen, mir andere allein erziehende Mütter zu suchen, um für mich und auch für meine Kinder einen zusätzlichen Freundeskreis aufzubauen. Um gemeinsam etwas zu unternehmen oder auch vielleicht, um sich gegenseitig zu helfen.

    Mir ging es schon besser, als ich für mich eine Entscheidung getroffen hatte. Das war zwar erst ganz schlimm, aber wenn sie denn getroffen ist, wird es besser, weil man weiß, woran man ist.

    Das Problem ist eben nur, dass mir immer wieder Zweifel kommen. Vor allem wenn ich, so wie heute, mal wieder mit meinem Partner (Ex-Partner) telefoniere, dann fange ich wieder an zu zweifeln. Allerdings nicht mehr ganz so stark...man soll ja auch die kleinen Fortschritte sehen.

    Er hat mir nochmals gesagt, er wäre kein Alkoholiker. Er würde zwar ein Problem sehen und daran würde er auch arbeiten, aber das hätte seine Ursache woanders und er würde jetzt auch gut zurecht kommen. Tja, was soll ich darüber denken? Da habe ich auch so meine Zweifel...

    Ich versuche gerade, den Gedanken an ihn und seine Worte auszublenden und diese Gedanken einfach nicht an mich heran zu lassen.

    Ich dachte, dass eigentlich jetzt die Fronten zwischen uns geklärt wären. Nach dem Gespräch habe ich allerdings den Eindruck, dass er immer noch glaubt, der einzig richtige Weg ist, die Beziehung weiter zu führen. Weil das eben der Sinn einer Beziehung ist, in jeder Situation zusammen zu halten...

    Ach, ach, warum ist nur alles so schwierig???

    Liebe Grüße

    Elisa

    Danke, liebe Zeter und liebe Gotti!

    Ihr glaubt gar nicht, wie gut mir Eure Worte getan haben. Es ist so gut, zu hören, daß ich nicht "unnormal" bin und dass mich jemand versteht.

    Ja, Hoffnung habe ich immer noch, dass irgendwann doch noch alles gut wird. Vor allem, weil ich mit meinem Partner auch ein gemeinsames Kind habe und noch einen Sohn aus erster Ehe, der natürlich auch an ihm hängt und für den es ja nun schon die zweite Trennung ist in seinem Leben. Auch in dieser Beziehung plagen mich Schuldgefühle. Hätte ich das alles vorhersehen können und mich dann gar nicht erst auf diesen Mann einlassen dürfen? Alles Fragen, die mich immer wieder quälen und Wunden, in die mein Partner natürlich immer wieder gerne Salz streut, da er genau weiß, dass er mich damit unheimlich treffen kann, indem er sagt: Du wußtest doch auch vorher, dass ich "gerne mal einen trinke", warum hast du dann noch mit mir ein Kind in die Welt gesetzt?

    Tja, natürlich wusste ich, dass er manchmal zuviel trinkt, aber dass es zu einer Krankheit ausartet oder vielleicht auch schon vorher eine war, das war mir einfach nicht klar. Und natürlich habe ich auch gehofft, dass ein Kind ein wirklich wichtiger Grund ist, nicht mehr soviel zu trinken und nach Hause zu kommen, statt noch in die Kneipe zu gehen. Aber das war leider ein Trugschluss. Naiv nennt man so etwas wohl.

    Und hier besteht natürlich das Problem mit dem Kontakt. Ich kann den Kontakt zu ihm nicht abbrechen, da er ja nun auch ein Recht darauf hat, sein Kind zu sehen. Und ich denke, auch das Kind hat ein Recht auf seinen Vater. Auf Alkohol hat er bei unseren letzten Begegnungen mit mir und mit dem Kind verzichtet. Das ist schon mal positiv.

    Da das Kind noch sehr klein ist und noch gestillt wird, ist es auch nicht möglich, ihm das Kind mitzugeben. Ich muss also bei diesen Treffen dabei sein. Diese Treffen haben mich bisher auch jedesmal wieder völlig runtergerissen und ich habe immer Tage gebraucht, um wieder Licht am Ende des Tunnels sehen zu können.

    Ich glaube, wenn ich ihn eine gewisse Zeit erst mal gar nicht sehen würde, würde mir die Trennung wesentlich leichter fallen. Aber das geht ja nun mal nicht.

    Wie kann ich es denn schaffen, gefühlsmäßigen Abstand von ihm zu bekommen, wenn wir uns sehen? Wie sollte ich mich ihm gegenüber verhalten. Soll ich ihm das Gefühl geben, dass er mir immer noch wichtig ist und ich ihn immer noch liebe? Und dass alles wieder gut wird, wenn er nur etwas unternimmt? Oder soll ich ihm das Gefühl geben, dass ich mit ihm "abgeschlossen" habe? Das ist so schwer!!!
    Ich weiß ja auch gar nicht, ob ich ihn überhaupt noch will, wenn ich den entsprechenden Abstand zu ihm gefunden habe und er tatsächlich keinen Alkohol mehr trinkt...

    Therapeutische Hilfe habe ich mir bereits gesucht. Das ist für mich auch auf jeden Fall eine große Hilfe.
    Ich würde auch gerne zu einer Selbsthilfegruppe für Angehörige gehen, das ist für mich aber zur Zeit gar nicht möglich, wegen meiner Kinder. Deswegen habe ich mich hier angemeldet, um über diese Probleme mit Gleichgesinnten reden (bzw. schreiben) zu können. Und das tut wirklich gut!

    Viele Grüße
    Elisa

    Hallo!

    Ich habe mich nun von meinem vermeintlich alkoholabhängigen Partner getrennt. Allerdings erst nach wochenlangem Hin und Her, wobei ich immer wieder dachte: Das kann er doch alles nicht ernst meinen. Er muss doch sehen, was ich sehe. Ich habe jeden Tag damit gerechnet bzw. gehofft, er würde sagen: Ja, du hast recht. Ich bin alkoholabhängig, ich werde mich in Behandlung begeben. Aber in seinen Augen bleibe ich die unzuverlässige Partnerin, die ihn gerade jetzt einfach im Stich läßt. Außerdem hat er gerade jetzt überhaupt keine Zeit, um zu einem Arzt zu gehen, da er beruflich so eingebunden ist.
    So langsam sehe ich ein, das alles Gerede und jede Diskussion mit ihm uns kein Stück weiterbringt. Ich sehe, dass die einzige Möglichkeit etwas zu verändern darin besteht, dass ich mein Leben selbst in die Hand nehme.
    Im Grunde weiß ich also, dass es keine andere Möglichkeit gibt. Aber was nur kann ich mir einreden, wenn wieder die Zweifel an mir nagen, ob es nun wirklich die richtige Entscheidung war, ob er nicht diesmal wirklich sein Versprechen halten wollte und etwas verändern wollte?
    Wie kann ich mit diesen Schuldgefühlen fertig werden, die immer wieder hoch kommen? Vor allem, wenn ich meinen Partner wieder gesehen habe und ich mich nach seinen schlagfertigen "Attacken" wieder völlig mies und allein fühle? Es ist so schwierig, mit dem Verstand eine Entscheidung zu treffen und gegen das Gefühl zu handeln, denn anscheinend liebe ich ihn noch immer, obwohl er mich so oft enttäuscht hat und auf meine Bitten, den Alkohol wegzulassen einfach nicht reagiert hat.
    Ich stelle mir immer wieder die Frage, ob ich in dieser Beziehung zu intolerant war. Allerdings glaube ich das nicht wirklich.
    Wie kann ich fest bleiben in meiner Entscheidung, damit ich mich nicht wieder weich klopfen lasse und ihm die Versprechen doch abnehme, die er mir auch vorher schon etliche Male gegeben und nie eingehalten hat?

    Vielleicht kann mir irgendjemand einen Tipp geben, wie ich mit dieser Situation am besten umgehe?

    Viele Grüße
    Elisa