Hallo!
Danke, dass jemand an mich denkt...
Ich lebe noch...! Ich habe lange nichts von mir hören lassen, sorry. Ich hatte einfach keine Kraft. Keine Kraft, mich um mich selbst zu kümmern, Ich habe meine Kraft in Hoffnungen investiert, die wohl völlig sinnlos sind. Ich habe mir (mal wieder...) hauptsächlich Gedanken um meinen Ex-Partner gemacht, obwohl ich mich doch ausschließlich um MEIN Leben kümmern wollte (und das der Kinder natürlich).
So etwas nennt man wohl Rückfall...
Mein Ex-Partner teilte mir seinen Entschluß mit, dass er mich und die Kinder zunächst gar nicht mehr sehen möchte, da ihn die Situation gefühlsmäßig zu sehr belasten würde. Eigentlich hätte ich über seine Entscheidung ganz froh sein können, zumindest im Moment, da mich die Treffen mit ihm auch immer sehr belastet haben.
In den ersten Tagen ging auch alles noch ganz gut. Irgendwie hatte ich aber wohl damit gerechnet, dass er diese Entscheidung wieder rückgängig machen würde. Tat er aber nicht. Außerdem bin ich davon ausgegangen, dass er mich wenigstens regelmäßig anruft, das passierte aber auch nicht, nur ab und zu. Ich fing an, Ihn zu vermissen und redete mir ein, dass er sich nur deshalb nicht meldet, weil er wohl mal wieder richtig "abgestürzt" ist und aufgrund dessen Probleme mit seiner Arbeit hat oder ähnliches.
Ich redete mir intensiv ein, dass er wahrscheinlich jetzt meine Hilfe bräuchte, damit ich ihm dann den Rat geben kann: Geh zur Selbsthilfegruppe oder mach eine Therapie...und er genau das natürlich macht, weil er nun endlich eingesehen hat, dass ich recht hatte mit meiner Vermutung, dass er ein ernstzunehmendes Problem mit dem Alkohol hat....und wenn sie nicht gestorben sind, dann leben sie noch heute...und ich wartete weiterhin auf ein Lebenszeichen von ihm.
Natürlich lief das alles anders ab. ICH rief bei ihm an (mehrmals!), um zu erfahren, wie es ihm geht. "Gut." Klar, dass ich etwas Gegenteiliges auch nicht erfahren hätte.
Dann rief er mich zwischendurch mal an und tat so als hätte er mich gerade unheimlich vermißt und ich redete mir wieder ein, er hätte jetzt doch noch einmal über alles nachgedacht. Und ich vermißte ihn noch mehr und hoffte immer mehr, dass doch alles gut werden würde. Dann meldete er sich wieder tagelang gar nicht.
Zu allem Überfluß kam mir auch noch zu Ohren, dass er angeblich eine "Neue" hätte. Na toll, genau das, was ich jetzt brauchte, wobei es mich im Grunde nicht wunderte. In seinem "Suff" war er anderen Frauen gegenüber nie abgeneigt. Auch in der Hinsicht hatte ich schon lange kein Vertrauen mehr zu ihm.
Das zu hören, tat zwar unheimlich weh, aber letztendlich hat es mich wieder auf den Boden der Tatsachen zurück geholt. Ich war in ein tiefes Loch gefallen und war nicht mehr in der Lage, mich um mein Leben zu kümmern, weil ich mich mal wieder um seines gekümmert habe. Aber jetzt geht es mir wieder besser.
Es hat keinen Sinn, irgendwelchen Träumen nachzuhängen. Ich kann meinen Ex-Partner in seinem Handeln nicht beeinflussen. Das habe ich ja lange genug versucht. Ich kann nicht mein Leben lang darauf warten, dass ihm irgendwann doch die große Erleuchtung kommt. Vielleicht passiert das nie. Und dann habe ich MEIN Leben vergeudet seinetwegen. Das will ich nicht.
Ich weiß, dass weitere Rückschläge kommen werden, aber ich weiß auch, dass es irgendwann immer wieder bergauf geht. Ausserdem denke ich, dass jedes Loch, in das man fällt immer etwas weniger tief ist und dass es einem jedesmal etwas leichter fällt, wieder heraus zu krabbeln.
Auf jeden Fall bin ich froh, dass ich nicht schwach geworden bin und ihn nicht angebettelt habe, er möge doch wieder einziehen.
Ich glaube, ich werde mein "neues" Leben auch nicht so leicht wieder aufgeben. Es ist wirklich eine wahnsinnige Erleichterung, keine Angst davor haben zu müssen, dass abends ein angetrunkener oder volltrunkener Mann nach Hause kommt. Es ist keiner da, der mir haltlose Vorwürfe macht. Ich muss mir keine Sorgen mehr machen, ob noch Geld für die Familie übrig bleibt, nach den Kneipenbesuchen meines Partners. Ich muss keine Angst haben, dass die Kinder mitbekommen, dass mein Partner mal wieder betrunken ist.
Nein, so leicht gebe ich dieses neue Leben nicht mehr her. Ich habe zwar jetzt andere Probleme, aber die kann ich regeln. Auf den Alkoholkonsum meines Ex-Partners habe ich keinen Einfluss.
Es ist richtig und gut, so wie es jetzt ist!
Ich werde weiterhin daran arbeiten, auch gefühlsmäßig mehr Abstand zu meinem Ex-Partner zu bekommen. Vielleicht bin ich dann für den nächsten Rückfall besser gewappnet...
Liebe Grüße
Elisa