Und immer wieder diese Zweifel!

  • Hallo Zusammen!

    Eigentlich hatte ich mich schon recht gut gefühlsmäßig von meinem Ex-Partner abgekapselt. Ich habe ab und zu telefonischen Kontakt zu ihm, aber keinen persönlichen. Ich merke, dass es für mich besser ist, ihn nicht zu sehen. Trotzdem möchte ich am liebsten alles über ihn wissen, auch wenn es mir weh tut. Ich möchte wissen, wie es ihm geht, was er so macht, ob es ihm gut geht, usw. Die Gefühle für ihn sind also immer noch sehr stark.

    Beim letzten Telefongespräch habe ich ihn gefragt, wie er denn mit dem Alkoholproblem so zurecht kommt. Zur Erklärung: Er hat immer behauptet, ihm wäre schon klar, dass er Probleme habe, er wäre aber kein Alkoholiker und er würde das Problem alleine in den Griff bekommen. Sobald er Zeit dazu hat, würde er einen entsprechenden Therapeuten aufsuchen. (Wer weiß, ob dafür jemals Zeit da sein wird...???)
    Ich war immer der Meinung, dass er es ohne fremde Hilfe nicht schaffen würde, da er es ja bisher auch nicht geschafft hatte. Es ist immer mal wieder vorgekommen, dass er keine Kontrolle über seinen Alkoholkonsum hatte.
    Er ist aber auch zeitweise ganz ohne Alkohol ausgekommen.

    Jetzt behauptet er auf meine Frage, er würde gut zurecht kommen. Er würde kaum noch Alkohol trinken und hätte alles im Griff. Natürlich auch gleich ein Vorwurf hinterher: "Hättest Du unsere Beziehung nicht beendet, sondern mir eine Chance gegeben es zu beweisen, dann hättest Du es ja selbst sehen können!"

    Aber warum hat er dann erst jetzt den Willen etwas zu verändern und nicht schon viel früher, als ich ihm die Chance noch gegeben hätte???

    Meine Frage an Euch: Ist es wirklich möglich für jemanden, der Probleme mit Alkohol hat, alleine durch Willenskraft dem Alkohol zu widerstehen und Alkohol nur noch in Maßen zu trinken? Kann ich ihm das glauben?
    Oder ist das nur wieder eine Lüge? Ich kann schließlich nicht kontrollieren, ob es stimmt, was er sagt.

    Welche Bedingung kann ich an mich stellen? Ich kann und will die Beziehung so nicht weiterführen, nur weil er behauptet, es wäre jetzt alles anders. Aber wo finde ich einen Beweis dafür, dass es stimmt was er sagt?

    Ich bin schon wieder völlig verunsichert!

    Viele Grüße

    Elisa

  • Liebe Elisa-Mara,

    ich bin neu hier im Forum und kann dir noch keinen Rat geben. Ich kann Dir aber sagen, das mein Mann (ich überdenke gerade eine Trennung oder besser die Scheidung) so etwas ähnliches immer gesagt hat um mich "einzulullen".
    Hör auf Dein Bauch, nicht auf das Herz, weil Du gefühlsmäßig noch gebunden bist. (Sonst wolltest Du nicht wissen was er so macht, wie es ihm geht...)
    Bist Du Dir sicher, das er auch zeitweise ganz ohne Alkohol ausgekommen ist, oder ist er, wie mein Mann, einfach ein perfekter Schauspieler?

    Viele liebe Grüße
    Kiramietz

  • Hallo Kiramietz,

    danke für Deine Antwort. Also wahnsinnig lange waren die Zeiträume, in denen er keinen Alkohol getrunken hat sicher nicht. Ich habe mit der Zeit eine feine Nase für Alkoholgeruch bekommen. Daher bin ich mir sehr sicher, dass er zumindest an einigen Wochenenden keinen Tropfen Alkohol getrunken hat, dafür allerdings innerhalb der Woche wohl entsprechend mehr...

    Ja, Du hast leider recht. Ich bin gefühlsmäßig noch sehr an ihn gebunden. Allerdings gibt es immer wieder Phasen, in denen ich unheimlich wütend auf ihn bin. Nämlich dann, wenn ich darüber nachdenke, wie oft er mich schon belogen hat, wie oft er mir gegenüber laut geworden ist, weil ich das Thema Alkohol angeschnitten habe, wie oft er mich hat warten lassen, weil er mal wieder über seine Biere die Zeit vergessen hat, wie oft es Stress gab, weil er mal wieder angetrunken nach Hause kam. Das ist glücklicherweise alles vorbei.

    Das Problem ist nur, dass diese Liebes-/Hass-Phasen mich einfach verrückt machen. Immer wieder ist da diese verfluchte Hoffnung, dass doch noch wieder alles gut wird, wenn ihm doch nur endlich klar würde, was er für schlimme Fehler gemacht hat...und dass er sich Hilfe holen muss. Und immer wieder ist da diese Sehnsucht...

    Mit der Wut komme ich besser zurecht. Wenn ich mit ihm telefoniere oder ihn treffe, dann verraucht meine Wut und ich glaube dann immer wieder an das "Gute" in ihm und die Hoffnung, die ich schon begraben hatte, keimt wieder auf.

    Ich muss allerdings auch sagen, dass es mir nach unserer Trennung insgesamt gesehen wesentlich besser geht. Es gibt immer wieder ganz schreckliche Tage, an denen es mir überhaupt nicht gut geht. Aber ich weiss, dass darauf immer wieder gute Tage auch ohne "ihn" folgen. Dieses Wissen hilft mir, die schlimmen Tage durchzustehen.

    Die Entscheidung, sich zu trennen oder nicht ist der schwierigste Schritt, finde ich. Ich kann mir deshalb vorstellen, in welcher gefühlsmäßigen Lage Du Dich gerade befindest. Bei mir ist die Trennung von meinem Partner auch noch nicht allzu lange her. Für mich war es trotz allen Schmerzes in der Situation die richtige Entscheidung.

    Ich wünsche Dir ganz viel Kraft!

    Liebe Grüße

    Elisa

  • Zitat von elisa-mara


    Meine Frage an Euch: Ist es wirklich möglich für jemanden, der Probleme mit Alkohol hat, alleine durch Willenskraft dem Alkohol zu widerstehen und Alkohol nur noch in Maßen zu trinken? Kann ich ihm das glauben?
    Oder ist das nur wieder eine Lüge?

    Hallo Elisa,

    ein herzliches Willkommen. Meine Frau erklärte mir eines Tages, dass sie zwar ein Alkoholproblem habe, dass aber nicht wirklich tragisch sei, denn sie sei nur Spiegeltrinker und sie erklärte mir alle Einzelheiten, so dass ich sie verstand. Damit war das für mich erledigt und nicht mehr so schlimm. Sie hatte mich nicht angelogen, sie wußte es nicht besser und hat sich vielleicht ein wenig schön geredet und ich schön geglaubt.

    Die Alkoholkrankheit ist unkontrollierbar, sonst wäre es ja keine Krankheit, denn wer einfach keinen Alkohol mehr trinkt, hat ja kein Problem damit. Aber wenn jemand ein Problem damit hat und denkt ich lasse das Morgen mal eben weg machen, dann hat er sein Problem vielleicht noch nicht erkannt.

    Kannst Du mit Willenskraft Dein Unterbewußtsein kontrollieren?

    LG Kaltblut

    Sie standen dar und fragten sich warum und nur einer meinte: warum nicht.

  • Hallo Kaltblut,

    nein, das Unterbewußtsein kann ich nicht mit Willenskraft kontrollieren, es ist eben einfach da.

    Wahrscheinlich ist es tatsächlich so, dass ich einfach gerne glauben MÖCHTE, dass das Alkoholproblem meines Partners gar nicht so schlimm ist, wie ich dachte und alles wieder gut wird. Leider ist das wohl nur eine Traumvorstellung.

    Es ist einfacher zu ertragen, wenn man das Alkoholproblem des Partners als Krankheit sehen kann. Leider vergißt man dies immer wieder und macht sich damit noch verletzbarer.

    Hat Deine Frau das tatsächliche Problem denn irgendwann erkannt?

    Viele Grüße

    Elisa

  • Hallo Elisa,

    was meine Frau erkannt hat weiß ich nicht, sie wurde trocken, veränderte sich, ich veränderte mich wieder und alles wurde ganz anders. Ich bin heute glücklich getrennt. Da letzte mal sah ich sie vor knapp einem Jahr, da sah sie gut, stolz und so aus, als könnte sie ihr Leben meistern.

    Verletzbar sein zeigt mir heute wo ich eine Wunde ausbluten lassen kann, ohne durch Wundstarkrampf und Fäulnis daran zu verrecken.

    LG Kaltblut

    Sie standen dar und fragten sich warum und nur einer meinte: warum nicht.

  • Hallo Zusammen!

    Jetzt ist es also wieder soweit. Ich fühle mich wieder total schlecht, weil mein Ex es mal wieder geschafft hat, mir Schuldgefühle einzureden. Wir haben uns vor einigen Tagen getroffen und es war auch sehr nett. Danach haben wir telefoniert und ich blöde Kuh habe mich wieder auf diese bescheuerten Diskussionen mit ihm eingelassen. Wie ich ihn gerade in einer so schwierigen Zeit einfach allein lassen kann..., usw.

    Vorwürfe von seiner Seite also, wie immer.

    Ich nehme mir immer vor, mich nicht auf solche Diskussionen mit ihm einzulassen. Aber immer wieder passiert es mir. Hinterher fühle ich mich dann immer total elend und weiss nicht mehr was richtig und was falsch ist. Doch, eigentlich weiss ich schon, dass es richtig ist, dass ich mich von ihm getrennt habe.

    Aber nach dem schönen Erlebnis mit ihm keimte in mir natürlich wieder die Hoffnung auf, dass doch noch alles gut werden könnte. Das weiss er wohl auch, schätze ich...

    Immer wieder diese Verletzungen, immer wieder diese Wut und diese Trauer. Warum kann ich das nicht alles einfach abstreifen, wie ein Kleid?

    Ich will das alles nicht mehr, diese gefühlsmäßige Berg- und Talfahrt...

    Würde ihn am liebsten anrufen und das Gespräch wieder in eine andere Bahn lenken. Auf die "wir schaffen das"-Schiene. Aber das ist wohl auch falsch.

    Was kann ich nur tun, um diesen Mann endlich loszulassen???

    LG Elisa

  • hallöchen,

    da ich noch n frischling hier bin, kann ich dir keine großen ratschläge geben- nee eigentlich nur sagen.."willkommen im Club"
    mir geht es im moment ganz genauso. immer wieder schöpft man hoffnung und erhält sie- die faust in die magengrube.

    tja und die sache mit den schuldgefühlen geht mir genauso. dennoch überlege ich oft- nein, im prinzip weis ich es, wir sind aufgrund unseren geringen selbstbewußtseins für solche "anschuldigungen" empfänglich- sehr empfänglich, schnell verletzbar...

    es ist ein sch... gefühl- aber auch ich bin gewillt es zu schaffen!!

    also packen wir es an :wink:

    lg jette

  • Hallo Jette,

    ja, es ist wohl wahr, dass die Schuldgefühle mit einem geringen Selbstwertgefühl zu tun haben.

    Ich hätte gerne irgendeine "Spezialmedizin", um diese negativen Gefühle für immer loszuwerden. Aber so einfach ist es leider nicht, eher ein immer wieder kehrender harter Kampf mit sich selbst!

    Geduld ist nicht unbedingt meine Stärke. Es ist wohl ein langwieriger Prozess, die eigenen Verhaltensmuster zu ändern und das Selbstbewußtsein aufzubauen.

    LG Elisa

  • Liebe Elisa,
    ich wollte immer einen sauberen Schlußstrich: ohne Terror ohne Vorhaltung blabla bla..... Bei mir ging es nicht. Ich ging immer wieder ans Telefon in der Hoffnung, er würde sich beruhigt haben, und immer wieder kamen Schuldzuweisungen oder Wutanfälle.

    Ich hatte damals beschlossen ihm keine Möglichkeit mehr zu geben sich zu rechtfertigen. Denn genau so empfand ich diese Vorwürfe - sich selber gut zu reden und anderen die Schuld in die Schuhe zu schieben um in der eigenen Traumwelt bleiben zu dürfen.

    O.k., dann kann ich mir persönlich Telefonate ersparen, wenn diese mir nur schaden. Ich habe es "gefressen" dass es eben Geschichten gibt, die nicht im Frieden auseinander gehen.

    Ich arbeite an meiner Geduld weil meine persönliche Ungeduld viele Dinge scheitern ließ, die es nicht hätten müssen. Ich will Geduld für mich, mein Leben und meine Mitmenschen aufbringen weil die Ungeduld mich in eine Beziehung brachte, die ich mit viel Schaden geführt habe.

    Schuldgefühle..... Hm, ich denke, die hatte ich nicht mehr, dazu passierte zu viel. Ich ärgerte mich über die mangelnde Einsicht, aber Ärger ist Gift gewesen für meine Seele, die gesund und stressfrei werden wollte.

    Lieben Gruß von Dagmar

  • hallöchen elisa,

    oh ja, diese spezialmedizin möcht ich auch haben.

    und auch geduld ist nicht so sehr mein ding - ungeduld ist mein zweiter vorname.

    bin heute sch... drauf und möchte mich ins mäuseloch zurückziehen.

    es macht nix spaß, totale lustlosigkeit.

    möchte dich nicht weiter "anstecken"

    wollt nur lieb hallo sagen und danke für die antwort

    also noch nen schönen sonntag

    lg jette

  • Hallo Dagmar,

    das Problem bei einer Beziehung zu einem Alkoholiker ist wohl im Gegensatz zum Ende einer "normalen" Beziehung, dass man immer glaubt, der Partner muss nur einsehen, dass er sich Hilfe holen muss und alles ist wieder gut. Die Hoffnung stirbt eben zuletzt.

    Den Kontakt gänzlich abzubrechen wäre für mich sicherlich das Beste im Moment, geht aber nicht, da wir ein gemeinsames Kind haben.

    Ich habe in letzter Zeit viel darüber nachgedacht, wie es wohl wäre, wenn mein Ex-Partner tatsächlich Einsicht zeigen würde, sich Hilfe holen und es schaffen würde, auf Alkohol zu verzichten. Würde ich meine gerade halbwegs geschaffene Unabhängigkeit einfach wieder aufgeben? Könnte ich mit dem Gedanken leben, dass er jederzeit wieder rückfällig werden könnte und dann das ganze Theater wieder von vorne losgeht?

    Ehrlich gesagt, ich weiss es nicht...Obwohl ich mir doch genau das eigentlich wünsche, dass er gegen den Alkohol und für unsere Beziehung und Familie kämpft. Alles ist so kompliziert!

    Liebe Grüße

    Elisa

  • Hallo Jette,

    da ging es Dir heute wohl wie mir. Ich habe mich heute auch ziemlich elend gefühlt. Die Wochenenden ohne ihn sind manchmal ziemlich einsam. Habe das ganze Wochenende nur gegrübelt über ihn, über uns, über sein Alkoholproblem und wie wohl alles weitergeht. Und eigentlich habe ich nur darauf gewartet, dass "ER" mich anruft. So was blödes. Dabei will ich doch gerade das ändern, dass er mein Leben bestimmt!

    Ich ärgere mich über mich selbst, dass ich diese Gedanken nicht einfach abstellen kann. Das Leben ist schließlich viel zu kurz, um sich mit schwermütigen Gedanken, die einen sowieso nicht weiterbringen und mit dem Warten auf einen Anruf das Wochenende versaut.

    Diese totale Lustlosigkeit, die kenne ich auch. Es ist ein Teufelskreis. Man steht morgens schon schlecht gelaunt auf, wollte eigentlich etwas schaffen, etwas bewegen oder etwas unternehmen, kann sich aber einfach nicht aufraffen. Was man auch anfängt, es ist alles nicht das richtige, macht alles keinen Spaß. Das ist sehr deprimierend. Da sinkt die Laune noch mehr in den Keller.

    Ich habe aber immer wieder die Erfahrung gemacht, dass die Welt meistens am nächsten Tag schon wieder ganz anders aussieht. Vielleicht muss man sich manchmal auch einfach hängen lassen, um dann am nächsten Tag wieder richtig loslegen und alles wieder positiv sehen zu können. Ich versuche dann, den Tag so zu nehmen wie er ist und morgen alles besser zu machen.

    Ich wünsche Dir, dass für Dich die Welt morgen auch schon wieder besser aussieht und wünsche Dir eine erholsame Nacht.

    Liebe Grüße

    Elisa

  • hallo elisa,
    danke für deine aufbauenden zeilen. irgendwie ist es schön (wenn es nicht wirklich so besch.. wäre) daß man nicht alleine dasteht, sondern es unendlich vielen menschen so geht- ja und grade auch in diesem moment.
    leider sieht die welt für mich heute nicht viel besser aus. ich grüble, was ich tun soll. er hat morgen geburtstag und ich überlege, schreibste ne sms oder nicht, schreibste letztmalig einen brief-oder nicht. dieses gedankengewusel macht mich total irre.
    aber ich muß ehrlich zu mir selbst sein, dennoch habe ich angst die entgültigkeit zu akzeptieren- nein sie sogar zuzulassen.
    wir hatten am we ne schlüsselübergabe von der ich mir erhoffte, daß für mich dann alles geregelt ist. Und???
    wieder war ich schwammig und habe keine konkreten ansagen gemacht. auf der einen seite ja- ich sagte ihm, ich lasse dich in liebe gehen, ich liebe dich aber ich kann und will mir deine selbstzerstörung nicht mehr anschauen.
    die andere seite ist die. er meinte, er könne mir ja dieses und jenes noch im garten helfen und wir könnten ja auch ab und an mal was unternehmen, wenn ich es wolle, könnte ich ja anrufen. auf meine frage hin, warum er nicht anrufen wolle, meinte er, er hätte ja nicht gewußt, ob ich das wollte. ich sagte doch.
    nun sag mir, bin ich nicht bescheuert. ja, ich habe mir mal wieder mal ein hintertürchen offen gelassen.
    es ist immer wieder die hoffnung , vielleicht kriegt er ja doch die kurfe, aber da mache ich mir nur selbst was vor.
    habe mir heute vorgenommen ne entgültige entscheidung zu treffen.
    entweder ich schreibe gar keine sms (würde ich mir sehr schäbig und gemein vorkommen) oder ich lasse es auch mit dem brief schreiben- ja oder ich finde den mut, schreibe ihm einen letzten brief und teile ihm die absolute entgültigkeit unserer trennung mit, d.h. das wir uns nicht mehr sehen, anrufen ...na ja und genau davor habe ich halt angst.
    du wirst fragen warum angst. es ist die angst, nicht nochmal so lieben zu können, wie ich diesen mann geliebt habe und liebe. nicht mehr solch tollen s... zu haben. der gedanke, er könne es mit einer anderen tun, bringt mich fast um- ach man, ich bin bescheuert, aber es tut so unendlich weh diese gedanken.
    jetzt werde ich ersteinmal etwas anderes tun, versuchen abzuschalten und dann geht es ran an den brief oder auch nicht.
    gott, ich wünsche mir den mut die entgültigkeit herzustellen, ich möchte endlich mal konsequent sein, zu oft bin ich schwach geworden, was sofort ausgenutzt wurde. ER hat mich in der hand, ich komme mir vor wie knete.
    nun genug gejammert, ich komme wieder hoch- versprochen :roll:

    mit einem lieben gruß in den montag verbleibt jette

  • Hallo Jette!

    Ich bin gerade sehr erstaunt darüber, wie sehr sich Deine und meine Gedanken und Ängste ähneln.

    Auch ich bringe es nicht fertig, die Beziehung mit meinem Partner endgültig zu beenden. Auch ich lasse mir immer noch ein Hintertürchen offen. Jedesmal wenn wir uns sehen oder miteinander reden, spiele ich das Spielchen mit, wenn er einfach so tut, als wäre bald alles wieder in Ordnung zwischen uns. Immer wieder mache ich mir Hoffnungen, dass alles wieder gut wird.

    Ja, auch ich könnte rasend werden vor Eifersucht, wenn ich mir vorstelle, dass er mit einer anderen Frau zusammen ist.

    Ich gehe davon aus, dass er in seinem "Suff" bestimmt die eine oder andere Bettgeschichte hatte. Den Gedanken daran versuche ich zu verdrängen, mehr oder weniger erfolgreich.

    Damit könnte ich aber noch leben, ich würde es ihm aufgrund seiner Krankheit sogar verzeihen. Wenn ich allerdings erfahren würde, dass er jetzt oder in naher Zukunft eine neue Beziehung hat, würde für mich wohl erst einmal eine Welt zusammenbrechen.
    Aber damit muss ich rechnen, schließlich ist er rein theoretisch zur Zeit frei und kann machen was er will.

    Ich wollte ja auch frei sein von ihm und von seiner Sucht. Da muss ich ihm wohl auch zugestehen frei zu sein. Ausserdem denke ich, wenn er wirklich nichts besseres zu tun hat, als sich gleich `ne "Neue" zu suchen, dann war es auch nicht die große Liebe von seiner Seite und dann kann er mir doch echt gestohlen bleiben.

    Ich habe mich in letzter Zeit auch oft gefragt, ob es wirklich Liebe ist, die ich für diesen Mann empfinde oder ist es einfach nur die Sucht nach diesem Mann, nach der Abhängigkeit von ihm?

    Wie hast Du Dich denn entschieden bzgl. eines/r Briefes/sms zu seinem Geburtstag?

    Eine Entscheidung zu treffen ist eigentlich der wichtigste und schwerste Schritt, finde ich. Diese dann auch konsequent umzusetzen ist zwar auch nicht immer leicht, aber dann fällt die Grübelei darüber, wie oder was man denn nun tun soll weg und man kann sich ausschließlich mit seinem Schmerz beschäftigen.

    Als ich vor einigen Monaten entschieden habe, dass ich mich von meinem Partner trennen werde, war ich mir ganz sicher, dass es endgültig sein muss und auch bleiben wird. Ich war unendlich traurig, aber damit konnte ich viel besser umgehen als mit diesem ewigen hin und her, das ich jetzt habe.

    Heute denke ich: Nein, es ist endgültig vorbei. Morgen denke ich schon wieder ganz anders, weil ich mir eingeredet habe, dass er irgendwann doch Einsicht zeigen wird bezüglich seines Alkoholproblems oder einfach, weil er mal besonders nett zu mir war. Ich hoffe für mich, dass ich das Ganze irgendwann klarer sehen kann, dann kann ich auch besser damit umgehen, denke ich.

    Ich hoffe, Du hast den Montag einigermassen gut überstanden und wünsche Dir einen besseren Dienstag...

    Ganz liebe Grüße

    Elisa

  • libe Elise und Jette


    ich lese heute wieder das erste mal seid Wochen hier im Forum..
    ich weiss nicht mal warum ..dachte ich bräuchte zeit um zu mir zu finden...wenn ich das hier so lese von euch muss ich mir eingestehen das ich mir mal wieder mein " Hintertürchen " geöffnert habe und habe grade mal wieder das gefühl ganz am Anfang von allem zu stehen...
    auch bei mir kam wgen einer schönen Woche mit Ihm wieder die "Hoffnung"
    ..dabei dachte ich das ich nun endlich abgeschlossen habe...
    eure Texte sprechen mir so aus der Seele..
    ich finde mich darin so wieder...

    ich denke im Moment auch viel darüber nach ob es Liebe oder Scuht is was ich da empfinde..ich kann mir einfach nicht vorstellen das sich eine Nähe zu einem menschen wenn dann mal alles passt nochmal so anfühlt...

    dabei verdränge ich aber auch oft das er Alkoholoker ist weil ich nur dieses Gefühl haben und fest halten will...

    und ich habe auch immer diese gedanken morgends..melde ich mich ..melde ich mich nicht...ich ertappe mich wie ioch wieder einen Tag nur warte..warte darauf das etwas von ihm kommt...ein Anruf eine Sms...
    trotzdem tut es mir gut zu lesen wie ähnlich es anderen geht...

    und versuche weiter immer wieder bei mir zu bleiben oder zu mir zu finden...mich abzulenken...erschreckent nur das ich das Gefühl habe das ich vor " Wochen schon eigentlich ein Schrittchen weiter war und es mir besser ging...

    ich wünsche euch eine schönen Tag mit schönen kleinen Ereignisses...
    lg bea

  • Hallo bealinipoldi,
    du sprichst mir aus der Seele. Es geht uns allen ähnlich, das hilft wenn man sieht nicht allein zu sein mit dieser Inkonsequenz.
    Wünsche euch viel Kraft weiterhin und noch einen schönen Tag
    Nanxy

  • die hintertüre,

    aber ersteinmal guten abend,
    und danke für die lieben antworten elisa und bea.

    ja elisa, für dich ist es aufgrund des gemeinsamen kindes sicherlich noch schwerer den abstand zu finden.

    gestern habe ich nen karrenztag genommen und war nicht auf der arbeit, mir ging es supermies.
    aber eins habe ich geschafft- ich habe ihm den brief geschrieben, indem ich alles klipp und klar geschrieben habe- keine hilfe im garten, keine unternehmungen, keine telefonate und sms. heute morgen hatte ich echt den mut und habe ihm den brief auf dem weg zur arbeit in den kasten geschmissen.
    so - nu ist sie zu- die hintertüre. :cry::cry::cry:

    es fühlt sich mies an- supermies- auf der anderen seite ist aber auch stolz, erleichterung da. nun muß ich selbst mit der situation erstmal zurrecht kommen. hatte mir diesen mut gar nicht zugetraut.
    allerdings habe ich mir gestern nochmal mein tagebuch ab letztem jahr durchgelesen und das hat wohl den entgültigen ausschlag gegeben.
    immer wieder habe ich da geschrieben, wie mies es mir geht, wie sch... die beziehung läuft- seine arroganz, überheblichkeit, schuldzuweisungen, rücksichtslosigkeit.......
    nee, das geht gar nicht mehr.

    klar, wie gesagt, wenn ich dran denke das er ne andere irgendwann , oder gar balde haben wird, dreht sich mir immer noch der magen um, ich könnte traurig ohne ende sein- aber so wie du schon erwähnt hast, dann waren wir nicht DIE große liebe gewesen, wie sie immer vorgaben.
    na ja und er ist frei - was will ich denn? er kann tun und lassen was er will, ich darf es ja auch.

    ja bea und elisa, ich denke es ist unsere eigene co, die uns so lange hadern läßt.
    tut es nicht gut, dem andern helfen zu können, gebraucht zu werden, wichtig zu sein? dann kriegen wir paar streicheleinheiten und liebe worte- und wir schmelzen dahin.
    aber wisst ihr was? jetzt kommt n kluger spruch. :lol:
    nach trüben tagen kommen auch wieder sonnige tage- und mögen die recht bald erscheinen, sonst laufen nur noch nachteulen rum.

    nicht böse sein, möchte euch/uns einfach bissel mut machen, wir schaffen das allemal. haben wir soviel kraft in unsere beziehungen gesteckt, dann sollte es doch wohl möglich sein, das wir diese kraft- nein doppelt und dreifach soviel in uns selbst stecken!!!!

    fühlt euch ganz lieb umarmt von mir

    lg jette

  • hallo jette...ich finde es super super Klasse das du den Schritt gegangen bist..das du die Mu und die kraft hattest..ich befürchte ich habe sie immer noch nicht...
    im Moment bin ich eher in der Situation wieder wegen kleiner Aufmerksamkeiten dahin geschmolzen zu sein.Wie ein Rausch ..aber langsam und das gibt mir die Hoffnung doch für mich weiter gekommen zu sein kommen wieder die klaren Gedanken...was bringt es mir..wollte ich nicht eigentlich..ich bin trotzdem ständig allein... er macht mir trotzdem Vorwürfe...

    ich merke das sich jedoch bei mir etwas kleines aber feines eingestellt hat..ich mache mein Ding unter der woche ..mittlerweile wie selbstverständlich verabrede ich mich..erledige meine sachen ..gönn mir ne std auf der Couch...ok abschalten is noch nicht meine stärke..

    ich würde mir auch wünschen endlich die kraft zu finden ..aber ich hoffe sie kommt bald..bzw merke ich ja wie sie immer immer mehr wird...

    und wenn ich lese das andere das ja auch schaffen gibt es mir mut...

    sicherlich kann ich ihm keinen Vorwurf machen das er wieder auf mich zukommt im Moment ..mehr als je zuvor..
    denn ich bin wohl die die für sich selber den riegel vorschieben muss...
    nur fällt es so verdammt schwer...

    ganz liebe Grüsse bea

    und dir alles liebe jette und ganz viel kraft und Positives..

  • Hallo Bea!

    Ich habe manchmal auch das Gefühl, immer wieder einen Rückschritt zu machen. Ich sehe aber auch, genauso wie Du, dass ich trotz meiner Rückschritte insgesamt immer ein kleines Stückchen vorwärts gehe.

    Wenn ich zurückblicke, dann bin ich schon viel stärker geworden und habe schon einiges geschafft. OHNE IHN! Und darauf bin ich unheimlich stolz. Wenn ich daran denke, dann spüre ich eine große Kraft in mir.

    Natürlich ist es immer wieder schwer und es werden immer wieder blöde Tage kommen. Aber im großen und ganzen geht es mir wirklich besser ohne ihn.

    Ich bin sicher, wir schaffen das!

    Liebe Grüße

    Elisa

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