Ich muss kawi recht geben, so langsam ist es zum Überlebenswillen geworden. Den eigentlichen Entzug hab ich zum x-ten mal durchgestanden, mit der Psyche gehts auch noch. Morgen Abend werd ich wieder meine "reale Suchtgruppe" besuchen.
Beiträge von Chris82
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Zitat von Karsten
Hallo Chris,
biste denn jetzt wieder nüchtern oder trinkst du immer noch?
Na ja Volksfest?
Hier wird ja immer wieder darauf hingewiesen, solche Orte mindestens ein Jahr zu meiden.
Dahaste ja für dich eine andere Entscheidung getroffen.
Mitleid ist dann wohl hier fehl am Platze.Gruß
KarstenBin wieder trocken. Nein, Mitleid will ich nicht, ich ärger mich einfach nur.
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... und doch wieder da. Vorgestellt hatte ich mich schon mal. Leider hatte ich nach Monaten wieder einen enormen Rückfall am Wochenende, der in der Psychatrie endete. Es zieht mich heute noch enorm runter, weil ich, wie immer im Alkohol alle gute Manieren vergessen habe, die ich sonst an den Tag lege. Kurze Beschreibung: Freitag betrunken, knapp 3 Promille, Panikattacke, daraufhin Psychatrie, Samstag morgen Ausbruch (noch im Alkoholwahn), Polizei mich zu Hause wieder eingesammelt, Sonntag Entlassung.
Ich verstehe nicht das es wieder passiert ist. Es ist echt beängstigend wie man selbst nach Monaten sich nicht kontrollieren kann, ich denke, es muss mehr professionelle Hilfe her, auch wenn ich Monate trocken und zufrieden war, ich schaff es irgendwie doch nicht dauerhaft alleine.
Grüße
Chris82 -
Nun ja, wird wohl doch nicht so einfach wie ich dachte. Einliegerwohnungen kann man ohne Grund kündigen, dem hab ich widersprochen und gebeten den genauen Grund reinzuschreiben. Wenn er mir das gibt hab ich höchstens noch die Chance im Nachhinein Schadensersatz zu fordern wenn der Grund nicht stimmt.
Alternative B, es auf einen Gerichtsstreit ankommen lassen und auf besondere Härte pledieren wegen besonderer Lebensumstände, zu Erkrankungen und psychische Erkrankungen gibt es Grundsatzurteile die eine Kündigung vorübergehend unwirksam machen.
Wie dem auch sei, wieder ein Tag ohne Alkohol und komplett ausgepowert, hab mich tierisch geärgert, war arbeiten und joggen und nun bin ich platt.
Liebe Grüße
Christoph -
Nachdem ich wieder mein Flip-Chart befragt habe werde ich ihn morgen zwingen mir ein Schreiben zu unterschreiben, welches besagt das er aus reinem Eigenbedarf kündigt. Mal sehn was passiert. Da ich durch mein Studium rechtlich ziemlich bewandert bin, und ich sowieso den Verdacht habe das er mich nur raushaben will weil ihm meine Krankenwageneinsätze nicht passen, denke ich er kündigt mir nicht aus Eigenbedarf.
Alkoholiker sein heisst nicht immer das man aufgeben muss. Ich will hier bleiben und werde alle rechtlichen Mittel ausschöpfen. Zumal wir ganz andere Absprachen hatten, was mich am meisten ärgert. Ich hab mich immer dran gehalten und jetzt soll ich gehn? Nein.
Liebe Grüße
Christoph -
Hallo Dagmar,
danke für deinen Beitrag. Finanziell, darum gehts zum Glück nicht, bzw. das wird nicht das Problem sein. Viel mehr sehe ich mich meinem zu Hause beraubt, dass ich nach anfänglichen Schwierigkeiten endlich, auch zu nasser Zeit, aufgebaut habe, mir nen gewissen Standard erabeitet habe und damit zufrieden bin. Damit bricht für mich nen Baustein weg, der im übrigen in den 8 Bausteinen nicht klar definiert ist.
Berufsbedingt - strategische Unternehmensentwicklung (da weiß man wie man Probleme schnell löst bzw. muss es wissen) habe ich auch innnerhalb von einer Stunde 8 Wohnungsbesichtigungen organisiert für morgen und übermorgen.
Glücklich macht mich das alles nicht, mir wieder Stress zu geben in ner Zeit wo ich dachte erstmal mein erarbeitetes Programm zu bestehen.
Aber, das Leben, genau wie du es sagtest, besteht nicht nur aus Vergangenheit und Risiken, es besteht vor allem aus Chancen.
Darf ich fragen wie alt du bist? Wie unhöflich von mir
Liebe Grüße
Christoph -
Hallo Dagmar,
danke für deine liebe Antwort. Prinzipiell hast du Recht, trotzdem war das natürlich wieder nen Schlag ins Gesicht. Ich bin heute morgen aufgestanden und wusste irgendwas kommt doch wieder.
Eigentlich fühle ich mich sehr wohl hier, habe immer netten Kontakt zu meinen Nachbarn gehabt, auch zu meinem Vermieter. Miete habe ich einen Monat im vorraus gezahlt, da gab es nie Probleme. Und nun fällt ihm ein er braucht die Einliegerwohnung selbst, super, ich bin bis aufs letzte bedient.
Na ja, nicht jammern, morgen ist ein neuer Tag.
Liebe Grüße
Christoph -
Zum letzten Beitrag mich wundert gar nix mehr kann ich nur sagen als hätte ich wieder ne Vorahnung gehabt.
Wohnungskündigung aus Eigenbedarf zum 30.11.2009
Na toll, auch das noch. Erste Belastungsprobe dem Alkohol stand zu halten.
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Mich wundert inzwischen gar nix mehr Kleiner Spass!
Viele Grüße
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Wie ich schon sagte, totale Abstinenz, alles andere geht nicht!
Viele Grüße
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Hallo Karsten,
nein suche ich nicht. Für mich gibt es auch nur die totale Abstinenz - alles andere ist Unsinn. Ich gucke berufsbedingt aber immer in die Zukunft, weiß für mich aber das ich in meinem Leben keinen Schluck Alkohol mehr trinken werde.
Ich suche nicht nach Ausweichmöglichkeiten um das noch mal ganz klar zu betonen.
Viele Grüße Christoph
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Guten morgen Hartmut,
danke für die Hinweise. Nein ich habe nix mehr zu verheimlichen, aber jedem auf die Nase binden tue ich es nicht.
Das mit dem Suchtgedächtnis sehe ich ja so wie Andi, es gibt nix anderes als die herkömmlichen Methoden im Moment. Das sollte auch kein Anreiz sein für jemanden so lange zu trinken bis es irgendwann zu reparieren ist. Es war nur ein allgemeiner Hinweis das es Versuche gab, gibt und erste Erfolge, nicht nur bei Heroinabhängigen, erzielt wurden. Die Versuche sind allerdings noch in der Anfangsphase, an Ratten wurden auch schon Erfolge erzielt, aber bis es ein probates Mittel für Menschen gibt, werden wir wahrscheinlich schon alle zwei Meter tiefer liegen.
Also, die bekannten Methoden nutzen und gut ists.
Einen schönen Tag!
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Guten morgen Oliver,
ja kann ich machen, ich kann dir die fertige Fassung gegen Freitag gerne via E-Mail zukommen lassen. Müsstest mir nur deine E-Mail Adresse via PN schicken.
Viele Grüße
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Guten morgen, ich meinte auch wenn jemand aus meinem Umfeld anonym mitliest oder von meiner Arbeit
Na ja, bissl Überwindung kostet es schon dem Alkohol zu widerstehn, im Moment kein Problem, aber es wird bestimmt bald wieder Situationen geben in denen meine große Mauer auf einmal wieder kleiner ist und dann muss sie trotzdem standhalten!
Herzliche Grüße
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Guten morgen, ja die Grundbausteine kenne ich, habe sie allerdings für mich in ein "Handbuch" abgewandelt und erweitert. Nen Strukturplan hab ich mir auch erarbeitet und noch einige nette andere Experimente ausgedacht, allerdings alles Musik von morgen, erstmal weiter nach dem wichtigsten Grundsatz - kein Alkohol, so weh es auch tut.
Liebe Grüße
Christoph -
genauso seh ich das auch, dass Problem hab auch ich jetzt und kann nur auf die bekannten Mittel zurückgreifen. Diese bis zum letzten Punkt ausreizen und unbedingter Wille. Sag mal, kennt jemand eine gute Selbsthilfegruppe in Esslingen/Stuttgart?
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Alles richtig was du sagst, deshalb ja auch der Lebensplan, der kurzfristige Ziele setzt, wie Alltag gescheit ausfüllen, zu geregelte Zeiten essen, einmal in der Woche meine Mutter anrufen usw usw, ganz kleine normale Sachen. Wenn diese nicht funktionieren, na dann wars dieser Versuch wohl auch wieder nicht.
Zu der Annahme mit dem Suchtgedächtnis muss ich dir widersprechen. Es gibt Ansätze, sowohl medikamentös und durch neue Verfahren es quasi zu "rebooten". Was kaputt ist geht auch wieder ganz. Ganz einfach gesagt, es ist was kaputt und es repariert sich selbst. Bei Menschen geht das noch nicht, bei Beton oder Lack sehrwohl. Komischer Vergleich. Ich habe mich über ein Jahr, bedingt durch meinen Job, mit der Zukunft befassen müssen/dürfen. Es werden viele verrückte Dinge passieren an die heute noch niemand denkt bzw. sich vorstellen kann. Warum soll es nicht eines Tages etwas geben, dass das Suchtgedächtnis "repariert"?
Aber für den Moment hast du Recht, ausser den herkömmlichen Methoden/Ausweichstrategien/Therapien hilft nix.
Ach ja, durch diese Aussage weiss nun auch der letzte, der hier anonym mitliest und mich kennt, wer ich bin und wo ich arbeite. Mir doch egal
Liebe Grüße
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Hallo Andi,
danke für deine Antwort. 10 Tage sind eine gute Grundlage um die nächsten 10 Tage zu schaffen.
Ich hab mir selbst nen Lebensplan aufgestellt, mir vorerst kleine Ziele gesteckt, dann mittelfristige und langfristige. Im Moment ist in mir ne Wand die kein Mensch und kein Ereignis einreissen kann, ich will den Tag auch nicht vor dem Abend loben, aber ich glaube dran das ich es genau jetzt schaffe, obwohl soviele Versuche gescheitert sind.
Ganz sicher bin ich mir im übrigen nicht ob die ganzen Studien und Theorien zum Suchtgedächtnis wirklich so stimmen und man es nicht auch noch anders austricksen kann als die bekannten Methoden. Grundlage ist ganz klar eigener Wille, dass ist klar, aber auf lange Sicht glaube ich es irgendwie wieder "gerade" biegen zu können. Aber das ist mein persönlicher Gedanke, wenn ich da mal ne Lösung finde oder nen Mittel, lasse ich es die Welt wissen
Bis dahin heisst es ganz einfach, an den Plan halten und keinen Alkohol trinken.
Liebe Grüße
Christoph