• Ich bin Miri, bald 37 Jahre alt, seit etwas über 4 Jahren verheiratet. Zu Anfang war alles toll, wir waren im Herbst 2009 10,5 Jahre zusammen. Mein Mann hat 2004 Diabetes bekommen und ist seitdem aufbrausender als früher. Körperlich ist er nicht mehr so leistungsfähig und leidet darunter. Mit seiner Krankheit geht er leider nicht sehr verantwortungsvoll um. Er hatte schon immer einen starken Charakter, konnte sich schon immer gut durchsetzen. Ich bin eher der diplomatische Typ. Mein Mann hat vor gut 3 Jahren angefangen "mehr" zu trinken. Ich kannte das nicht, bei uns zu Hause ist das Bier, das für Besuch im Haus war, immer verschalt. Ich machte mir anfänglich keine Sorgen, mein Schwiegervater trinkt auch jeden Abend Bier, machmal auch 2-3 Flaschen. Mein Mann hatte damals viel Stress. Er war seit mehreren Jahren selbstständig und wir haben 2006 eine zweite Firma dazugekauft. Der Stress und der Druck wurde größer, auch die Belastung in finanzieller Hinsicht und für unsere Ehe. Ostern 2008 gestand er mir, er hätte Gefühle für eine Freundin. Es hätte nur "einen" Kuss gegeben, danach hätten sie beschlossen, dass ihnen ihre Freundschaft wichtiger sei als eine Affäre. Mein Mann war angetrunken als er mir das sagte. Für mich brach eine Welt zusammen. Ich hatte immer alles für ihn getan, ihm abgenommen was ich konnte, in den Firmen mitgearbeitet, meinen ganzen Urlaub (ich bin vollzeit berufstätig im Bankensektor) mit Arbeit in den Firmen verbracht. Da wir/ich kaum Freunde haben, hatte ich Angst, allein gelassen zu werden. Außerdem liebte ich ihn doch! Ich ließ mich zu dem Sex erpressen, den er so gerne wollte. Für meinen Mann ist Sex einfach nur Machtausüben, er will dominieren und seiner Partnerin Schmerzen zufügen, damit er richtig erregt wird. Allerdings kennt er keine Grenzen, kein "Nein" und keine Hemmungen. Diese Nacht war nicht die einzige...
    Mein Mann hat mich immer wieder im alkoholisierten Zustand beschimpft, unter Druck gesetzt, erpresst; oftmals auch zu "seinem" Sex. Ich blieb aus Angst, die Firmen zu verlieren, mein ganzes gewohntes Leben zu verlieren, allein zu sein. Nach und nach wurde seine Laune auch im nüchternen Zustand unerträglich. Ich war immer an allem schuld, zu blöd, zu doof, wiederhole mich immer, nerve, kontrolliere ihn usw. Er kümmerte sich aufopferungsvoll um seine "beste Freundin", die ihn ziemlich ausgenutzt hat (Fahrdienste fürs Kind, Möbel transportieren, sie zum Arzt fahren, Geld leihen etc.). Oft gingen sie zusammen weg und ich konnte mich gegen meinen Mann nicht durchsetzen; er drohte immer, er könne eifersüchtige Frauen nicht leiden und was ich eigentlich gegen Nadine hätte, sie wäre doch so alleine und ich wollte ja die Wahrheit nicht akzeptieren, das da nichts wäre und sie sei nur seine beste Freundin, die so gut zuhören kann.. Streits esklalierten oftmals und meine Mann sprach oft die Trennung aus, ging aber nie. Ich habe in den letzten 2 Jahren immer weniger Selbstbewußtsein gehabt, mich unterdrücken und einschüchtern lassen - und bedrohen! Bei einem Streit hat mich mein Mann festgehalten und dreimal mit der Faus in die Rippen geboxt, das war im Juli 2009. Als ich ihn wutentbrannt aufgefordert habe zu gehen, ist er mit seinem Bettzeug abgehauen. Seine "beste Freundin" rief mich später an und sagte mir, er und ich müßten uns auf jeden Fall aussprechen, auch wenn ja nun feststünde, dass es mit uns nie wieder etwas würde. Wir haben die beiden darauffolgenden Tage (Wochenende) stundenlang geredet. Sein Punkt war immer nur, dass ich in den Firmen angeblich nicht genug präsent bin und dort zu wenig arbeite. Meine Punkte waren: Alkohol, seine nächtlichen Übergriffe, seine verbalen Entgleisungen (auch in Gegenwart meiner Eltern oder sogar vor fremden), die aggressiven Attacken mir gegenüber, sein Ablehnen von körperlicher Nähe wie Umarmungen, Ankuscheln etc. Wir haben uns geeinigt, es nochmal miteinander zu versuchen. Er versprach, den Alkohol einzuschränken, wenn er auch wegen des hohen Stresses nicht komplett davon lassen wollte. Er bräuchte das zum Abschalten. Die beiden nächsten Wochen waren toll, er war wie frisch verliebt und hat sich mit dem Trinken auch zusammengerissen. Danach ging alles wieder von vorne los: die Beschimpfungen, das späte nach Hause kommen (zu Hause engte ihn ein, mein Anblick widerte ihn an, er konnte es nicht ertragen bei mir zu sein...)
    Wenn ich anrief, um zu fragen, ob ich mit dem Essen noch warten soll, war das pures Hinterherspioniren und Kontrolle. Sprach ich ihn am Frühstückstisch an, was abends geplant sei, schrie er mich an, ich sollte ihn doch verdammt morgens in Ruhe lassen, ich wisse doch, dass er das nicht abkönnte. Nach und nach hielt ich immer mehr Abstand. Da wir bei unserer Aussprache im Juli vereinbart hatten, keinen Sex nach Alkohol, gab es bald gar keinen Sex mehr! Nachdem wir im Oktober mit Freunden in der Stadt waren und ich die beiden Männer total besoffen im Gespräch über ihre Probleme reden hörte (auch unser Kumpel ist verheiratet und hat eine "Freundin" - hier muss schon einiges an Sex gelaufen sein), wurden beide immer lauter. Mein Mann erzählte schließlich, er habe noch ein Jahr lang gehofft, dass es mit ihm und seiner "besten Freundin" doch noch etwas würde und als sie ihm am Mittwoch von ihrem neuen Lover erzählt hätte, hat ihm das so einen Stich versetzt, weil er gemerkt hat, dass er noch sooo Gefühle für sie hat. Ich bin fast tot umgefallen, als ich das gehört habe. Am nächsten Morgen habe ich ihn gebeten, sich endgültig eine eigene Wohnung zu suchen, was er auch sofort am Folgetag gemacht hat. Ich unternahm einen letzten Versuch und zeigte ihm einige Seiten, die ich aus diesem Forum ausgedruckt hatte. Ich bot erneut an, das mit ihm gemeinsam durchzustehen, hatte schon mit einer Frau aus der AA-Ortsgruppe telefoniert. Er sah mich haßerfüllt an und sagte "ich habe Dich schon einmal gewarnt, das Thema Alkohol mch einmal anzusprechen. Ich habe Dir gesagt ich bin dann weg - ist Dir das nicht klar?" Als ich zur Antwort gab, das wäre mir sehr klar, aber ich hätte ihm bereits im Juli gesagt, dass ich nicht mehr könnte und er mich und unsere Ehe kaputtmacht, dass ich es nicht mehr ertragen kann, hat er nur abfällig geguckt und dann wäre ja alles geklärt. Eine gute Woche später war er afu mein Drängen ausgezogen, hat aber leider noch etliche Sachen in meiner Wohnung. Ich weiß, dass er versucht hat, bei seiner besten Freundin zu landen, aber da er kein Geld hat, ist er wohl für sie uninteressant. Inzwischen hat er entweder totalen Druck (Sex ist an Nr. 1) oder er hatte seine One-night-stands. Jedenfalls ist er mir gegenüber bei jeder Begegnung total aggressiv, geht sofort in die Luft. Alles was ich sage, seien nur Vorwürfe, man könnte mit mir nicht reden. Wenn ich ihn frage, was genau ich ihm getan habe, dass er mich so hasst, geht er nur total in die Luft.
    WAS HABE ICH IHM GETAN? WARUM HAT ER AUFGEHÖRT MICH ZU LIEBEN? Ich habe immer alles für ihn getan. WARUM IST ER SO DERMAßEN AGGRESSIV MIR GEGENÜBER? Mich verletzt das so dermaßen und ich kann kaum mit der Situation umgehen. Da ich finanziell sehr stark in der neuen Firma drinhänge (leider auch mit Krediten) müssen wir uns arrangieren. WIRD ER JE WIEDER DER ALTE? Wenn er vom Alkohol weggekommt? WAS UND WIE DENKT ER?
    Wer kann mir helfen, das alles zu verstehen?

  • Hallo Miri,

    herzlich Willkommen hier im Forum.

    Deine Fragen über ihn können wir ja nicht wirklich beantworten, wir kennen ihn nicht. Es kommt vor, daß der Alkoholismus die Persönlichkeit verändert. Manche werden dann eher ruhig, andere aggressiv.

    Es ist gut, daß da jetzt erst mal einigermaßen räumlicher Abstand ist.

    So kannst du etwas zur Ruhe kommen.


    Ganz lieber Gruß, Linde

    You can't wait until life isn't hard anymore before you decide to be happy.

    - Nightbirde

  • Hallo Linde,
    vielen Dank für Deine Antwort. Ich habe glaube ich nicht wirklich eine Antwort auf die Fragen über meinen Mann erwartet, ich hatte nur irgendwie gehofft, dass es so eine Art Regelmäßigkeit oder Muster gibt. Etwas, dass mir hilft zu verstehen, wie Menschen in solchen Situationen denken, warum sie andere verletzen und ob sie das bewusst steuern oder wirklich so "abgehoben" sind, dass sie wirklich nicht merken was sie tun.
    Vielleicht kann mir jemand dazu etwas sagen.
    Ganz liebe Grüße,
    Miri

  • Hallihallo Miri,

    wenn du dich hier etwas durchliest wirst du bei vielen ähnliche Situationen lesen können.
    Es gibt wohl schon gewisse Muster die angewendet werden.
    Und ich glaube jeder oder die meisten hatten die Hoffnung, daß der Partner sich irgendwann ändert. Wenn er nur wieder auhört mit dem Trinken. Wann wird dieser Zeitpunkt sein?
    Das tolle hier ist, daß man viele Erkenntnisse und Unterstützung auf seinem Weg gewinnt. Daß die Illusion zerplatzt. Das meiste warum ein Alkoholiker so reagiert kann man nicht verstehen. Das ist SUCHT. Der Mensch ist nicht mehr er selbst.
    Genauso verlieren wir uns Co´s in der Abhängigkeit.
    Kann nachempfinden was du erlebst. Und die finanzielle Abhängigkeit, daß du mit Krediten dringhängst, macht es noch schwieriger für dich.
    Aber es gibt bestimmt einen Weg!
    Mach dir keine Gedanken wieso weshalb warum er sich so verhält. Das zermürbt. Nimmt dir Kraft. Und auf die meisten Fragen gibt es keine Antwort.
    Wir alle müssen bei uns hinschauen. Warum lassen wir so etwas zu?
    Wer sind wir?
    Ein Süchtiger ist nicht mehr fähig zu lieben. Seine Gedanken und Gefühle drehen sich nur um Alkohol und die Entzugserscheinungen zu "unterdrücken"
    Ich hoffe ich konnte dir etwas mit meiner Antwort weiterhelfen.

    Einen schönen Sonntagabend und lieber Gruß

    Underground

  • Hallo Miri

    auf die meissten deiner Fragen wird Du Antworten finden wenn Du dich durch die einzelnen Gechichten liest. Die Muster ähnneln sich schon sehr und Du wirst Dich in vielem wiederfinden.
    Doch die Frage Warum? wird Dir nicht beantwortet werden können. Du kannst SEIN Problem nicht lösen...Du kannst nur etwas für Dich tun

    schicke Dir eine menge Kraft und Positive Erlebnisse für Dich

    Stirling

    Hebt man den Blick,
    so sieht man keine Grenzen

    ******************************

    Der Mensch hat freien Willen -
    das heißt, er kann einwilligen ins Notwendige.

  • Hallo Miri,

    ich bin selber noch nicht lange hier, doch wie meine Vorredner schon schrieben haben, lese hier sehr viel...mir hat es ne Menge geholfen und ich habe den Teufel Alkohol dadurch verstehen können wie er tickt...

    Es gibt immer Wege ...man muss sie nur irgendwann erkennen.
    Wünsche dir viel Kraft
    LG Monty

    Wenn man seine Ruhe nicht in sich findet, ist es zwecklos, sie anderswo zu suchen

  • hallo miri,
    sieh es positiv und sei froh, daß du jetzt erst mal zur ruhe und zum nachdenken kommst.

    du schreibst, daß du kredite für die firma mit unterschrieben hast.

    daß ist absolut nicht zu unterschätzen; ihr müßt!! euch arrangieren und ich an deiner stelle würde mich von einem rechtsanwalt erst einmal ganz unverbindlich beraten lassen. wenn ihr keinen rechtsschutz habt, über den das abgedeckt ist ... die beratungsgebühr ist überschaubar, vor allem gering im vergleich zu dem, was kommen "kann" bei fimendarlehen.
    ich weiß, wovon ich schreibe und habe leider den fehler gemacht, eine bürgschaft zu unterschreiben bei firmenübernahme. damals wehrte ich mich gegen einen grundbucheintrag in unser haus mit händen und füßen im hinblick auf den fall des falles aber wenn eine bürgschaft zum tragen kommt, ist das auch kein pappenstiel und muß geschultert werden. aber zumindest bleibt das dach über dem kopf und wird nicht zwangsversteigert.

    wenn ich dich richtig verstehe, arbeitest du noch vollzeit und deinem mann ist das zu wenig, was du für die firma einbringst? und der haushalt etc macht sich auch von alleine, jaja.
    mit diesen anschuldigungen ähnelt er ein bißchen meinem mann. aber ich höre so etwas nur, wenn er was getrunken hat bzw schon richtig betrunken ist. beim ersten mal dachte ich, ich gehe die decke hoch und was er sich einbildet. ansonsten, d.h. nüchtern ist er der absolute vorzeige-ehemann und der mann, wie ich ihn kennen und lieben gelernt habe. das ist jetzt fast 25 jahre her.
    der alkohol hat ihn sehr verändert. ganz extrem, als es mit der firma bergab ging. das ganze wesen ist anders, wenn er alkoholisiert ist und ich meine dann, einen wildfremden mann zu hause zu haben und frage mich, wie ich da noch von liebe sprechen kann. ist er nüchtern, ist er der fürsorgliche, liebe - krasses gegenteil. unverständlich, ich wollte es lange zeit nicht wahrhaben.

    dein mann steht vermutlich durch die firmen ständig unter strom und anspannung. meiner hat es auch immer so deklariert, daß er streß hatte und abends nur noch seine ruhe und abschalten will.
    das soll jetzt keine entschuldigung sein. absolut nicht.
    aber frauen stecken das anders weg. ich hätte auch allen grund gehabt, "mitzusaufen", bin aber nicht der typ, die den kopf in den sand steckt im vergleich zu meinem mann. die heißen kartoffeln hole immer ich raus. auch alles kein thema, wenn es ein miteinander ist. bleibt das aber auf der strecke, stimmt was nicht. bei uns ist es so - durch den alk, von dem er nicht lassen kann oder nicht will. ich weiß es nicht.
    und diese agressionen - wenn das man nicht neid ist. du hast einen job, dein gehalt kommt automatisch. er muß tag für tag neu kämpfen, ich eiß nicht, welche branche, aber in der heutigen jetzigen zeit alles keine leichte aufgabe mehr, gewinnbringend und innovativ firmen zu leiten und vor allem das personal halten zu können. das ist streß pur, wenn man seinen mitarbeitern sagen muß, die gerade nachwuchs bekommen oder gebaut haben, daß man ihnen leider kündigenmuß aufgrund der schlechten wirtschaftslage.

    zermürbe dir darüber nicht zuviel den kopf. gucke jetzt erst einmal für dich, daß du ein bißchen zur ruhe kommst und denk bitte vor allem an den rechtsanwalt. man weiß nie. sicher ist sicher.
    viele liebe grüße
    sandy

  • Hallo Miri
    ich kann deine Gefühle nachempfinden, da es mir ähnlich geht.
    Auch ich kenne diesen Hass und diese Aggressionen in Form von schlimmsten, verbalen Attaken (zu dumm, zu blöd..... und so weiter).
    Auch habe ich mich für unser Haus verschuldet, was er behalten kann, weil es auf seinen Namen läuft (sind nicht verheiratet).
    Und dann die Sucht nach S... ist typisch.

    Ich habe daraus gelernt, dass es unseren Partner immer gut sind, wenn wir unten sind. das erklärt wohl die sadistischen Züge. Nur sind wir leider keine Masochisten.

    Auch kenne ich das Suchen nach Liebschaften während unserer Beziehung, zunächst heimlich und dann sogar noch nicht mal versteckt.

    UND. es hat sich nicht geändert, wo er jetzt trocken ist!!!!!!!!

    Und weißt du, was mir das alles sagt? Wir werden NICHT geliebt. Wir werden NICHT respektiert.
    Dieses ist eine schmerzhafte Erkenntnis und immer wieder suche ich Situationen, um diese zu widerlegen.

    Aber der Gesamtüberblick spricht für sich: Diese Männer tun uns NICHT gut! Und wir werden bis zum Ende unseren Lebens leiden, wenn wir uns jetzt nicht trennen.

    Ich wünsche dir alles Liebe

    Elke

  • Liebe Miri!

    Deine Geschichte hat mich tief berührt.

    Es spricht so viel seelisches und körperliches Leid daraus.

    Zitat

    WIRD ER JE WIEDER DER ALTE? Wenn er vom Alkohol weggekommt? WAS UND WIE DENKT ER?
    Wer kann mir helfen, das alles zu verstehen?

    Vergiss es!
    Schau zu Dir! Baue Dich wieder auf ,lass Dir helfen.Damit hast Du mehr als genug zu tun! :wink:
    Hast Du die Grundbausteine für Co-Abhängige gelesen?

    Ich bin Alkoholikerin.Aber wie Du mache ich kleine Schritte.
    Hab Geduld mit Dir!Suche und finde immer wieder Ruhe!

    Du bist für Dich am allerwichtigsten! Was ihn betrifft,musst Du ihn wohl oder übel seiner Sucht überlassen.

    Denk an Dich!

    Liebe Grüsse
    Yvonne

    ichbinda123

  • Hallo Leute,
    ich bin total gerührt, dass ihr mir so zahlreich geschrieben habt und möchte Euch allen dafür danken!
    Ihr habt Recht, dass sich die Geschichten immer wieder gleichen und auch unsere Verhaltensweisen als Co`s.
    Eure Antworten helfen mir sehr!
    Tausend Dank!

  • Hallo underground,
    ich habe mir das auch immer versucht zu sagen, das ist die Sucht, aber es tut sehr weh, so eiskalt und abweisend behandelt zu werden. So als wäre nichts geschehen und alles was er macht ist in Ordnung

    Zitat von underground

    Das ist SUCHT. Der Mensch ist nicht mehr er selbst.
    Ein Süchtiger ist nicht mehr fähig zu lieben. Seine Gedanken und Gefühle drehen sich nur um Alkohol und die Entzugserscheinungen zu "unterdrücken"


    Die Erfahrung, dass der Süchtige nicht mehr fähig ist zu lieben, kann ich nur unterstreichen.
    Ich werde mir Deinen Rat immer wieder selber "vorbeten" und versuchen wirklich zu Herzen zu nehmen

    Zitat

    Mach dir keine Gedanken wieso weshalb warum er sich so verhält. Das zermürbt. Nimmt dir Kraft. Und auf die meisten Fragen gibt es keine Antwort.
    Wir alle müssen bei uns hinschauen. Warum lassen wir so etwas zu?
    Wer sind wir?


    Danke für Deine Hilfe!
    Viele liebe Grüße,
    Miri[/quote][/i]

  • Hallo Stirling, hallo Monty,

    Euch auch vielen Dank für die Tips und Aufmunterung. Es hilft wirklich, von anderen Betroffenen zu lesen und mit Euch / ihnen zu sprechen. Ich bleibe auf jeden Fall am Ball, damit hoffentlich bald auch andere von meinen Erfahrungen und Entwicklungen profitieren können!
    Alles Liebe und auch viel Durchhaltevermögen für Euch,
    Miri

  • Hallo Sandy,

    Zitat von Sandy1234

    ihr müßt!! euch arrangieren


    ist leichter gesagt als getan. Sobald wir uns sehen, ist er entweder total aggressiv oder blockt total ab!

    Zitat von Sandy1234

    wenn ich dich richtig verstehe, arbeitest du noch vollzeit und deinem mann ist das zu wenig, was du für die firma einbringst? und der haushalt etc macht sich auch von alleine, jaja.
    mit diesen anschuldigungen ähnelt er ein bißchen meinem mann. aber ich höre so etwas nur, wenn er was getrunken hat bzw schon richtig betrunken ist. beim ersten mal dachte ich, ich gehe die decke hoch und was er sich einbildet.


    Meiner gibt so etwas auch von sich, wenn er nüchtern ist - leider. Und momentan erzählt er Freunden, Bekannten, guten Kunden, dass ich völlig überzogen eifersüchtig bin, ihn in der Firma arbeitstechnisch und finanziell im Stich gelassen habe und ihn vor die Tür gesetzt habe (er musste seine Wäsche im Waschbecken waschen und auf einer Luftmatratze schlafen, weil ich die Waschmaschine nicht herausgerückt habe und es nicht gebacken gekriegt habe, mein Schlafzimmer zu bestellen). Leider erwähnt er nicht, dass er mir ursprünglich versprochen hatte, alle Sachen bis zum 1. Advent (2009!!!) abzuholen- ich warte noch heute, dass der Rest geholt wird... Ich bin sowieso pauschal an allem schuld.
    Die Leute glauben ihm, dem tollen Hecht, dem Sonnyboy, der immer lächelt, allen eine Show vorspielt und immer tolle Reden schwingt, jedem einen Freundschaftspreis macht, allen einen Gefallen tut und oft einen ausgibt. Ich komme nicht dagegen an.

    Zitat von Sandy1234

    der alkohol hat ihn sehr verändert. ganz extrem, als es mit der firma bergab ging. das ganze wesen ist anders, wenn er alkoholisiert ist und ich meine dann, einen wildfremden mann zu hause zu haben und frage mich, wie ich da noch von liebe sprechen kann... unverständlich, ich wollte es lange zeit nicht wahrhaben.

    dein mann steht vermutlich durch die firmen ständig unter strom und anspannung. meiner hat es auch immer so deklariert, daß er streß hatte und abends nur noch seine ruhe und abschalten will..


    Die beiden könnten Brüder sein. Mein Mann ist mir auch so völlig fremd geworden, ich kann ihn auch absolut nicht mehr einschätzen! Nicht nur mit Alkohol. Frauen stecken das übrigens wirklich anders weg, ich habe auch immer versucht, alles gerade zu biegen und auszubügeln - zumindest so lange wir noch zusammen gewohnt haben.

    Zitat von Sandy1234

    und diese agressionen - wenn das man nicht neid ist. du hast einen job, dein gehalt kommt automatisch. er muß tag für tag neu kämpfen


    Ja, das wird sicherlich mit reinspielen. Zumindest hat er in den letzten 2 Jahren keine Gelegenheit ausgelassen, meinen Job oder Arbeitgeber schlecht zu machen!
    Seine Mitarbeiter rufen mich inzwischen an und klagen, dass er nicht vor Mittag in der Firma erscheint, total gleichgültig ist, sich um nichts kümmert und seine Launen an ihnen auslässt. Immer sind die anderen Schuld, er kann und weiß alles und ist perfekt.
    Es tut sehr gut, mit jemanden zu sprechen, der dieselben Probleme "nebenher" hat und ich hoffe, noch mehr von Dir zu hören!
    Einen Anwalt habe ich übrigens befragt: sieht finanziell nicht sehr gut für mich aus.
    Viele liebe Grüße,
    Miri

  • Liebe Elke,
    es tut mir leid zu hören, dass Du auch die Attacken abbekommen hast und gleichzeitig, bitte verzeih mir die Wortwahl, bin ich erleichtert, dass es auch andere gibt, die ähnliches erlebt haben und erleben. Dann fühlt man sich nicht so allein und beschämt. Ich hoffe, Du verstehst, wie das gemeint ist.
    [quote='elke1961']Und dann die Sucht nach S... ist typisch.

    Ich habe daraus gelernt, dass es unseren Partner immer gut sind, wenn wir unten sind. das erklärt wohl die sadistischen Züge. Nur sind wir leider keine Masochisten.

    Auch kenne ich das Suchen nach Liebschaften während unserer Beziehung, zunächst heimlich und dann sogar noch nicht mal versteckt.
    [/qoute]
    Ich verstehe immer noch nicht, wie sich soetwas entwickeln kann! und warum es so extrem entarten muss. Sind denn alle Gefühle und alles normale Denken ausgeschaltet? Das kann man doch rational gar nicht mehr erklären. Wie können die uns so wehtun und dabei überhaupt nichts empfinden?
    [quote='elke1961']UND. es hat sich nicht geändert, wo er jetzt trocken ist!!!!!!!![/qoute]
    Davor hätte ich auch Angst, wenn er trocken würde. Könnte ich ihm je wieder glauben und vertrauen? Kann ich einem anderen Mann vorbehaltlos vertrauen oder sitzt immer das ungute Gefühl im Nacken, na, wann geht es wohl wieder los?
    [quote='elke1961'] Und weißt du, was mir das alles sagt? Wir werden NICHT geliebt. Wir werden NICHT respektiert.
    Dieses ist eine schmerzhafte Erkenntnis und immer wieder suche ich Situationen, um diese zu widerlegen.[/qoute]
    Elke, ich fürchte, Du hast leider Recht! Denen sind nur SIE wichtig. Mein Mann kann glaube ich wirklich nicht lieben. Jetzt fage ich mich natürlich, war das von Anfang an so? Die ganzen 10,5 Jahre. Hat er mich nur aus Berechnung geheiratet? Ich glaube, diese Krankheit ist weit schlimmer und weit unerforschter, als wir uns vorstellen können. Heute hatten wir wieder eine Diskussion. Ging eigentich um die Firma. Dann wurde es privat. Ich will endlich wissen, warum er mich so hasst. Ich habe natürlich keine Antwort bekommen, zumindest nichts, womit ich hätte etwas anfangen können. Wie auch. Er weiß es glaube ich selber nicht.
    Ich wünsche Dir viel Standhaftigkeit. Ich glaube, Du hast sehr Recht damit, dass sie nicht gut für uns sind und ich möchte Dir mit den Ratschlägen der anderen antworten: "wir müssen an uns denken, auch wenn wir es nicht mehr gewöhnt sind!"
    Viele Grüße,
    Miri

  • Hallo Yvonne,
    ich habe mir die Grundbausteine für Co`s durchgelesen, hatte sie sogar schon mal meinem Mann vorgelesen und wollte mit ihm darüber sprechen. Das war 2 Tage nachdem ich ihn gebeten hatte, sich eine Wohnung zu suchen. Er war noch nicht mal betroffen. Seine Reaktion war nur "ich habe Dir doch bereits im Juli gesagt, dass ich Dich gewarnt habe, das Thema Alkohol noch einmal anzusprechen. Ich habe Dich gewarnt, dass ich dann weg bin - Du hast es ja so gewollt!" Dabei hat er mich total hasserfüllt angesehen.
    Mich haben die Dinge sehr berührt und ich versuche seitdem, damit klar zu kommen und mit meiner Angst und Passivität. Das Forum hilft mir sehr dabei.
    Ich würde mir so wünschen, dass mein Mann auch mal zu Gefühlen wie Deinen in der Lage wäre, auch wenn es unsere Ehe nicht rettet. Nur, damit er einfach einsieht, was er alles angerichtet hat! Aber das wird bei ihm wohl nie passieren.

    Zitat von Spanijoggel

    Vergiss es!
    Schau zu Dir! Baue Dich wieder auf ,lass Dir helfen.Damit hast Du mehr als genug zu tun! :wink:
    ...Aber wie Du mache ich kleine Schritte.
    Hab Geduld mit Dir!Suche und finde immer wieder Ruhe!

    Du bist für Dich am allerwichtigsten! Was ihn betrifft,musst Du ihn wohl oder übel seiner Sucht überlassen.


    Ich werde mir Deine Worte sehr zu herzen nehmen und finde es toll, wie offen und ehrlich Du über Deine Gefühle sprechen kannst und dass Du nicht, wie meine Freunde treibst und sagst, "so, raus aus dem Jammertal, eine Trennung ist doch kein Weltuntergang. Sieh mal zu, dass Du rauskommst und Leute kennenlernst." Danke dafür, dass Dur mir Zeit läßt und Dir!
    Ich denke auch ganz fest an Dich und wünsche Dir viel Kraft!
    Liebe Grüße,
    Miri

  • Liebe Miri73, ich habe Deine Zeilen gelesen und bin sehr berührt, da es wieder mal so eine Geschichte ist, die auch meiner sehr ähnelt. Es ist ein Grauen, welche Macht der Dämon Alkohol über Menschen gewinnen kann und wie er das Bewußtsein der Kranken ändert. Auch mein Mann holt zu den allerübelsten verbalen Attacken aus, auch ich konnte anfangs gar nicht damit umgehen, war nur noch verzweifelt und am Ende. Doch dann bin ich hier gelandet und gehe nun einen Weg Stück für Stück mit vielen Rückschlägen, doch ich weiß, irgendwann bin ich am Ziel und ganz bei mir. Auch bei uns ist das mit der finanziellen Lage schwer, eine Trennung zu vollziehen und so hab ich dank all den lieben Menschen hier einen anderen Weg gefunden, trotz räumlicher Nähe eine Distanz aufzubauen und Abstand zu bekommen. Das geht in Mini Schritten aber es geht Miri. Natürlich gibt es Rückschläge immer wieder, auch immer wieder Ohnmacht Machtlosigkeit unendliche aber befreiende Tränen. Es gibt aber auch Momente, die immer mehr werden, in denen es mir richtig gut geht und ich habe gelernt, zu mir zu finden, für mich etwas zu tun, mir gut zu sein. :)
    Ich wünsche Dir ganz viel Kraft LG Uschi

  • Liebe Uschi,
    ich glaube langsam, alle Geschichten, die wir hier schreiben sind im Kern gleich - so wie die Krankheit unserer Partner und damit unsere eigenen Schicksale. Umso wichtiger ist es, mit anderen darüber zu sprechen und gegenseitig voneinander zu lernen.
    Ich versuche momentan so viel Abstand wie möglich zu halten und möglichst nur mit Menschen Umgang zu haben, die mir guttun. MIR!
    Ich bin bei meinem Hausarzt in homöopatischer Behandlung, das gibt mir viel Durchhaltevermögen und immer wieder eine Aussicht auf Wiederherstellung meines inneren Gleichgewichtes, dass ich so dringend brauche. Mir hilft es unheimlich und ich kann es nur jedem empfehlen!
    Dir auch ganz viel Kraft und Stärke liebe Uschi,

    Miri

  • glück auf miri

    Zitat von Miri73

    alle Geschichten, die wir hier schreiben sind im Kern gleich - so wie die Krankheit unserer Partner und damit unsere eigenen Schicksale. Umso wichtiger ist es, mit anderen darüber zu sprechen und gegenseitig voneinander zu lernen.

    ^ genau :arrow: unterschiedlich sind nur die menschen :arrow: desshalb darf jeder seine eigene lösung finden :arrow: :idea: nach dem lernen :wink:

    :D
    matthias

    trocken seit 25.4.1987 - glücklich liiert - 7 Kinder - 17 Enkel

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