Hallo,
ich habe den ganzen Tag nur mitgelesen. Die Worte von Diandra waren schon sehr hart. Meine Freundin ist ähnlich. Leider hat sie furchtbares erleben müssen, ihr alkoholkranker Mann hat sich vor rund 20 Jahren das Leben genommen, ohne einen Abschied, ohne Worte, ohne einen Brief. Sie kennt meine Situation aus eigener Erfahrung, auch kennt sie meinen ehemaligen LGF persönlich. Knallhart haut sie mir Worte um die Ohren und ich muss dann sehen wie ich damit klar komme und ich komme oft nicht klar. Manchmal habe ich schon Angst mit ihr zu sprechen, was jetzt wieder kommt. Aber sie meint es nur gut mit mir, nur ist es manchmal sehr schwer ihr zu folgen.
Mein ehemaliger LGF hat seinerzeit auch insistiert, dass die Freundschaft zu ihr auseinandergelaufen ist. Im November habe ich sie in meiner Not angerufen und sie war sofort da.
Ich habe Diandras Thread gelesen. Sie war erst auch voller Hoffnung, dass ihr Partner die Problematik begreift und mußte letztlich feststellen, dass dem nicht so war. Eine Enttäuschung die einen sicherlich aus Selbstschutz hart gemacht hat.
Das letzte was ich möchte ist es irgendjemanden vor den Kopf stoßen, weder hier im Forum noch im realen Leben. Sollte es doch so sein, bitte ich wirklich um Entschuldigung.
Ich habe schon viele Sachen versucht, auch eine positiv/negativ Liste. Natürlich haben die negativen Dinge überwogen.
@ Mohn
Ich habe meinem ehemaligen LGF im Oktober in einem Brief geschrieben „Ich werde nicht dabei sein, wenn du dich mit Alkohol, Panikattacken, Depressionen ….... zugrunde richtest.“ „Mir geht es im Moment sehr schlecht, aber es wird mir besser gehen, irgendwann weil ich tue etwas während es mit dir immer weiter Bergab gehen wird.“
So schwer es mir fällt, ich habe mir fest vorgenommen keinen Kontakt aufzunehmen. Doch manchmal ist ein großer (Sucht)Druck da unbedingt mit ihm Kontakt aufnehmen zu müssen und dann renne ich ziel- und planlos durch die Wohnung. Nicht sicher was ich jetzt tun soll. Aber ich weiß, keinen Kontakt aufnehmen.
Danke für deine lieben Worte.
Diandra
Ich hatte meine Wertvorstellungen und Ziele lange bevor ich ihn kennenlernte. Ich hatte auch immer meine eigene Meinung (denn sonst wäre es nicht zu diesem Eklat wegen seines superfaulen heuchlerischen Sohnes gekommen). Und diese habe ich immer behalten und danach gelebt.
Es hat mich zwar erst sehr getroffen, als ich hörte, dass er eine neue „Flamme“ hat. Doch als ich erfuhr, wer es denn nun war, da war ich ehrlich erschüttert. Denn diese „Dame“ passt überhaupt zu seinen Wertvorstellungen. Seine Worte: Es gibt Frauen zum heiraten und es gibt Frauen für sonstiges. Diese „Dame“ (kenne sie seit Jahren persönlich) gehört wahrlich nicht zur ersten Kategorie.
Zitat:
Hat er Dir vielleicht Deine "Macht" genommen, weil nicht sein kann, was nicht sein darf ? Weil Du das nicht willst ?
Das verstehe ich nicht?
Ist nicht jeder Co in gewisser Weise auch hörig? Denn sonst wäre er ja nicht in diese Situation gekommen.
Ich möchte nicht mit einem nassen Alkoholiker alt werden (siehe bitte weiter oben).
Natürlich ist das Traumdenken, aber hattest du dieses nicht auch bevor du unsanft und heftig auf den Boden der Tatsachen geholt wurdest?
Mein Anteil liegt darin, dass ich meine Augen verschlossen habe. In einer „heilen“ Welt leben wollte. Einen Mann der mich liebt, einen Mann den ich liebe, ein partnerschaftliches Miteinander, eine Beziehung auf Augenhöhe, dass einer für den anderen da ist, ein gemütliches Zuhause, einen guten Job. Kinder, die ich gerne gehabt hätte, doch das Thema hatte sich ja mittlerweile auf natürliche Weise erledigt.
Zitat
Du hast Dich da in etwas verannt und reingesteigert, was gar keinen Bestand haben kann - so wie es jetzt ist.
Du hast Recht, ja habe ich. … so wie es jetzt ist – meine Hoffnung war und ist, dass er die Problematik für sich erkennt und handelt.
Das ist mein Problem, ich muss für mich einsehen, dass er die Situation nicht ändern will. Das macht mir zu schaffen und auch, bewerte ich das Thema Alkohol zu hoch? Ich sorge mich nicht um ihn, das habe ich längst abgelegt. Doch tue ich ihm unrecht? Sehe ich ein Problem wo gar keines ist?
Antilope
Zitat
Mit Druck erreicht man meist nur das Gegenteil.
Wie oben schon geschrieben, meine Freundin versucht es auch mit Druck. Das bringt mich völlig durcheinander und ich klammere nur noch mehr.
Zitat
Das kostet viel Selbstüberwindung und Kraft.
Es ist fast keine Kraft mehr vorhanden. Deswegen bin ich hier. Ich suche Kraft, Hilfe und Unterstützung.
Zitat
Ach, warum kann man nicht einfach auf einen Knopf drücken und alle Probleme sind beseitigt !
Ja, diesen Knopf suche ich schon lange.
Danke für deine lieben Worte.
@Susanni
Dir auch danke für deinen lieben Worte. Ich wünsche dir von Herzen, dass deine Rückenprobleme bald besser werden.
bluevelvet
Danke für deine lieben und einfühlsamen Worte. Ja in gewisser Weise tröstet es, dass es noch mehr Menschen gibt die große Probleme haben und gleichzeitig erschreckt es mich. Ich habe mir niemals vorstellen können und wollen, was Alkohol mit einem Menschen anrichten kann.
Zitat
Ich muss beides erst in Einklang bringen und das ist ein langer beschwerlicher Weg
Ja, genau so geht es mir. Der Kopf weiß es, dass Herz spielt nicht mit.
Zitat
dass wir unsere Bedürfnisse und Wertvorstellungen denen unseres Partners angepasst haben
Die Bedürfnisse ja, die habe ich angepasst.
Zitat
Ich weiß manchesmal nichts mehr mit mir anzufangen, mit dieser neuen Freiheit, fühle mich leer und nicht gebraucht. Und jetzt hat man Zeit zum Nachdenken und die Gedanken die kommen muss man ebenfalls aushalten.
Ja, und das ist nicht einfach. Tränen über Tränen. Soviel habe ich nicht einmal bei der Trennung von meinem Mann (notorischer Fremdgänger) geheult, und das war schon nicht wenig.
Zitat
Ich bin gegangen, weil ich nicht noch meinen letzten Rest Stolz verlieren wollte, dann wäre ich mir gar nichts mehr Wert gewesen.
Ich konnte nicht gehen, die Wohnung gehört mir. Doch ich denke, er hat gespürt, dass ich nicht länger mit mir so umgehen lasse und ist geflüchtet. „Ich habe ja keine Küche mehr, die ist ja verkauft.“ „Und wenn ich nur mit einer Matratze einziehe, ich ziehe nächstes Wochenende um“ ((hat aber noch über eine Woche gedauert) „Ich fange ja nur mit einem kleinen Kühlschrank wieder an.“ „Ich kann nicht alle Möbel unterbringen.“ „Die Möbel müssen alle hier raus.“ „Ja, dann muss ich den Rest wohl verschrotten.“ Es war schrecklich an diesem 08.11.09.
Das war auch wohl eine völlig neue Erfahrung für ihn. Er kannte auch nur mein Verhaltensmuster, die kommt schon wieder angekrochen. Ist sie aber nicht, zu viele Menschen die mir den Rücken gestützt haben, die mich davon abgehalten haben.
Ich bemühe mich, mich nicht unterkriegen zu lassen.
Mohn , Antilope, Susanni
Es hat mir sehr gut getan, was ihr geschrieben habt. Ich werde weiter versuchen, mich daran zu halten. Mich ablenken, mich beschäftigen und in mir abarbeiten was sich immer wieder zusammenballt.
Mit eurer Hilfe und dem Forum werde ich sicherlich irgendwann mein „Jammertal“ verlassen können.
Nochmals Danke und angenehmes Flohbeissen.
LG
Maria