Beiträge von wichtel08101

    ein herzliches Hallo an alle meine "Leidensgenossinn/en",

    verzweifelt und am Boden zerstört, ging ich in eine Klinik und nach 6 Wochen Therapie, kann ich heute sagen: ich bin fast wieder die "alte". Fröhlich, mutig, zuversichtlich und mit vielen vielen Plänen.

    All der Schmerz und die Angst um den geliebten Menschen, sind nicht mehr präsent. Ich bin wieder der zentrale Punkt in meinem Leben. Zwar möchte ich ihn weder sehen noch sprechen (auch wenn es eine Vogel-Strauß-Politik ist) wichtig für mich ist jedoch, dass es mir damit gut geht.

    Während der Therapie ist mir erst klar geworden, wie sehr ich mich verletzen, beleidigen, demütigen und ausnutzen ließ. Keine Selbstwertgefühl, kein Selbstbewußtsein, kein Lebensmut, voller Angst und Verzweifelung. Ich konnte ihn gehen lassen (loslassen) und "erlaube" ihm dass er sein kümmerliches Leben ohne mich weiterleben darf.

    Ich fühle mich befreit und erleichtert. Euch wünsche ich von Herzen die Kraft, den Mut und die Zuversicht auf das es euch schnellstens besser geht.

    Nehmt Hilfe an, nicht wie ich, die jeden guten Rat in den Wind schlug, ich schaffe das schon, so schlimm ist es nicht und damit meinen Leidensweg nur verlängerte. Denn es wurde von Tag zu Tag schlimmer.

    Auch dem Forum möchte ich für die Unterstützung danken. Auch wenn es manchmal ziemlich hart war, letztendlich hattet ihr recht. Die Muster und Strukturen einer Coabhängigkeit unterschiedlich und doch sehr sehr ähnlich.

    Liebe Grüße, nur Mut und vertraue dir
    Wichtel

    Hallo susanni,
    hallo

    lange Zeit habe ich nichts geschrieben. Ich kämpfe immer noch mit mir. Zwischenzeitlich habe ich auf Anraten einiger gutmeinender Menschen meinen Therapeuten gewechselt.

    Jetzt, im Nachhinein, höre ich, dass einige seiner Patienten wegen seiner eigentümlichen Art der Behandlung weggegangen sind.

    Merkwürdig.

    LG
    Maria

    Hallo,

    ich weiss nicht weiter und bin völlig verzweifelt.

    Das bin ich im Moment:

    Unkonzentriert / geistig abwesend / Denken fällt schwer / kaum einen klaren Gedanken fassen
    Angespannt
    Innere Zerrissenheit
    Müde / schlecht einschlafen / nicht durchschlafen / ständig müde
    Grübeln / nicht abschalten können
    keine Freude mehr / ständige Traurigkeit / Mutlosigkeit / Weinkrämpfe
    antriebslos / zu allem muss ich mich zwingen
    Hoffnungslos
    bekomme schlecht Luft / habe das Gefühl nicht durchatmen zu können
    Kopfschmerzen

    Ging es euch auch so? Was habt ihr getan, dass es euch besser geht?

    Traurige Grüße
    :cry: wichtel :cry:

    Hallo,

    Zitat Underground
    Wenn du dir wirklich im Klaren bist, das die Beziehung beendet ist - für dich beendet - ……………….

    Es ist mein großes Problem, für mich ist die Beziehung nicht beendet – für ihn ja, offensichtlich. Obwohl er mir dieses nie sagte, auch ganz schön feige von ihm. So einfach und doch so schwierig.

    Ich wollte das alles nicht. Er ist geflüchtet, wortlos, nachdem er seine ganzen Vorwürfe auf mich abgeladen hatte. Nachdem ich Dinge getan habe, die ihn wohl in seinem Flucht-Entschluss bestärkt haben.

    Im Okt. 09 Ich habe ihm geschrieben, dass Sohn nicht das Hauptproblem sondern das er krank sei, Alkoholprobleme habe und ich nicht dabei sein würde, wenn er sich mit Alkohol zugrunde richte. Ich ihn lieben würde, er der Mann sei mit dem ich alt werden wollte. Keine Antwort.

    Er hat gemacht und ich reagierte.
    Gesagt er würde ausziehen = nicht mehr gewaschen, gebügelt, gekocht, eingekauft.
    Einschreiben + Rechtsanwalt = Habe ihm zwei Räume + Bad zugeteilt, ihn zeitweise von der restlichen Wohnung ausgeschlossen, das Haustürschloss austauschen lassen (er konnte den Nebeneingang nutzen), seine Bekleidung aus unserem Schrank in "seine" Schränke befördert.

    Ich hatte Angst vor einem Gespräch mit ihm ohne Beisein eines Dritten, gleichzeitig hoffte ich, dass er mit mir spricht. Bin ihm aus dem Weg gegangen, völlig irrational. Das „Gespräch“ am 08.11. lief wie befürchtet, vorgefasste Meinung, Überhäufung Vorwürfe. Sieht Alkoholmissbrauch nicht. Spricht Sohn + Wichtel = Ärger = möchte ich nicht, Alkohol = diskutiere ich nicht = kein Problem. Er müsse sich jetzt auf den Job konzentrieren und Sohn beistehen (weil ich diesen ja psychisch „erlegt“ hatte). Ich könne mir jetzt meinen Traummann suchen.

    Ich habe sämtliche Fehler gemacht, die man machen konnte. Aus Angst, Unsicherheit, Verzweifelung.

    Zitat Underground
    Damit widersprechen sich die Aussagen, er tut dir gut und hat dich glücklich gemacht……

    Nein du hast nicht falsch gelesen, es ist so. Die letzten drei Jahre waren nicht so nett. Ich habe mich zwar manchmal unsicher gefühlt, weil ich seine Veränderungen (die andere, allerdings auf einer anderen Basis, bemerkt hatten) spürte, hatte Angst mit ihm darüber zu sprechen.

    Zitat Weißbär
    dass bei einer Auseinandersetzung und sei sie noch so heftig, nicht gleich ein Abbruch der Beziehung erfolgen sollte

    Genauso denke ich auch.
    Ich habe ihm Gespräche mit einem Mediator angeboten. Nicht drauf eingegangen. (S)ein Anwalt stellte sich als Mediator zur Verfügung. Abgelehnt.

    Hört sich vielleicht komisch an, aber mit dieser „Dame“ kann ich nichts anfangen. Auf so einem Niveau bewege ich mich nicht und so kenne ich ihn auch nicht, sonst wäre er nicht in meinem Leben gewesen, respektive schnell „entsorgt“ worden.

    LG
    wichtel

    Hallo,

    seit Monaten finde ich an nichts Spaß oder Freude. Im Urlaub, damit hatte ich mir einen jahrelangen Traum erfüllt, saß ich am Strand und habe geheult. Ich liebe meinen Job, aber meine Gedanken sind größtenteils woanders. Ich liebe „meine“ Kinder, meine Gedanken spazieren durch die Gegend. Ich liebe meinen Garten, er ist einfach traumhaft schön, ein richtiges Paradies, aber meine Gedanken sind unterwegs. Ich kann mich nur zu dem nötigsten aufraffen. Will eigentlich nichts und niemanden sehen, außer ich kann mich über Alkohol und seine Folgen unterhalten, über ihn, über seine Flucht……... Es ist einfach nur gruselig. Ich will das gar nicht mehr. Ich hasse es. Wo ist der Abschalter?

    Ja er hat viel für mich getan (allerdings ich auch für ihn) und er hat es gerne gemacht (ich aber auch). Ja er war gut zu mir, es war ihm wichtig, mich glücklich zu machen. Mir war es wichtig, ihn glücklich zu machen. Wir haben in einer kleinen „heilen“ Welt gelebt, einem Kokon.

    Dann läuft er weg, flüchtet. Sagt du hast meinen Sohn beleidigt, ich sage du richtest dich mit Alkohol zugrunde und dabei werde ich nicht zusehen. Es ist alles so verwirrend.

    Ich hatte immer meine eigene Meinung, und die habe ich auch vertreten, doch in den meisten Fällen, vorrangig Sohn, deckten sie sich wirklich mit seinen.

    Doch vor 3 Jahren, nachdem ich mich so sehr erniedrigt hatte, bekam er „Macht“ über mich. Und diese hat er in den letzten 2 Jahren bis zum bitteren Ende ausgenutzt. Es gab große und kleine Provokationen, Gemeinheiten, Gehässigkeiten. Er veränderte sich so sehr, er mutierte zu einem richtigen ……... Nein dieses Leben will ich nicht zurück, auf gar keinen Fall. Dann „leide“ ich lieber weiter. Irgendwann wird es besser werden, irgendwann wird es aufhören. Die Hoffnung stirbt zuletzt.

    Ja es ist wohl so, verdrängt wird ganz viel. Übrig bleiben schöne Zeiten, das ist nun einmal die menschliche Natur. Doch vollkommen schlecht für Co und Abhängige. Sie dürfen sich nur und ausschließlich an schlechte Zeiten erinnern. Schöne Zeiten sind nicht mehr existent.

    So ist es nun mal – euch einen schönen restlichen Tag und einen wunderschönen lauen Sommerabend.

    wichtel

    Hallo,

    ich arbeite von ca. 08.00 - 17.00 h im Büro. Mein Lieblingshobby war mein Garten, den mein ehemaliger LGF nach meinen Vorstellungen und von Grund auf neugestaltete. Wenn ich heute im Garten arbeite, gehen meine Gedanken automatisch an ihn. Wenn ich bei meiner ehrenamtlichen Tätigkeit bin, gehen meine Gedanken automatisch an ihn. Er ist stets und ständig präsent.

    Eigentlich ist mein Tag schon sehr strukturiert. Ich versuche morgens die Gedanken abzuschalten. Aber es gelingt mir nicht. Schon sind sie wieder da. Es ist schrecklich, nachts kann ich nicht schlafen. Ich sage mir schon immer wieder Gedankenstop, Gedankenstop, es funktioniert einfach nicht.

    Die Gedanken an ihn, den Alkohol und wieder an ihn beherrschen meine Tage und Nächte.

    Am Samstag kam er mir zufällig mit dem Auto entgegen. Das restliche WE habe ich dann tränenaufgelöst verbracht.

    Das ist alles so grauenvoll. Ich finde keine Lösung, die Gedanken an ihn auszuschalten. Ich bin wohl nicht nur Co-Abhängig sondern auch beziehungssüchtig. Wie ich dem beikommen kann, weiß ich auch nicht.

    LG
    Wichtel

    Hallo,

    bräuchte mal euren Rat. Ich erfuhr gestern, dass seine Mutter im März verstarb und denke über ein Kondolenzschreiben an ihn nach.

    "Die Nachricht, dass deine Mutter auf ihre Reise in die Unendlichkeit aufgebrochen ist erreichte mich erst jetzt. Sie hat mich tief berührt.

    Für deine Mutter war es sicherlich die von ihr ersehnte Erlösung, nach Jahren gezeichnet von Krankheit und Leiden. Doch es sind Augenblicke, in denen man innehält, Momente, die einem die eigene Endlichkeit vor Augen führen. Bestimmt gibt es einiges was man hätte gerne noch gesagt, einiges vielleicht wieder gut gemacht.

    Ich habe sie wirklich gemocht und ihre Bildung und Lebenserfahrung sehr geschätzt. Sie hat es ihren Kindern sicherlich nicht immer einfach gemacht, doch ich bin mir sicher, sie hat für jeden das Beste gewollt.

    Darüber, dass ich sie kennenlernen durfte bin ich dankbar, sie war eine Bereicherung in meinem Leben und sie hat einen besonderen Platz in meinem Herzen.

    Auf diesem Weg möchte ich dir meine aufrichtige Anteilnahme zum Tod deiner Mutter aussprechen.

    Ich wünsche dir einen Regenbogen.

    Einen Regenbogen
    der dich mit seinen Farben durch den Alltag trägt,
    ein Regenbogen der Brücken schlägt,
    denn Menschen bauen viele Mauern
    doch nur wenige Brücken.

    Wichtel "

    Bin mir ein wenig unsicher. Kann ich das tun (es wird von seiner Seite keine Rückmeldung geben, dafür ist er viel zu beleidigt)? Seine Mutter habe ich wirklich gern gehabt, doch sie war zu alt und gebrechlich, als dass ich sie mit meinen Sorgen um ihren Sohn hätte belasten können.

    Danke für eure Meinung.

    Wichtel

    Hallo Traurig,

    alkoholtoxische Persönlichkeitsveränderung, ja die habe ich bei meinem ehemaligen LGF erlebt.

    Obwohl er schon zumindest ein Alkoholproblem hatte als ich ihn vor fast 9 Jahren kennenlernte, war er liebevoll, zärtlich, fürsorglich, hilfsbereit, einfühlsam ........, die Zeichen (tägliches Feierabendbier, 4-5 1/2 Liter, Tremor in den Händen) habe ich ignoriert, wollte es nicht wahrhaben. Darauf angesprochen, sind mir seine Worte heute noch im Ohr, ich bin nur nervös. Ich fühlte mich so sehr geliebt, angekommen, er war mein Zuhause, meine Heimat, mein Motor.

    Seit 2005 bemerkte ich Veränderungen, nach einer Panikattacke auf der Autobahn konnte er plötzlich nicht mehr Auto fahren, war hypernervös, zeitweise panisch und zappelig, neben ihm als Fahrer fühlte ich mich völlig unsicher. Also fuhr ich seit dieser Zeit, zu seiner Familie, zu meiner, zu Verabredungen, in Urlaub ………………

    Vor drei Jahren, nach einem sehr heftigen Streit, meldete er sich wochenlang nicht. Dadurch setzte ich mich unter Druck und konnte diesem nicht mehr standhalten. Ich habe mich vor ihm gedemütigt und erniedrigt. Habe ihn angebettelt unsere Beziehung weiterzuführen, mich zurückzunehmen. Großzügig war er dazu bereit, mit der Bemerkung meine Liebe ist zwar weniger geworden, aber wir können es ja noch einmal versuchen.

    Seitdem veränderte er sich fast schlagartig. Er wurde neidisch, gemein, gehässig, noch härter, zeigt narzisstische Züge. Die Stimmungen schlugen so schnell um, dass ich kaum folgen konnte. Ich habe alles mit mir machen lassen, mich emotional und finanziell ausnutzen lassen nur um ihn nicht zu verlieren.

    Wegen einer Nichtigkeit, trennte er sich von mir, obwohl ich ihm immer wieder sagte und schrieb, dass ich ihn lieben würde, er aber zu seinem Alkoholproblem stehen sollte. Dann wäre ich gerne bereit weiter zu kämpfen. Kalt und hart waren die letzten Worte „steigere dich nicht so darein, ich ziehe aus – fertig“. Seitdem habe ich von ihm weder etwas gehört, noch gesehen.

    Heute ist er mit einer Frau liiert, über die er vor nicht einmal einem Jahr sehr sehr hässliche Worte sagte. Er will wohl „versorgt“ sein und da sind ihm seine Wertvorstellungen offensichtlich auch gleichgültig geworden.

    All das, was ich an ihm geliebt habe, ist augenscheinlich nicht mehr vorhanden. Er ist nicht mehr der Mensch, den ich kennenlernte, den ich über alles liebe, der mir einer der wichtigsten Menschen in meinem Leben war, der Mann mit dem ich alt werden wollte.

    So ist das mit dem Alkohol, der Persönlichkeit und der Liebe.

    LG
    wichtel

    Hallo,

    und danke für all eure Nachrichten, Gedanken und guten Wünsche.

    Bei uns ist das ganz anders. Wir haben nur ein Problem namens Sohn. Alkohol, nun es ist ja nur Feierabendbier. Natürlich war mir das ein oder andere aufgefallen, besonders die Veränderung in seiner Person. Aus liebevoll, zärtlich und rücksichtsvoll wurde gemein, gehässig, verbittert. Doch ich habe dieses mit mir und nicht mit Alkohol in Verbindung gebracht. Habe Verantwortung, Fehler, Verschulden bei mir gesucht. Wenn ich lieber bin, dann ……, wenn ich dieses auch noch bezahle, dann….

    Ich habe die Worte gehört, die mir erfahrene Praktiker wie Suchtberater und Psychologe seit Monaten sagen, aber ich wollte sie nicht glauben. Es war die Rede vom typischen Verhaltensmuster eines alkoholkranken Menschen. Durch Bier entstehen die schlimmsten Delirien, von Narzissmus und Egoismus wurde gesprochen. Hier im Forum hatte ich erwartet, dass meine Bedenken und Sorgen zerstreut werden, mir gesagt wird, ist ja lächerlich was er da so trinkt, sieh dir mal andere an. Hier ein Delier, da ein Absturz, ganz abgesehen von tätlichen und sonstigen Übergriffen.

    Während eines Gespräches (ha, ha) im Nov 09 sagte er mir, du hast viel gesagt, aber unsere Probleme hast du nicht angesprochen und dann folgten Schuldzuweisungen fast ohne Ende. Dass hat mich total verunsichert und ich musste für mich klären, haben wir ein Problem (Sohn) oder ist es Alkohol? Ich hoffte, es ist ein Partnerschaftsproblem, dass sich mit Gesprächen lösen ließe. Ich habe diesen Mann so sehr geliebt, er war für mich der absolute Traummann, mein Lebensinhalt. Ich war blind und taub, habe geträumt, von einer heilen Welt, gemeinsam alt werden, von einer trauten Zweisamkeit. An die schönen Zeiten habe ich mich geklammert. Er ist geflüchtet, vielleicht ist er davon ausgegangen, dass ich in mein „altes Muster“ zurückfalle. Ihn anbettele, ihn anflehe zurückzukommen. Aber viele starke Menschen haben mich davon abgehalten. Doch es kostet Kraft und Energie, die ich fast nicht mehr habe.

    Ich mache mir die Erkenntnis nicht leicht, dass mein ehemaliger LGF Alkoholprobleme hat und dieses für sich nicht wahrhaben will. Für mich zerplatzt ein Traum. Mein Lebenstraum und es gibt keinen Plan B.

    Geplatzter Traum und in der Realität ankommen tun so weh. So wie es sich heute darstellt, wird es niemals mit ihm ein gemeinsames Leben, Zweisamkeit geben. Ein Typ namens Alkohol wäre stets dabei. Ich könnte mich zwar gegen eine andere Frau behaupten, aber gegen Alkohol? Nein, dafür weiß ich jetzt zuviel über dieses Thema, es wäre ein Kampf gegen Windmühlen und ich bin kein Don Quijote.

    Im Moment weiß ich nicht, wie ich mit meinen Erkenntnissen klar komme. Meinen Kopf und mein Herz in eine Richtung zu bekommen. Ich bin traurig, verzweifelt, hilflos, weiß nicht wie ich weiterleben soll. Mein ehemaliger LGF war mein Leben, meine Heimat, mein Zuhause, der Mann für den ich (fast) alles tun würde.

    Ich habe Angst vor der Zukunft, fühle mich wie ein Schiff ohne Steuermann. Ein Leben ohne ihn ist für mich unvorstellbar, doch ich weiß, dass es mit Alkohol nicht geht.

    Ich bin so ratlos und müde. Wie komme ich nur aus diesem Desaster? Gibt es Wege aus diesem Dilemma? Hat jemand ein Rezept? Eine Idee? Einen Vorschlag?

    DANKE

    :cry::cry::cry:
    Wichtel

    Hallo,

    Zitat Antilope:
    Wichtel hat einen ganz wichtigen Schritt getan. Sie hat die Trennung vollzogen und sich seitdem nicht mehr bei Ihrem Partner gemeldet. Das kostet viel Selbstüberwindung und Kraft. Dass sie inzwischen voller Zweifel ist, kann ich gut verstehen.

    Ja, es kostet mich viel Kraft weil ich voller Zweifel und Angst bin, vielleicht eine falsche Entscheidung getroffen zu haben.

    Zitat bluevelvet
    Mein Kopf sagt mir, dass es die richtige Entscheidung war, mein Gefühl geht seinen eigenen Weg. Ich muss beides erst in Einklang bringen und das ist ein langer beschwerlicher Weg.

    Mir geht es prinzipiell genau so. Aber die Zweifel zermürben mich. Machen mich unsicher. Rauben mir den Schlaf.

    Zitat Dagmar
    …….welches ich über die kranke Beziehung gelegt hatte

    Ich habe mich nicht in einer kranken Beziehung gefühlt, abhängig oder in einem freudlosen Dasein. Heute sehe ich, dass ich emotional von ihm abhängig bin. Mir kamen manchmal Sachen etwas suspekt vor, habe es auf den Stress geschoben, den er beruflich hat. Mir aber nichts weiter dabei gedacht, wenn ständig irgendjemand „Schuld“ für irgendetwas bekam. Ich habe niemals gehört, dumm gelaufen, war mein Fehler. Er ständig über Geldprobleme klagte. Er über Menschen sehr schlecht sprach. Er ist aber auch ein Pechvogel, immer mit den falschen Menschen, zu einem falschen Zeitpunkt, an einem falschen Ort konfrontiert. Da kann man sich doch auch ärgern. Und dann noch eine Frau, die an seinem einzigen Kind herumnörgelt. Was soll das alles, geht sie doch überhaupt nichts an. Ist ja auch nicht relevant, dass sie von ihm beauftragt wurde, Sohn bei seinen Bewerbungen zu helfen und da Sohn zu faul, sie die kompletten Bewerbungen einschließlich Recherchen machte.

    Zitat Dagmar:
    Ist es nicht Macht ein reumütiges Gegenüber zu verspüren, welches ein paar Tage vermeintlich trocken und der liebste Partner der Welt ist (...bis zum nächsten Absturz und den nächsten reumütigen liebevollen Taten....) Bilden wir uns dann nicht ein Macht zu haben über seine Trinkgelagen und Trinkpausen???

    Ich habe, bis auf 2x in 8,5 Jahren, keine Abstürze erlebt, keine reumütigen, liebevolle Taten, keine Trinkpausen, keine Trinkgelage. Keine Macht.

    Zitat Diandra
    Na ist es nicht so, dass wir nicht gerne zugeben an diesem Hilfsprojekt gescheitert zu sein?

    Er war niemals mein Hilfsprojekt. Ich habe Alkohol zu keiner Zeit als Problem angesehen. Ich bin halt das Problem, komme mit seinem Sohn nicht zurecht und deswegen ständig zurechtgewiesen werden musste. Mit Sohns Faulheit, seiner Scheinheiligkeit, seiner heuchlerischen Art Probleme hatte. Heute kann ich das Vater/Sohn Verhältnis dank psychologischer Hilfe als pathologisch und parasitär einschätzen und Sohn als „Opfer“ seiner Eltern sehen.

    Zitat Dagmar:
    Worin solltest Du ihm unrecht tun Brauchst Du Alkohol, bist Du fremd gegangen? HALLO ....

    Dass ich sage er richtet sich mit Alkohol zugrunde? Na ja, fremdgegangen …….. Auszug = Ende der Beziehung? Dann wäre es kein fremdgehen. Aber ich fühle mich schon hintergangen.

    Jedem der es hören will oder auch nicht, wird mitgeteilt, dass er auszogen sei weil Wichtel nicht mit den kleinen Schritten seines Sohnes zurechtgekommen sei. Ach ja, was ist sie doch für eine böse böse Frau. Da hat ja jeder der Kinder hat, Verständnis für seinen Auszug. Über Alkohol kein Wort.

    Diandra + Ette
    oh je, uneinsichtige Co

    Es sollte eine Frage sein. Vielleicht bin ich völlig falsch in meiner Annahme es handelt sich um ein Alk-Problem? Kann ja möglich sein, dass es völlig normal ist seit Jahren täglich abends 3/3,5 l Bier zu trinken. Vielleicht bin ich ja nur zu empfindlich und sehe es überzogen?

    Meine Fragen:
    Sind 3/3,5 l Bier täglich normal, viel, zu viel?
    Was ist mit Depressionen (Antriebslosigkeit?), Durchfällen, grippeähnlichen Symptomen, Bluthochdruck?
    Ist es eine alkoholtoxische Persönlichkeitsveränderung, dass er innerhalb eines Jahres narzistische Züge zeigte, neidisch und gemein wurde, mich emotional und finanziell ausnutzte?
    Warum roch das Badezimmer immer sehr streng nach Urin? Die Toilette war vollkommen in Ordnung.
    Panik beim Autofahren? - Nicht 1 Sekunde Hände still halten? - Bekommt Schweißausbrüche und Übelkeit?
    Warum beschuldigt er mich ständig, ich wurde sein Sohn nicht mögen und schlecht über ihn sprechen, statt ihm zu helfen?
    Warum hat er so immens viel Arbeit in (meine) Wohnung und Garten gesteckt, ist eingezogen und aus einem fadenscheinigen Anlass nach 1,5 Jahren geflüchtet?
    Warum erwartet er ewige Dankbarkeit von mir für seine geleistete Arbeit? Weil, ich habe ja gar nichts für ihn getan.
    Warum straft er mich ab indem er sich nicht meldet, mich völlig ignoriert?

    Ist es alles mit Alkoholmissbrauch in Verbindung zu bringen? Könnte mir jemand bitte dazu etwas sagen/schreiben?

    DANKE.

    LG Wichtel

    Hallo,

    ich habe den ganzen Tag nur mitgelesen. Die Worte von Diandra waren schon sehr hart. Meine Freundin ist ähnlich. Leider hat sie furchtbares erleben müssen, ihr alkoholkranker Mann hat sich vor rund 20 Jahren das Leben genommen, ohne einen Abschied, ohne Worte, ohne einen Brief. Sie kennt meine Situation aus eigener Erfahrung, auch kennt sie meinen ehemaligen LGF persönlich. Knallhart haut sie mir Worte um die Ohren und ich muss dann sehen wie ich damit klar komme und ich komme oft nicht klar. Manchmal habe ich schon Angst mit ihr zu sprechen, was jetzt wieder kommt. Aber sie meint es nur gut mit mir, nur ist es manchmal sehr schwer ihr zu folgen.

    Mein ehemaliger LGF hat seinerzeit auch insistiert, dass die Freundschaft zu ihr auseinandergelaufen ist. Im November habe ich sie in meiner Not angerufen und sie war sofort da.

    Ich habe Diandras Thread gelesen. Sie war erst auch voller Hoffnung, dass ihr Partner die Problematik begreift und mußte letztlich feststellen, dass dem nicht so war. Eine Enttäuschung die einen sicherlich aus Selbstschutz hart gemacht hat.

    Das letzte was ich möchte ist es irgendjemanden vor den Kopf stoßen, weder hier im Forum noch im realen Leben. Sollte es doch so sein, bitte ich wirklich um Entschuldigung.

    Ich habe schon viele Sachen versucht, auch eine positiv/negativ Liste. Natürlich haben die negativen Dinge überwogen.

    @ Mohn
    Ich habe meinem ehemaligen LGF im Oktober in einem Brief geschrieben „Ich werde nicht dabei sein, wenn du dich mit Alkohol, Panikattacken, Depressionen ….... zugrunde richtest.“ „Mir geht es im Moment sehr schlecht, aber es wird mir besser gehen, irgendwann weil ich tue etwas während es mit dir immer weiter Bergab gehen wird.“

    So schwer es mir fällt, ich habe mir fest vorgenommen keinen Kontakt aufzunehmen. Doch manchmal ist ein großer (Sucht)Druck da unbedingt mit ihm Kontakt aufnehmen zu müssen und dann renne ich ziel- und planlos durch die Wohnung. Nicht sicher was ich jetzt tun soll. Aber ich weiß, keinen Kontakt aufnehmen.

    Danke für deine lieben Worte.

    Diandra
    Ich hatte meine Wertvorstellungen und Ziele lange bevor ich ihn kennenlernte. Ich hatte auch immer meine eigene Meinung (denn sonst wäre es nicht zu diesem Eklat wegen seines superfaulen heuchlerischen Sohnes gekommen). Und diese habe ich immer behalten und danach gelebt.

    Es hat mich zwar erst sehr getroffen, als ich hörte, dass er eine neue „Flamme“ hat. Doch als ich erfuhr, wer es denn nun war, da war ich ehrlich erschüttert. Denn diese „Dame“ passt überhaupt zu seinen Wertvorstellungen. Seine Worte: Es gibt Frauen zum heiraten und es gibt Frauen für sonstiges. Diese „Dame“ (kenne sie seit Jahren persönlich) gehört wahrlich nicht zur ersten Kategorie.

    Zitat:
    Hat er Dir vielleicht Deine "Macht" genommen, weil nicht sein kann, was nicht sein darf ? Weil Du das nicht willst ?

    Das verstehe ich nicht?

    Ist nicht jeder Co in gewisser Weise auch hörig? Denn sonst wäre er ja nicht in diese Situation gekommen.

    Ich möchte nicht mit einem nassen Alkoholiker alt werden (siehe bitte weiter oben).

    Natürlich ist das Traumdenken, aber hattest du dieses nicht auch bevor du unsanft und heftig auf den Boden der Tatsachen geholt wurdest?

    Mein Anteil liegt darin, dass ich meine Augen verschlossen habe. In einer „heilen“ Welt leben wollte. Einen Mann der mich liebt, einen Mann den ich liebe, ein partnerschaftliches Miteinander, eine Beziehung auf Augenhöhe, dass einer für den anderen da ist, ein gemütliches Zuhause, einen guten Job. Kinder, die ich gerne gehabt hätte, doch das Thema hatte sich ja mittlerweile auf natürliche Weise erledigt.


    Zitat
    Du hast Dich da in etwas verannt und reingesteigert, was gar keinen Bestand haben kann - so wie es jetzt ist.

    Du hast Recht, ja habe ich. … so wie es jetzt ist – meine Hoffnung war und ist, dass er die Problematik für sich erkennt und handelt.

    Das ist mein Problem, ich muss für mich einsehen, dass er die Situation nicht ändern will. Das macht mir zu schaffen und auch, bewerte ich das Thema Alkohol zu hoch? Ich sorge mich nicht um ihn, das habe ich längst abgelegt. Doch tue ich ihm unrecht? Sehe ich ein Problem wo gar keines ist?

    Antilope

    Zitat
    Mit Druck erreicht man meist nur das Gegenteil.

    Wie oben schon geschrieben, meine Freundin versucht es auch mit Druck. Das bringt mich völlig durcheinander und ich klammere nur noch mehr.

    Zitat
    Das kostet viel Selbstüberwindung und Kraft.

    Es ist fast keine Kraft mehr vorhanden. Deswegen bin ich hier. Ich suche Kraft, Hilfe und Unterstützung.

    Zitat
    Ach, warum kann man nicht einfach auf einen Knopf drücken und alle Probleme sind beseitigt !

    Ja, diesen Knopf suche ich schon lange.

    Danke für deine lieben Worte.

    @Susanni

    Dir auch danke für deinen lieben Worte. Ich wünsche dir von Herzen, dass deine Rückenprobleme bald besser werden.

    bluevelvet
    Danke für deine lieben und einfühlsamen Worte. Ja in gewisser Weise tröstet es, dass es noch mehr Menschen gibt die große Probleme haben und gleichzeitig erschreckt es mich. Ich habe mir niemals vorstellen können und wollen, was Alkohol mit einem Menschen anrichten kann.

    Zitat
    Ich muss beides erst in Einklang bringen und das ist ein langer beschwerlicher Weg

    Ja, genau so geht es mir. Der Kopf weiß es, dass Herz spielt nicht mit.

    Zitat
    dass wir unsere Bedürfnisse und Wertvorstellungen denen unseres Partners angepasst haben

    Die Bedürfnisse ja, die habe ich angepasst.

    Zitat
    Ich weiß manchesmal nichts mehr mit mir anzufangen, mit dieser neuen Freiheit, fühle mich leer und nicht gebraucht. Und jetzt hat man Zeit zum Nachdenken und die Gedanken die kommen muss man ebenfalls aushalten.

    Ja, und das ist nicht einfach. Tränen über Tränen. Soviel habe ich nicht einmal bei der Trennung von meinem Mann (notorischer Fremdgänger) geheult, und das war schon nicht wenig.

    Zitat
    Ich bin gegangen, weil ich nicht noch meinen letzten Rest Stolz verlieren wollte, dann wäre ich mir gar nichts mehr Wert gewesen.

    Ich konnte nicht gehen, die Wohnung gehört mir. Doch ich denke, er hat gespürt, dass ich nicht länger mit mir so umgehen lasse und ist geflüchtet. „Ich habe ja keine Küche mehr, die ist ja verkauft.“ „Und wenn ich nur mit einer Matratze einziehe, ich ziehe nächstes Wochenende um“ ((hat aber noch über eine Woche gedauert) „Ich fange ja nur mit einem kleinen Kühlschrank wieder an.“ „Ich kann nicht alle Möbel unterbringen.“ „Die Möbel müssen alle hier raus.“ „Ja, dann muss ich den Rest wohl verschrotten.“ Es war schrecklich an diesem 08.11.09.

    Das war auch wohl eine völlig neue Erfahrung für ihn. Er kannte auch nur mein Verhaltensmuster, die kommt schon wieder angekrochen. Ist sie aber nicht, zu viele Menschen die mir den Rücken gestützt haben, die mich davon abgehalten haben.

    Ich bemühe mich, mich nicht unterkriegen zu lassen.

    Mohn , Antilope, Susanni

    Es hat mir sehr gut getan, was ihr geschrieben habt. Ich werde weiter versuchen, mich daran zu halten. Mich ablenken, mich beschäftigen und in mir abarbeiten was sich immer wieder zusammenballt.

    Mit eurer Hilfe und dem Forum werde ich sicherlich irgendwann mein „Jammertal“ verlassen können.

    Nochmals Danke und angenehmes Flohbeissen.

    LG
    Maria

    Hallo,

    nein, dass ist auch wohl ein Grund warum ich mich bisher nicht bei ihm gemeldet habe und ich schaffe es auch nicht allein mich zu distanzieren.

    Ein anderer Grund ist natürlich der Alkohol. Er sieht die Problematik und daraus resultierende Schritte für sich nicht. Er hat kein Problem, er trinkt ja nur seine Feierabendbierchen, Wichtel hat ein Problem mit meinem Sohn, meinem Bier ............ Soll die doch losrennen und reden. Ich habe damit nichts zu tun.

    Was würde sein, wenn wir tatsächlich noch einmal zusammen kommen würden. Ich würde rennen, laufen und noch mehr erdulden als ich es vorher schon tat? Was ist mit Rückfällen? Könnte ich mit der Angst leben?

    Ich denke, narzistische Züge waren vorhanden und sind durch den langjährigen Alkoholkonsum stärker hervorgetreten. Er weiß ganz genau wie es mir geht, zu meinem Schwager sagte er bei der Schlüsselübergabe, dass er ein bischen auf mich "aufpassen" solle.

    Wenn ich meine Freundin und all die anderen Menschen wie Suchtberater, Psychologe und SHG, nicht in meinem Leben haben würde, ich wäre längst wieder umgefallen.

    Meine Chefin sagte im Januar zu mir: Überlegen Sie sich genau was Sie tun, denn nocheinmal überstehen Sie das nicht.

    Und doch reiht sich Monat an Monat, Woche an Woche ....... und es fällt mir immer schwerer ruhig zu bleiben.

    Es ist sehr sehr schwer und ich werde immer müder und ausgelaugter.

    LG Wichtel

    Hallo,

    eure Worte geben meinen Gedanken eine neue Richtung.

    Es gab bislang eine innere Barriere die mich davon abhält, mich bei ihm zu melden. Obwohl ich seine Telefonnummern wie unter Zwang ständig gewählt habe und dann auflegte.

    Die Frau (kenne sie persönlich seit mehreren Jahren) ist weit unter seinem Niveau. Ich hörte, dass sie gerne ein Glas mehr oder weniger mittrinkt. Perfekte Ergänzung, denn ich habe niemals mitgetrunken. Darum hat er bei seiner Flucht die Kiste Wein, die er mir schenkte, auch mitgenommen. Er brauchte jemanden für die Wäsche und zum Kochen. Mit Liebe hat das wohl nichts zu tun. Wie auch immer.

    Antilope, ich glaube nicht, dass ich deine Erfahrungen in letzter Konsequenz machen möchte, denn eigentlich habe ich sie in anderer Form schon durchlebt.

    Vor rund drei Jahren (hier fing wohl seine Persönlichkeitsveränderung an) hatten wir einen heftigen Streit. Jeder verkroch sich in seine Wohnung. Nach mehreren Wochen, ich weiß die genaue Zeit nicht mehr, es mögen vier oder sechs Wochen vergangen sein, es war zu Weihnachten. Am zweiten Weihnachtstag habe ich ihn angerufen. Auf dem Küchenboden habe ich gekniet, gebettelt und geweint, dass er mich zurücknimmt. Seine Antwort war damals "ich liebe die zwar etwas weniger, aber wir können es ja noch einmal versuchen". Ich habe mich so sehr erniedrigt, bin gedemütigt und psychisch geschlagen worden. Aber ich habe es für mich als die einzig richtige Lösung gesehen und ihm dabei so viel Macht über mich gegeben, dass es aus heutiger Sicht unverantwortlich war. Ich war damals so weit wie heute. Doch die Erfahrung gibt mir wohl die innere Barriere.

    Ich weiß nicht, ob er noch mit mir zusammen sein möchte, wir haben ja keinerlei Kontakt.

    Auf meinen Wunsch hatte mein Schwager ihn im Januar angerufen. Locker und leicht hat er ihn gefragt ob er sich nicht einmal bei mir melden wollte, aus Schwagersicht etwas resignierte Antwort: die meldet sich ja auch nicht bei mir.

    Na ja, ist ja auch schon fünf Monate her.

    Mohn, möchtest du etwas mehr über deine Erfahrungen und dein Leben schreiben? Deine Worte sehr ehrlich, aber auch hart. Wir sind aber auch nicht zum Kaffeeklatsch hier.

    LG Wichtel

    Hallo,

    ich muss so offen sein, bin am Rand meiner Möglichkeiten. Ja, es war ein Schock, ich bin nach 7 Monaten immer noch wie paralysiert. Ich habe geglaubt er geht und merkt was er mit mir verloren hat, dass ich ihm wichtig bin und wieder kommt. Stattdessen ist er jetzt mit einer Frau zusammen, über die er vor noch nicht einmal einem Jahr sehr sehr hässliche Worte sagte. Es hat mich zutiefst erschüttert, dass er seine Wertvorstellungen so einfach über Bord kippte.

    Trinken eigentlich mehr allein, aber auch heimlich. Jeden Abend für ca. 3-4 Stunden Bier. Er hatte immer einen Kasten Bier im Kofferraum. Der Tausch leere gegen volle Flaschen ist auch in der Nachbarschaft nicht unbemerkt geblieben wurde mir kürzlich zugetragen. Ich konnte nie genau nachvollziehen, wie viel er eigentlich trinkt. Aber ich habe überall und in Unmengen Kronkorken gefunden. Habe ihn auch ruhig darauf mehrfach angesprochen. Auch auf seinen Bierkonsum.

    Wir hatten fast immer die gleiche Ansicht, daher kam es äußerst selten zu Meinungsverschiedenheiten oder Streiten. Obwohl, wenn ich mir gegenüber ehrlich bin, habe ich mich auch öfter zurückgenommen und nichts gesagt. Bei jedem Streit hatte ich Angst, dass er mich verlässt.

    Unsere Wertvorstellungen und Ziele waren sehr identisch. Er ist der Mann mit dem ich gerne alt werden möchte. Lange haben wir nach einem Ort gesucht, an dem wir beide glücklich werden können und als wir ihn gefunden hatten und (fast) fertig waren ist er weggelaufen. Vor mir, vor sich selber, vor seinen Problemen?

    Auch ich bin mir sehr sicher, dass die Veränderung in seinem Verhalten mit Alkohol zu tun hat. Das könnte sich aber bei Abstinenz zurückbilden, darum wünsche ich mir nichts mehr, als dass er seine Problematik erkennt und wieder nach Hause kommt.

    Natürlich habe ich habe an der Situation auch meinen Anteil und ständige Zweifel zermürben mich, ist es richtig, dass ich so konsequent bin, ist es wirklich der Alkohol? Soll ich ihn anrufen, soll ich ihm schreiben, was kann ich nur tun?

    Aber ich weiß, wenn ich Kontakt aufnehme bin ich verloren. Bei mir sind so viele Emotionen, ich könnte gar kein vernünftiges Gespräch führen. Ich würde nur betteln, dass er nach Hause kommt. Ob mit oder ohne Alkohol, es wäre mir völlig egal.

    Trotz Psychotherapie, Gesprächen bei Sucht- und Lebensberatung und "meiner" Angehörigengruppe vom Kreuzbund schaffe ich es nicht ihn gehen zu lassen, denke nur an die schönen Zeiten, die unschönen verdränge ich, ich bin so hilflos, durcheinander und todunglücklich.

    LG
    Wichtel

    Ich arbeite ehrenamtlich in einer Kinderwohngruppe immer Sonntags, eigene Kinder waren mir nicht vergönnt. Mache Nordic Walking einmal die Woche. Öfter komme ich auch mal später von der Arbeit nach Hause.

    Doch bei allem fühle ich mich leer, muss mich zu vielen Dingen zwingen. Dinge die ich früher gerne gemacht habe, vor allem meine Gartenarbeit habe ich immer geliebt, konnte dabei total abschalten. Doch heute? Überall sehe ich ihn herumlaufen, an nichts habe ich mehr Freude.

    Es ist nicht fast nicht mehr zum aushalten. Ich bin so zerrissen, fühle mich klein, dick und hässlich.