Oh je, uneinsichtige Co?

  • Hallo Susanni,

    wir könnten im gleichen Boot sitzen, habe gerade deinen Thread gelesen, bis auf die Kinder, körperliche Gewalt und Messihaus würde ich schon fast sagen 1:1.

    LG
    Wichtel

    Immer wenn du denkst es geht nicht mehr - kommt von irgendwo ein Lichtlein her .......

  • Hi Wichtel,
    ich wollte nicht einsehen,dass eine Ehe mit einem Alkoholiker nicht im entfentesten das ist,was ich mir darunter vorstelle.
    Ich hab versucht,meine Bedürfnisse zu ignorieren,nicht mehr wichtig zu nehmen.
    Ich war irgendwann fast nicht mehr da.
    Nur noch Hülle.
    Jetzt bemühe ich mich täglich,die Hülle gesundzupflegen(meinen Körper) und wieder mit Inhalt zu füllen(meine Seele).
    Harte Arbeit,wenn man sich so runtergewirtschaftet hat.
    Susanni

  • Hallo Susanne,

    ein wahres Wort gelassen ausgesprochen. Das hab ich auch wohl, mich heruntergewirtschaftet.

    Immer auf dem Sprung, ständig Anspannung, bloß kein falsches Wort zur falschen Zeit am falschen Ort.

    Was tust du für dich?

    LG
    Maria

    Immer wenn du denkst es geht nicht mehr - kommt von irgendwo ein Lichtlein her .......

  • gestern hab ich mir ein Stück Torte gekauft...war lecker.
    Ich versuch Kleinigkeiten....mir die Wohnung schön machen,Zeit mit den Kindern verbringen,eigentlich normale Sachen.
    Aber das hilft am besten.
    Weil ich innerlich noch sehr angespannt bin....
    Susanni

  • Ich arbeite ehrenamtlich in einer Kinderwohngruppe immer Sonntags, eigene Kinder waren mir nicht vergönnt. Mache Nordic Walking einmal die Woche. Öfter komme ich auch mal später von der Arbeit nach Hause.

    Doch bei allem fühle ich mich leer, muss mich zu vielen Dingen zwingen. Dinge die ich früher gerne gemacht habe, vor allem meine Gartenarbeit habe ich immer geliebt, konnte dabei total abschalten. Doch heute? Überall sehe ich ihn herumlaufen, an nichts habe ich mehr Freude.

    Es ist nicht fast nicht mehr zum aushalten. Ich bin so zerrissen, fühle mich klein, dick und hässlich.

    Immer wenn du denkst es geht nicht mehr - kommt von irgendwo ein Lichtlein her .......

  • Hallo Wichtel,

    Deine Offenheit beeindruckt mich sehr. Aber Du zerfleischst Dich selbst mit den Selbstvorwürfen. Das darf, nein das muss nicht sein. Ich war auch so eine Co, bei meinem Ex. Aber es kamen zum Alkohol noch andere Dinge dazu. Und irgendwann war das dann einfach zuviel.


    Ich würde Dir eine Psychotherapie empfehlen, zusätzlich zum SHG-Forum.
    Ich habe es nie bereut, obwohl ich mir anfangs sehr schwer damit getan hatte.

    Ich denke, ein Hauptproblem liegt auch darin, dass er gegangen ist. Das ist ein solcher Schock. Der geht, hat es im Endeffekt meist etwas leichter. Weil er ja an einem Punkt war, wo er merkte, ich muss etwas tun; so kann ich das nicht mehr aushalten.
    Dann die ungeklärte Auseinandersetzung wegen dem Sohn. Das alles nagt und zehrt am Nervenkostüm.

    Ich sehe ziemliche Parallelen zu meinem Partner. Allerdings stehen bei uns keine Bierflaschen auf dem Tisch. Wenn, dann trinkt er meist heimlich. Mittlerweile ist er wieder mal sehr stark und trinkt auch, wenn ich dabei bei, bei Einladungen, aber nicht (oder noch nicht) zuhause.

    Aber sein Verhalten hat sich in den letzten 2-3 Jahren mir gegenüber geändert. Er ist zwar immer lieb, aufmerksam, macht alles. Aber es gibt dann diese "Sticheleien", wie Du sie auch beschrieben hast. Wir streiten mehr denn je wegen Kleinigkeiten. Er wird dann auch mal laut und ich sage inzwischen gar nichts mehr. Aber das Puzzle in meinem Kopf setzt sich immer mehr zusammen.
    Anfangs passte so vieles nicht, ein aufmerksamer lieber Partner? Trinkt er wirklich heimlich, bilde ich mir alles nur ein? Inzwischen bin ich mir sicher, dass das veränderte Verhalten eine Folge seines Trinkens ist.

    Liebe Wichtel, wir dürfen uns da nicht täuschen lassen.

    Alles Liebe und Gute und versuche Dein schlechtes Gewissen aus dem Kopf zu verbannen. Erst dann wird es Dir langsam wieder besser gehen !

  • Hallo,

    ich muss so offen sein, bin am Rand meiner Möglichkeiten. Ja, es war ein Schock, ich bin nach 7 Monaten immer noch wie paralysiert. Ich habe geglaubt er geht und merkt was er mit mir verloren hat, dass ich ihm wichtig bin und wieder kommt. Stattdessen ist er jetzt mit einer Frau zusammen, über die er vor noch nicht einmal einem Jahr sehr sehr hässliche Worte sagte. Es hat mich zutiefst erschüttert, dass er seine Wertvorstellungen so einfach über Bord kippte.

    Trinken eigentlich mehr allein, aber auch heimlich. Jeden Abend für ca. 3-4 Stunden Bier. Er hatte immer einen Kasten Bier im Kofferraum. Der Tausch leere gegen volle Flaschen ist auch in der Nachbarschaft nicht unbemerkt geblieben wurde mir kürzlich zugetragen. Ich konnte nie genau nachvollziehen, wie viel er eigentlich trinkt. Aber ich habe überall und in Unmengen Kronkorken gefunden. Habe ihn auch ruhig darauf mehrfach angesprochen. Auch auf seinen Bierkonsum.

    Wir hatten fast immer die gleiche Ansicht, daher kam es äußerst selten zu Meinungsverschiedenheiten oder Streiten. Obwohl, wenn ich mir gegenüber ehrlich bin, habe ich mich auch öfter zurückgenommen und nichts gesagt. Bei jedem Streit hatte ich Angst, dass er mich verlässt.

    Unsere Wertvorstellungen und Ziele waren sehr identisch. Er ist der Mann mit dem ich gerne alt werden möchte. Lange haben wir nach einem Ort gesucht, an dem wir beide glücklich werden können und als wir ihn gefunden hatten und (fast) fertig waren ist er weggelaufen. Vor mir, vor sich selber, vor seinen Problemen?

    Auch ich bin mir sehr sicher, dass die Veränderung in seinem Verhalten mit Alkohol zu tun hat. Das könnte sich aber bei Abstinenz zurückbilden, darum wünsche ich mir nichts mehr, als dass er seine Problematik erkennt und wieder nach Hause kommt.

    Natürlich habe ich habe an der Situation auch meinen Anteil und ständige Zweifel zermürben mich, ist es richtig, dass ich so konsequent bin, ist es wirklich der Alkohol? Soll ich ihn anrufen, soll ich ihm schreiben, was kann ich nur tun?

    Aber ich weiß, wenn ich Kontakt aufnehme bin ich verloren. Bei mir sind so viele Emotionen, ich könnte gar kein vernünftiges Gespräch führen. Ich würde nur betteln, dass er nach Hause kommt. Ob mit oder ohne Alkohol, es wäre mir völlig egal.

    Trotz Psychotherapie, Gesprächen bei Sucht- und Lebensberatung und "meiner" Angehörigengruppe vom Kreuzbund schaffe ich es nicht ihn gehen zu lassen, denke nur an die schönen Zeiten, die unschönen verdränge ich, ich bin so hilflos, durcheinander und todunglücklich.

    LG
    Wichtel

    Immer wenn du denkst es geht nicht mehr - kommt von irgendwo ein Lichtlein her .......

  • Hallo Wichtel,

    immer wieder diese Parallelen. Bei meinem Ex ging es mir ebenso.
    Die Trennung war vollzogen, aber ich konnte nicht von ihm lassen. Es musste alles ausgereizt werden. Also habe ich mich wieder auf ihn eingelassen, obwohl er inzwischen mit einer anderen verheiratet war, obwohl ich gegangen bin.
    Meine Gedanken drehten sich nur noch um ihn. Es ging mir genauso wie Dir, ich war nicht mehr in der Lage, etwas vernünftiges zu tun.

    Ich sage heute nicht, was bist Du doch so blöd gewesen. Nein, ich denke, das war ein Teil meiner Erfahrung. Denn da habe ich erst gemerkt, dass ich nur ein Spielball für ihn war. Er hat seine neue Frau mit mir betrogen, vorher war es umgekehrt. Was für ein gemeines Spiel er mit uns beiden getrieben hat.

    Freunde sprachen mich an, weil sie sein Auto oft vor der Tür gesehen hatten.
    Wir hätten noch etwas zu klären, das war dann meine Standard-Ausrede.
    Ob die mir das wirklich geglaubt haben ?
    Dann bin ich mit Bekannten in Winterurlaub gefahren, um mir über meine Gefühle klar zu werden. Da war ich schon über 3 Monate seine "Geliebte".
    Ich habe ihm sogar unseren Sportwagen, der auf meinen Namen lief, überlassen, noch einige Möbel aus der Wohnung. Da sage ich heute, das war dumm von mir. Er hat mich nur benutzt.

    Die Wandlung vollzog sich schon im Urlaub. Als es dann wieder nach Hause ging, hatte ich richtige Angst. Angst, dass er wieder auftaucht, ich nicht nein sagen kann. So habe ich noch ein paar Tage bei einer Freundin geschlafen, ihr aber auch nicht die Wahrheit gesagt, weil ich mich so vor mir selbst geschämt habe.

    Aber irgendwann kam der Tag der Wahrheit. Er klingelte an der Tür und ich machte nciht mehr auf. Ich weiß nicht warum, aber es war einfach vorbei, vorbei und ich fühlte mich elend aber trotzdem frei.
    Aber nicht um alles in der Welt hätte ich mich noch einmal auf ihn eingelassen.

    Er hat dann noch lange versucht, an mich heranzukommen, aber ich wollte nicht mehr. Seine verletzte Eitelkeit ließ das nicht zu, es gab Beleidigungen, Beschuldigungen nächtliche Ruhestörungen.
    Aber ich bin hart geblieben und irgendwann hörten seine Versuche auf. Und irgendwann tat es mir auch überhaupt nicht mehr weh.

    Liebe Wichtel, wenn ich heute so darüber nachdenke, war ich eigentlich die treibende Kraft, die ihn mehr oder weniger verführt hatte. Ich war damals ebenso wie Du völlig konfus, meine Gefühlswelt total durcheinander. Ich konnte nicht anders.

    Vielleicht musst Du auch noch ähnliche Erfahrungen machen, um Dich endgültig lösen zu können.
    Es ist trotzdem ein sehr gefährliches Spiel. Ich bin damals als Sieger daraus hervorgegangen.

    Liebe Grüße und ich wünsche Dir, dass Du für Dich den richtigen Weg findest. Aber erniedrige Dich nicht zu sehr vor ihm.

  • Hallo Wichtel 08101!
    Wie du denkst und fühlst kann ich sehr gut nachvollziehen.
    Ich habe wie du undSusanni das gleiche erleben müßen.
    Aber du muß ihn endlich loslassen.So hart wie es klingt
    aber du bist ersetzt worden.Möchte er denn wieder mit
    dir zusammen sein?? Und dann unter welchen Bedingungen?
    Das du alles hinnehmen muß was er will.
    Du zahlst einen sehr hohen Preis, nicht er.
    Ich habe einen unendlichen hohen Preis gezahlt, ich bin
    untergegangen, nicht er.
    Willst du sowas erleben müßen??
    Denk bitte darüber nach !
    Laß ihn endlich los.

    LG
    Mohn

  • Hallo,

    eure Worte geben meinen Gedanken eine neue Richtung.

    Es gab bislang eine innere Barriere die mich davon abhält, mich bei ihm zu melden. Obwohl ich seine Telefonnummern wie unter Zwang ständig gewählt habe und dann auflegte.

    Die Frau (kenne sie persönlich seit mehreren Jahren) ist weit unter seinem Niveau. Ich hörte, dass sie gerne ein Glas mehr oder weniger mittrinkt. Perfekte Ergänzung, denn ich habe niemals mitgetrunken. Darum hat er bei seiner Flucht die Kiste Wein, die er mir schenkte, auch mitgenommen. Er brauchte jemanden für die Wäsche und zum Kochen. Mit Liebe hat das wohl nichts zu tun. Wie auch immer.

    Antilope, ich glaube nicht, dass ich deine Erfahrungen in letzter Konsequenz machen möchte, denn eigentlich habe ich sie in anderer Form schon durchlebt.

    Vor rund drei Jahren (hier fing wohl seine Persönlichkeitsveränderung an) hatten wir einen heftigen Streit. Jeder verkroch sich in seine Wohnung. Nach mehreren Wochen, ich weiß die genaue Zeit nicht mehr, es mögen vier oder sechs Wochen vergangen sein, es war zu Weihnachten. Am zweiten Weihnachtstag habe ich ihn angerufen. Auf dem Küchenboden habe ich gekniet, gebettelt und geweint, dass er mich zurücknimmt. Seine Antwort war damals "ich liebe die zwar etwas weniger, aber wir können es ja noch einmal versuchen". Ich habe mich so sehr erniedrigt, bin gedemütigt und psychisch geschlagen worden. Aber ich habe es für mich als die einzig richtige Lösung gesehen und ihm dabei so viel Macht über mich gegeben, dass es aus heutiger Sicht unverantwortlich war. Ich war damals so weit wie heute. Doch die Erfahrung gibt mir wohl die innere Barriere.

    Ich weiß nicht, ob er noch mit mir zusammen sein möchte, wir haben ja keinerlei Kontakt.

    Auf meinen Wunsch hatte mein Schwager ihn im Januar angerufen. Locker und leicht hat er ihn gefragt ob er sich nicht einmal bei mir melden wollte, aus Schwagersicht etwas resignierte Antwort: die meldet sich ja auch nicht bei mir.

    Na ja, ist ja auch schon fünf Monate her.

    Mohn, möchtest du etwas mehr über deine Erfahrungen und dein Leben schreiben? Deine Worte sehr ehrlich, aber auch hart. Wir sind aber auch nicht zum Kaffeeklatsch hier.

    LG Wichtel

    Immer wenn du denkst es geht nicht mehr - kommt von irgendwo ein Lichtlein her .......

  • Hallo Wichtel,

    wenn Du schon einmal ähnliche Erfahrung hattest, dann sollte es eigentlich leichter für Dich sein, den Absprung zu schaffen.

    Lasse es nie mehr zu, dass er solche Macht über Dich bekommt:

    Ganz ehrlich, was erwartest Du von einem solchen Mann:

    Zitat


    Auf meinen Wunsch hatte mein Schwager ihn im Januar angerufen. Locker und leicht hat er ihn gefragt ob er sich nicht einmal bei mir melden wollte, aus Schwagersicht etwas resignierte Antwort: die meldet sich ja auch nicht bei mir.

    Du darfst es keinesfalls mehr zulassen, dass er solche Macht über Dich bekommt:

    Zitat


    Auf dem Küchenboden habe ich gekniet, gebettelt und geweint, dass er mich zurücknimmt. Seine Antwort war damals "ich liebe die zwar etwas weniger, aber wir können es ja noch einmal versuchen". Ich habe mich so sehr erniedrigt, bin gedemütigt und psychisch geschlagen worden. Aber ich habe es für mich als die einzig richtige Lösung gesehen und ihm dabei so viel Macht über mich gegeben, dass es aus heutiger Sicht unverantwortlich war.

    Liebe Wichtel, ich denke alleine schaffst Du es nicht, Dich von diesem Mann frei zu machen. Eine gute SHG würde ich Dir auf jeden Fall empfehlen.

    Und noch etwas, ich kann mir nicht vorstellen, dass er sich bei Dir meldet.
    Er ist es ja gewohnt, dass Du "gekrochen" kommst.

    Du hast es inzwischen 5 Monate ohne ihn ausgehalten, tolle Leistung. Ich bin sicher, es geht noch länger. Dazu wünsche ich Dir viel Kraft.

  • Hallo,

    nein, dass ist auch wohl ein Grund warum ich mich bisher nicht bei ihm gemeldet habe und ich schaffe es auch nicht allein mich zu distanzieren.

    Ein anderer Grund ist natürlich der Alkohol. Er sieht die Problematik und daraus resultierende Schritte für sich nicht. Er hat kein Problem, er trinkt ja nur seine Feierabendbierchen, Wichtel hat ein Problem mit meinem Sohn, meinem Bier ............ Soll die doch losrennen und reden. Ich habe damit nichts zu tun.

    Was würde sein, wenn wir tatsächlich noch einmal zusammen kommen würden. Ich würde rennen, laufen und noch mehr erdulden als ich es vorher schon tat? Was ist mit Rückfällen? Könnte ich mit der Angst leben?

    Ich denke, narzistische Züge waren vorhanden und sind durch den langjährigen Alkoholkonsum stärker hervorgetreten. Er weiß ganz genau wie es mir geht, zu meinem Schwager sagte er bei der Schlüsselübergabe, dass er ein bischen auf mich "aufpassen" solle.

    Wenn ich meine Freundin und all die anderen Menschen wie Suchtberater, Psychologe und SHG, nicht in meinem Leben haben würde, ich wäre längst wieder umgefallen.

    Meine Chefin sagte im Januar zu mir: Überlegen Sie sich genau was Sie tun, denn nocheinmal überstehen Sie das nicht.

    Und doch reiht sich Monat an Monat, Woche an Woche ....... und es fällt mir immer schwerer ruhig zu bleiben.

    Es ist sehr sehr schwer und ich werde immer müder und ausgelaugter.

    LG Wichtel

    Immer wenn du denkst es geht nicht mehr - kommt von irgendwo ein Lichtlein her .......

  • Hallo Wichtel08101!
    Glücklicherweise hast du Freunde und Profis die dir zur Seite stehen.
    Ünd vielleicht verhindern sie auch mit das du den großten Fehler deines
    Lebens machst, wenn du wieder mit ihm zusammen kännst.
    Und das würdest du bitter bereuen.Glaube es mir!!!!!
    Ich bin hart geworden, weil ich sonst mit all meiner Lebensgeschichte nicht klar kommen würde. Denn ich habe keine Trennung geschafft, bin wieder mit ihm zusammen gekommen. Trotz das ich gewußt habe was
    kommen würde.
    Mein Mann ist die Liebe meines Lebens.
    Ich bereue den Tag an dem wir uns kennengelernt haben.
    Das war vor 30 Jahren!
    Und was habe ich alles erlebt in den Jahren, aber ich glaube das ahnst
    du schon.
    Lass ihn los .
    Und du wirst jemanden kennen lernen, der nicht trinkt. Und der dich unterstüzt und dich so behandelst wie du es verdienst.
    Davon bin ich überzeugt.
    Und erst jetzt , nach all den Jahren, fasse ich wieder Mut zur Trennung,
    denn er trinkt sich zu Tode, Gelbe Augen und zigfache erhöhte Leberwerte
    und er trinkt doch weiter. Denn das ertrage ich nicht mehr, das mit ansehen zu müßen.
    Verstehst du jetzt warum ich so hart geworden bin?

    LG
    Mohn

  • Hallo Wichtel,


    Zitat

    ich muss so offen sein, bin am Rand meiner Möglichkeiten. Ja, es war ein Schock, ich bin nach 7 Monaten immer noch wie paralysiert. Ich habe geglaubt er geht und merkt was er mit mir verloren hat, dass ich ihm wichtig bin und wieder kommt. Stattdessen ist er jetzt mit einer Frau zusammen, über die er vor noch nicht einmal einem Jahr sehr sehr hässliche Worte sagte. Es hat mich zutiefst erschüttert, dass er seine Wertvorstellungen so einfach über Bord kippte.


    Und welche Wertevorstellung hast Du über Dich ? Du bist erschüttert, weil er Dich einfach ausgetauscht hat. Hat er Dir vielleicht Deine "Macht" genommen, weil nicht sein kann, was nicht sein darf ? Weil Du das nicht willst ?

    Zitat

    Wir hatten fast immer die gleiche Ansicht, daher kam es äußerst selten zu Meinungsverschiedenheiten oder Streiten. Obwohl, wenn ich mir gegenüber ehrlich bin, habe ich mich auch öfter zurückgenommen und nichts gesagt. Bei jedem Streit hatte ich Angst, dass er mich verlässt.

    Deine Postings klingen eher so, als wenn er immer eine Meinung hatte und Du hast sie übernommen, damit es keinen Streit und keine Meinungsverschiedenheiten gibt. Ganz ehrlich, das sind keine Gemeinsamkeiten, Du bist ihm hörig und magst nicht daran arbeiten, aus diesem Hörigkeitsgefühl rauszufinden !

    Zitat

    Unsere Wertvorstellungen und Ziele waren sehr identisch. Er ist der Mann mit dem ich gerne alt werden möchte. Lange haben wir nach einem Ort gesucht, an dem wir beide glücklich werden können und als wir ihn gefunden hatten und (fast) fertig waren ist er weggelaufen. Vor mir, vor sich selber, vor seinen Problemen?

    Möchtest Du wirklich mit einem Mann alt werden, dessen Alkoholkonsum sich im Laufe der Jahre weiterhin steigern wird, wenn er wie bisher weitermacht und nicht aufhört zu trinken :shock: Möchtest Du ihn hegen und pflegen, wenn die Hirnzellen alle versoffen sind ? Verstehst Du das unter gleichen Wertevorstellungen und Ziele ?

    Zitat

    Auch ich bin mir sehr sicher, dass die Veränderung in seinem Verhalten mit Alkohol zu tun hat. Das könnte sich aber bei Abstinenz zurückbilden, darum wünsche ich mir nichts mehr, als dass er seine Problematik erkennt und wieder nach Hause kommt.

    Du bist Dir sicher ? Das könnte ? Und wenn nicht ? Wenn man aus der Sucht aus eigenen Stücken wieder rausfindet ist man nicht mehr einfach mal eben so wie vorher. Das ist Traumdenken ! Da muss er hart an sich arbeiten, da muss er sich auf sich selbst konzentrieren und wieder wirst Du das Gefühl haben, dabei auf der Strecke zu bleiben !

    Zitat

    Natürlich habe ich habe an der Situation auch meinen Anteil und ständige Zweifel zermürben mich, ist es richtig, dass ich so konsequent bin, ist es wirklich der Alkohol? Soll ich ihn anrufen, soll ich ihm schreiben, was kann ich nur tun?

    Wo genau liegt Dein Anteil daran ? Ein wenig aufmüpfig zu werden, weil er trinkt ? Was noch ? Hast Du ihm die Flaschen an den Hals gesetzt und ihn gezwungen zu trinken ?
    Wichtel, Aufwachen ! Es geht hier um Dich. Du hast Dich da in etwas verannt und reingesteigert, was gar keinen Bestand haben kann - so wie es jetzt ist.

    Zitat


    Trotz Psychotherapie, Gesprächen bei Sucht- und Lebensberatung und "meiner" Angehörigengruppe vom Kreuzbund schaffe ich es nicht ihn gehen zu lassen, denke nur an die schönen Zeiten, die unschönen verdränge ich, ich bin so hilflos, durcheinander und todunglücklich.

    All diese Menschen können Dir nicht helfen, wenn Du Dir nicht helfen lassen möchtest ! Das ist wie bei dem Alkoholiker, nimmt er die Hilfe nicht an und setzt sie um, säuft er weiter.

    Vielleicht solltest Du Dein Konzept mal bewusst verändern. Mach eine Liste mit all den schönen Seiten und stell all die unschönen Situationen mal dagegen.

    Was bist Du Dir Wert ? Was möchtest Du in Zukunft noch so erleiden ? Magst Du das Gefühl der Erniedrigung und des Leides dann doch lieber, als glücklich und zufrieden zu leben ?

    Wenn Du tatsächlich aus Deinem Jammertal rausfinden willst, dann fang endlich an für Dich zu sorgen ! Verabschiede Dich von den "Gedenkstunden" an ihn. Er säuft, er hat eine andere Frau um sich - Du brauchst Dich gedanklich also nicht um ihn sorgen ! Er hat sich versorgt.

    Wenn Du es wirklich willst, wirst Du es schaffen Dich auch gedanklich von ihm loszulösen. Aber dafür musst Du etwas tun und nicht ständig all die Leute vor den Kopf stossen, die Dir Wege aufzeigen, die Dir Hilfe anbieten und schlussendlich sehen müssen, dass Du gar nicht gewillst bist etwas an Deiner Situation zu ändern !

    Grüßle
    Diandra

    Mögen alle meine Fehler sich auf ihre Plätze begeben und möglichst wenig Lärm dabei machen.

    Überwältigend was geschehen kann,
    wenn sich die Fingerspitzen zweier Menschen
    ganz leicht berühren,
    am richtigen Ort
    und zur rechten Zeit!

  • Hallo Diandra,

    ich finde, wir haben nicht das Recht mit Wichtel zu hart umzugehen.
    Sicher liegt es nur an ihr, etwas zu ändern. Aber dafür ist sie hier und kann sich Anregungen holen, muss auch Kritik ertragen lernen.

    Aber jede Umstellung braucht seine Zeit.

    Wie Du schon schreibst, es ist wie beim Alkoholiker. Sie muss die Trennung, das Loslösen von ihrem Partner selbst wollen und auch verantworten. Mit Druck erreicht man meist nur das Gegenteil.

    Wichtel hat einen ganz wichtigen Schritt getan. Sie hat die Trennung vollzogen und sich seitdem nicht mehr bei Ihrem Partner gemeldet. Das kostet viel Selbstüberwindung und Kraft. Dass sie inzwischen voller Zweifel ist, kann ich gut verstehen.

    Diandra, Du hast diesen Weg vermutlich schon geschafft und lebst ein neues, anderes und glückliches Leben. Dazu kann ich Dir nur gratulieren. Soweit ist Wichtel noch nicht. Aber ich denke, Schritt für Schritt geht sie ihren Weg.
    Wir sollten sie dabei nur unterstützend begleiten. Alles andere muss sie ganz allein entscheiden und natürlich auch die Konsequenzen tragen.
    Es geht dem Alkoholiker wie dem Co.

    Hier spreche ich wieder aus meiner eigenen Erfahrung. Ich bin auch meinen eigenen Weg gegangen mit allen Konsequenzen. Aber ich bin noch rechtzeitig aufgewacht und habe die Richtung geändert. Aber es hätte auch anders sein können; meine Selbstzerstörung wäre dann vermutlich nicht mehr aufzuhalten gewesen.

    Ich empfinde es nicht so, dass Wichtel hier die Leute vor den Kopf stößt.
    Aber das ist meine persönliche Meinung.

    Sorry Diandra, war nicht bös gemeint. Ich spüre Deine Sorge und wie sehr Du Wichtel helfen möchtest. Aber helfen muss Sie sich in erster Linie selbst.
    Ach, warum kann man nicht einfach auf einen Knopf drücken und alle Probleme sind beseitigt !

    Liebe Grüße

  • Hallo Wichtel,
    bis vor kurzen habe ich noch genauso gedacht und gefühlt wie du.
    In den ersten Wochen nach der Trennung,hab ich nur über ihn nachgedacht,mir Sorgen um ihn gemacht,gehofft,dass er was einsieht,usw.
    Was ich nicht mehr gemacht habe,in den 2 oder 3 Begegnungen,die wir hatten,war zu betteln und vor ihm auf den Knien zu rutschen.
    Das war der erste Schritt.
    Ich bin zwar danach zusammengebrochen,weil ich dachte,es zerreißt mir das Herz,aber das war egal.
    Er ist sowas von wütend geworden,als ich Widerworte gegeben habe,das war schon erschreckend.
    Mittlerweile weiß ich,dass ich ihn nicht mehr will....aber ich habe noch so viel Enttäuschung und Verletztheit und Wut in mir.
    Aber ich habe ihm nichts mehr zu sagen.
    Es gibt immer noch Tage,an denen ich mich schuldig fühle,dann scheint in meinem Hirnwas nicht zu stimmen.
    Dann fallen mir die schrecklichen Sachen einfach nicht mehr ein,die mich immer kaputter gemacht haben.
    Und die ich alle freiwillig ertragen habe.
    Wahrscheinlich ist es gut,dass mein Rücken durch den Wirbelsäulenbruch immer noch jeden Tag wehtut....da fällt es mir doch irgendwann wieder ein.
    Die negativen Gefühle ihm gegenüber sind für mich auch ein Schritt zu mir,weil ich bis vor kurzem in ihm den Heiligen gesehen habe und mich für alles verantwortlich gefühlt habe.
    Meine erste Therapie hat nicht soviel geholfen,weil ich selbst da immer behauptet habe,es gäbe keine Probleme mit meinem Mann.
    Ich will aber nicht in dem Alten steckenbleiben,obwohl es manchmal wie ein Sog zu sein scheint.....
    Also versuch ich mein wieder erwachres Lebensgefühl zu pflegen und mir die Negativausflüge in mein altes Denken nicht allzu übel zu nehmen.
    Ich werde versuchen,das alles bald in der geschlossenen Abteilung hier aufzuschreiben,dann gibt es dafür einen bestimmten Raum.
    LG
    Susanni
    Bei uns gab es auch keinen richtigen Abschluss.....auch ganz grauenhaft für mich.

  • Hallo Antilope,

    ich glaube nicht, dass ich hart bin oder hart mit anderen umgehe. Mir geht es eher darum zu versuchen, einfach mal die Fakten klar und ohne Emotionen aufzuzeigen.

    Ich habe mich wohl etwas unklar ausgedrückt. Natürlich hat hier Wichtel niemanden vor den Kopf gestossen. Mein Satz bezog sich mehr darauf, dass Wichtel ja schon einige Zeit mit einem Therapeuten, Sucht- und Lebensberatung und einer Angehörigengruppe arbeitet.

    Es stimmt, ich habe das alles hinter mir gelassen. Mir geht es gut und jeder Tag der da kommt, ist ein guter Tag und wird von mir so gelebt, wie ich es will. Ich müsste hier auch nichts mehr schreiben, denn es ist nicht meins. Aber die Gemeinschaft hier hat mir geholfen aus meinem Jammertal zu kommen - eben auch z. T. mit harten Fakten und Worten, welche ich so nicht lesen wollte. Irgendwann später hatten all diese Worte einen anderen Sinn - erst dann habe ich sie verstanden. Und da klangen sie auch nicht mehr hart.

    Es kommt eben immer darauf an, was man annimmt, was man daraus macht und was man erst einmal ignoriert. Daraus entsteht der eigene Weg - und wer lieber Sackgassen, Umwege und Stolpersteine auskundschaften will, der wird sich nicht davon abhalten lassen. Jeder kreiert seinen eigenen Weg.

    Grüßle
    Diandra

    Mögen alle meine Fehler sich auf ihre Plätze begeben und möglichst wenig Lärm dabei machen.

    Überwältigend was geschehen kann,
    wenn sich die Fingerspitzen zweier Menschen
    ganz leicht berühren,
    am richtigen Ort
    und zur rechten Zeit!

  • Hallo Wichtel,

    ich möchte Dir nur sagen, dass ich sehr gut nachvollziehen kann, was Du zur Zeit durchlebst. Vielleicht tröstet es dich, dass es mir und anderen Menschen gerade jetzt genau in diesem Moment so ergeht wie Dir.
    Ich habe mich vor drei Wochen von meinem Partner getrennt, in der Überzeugung das Richtige zu tun. Mein Kopf sagt mir, dass es die richtige Entscheidung war, mein Gefühl geht seinen eigenen Weg. Ich muss beides erst in Einklang bringen und das ist ein langer beschwerlicher Weg. Wir sind auch krank Wichtel, wir trinken zwar nicht, aber unsere Seele hat großen Schaden genommen. Wir sind so mit unseren Partnern, Ex-Partnern beschäftigt, dass wir unsere Bedürfnisse und Wertvorstellungen denen unseres Partners angepasst haben. Ich habe mich manchesmal in dieser Partnerschaft erniedrigt und mich so unglaublich schlecht dabei gefühlt, Hauptsache er ist bei mir geblieben, so als hätte ich ohne diesen ganzen Stress und ohne diese Seelenqualen nicht leben können. Es wurde aber zu meinem Lebensinhalt. Ich fühlte mich nur lebendig wenn ich ihm helfen konnte und habe mich dabei selbst vergessen. Ich möchte heute noch helfen und es ist ein Kraftaufwand mich davon fernzuhalten, es sind fast körperliche Schmerzen. Und warum? Ich vermute ich habe mich vergessen. Ich weiß manchesmal nichts mehr mit mir anzufangen, mit dieser neuen Freiheit, fühle mich leer und nicht gebraucht. Und jetzt hat man Zeit zum Nachdenken und die Gedanken die kommen muss man ebenfalls aushalten.
    Noch was. Ich bin gegangen, weil ich nicht noch meinen letzten Rest Stolz verlieren wollte, dann wäre ich mir gar nichts mehr Wert gewesen. Mein Stolz hält mich ein Stück weit am Leben.
    Sei nciht so traurig, Wichtel und lass dich von deinem Kummer nicht auffressen, er hat es einfach nicht verdient.
    LG bluevelvet

  • Hallo,

    ich habe den ganzen Tag nur mitgelesen. Die Worte von Diandra waren schon sehr hart. Meine Freundin ist ähnlich. Leider hat sie furchtbares erleben müssen, ihr alkoholkranker Mann hat sich vor rund 20 Jahren das Leben genommen, ohne einen Abschied, ohne Worte, ohne einen Brief. Sie kennt meine Situation aus eigener Erfahrung, auch kennt sie meinen ehemaligen LGF persönlich. Knallhart haut sie mir Worte um die Ohren und ich muss dann sehen wie ich damit klar komme und ich komme oft nicht klar. Manchmal habe ich schon Angst mit ihr zu sprechen, was jetzt wieder kommt. Aber sie meint es nur gut mit mir, nur ist es manchmal sehr schwer ihr zu folgen.

    Mein ehemaliger LGF hat seinerzeit auch insistiert, dass die Freundschaft zu ihr auseinandergelaufen ist. Im November habe ich sie in meiner Not angerufen und sie war sofort da.

    Ich habe Diandras Thread gelesen. Sie war erst auch voller Hoffnung, dass ihr Partner die Problematik begreift und mußte letztlich feststellen, dass dem nicht so war. Eine Enttäuschung die einen sicherlich aus Selbstschutz hart gemacht hat.

    Das letzte was ich möchte ist es irgendjemanden vor den Kopf stoßen, weder hier im Forum noch im realen Leben. Sollte es doch so sein, bitte ich wirklich um Entschuldigung.

    Ich habe schon viele Sachen versucht, auch eine positiv/negativ Liste. Natürlich haben die negativen Dinge überwogen.

    @ Mohn
    Ich habe meinem ehemaligen LGF im Oktober in einem Brief geschrieben „Ich werde nicht dabei sein, wenn du dich mit Alkohol, Panikattacken, Depressionen ….... zugrunde richtest.“ „Mir geht es im Moment sehr schlecht, aber es wird mir besser gehen, irgendwann weil ich tue etwas während es mit dir immer weiter Bergab gehen wird.“

    So schwer es mir fällt, ich habe mir fest vorgenommen keinen Kontakt aufzunehmen. Doch manchmal ist ein großer (Sucht)Druck da unbedingt mit ihm Kontakt aufnehmen zu müssen und dann renne ich ziel- und planlos durch die Wohnung. Nicht sicher was ich jetzt tun soll. Aber ich weiß, keinen Kontakt aufnehmen.

    Danke für deine lieben Worte.

    Diandra
    Ich hatte meine Wertvorstellungen und Ziele lange bevor ich ihn kennenlernte. Ich hatte auch immer meine eigene Meinung (denn sonst wäre es nicht zu diesem Eklat wegen seines superfaulen heuchlerischen Sohnes gekommen). Und diese habe ich immer behalten und danach gelebt.

    Es hat mich zwar erst sehr getroffen, als ich hörte, dass er eine neue „Flamme“ hat. Doch als ich erfuhr, wer es denn nun war, da war ich ehrlich erschüttert. Denn diese „Dame“ passt überhaupt zu seinen Wertvorstellungen. Seine Worte: Es gibt Frauen zum heiraten und es gibt Frauen für sonstiges. Diese „Dame“ (kenne sie seit Jahren persönlich) gehört wahrlich nicht zur ersten Kategorie.

    Zitat:
    Hat er Dir vielleicht Deine "Macht" genommen, weil nicht sein kann, was nicht sein darf ? Weil Du das nicht willst ?

    Das verstehe ich nicht?

    Ist nicht jeder Co in gewisser Weise auch hörig? Denn sonst wäre er ja nicht in diese Situation gekommen.

    Ich möchte nicht mit einem nassen Alkoholiker alt werden (siehe bitte weiter oben).

    Natürlich ist das Traumdenken, aber hattest du dieses nicht auch bevor du unsanft und heftig auf den Boden der Tatsachen geholt wurdest?

    Mein Anteil liegt darin, dass ich meine Augen verschlossen habe. In einer „heilen“ Welt leben wollte. Einen Mann der mich liebt, einen Mann den ich liebe, ein partnerschaftliches Miteinander, eine Beziehung auf Augenhöhe, dass einer für den anderen da ist, ein gemütliches Zuhause, einen guten Job. Kinder, die ich gerne gehabt hätte, doch das Thema hatte sich ja mittlerweile auf natürliche Weise erledigt.


    Zitat
    Du hast Dich da in etwas verannt und reingesteigert, was gar keinen Bestand haben kann - so wie es jetzt ist.

    Du hast Recht, ja habe ich. … so wie es jetzt ist – meine Hoffnung war und ist, dass er die Problematik für sich erkennt und handelt.

    Das ist mein Problem, ich muss für mich einsehen, dass er die Situation nicht ändern will. Das macht mir zu schaffen und auch, bewerte ich das Thema Alkohol zu hoch? Ich sorge mich nicht um ihn, das habe ich längst abgelegt. Doch tue ich ihm unrecht? Sehe ich ein Problem wo gar keines ist?

    Antilope

    Zitat
    Mit Druck erreicht man meist nur das Gegenteil.

    Wie oben schon geschrieben, meine Freundin versucht es auch mit Druck. Das bringt mich völlig durcheinander und ich klammere nur noch mehr.

    Zitat
    Das kostet viel Selbstüberwindung und Kraft.

    Es ist fast keine Kraft mehr vorhanden. Deswegen bin ich hier. Ich suche Kraft, Hilfe und Unterstützung.

    Zitat
    Ach, warum kann man nicht einfach auf einen Knopf drücken und alle Probleme sind beseitigt !

    Ja, diesen Knopf suche ich schon lange.

    Danke für deine lieben Worte.

    @Susanni

    Dir auch danke für deinen lieben Worte. Ich wünsche dir von Herzen, dass deine Rückenprobleme bald besser werden.

    bluevelvet
    Danke für deine lieben und einfühlsamen Worte. Ja in gewisser Weise tröstet es, dass es noch mehr Menschen gibt die große Probleme haben und gleichzeitig erschreckt es mich. Ich habe mir niemals vorstellen können und wollen, was Alkohol mit einem Menschen anrichten kann.

    Zitat
    Ich muss beides erst in Einklang bringen und das ist ein langer beschwerlicher Weg

    Ja, genau so geht es mir. Der Kopf weiß es, dass Herz spielt nicht mit.

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    dass wir unsere Bedürfnisse und Wertvorstellungen denen unseres Partners angepasst haben

    Die Bedürfnisse ja, die habe ich angepasst.

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    Ich weiß manchesmal nichts mehr mit mir anzufangen, mit dieser neuen Freiheit, fühle mich leer und nicht gebraucht. Und jetzt hat man Zeit zum Nachdenken und die Gedanken die kommen muss man ebenfalls aushalten.

    Ja, und das ist nicht einfach. Tränen über Tränen. Soviel habe ich nicht einmal bei der Trennung von meinem Mann (notorischer Fremdgänger) geheult, und das war schon nicht wenig.

    Zitat
    Ich bin gegangen, weil ich nicht noch meinen letzten Rest Stolz verlieren wollte, dann wäre ich mir gar nichts mehr Wert gewesen.

    Ich konnte nicht gehen, die Wohnung gehört mir. Doch ich denke, er hat gespürt, dass ich nicht länger mit mir so umgehen lasse und ist geflüchtet. „Ich habe ja keine Küche mehr, die ist ja verkauft.“ „Und wenn ich nur mit einer Matratze einziehe, ich ziehe nächstes Wochenende um“ ((hat aber noch über eine Woche gedauert) „Ich fange ja nur mit einem kleinen Kühlschrank wieder an.“ „Ich kann nicht alle Möbel unterbringen.“ „Die Möbel müssen alle hier raus.“ „Ja, dann muss ich den Rest wohl verschrotten.“ Es war schrecklich an diesem 08.11.09.

    Das war auch wohl eine völlig neue Erfahrung für ihn. Er kannte auch nur mein Verhaltensmuster, die kommt schon wieder angekrochen. Ist sie aber nicht, zu viele Menschen die mir den Rücken gestützt haben, die mich davon abgehalten haben.

    Ich bemühe mich, mich nicht unterkriegen zu lassen.

    Mohn , Antilope, Susanni

    Es hat mir sehr gut getan, was ihr geschrieben habt. Ich werde weiter versuchen, mich daran zu halten. Mich ablenken, mich beschäftigen und in mir abarbeiten was sich immer wieder zusammenballt.

    Mit eurer Hilfe und dem Forum werde ich sicherlich irgendwann mein „Jammertal“ verlassen können.

    Nochmals Danke und angenehmes Flohbeissen.

    LG
    Maria

    Immer wenn du denkst es geht nicht mehr - kommt von irgendwo ein Lichtlein her .......

  • Hallo Maria, oder passt Wichtel besser zu Dir ?
    Ich habe mich jedenfalls schon an diesen Namen gewöhnt.

    danke für Deine Worte. Ich denke, im Grund genommen kann Dich jeder verstehen und Deine Zerrissenheit fühlen. Deine Offenheit und Ehrlichkeit überrascht mich immer wieder.

    Ich habe auch so eine Freundin. Sie ist seit langem trockene Alkoholikerin. Ich lernte sie damals in der SHG kennen, also schon vor fast 30 Jahren. Da war sie noch Co-Alkoholikerin, wie ich auch. Es war ihr und auch mir damals nicht bewusst, dass sie selbst ein Alkoholproblem hatte. Als sie sich mir dann offenbarte, bin ich aus allen Wolken gefallen.

    Diese Gemeinsamkeit in der SHG hat uns immer sehr stark verbunden.
    Sie sagt mir auch knallhart Dinge, die ich manchmal lieber nicht hören möchte. Aber in meinem Innern weiß ich, dass sie mir nur helfen will.

    Sie hatte meinen Freund auch ziemlich schnell durchschaut und mir das auch ohne wenn und aber mitgeteilt. Meinen Freund selbst hat sie nie darauf angesprochen, obwohl ich mir das oft gewünscht habe.
    Wenn wir zusammen waren, hatte ich immer das Gefühl, sie beobachtet ihn sehr genau. Das hat mich dann sehr unsicher gemacht, ja teilweise sogar Schuldgefühle ausgelöst.
    Sie hat übrigens einen ganz lieben Mann, der ihr zuliebe keinen Alkohol trinkt.

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