Beiträge von elke1961

    Liebe "flieste"
    nächste Woche Dienstag habe ich ein Vorgespräch in der Tagesklinik. Wenn die mich "nehmen", bin ich dankbar, weil ein Termin für eine ambulante Psychotherapie mir zu lange dauert.
    Heute nacht habe ich mal wieder nicht geschlafen. Er stand dann nachts auf und wir redeten über den Abstand. Es ist schon ein kleines Entgegenkommen zu bemerken, aber solange ich noch nichts habe, bin ich mißtrauisch.
    Dann habe ich mit der Bank telefoniert. Morgen setze ich ein Schreiben auf, dass die Kreditabbuchung dann von seinem Konto geht. Wenn er das dann unterschreibt, bin ich wieder ein Stück weiter.
    Mit der Wohnungssuche gestaltet es sich schwierig. 2- 3 x mal habe ich etwas gefunden, aber als die hörten, dass ich zwei Hunde habe, hatte es sich schon erledigt.
    Ich habe die Möglichkeit mir morgen ein kleines Häuschen anzusehen, aber es ist fast 35 km weg und etwa 150,- Euro über mein Limit. Wenn es aber genau das ist , was ich suche, muss ich halt schauen, ob ich mir nicht noch einen kleinen Nebenjob suche.
    Meine Tochter ist jetzt auch auch Jobsuche, damit sie ihre Schule selber bezahlen kann und nicht abrechen muss.
    Das Haus wird immer unfreundlicher, weil die ganze Deko eingepackt ist und ich nur das Nötigste mache.

    Ich fühle mich schlapp, aber meistens klar. Nur bestimmte Situationen ziehen mich immer wieder runter. Aber die erlebt ihr ja auch.
    Mein Leben ist eben aus den Fugen geraten und es wieder auf eine Linie zu bringen ist für mich schwierig. Es ist eine unbekannte Strecke und ich mache mir Sorgen. Ich habe Angst. Nicht vor dem Alleinesein sondern davor, dass ich z.B. nichts im Kühlschrank habe oder Schulden nicht bezahlen kann. Es sind existenzielle Ängste.
    Wenn ich weg bin, kriege ich nichts mehr von dem mit, was er so treibt. Trotzdem bereitet es mir Magenschmerzen, wenn ich daran denke, dass er sich sofort nach eine Auszug jemanden anders hier rein holt. So ist er und war er schon in jeder Beziehung.
    Ich verspreche, an mir zu areiten und auch mal auszugehen- auch wenn es mir nicht leicht fällt.

    Liebe Grüße
    Elke

    Liebe Zimt,
    jeder Mensch hat seine Grenzen.
    Die einen müssen nur einmal enttäuscht werden und geben ihrem Gegenüber keine Chance mehr. Andere vergeben tausende von Chancen. Es liegt nicht an uns, sondern an denjenigen, der die Chance geboten bekommt.
    Wenn dein Partner diese Chance ergreift, es ernsthaft durchhält, liegt es erst später an euch beiden, eine neue Vertrauensbasis zu schaffen. Dann bist du auch gefragt, um an der Beziehung zu arbeiten.
    Jetzt im Moment ist nur er alleine derjenige, der den Willen zeigen muss.
    Du aber entscheidest alleine für dich, wann der Punkt gekommen ist, an dem du ihm keine Chance mehr gibst.

    Ich wünsche dir, dass du den richtigen Zeitpunkt erkennst.
    Liebe Grüße Elke

    Liebe Zimt,
    du hast recht mit dem, was du schreibst. Und ich muss ehrlich sagen, dass ich es mir am Anfang sogar gewünscht hatte, das er wieder rückfällig wird. Nur weil ich ihn wieder haben wollte.
    Er ist mir nicht egal, aber die Einsicht, dass ich nicht mehr mit ihm leben kann, ist da. Es gibt für mich nach diesen 5 Wochen nichts mehr, dass mich diese Verletzungen vergessen lassen könnte .

    Liebe Martha,
    Seine Kühle ist ja nicht nur eine Art Distanz, sondern oft direkte Bosheit und Gehässigkeit. Gestern meinte er noch, dass wir ja nichts mehr miteinander zu tun haben. Heute machte meine Tochter nur für uns etwas zu essen, da beschwerte er sich, dass man ja nicht an ihn denken würde. Als ich ihm dann seinen Spruch von gestern aufs Butterbrot schmierte, meinte er grinsend: Ja, ist ja auch so.
    Dann erinnerte ich ihn daran, dass wir eigendlich etwas abklären wollten. Er wich dem Gespräch aus. Ich glaube, dass er darauf wartet, dass ich ohne finanziellen Ausgleich gehe. Irgendwas geht da in seinem Kopf vor, aber es ist nichts Gutes- soweit kenne ich ihn schon.

    Liebe Zimt, wir gehen uns aus dem Weg. ich schlafe auf der Couch und nur, wenn er Nachtschicht hat, im Bett. Aber dann sitze ich in der Küche und er bekommt ein Gespräch übers Handy von einer Frau und setzt sich neben mich und turtelt rum. Ich gehe oft in solchen Situationen aus dem Raum und jedes Mal merke ich, dass er immer weniger Rücksicht nimmt. Es scheint, als ob es ihm gut dabei geht. Und sobald ich mich versuche zu distanzieren, meine Gefühle zu unterdrücken und ihm aus dem Weg gehe, setzt er noch einen drauf. Er kommt dann mit seiner AfterShave Fahne und fragt, ob das neue Hemd gut aussieht und er jetzt aus geht.

    Ist das nicht bösartig? Soweit muss doch jeder Mensch denken können, dass es verletzend ist. Er sieht es und ich sage ihm, dass es mir schlecht geht und er mich damit verletzt. Das ist kein "er weiß nicht, was er tut." Er weiß es ganz genau und macht es bewusst. Gerade, weil er in den letzten Tagen gesehen hat, wie fertig mich das macht. Ich habe meine Gefühle ja nicht verborgen.

    Irgendwann lief mal die Tage ein Film mit einem Alkoholiker. er setzt mich dazu und wir unterhielten uns darüber. Es war angenehm (keine Angst- es war nur mal schön, nicht immer unter Strom in seiner Nähe zu stehen). Ich fragte ihn was, er sprach über seine Alkzeit und irgendwann machte er eine Äußerung zu einer damaligen Situation, die ich anders wahrgenommen hatte. Als ich erklären wollte, wie es abgelaufen war (es war eine Situation in der er volltrunken war), ging er schon wieder in die Luft.

    Es ist wieder seine typische Verhaltensform: Ich darf nicht gegen ihn sprechen oder korrigieren oder kritisieren.
    Mit so einem Mann kann ich nicht mehr leben. Es wird auch niemals eine Freundschaft werden, da er keine Achtung und Respekt vor mir hat. (Bin durch meine Tochter darauf gekommen)

    Da meine Tochter heute ins Internet wollte, erklärte ich ihr, warum ich einen neuen Sicherheitsschlüssel habe. Ich hatte ein schlechtes Gewissen dabei. Aber ich wollte, dass sie versteht, warum ich das getan habe und das mich sein Verhalten mit der Suche nach einer anderen Frau verletzt. Und meine Kleine sagte nur: Soviel Respekt hast du mindestens verdient, dass er damit wartet, is wir ausgezogen sind. (Mein kleiner Goldschatz)

    Und das ist es, was mich von dir, Martha, unterscheidet. Ich habe es soweit kommen lassen, dass er keine Achtung mehr vor mir hat. Diese werde ich- egal, was ich tue- auch nie wieder von ihm erhalten. Deshalb wird auch keine Freundschaft möglich sein. Es gibt durchaus Menschen, die anderen weh tun wollen. Ich habe schon lange das Gefühl, als wenn es so eine Art "Rachefeldzug" gegen mich wäre. Er äußerte mal, als ich ihn fragte, warum er so mit mir umgeht, dass ich ihn ja vorher so schlecht behandelt hätte. jetzt wüsste ich mal, wie es einem so geht.

    Und dann kommen wieder so Schuldgefühle in mir hoch und ich denke nach, ob er nicht vielleicht Recht habe. Innerlich bäumt sich dann etwas in mir auf, was mir sagt: Es ist doch ein Unterschied, ob ich sage "Zieh mal deine Matschschuhe aus" oder er sagt "Mich kotzt hier alles an, du bist zu blöd....Ist doch normal, dass ich eine Frau für S.. brauche, wir haben ja nichts mehr miteinander zu tun.

    Ich bin der Meinung, entweder heckt er etwas aus (Räumungsklage oder so) oder er will mich mürbe machen. Auf jeden Fall wird er mir nicht entgegenkommen, weil er nicht in der Lage ist, jemanden Recht zu geben.

    Nun ja- ich hatte heute verpasst, bei der Bank anzurufen. Aber ich will auf jeden Fall noch in dieser Woche mir rechtliche Informationen einholen. Es wird Zeit!!! ich halte nicht mehr lange durch. Ich will im Sommer raus sein.

    Liebe Grüße
    Elke

    Hallo Miri
    ich kann deine Gefühle nachempfinden, da es mir ähnlich geht.
    Auch ich kenne diesen Hass und diese Aggressionen in Form von schlimmsten, verbalen Attaken (zu dumm, zu blöd..... und so weiter).
    Auch habe ich mich für unser Haus verschuldet, was er behalten kann, weil es auf seinen Namen läuft (sind nicht verheiratet).
    Und dann die Sucht nach S... ist typisch.

    Ich habe daraus gelernt, dass es unseren Partner immer gut sind, wenn wir unten sind. das erklärt wohl die sadistischen Züge. Nur sind wir leider keine Masochisten.

    Auch kenne ich das Suchen nach Liebschaften während unserer Beziehung, zunächst heimlich und dann sogar noch nicht mal versteckt.

    UND. es hat sich nicht geändert, wo er jetzt trocken ist!!!!!!!!

    Und weißt du, was mir das alles sagt? Wir werden NICHT geliebt. Wir werden NICHT respektiert.
    Dieses ist eine schmerzhafte Erkenntnis und immer wieder suche ich Situationen, um diese zu widerlegen.

    Aber der Gesamtüberblick spricht für sich: Diese Männer tun uns NICHT gut! Und wir werden bis zum Ende unseren Lebens leiden, wenn wir uns jetzt nicht trennen.

    Ich wünsche dir alles Liebe

    Elke

    Liebe Sandy,
    glaube mir: Es gibt einen Rückfall.
    Meiner hatte dann zunächst heimlich getrunken.

    Nutze deine emotionale Distanz jetzt. Wenn du nicht jetzt ernst machst , verstrickst du dich immer weiter und kommst später nur noch schwerer von ihm weg.

    Die Co Abhängigkeit verläuft sehr leise und schleichend. Und dieses "immer wieder eine Chance geben" ist dafür typisch.
    Es wird schwer sein, mit ihm alles zu klären, weil er ja nicht will, dass du gehst. Deshalb wird er dir Versprechungen machen, die er nicht einhalten KANN.

    Du kannst später, wenn es dann noch Liebe gibt, immer wieder zurückkehren. Aber das wird nicht so bald sein.

    Wenn du eine eigene Wohnung hast, kannst du sich abgrenzen, wenn er dich wieder enttäuscht. Das kannst du zu Hause nicht.

    Und das mit der Kontrolle- einkaufen ohne ihn, Alk wegschütten- hast du sicherlich gemerkt, bewirkt garnichts. Also hilft ihm das auch nicht dabei, trocken zu werden. Er wird mit dir oder ohne dich weitertrinken. Du hast keinen Einfluss darauf. Deshalb ist es wichtig für dich, dir selbst zu helfen und deinem Glück eine Chance zu geben.
    Es gibt im Moment kein gemeinsames Glück.

    Ich hoffe, du schaffst es.

    Liebe Grüße
    Elke

    Hallo Manfred,

    reden wir uns denn den Alkohol -ähhm ich meine : MANN- schön?
    Wenn in der LZT darüber geredet wurde, wurde nicht darüber gesprochen, was er einem antut, wie sehr er schadet und wieviel man verpasst hat, dadurch, dass man ihn konsumiert hat? Und in welchen Situationen es besonders schwer ist, ihm zu widerstehen?
    Oder wird das außen vorgelassen und man spricht nur von Lebensgestaltung ohne Alkohol?

    Ich glaube, es ist bei uns ähnlich. Wir sprechen über die Situationen, die es uns schwierig machen aus der Sucht rauszukommen. Und ich glaube, es wird nirgendwo mehr auf die Alkabhängigen geschimpft als hier.
    Eigendlich wollten wir ja gar nicht von dem Menschen (vgl. Alkohol) loskommen, sondern dass der Mensch etwas ändert. Bei uns etwas zu verändern bedeutet fast immer eine emotionale oder räumliche Trennung vom Partner.
    Ähnlich als wenn ein Alkoholier sagen würde: Ich habe ein helles Bier und es schmeckt mir nicht, deshalb wäre es besser, wenn es ein dunkles wird. Es fehlt bei uns Coabhängigen oft die Einsicht, die Klarheit, die Entscheidungskraft, dass man aufhören sollte, zu "trinken".

    Aber du hast Recht, wenn du sagst, solange man überhaupt noch über das eine oder andere Thema spricht, beschäftigt man sich noch stark damit und die Gefahr, einen Rückfall zu haben, ist sehr groß.
    Man kann aber erst von Rückfallgefahr sprechen, wenn man "trocken" ist.

    Sind wir denn schon "trocken"??? Ich glaube, die meisten nicht. Und ich wage mal zu behaupten, dass ich nur ansatzweise gerade anfange zu begreifen, dass der Partner mir schadet und ich "trocken " werden muss, weil ich ein dunkles Bier nicht in helles verwandeln kann. Ich kann es nur ändern, wenn ich mir ein neues Getränk ( diesmal kein Alkohol, da ich sonst von der einen Abhängigkeit in die nächste Beziehungssucht rutsche) bestelle und das alte wegschütte oder erst mal meinen Durst nicht stille.
    Aber der Durst ist da: nach Nähe, Vertrauten, Zuneigung. Was wird bei einer LZT bei solchen Entzugserscheinungen gemacht??

    Gib uns mal ein paar Tips! Wird eine Gesprächstherapie oder Beschäftigungstherapie gemacht. Versuchen, darüer zu sprechen und zu verarbeiten oder sich durch Beschäftigung ablenken oder beides??


    Liebe Grüße
    Elke

    Danke, danke-

    irgendwie hat mich das ein wenig aus der Situation- "unten am Boden liegend" hochgeholt.
    Ich habe ihm natürlich nicht gesagt, dass ich es absichtlich getan habe, sondern nur gesagt, dass ich keine Ahnung habe, warum das Internet nicht bei ihm geht und ich es auch nicht für seine S.. Kontakte wiederherstellen würde.
    Wenn er mir eine Absicht unterstellen kann, könnte er ja wieder fies und gemein werden. Das bleibt jetzt mal mein Geheimnis. (konnte nie etwas für mich behalten- manchmal habe ich ihm auch Sachen gesagt, wo es für mich vorteilhafter gewesen wäre, es nicht zu sagen: z.B. dass er mich erst rausklagen müsste, damit hatte ich ihm ja einen Tip gegeben).

    Er hatte mir ja eigendlich zugesagt, dass wir heute über die Finanzen reden und hang dann nur vor dem Bildschirm. Meine Belange hatte er vergessen. Gut! Ich frage jetzt auch nicht mehr ständig nach. Aber dieses Chatten mit anderen Frauen hat mein Bedürfnis nach Klärung ja noch mehr nach hinten gerückt.

    Mir geht es besser, wenn ich weiß, dass er sich jetzt keine Ablenkung mehr dadurch suchen kann. Vielleicht beschäftigt er sich nun mal damit, wie sehr ich ihn doch durch meine Anwesenheit störe und versucht das jetzt mal mit mir zu klären.

    Oder er wird mal wieder ausgehen, um nicht mit dem Thema konfrontiert zu werden.
    Gestern abend hatte ich in meinem Festnetzanschluss eine unbekannte Telefonnummer und rief zurück. Das war ein Stadthotel hier in der Nähe. Er war ausgegangen: mit neuem Hemd, After Shave Fahne und frisch von der Sonnenbank. Na... wo lag denn mein verdacht?
    Ich wieder rumgeheult, ihn angerufen, Handy nur Mailbox, meine Klamotten um 00.00 Uhr nachts an und wollte schon hinfahren, um zu sehen, ob sein Auto da steht.
    Er rief aber irgendwann dann zurück. er hätte sein Handy nicht aus gehabt, kam dann kurz danach: Nö- er hätte kein Hotel gehabt!

    Ist wohl abgeblitzt, dachte ich mir, sonst wäre er ja nicht um kurz nach zwölf wieder da.

    Das Schlimme war ja für mich, das alles noch live mitzuerleben und es wird erst besser, wenn ich hier nicht mehr wohne. Es ist trotzdem unbegreiflich für mich, wie jemand seine Liebe oder Zuneigung oder was auch immer innerhalb von 2-3 Wochen komplett abstellen kann. So eiskalt jemanden zu behandeln und absichtlich zu verletzen. Dann noch zu meinen, er wäre im Recht. Unglaublich!

    Gut, es wird jetzt nicht mehr so einfach zu sein, mich zu verletzen, weil ich ihm eine Möglichkeit genommen habe. Und das war MEIN gutes Recht. Mich davor zu schützen.


    Alles Liebe

    Elke

    Boh- mann.
    Er schreibt jetzt schon E-mail Adressen von Frauen auf.
    Ich habe ihn deshalb angemacht.
    Er meinte, naund, wir beide haben doch nix mehr miteinander zu tun.
    Trotzdem bin ich verletzt. Ich wohne noch hier und es ist gerade erste ein paar Wochen her, dass wir Schluss haben.

    Ich ja nicht doof, ne! Habe ihn ja blöderweise trotz Trennung die Internetverbindung eingerichtet. Ganz kurz Passwort am Router geändert und er kommt nicht mehr rein (bezahle ich ja schließlich).
    Mein Internet das neue Passwort gegeben, mir ein Kennwort erstellt, dass er nicht an meinen PC kann. Jetzt steht er da und kann plötzlich wieder freundlich sein. Im Leben werde ich ihn das nicht mehr einrichten.

    Ich bin sauer, verletzt - aber habe einen Sieg davon getragen.

    LG
    Elke

    Liebe "Flieste"

    Zitat von Fliegender Stern

    Find ich grad nicht.Hab miese Laune heute....

    Weißnicht mal genau warum. Fühlmich einfach traurig und alleine.

    ich möchte mich auch mal wieder bei dir melden.
    Deine Gefühle kann ich nachvollziehen. Es war bei mir zwar nach zwei oder drei Wochen etwas besser, aber bei jeder Gelegenheit tauche ich wieder ab.
    Es wird auch noch ein Weilchen so weiter gehen, weil ich mich noch zu sehr isoliere.

    Ich habe mir vorgenommen, bald regelmäßig etwas zu unternehmen: Kino oder Essen gehen mit der Familie oder auch mal in die Kneipe. Aber wie lässt man alte, flüchtige Bekanntschaften wieder aufleben? Wie findet man Neue?

    Ich habe mir es vorgenommen, neue Leute kennenzulernen, da ich ja ein "neues Leben" beginne. Es gibt nur ein oder zwei "alte" Freunde, da ich blöderweise in seine Bekanntschaften eingeführt wurde und meine Freunde vernachlässigte und dann abgeschrieben habe.

    Was tust du? Gehst du aus, triffst du dich regelmäßig außerhalb deiner Wohnung? Ich denke, das es wichtg ist, auch mal woanders hinzugehen. Selbst wenn man sich zu Hause wohl fühlt, isoliert man sich. Dann ist das ein goldener Käfig!

    Ich hab gut Reden- ich weiß, weil ich es selbst kaum was tue.
    Aber vielleicht sollte man gegen das "Alleine sein" etwas tun. Das verführt viel zu viel über alles Nachzudenken. Und irgendwann muss mal genug sein. Ich merke dann, dass ich mich total darin reinsteigere: In meine Ängste, meine Trauer, meine Wut, meine Schmerzen. Will ich davon nicht loslassen? Ist das meine Sucht? Bin ich Masochistin?
    Es ist das vertraute Gefühl, welche wir die ganze Zeit mit unseren Männern hatten. Klar- mit dem Bewusstsein, dass sie uns nicht gut tun und es uns schlecht geht- aber vertrautes Leid.

    Versuche dich auch mal abzulenken und höre mal auf, nachzudenken. Du hast das Recht dazu. Ich weiß noch, als ich mal einen Streit hatte und mein Ex sagte, dass ich doch gar nicht wirklich traurig wäre. Er hatte mich mit Freunden lachen gesehen. Es war ein Moment des Abschaltens bei mir, des Nicht-Nachdenken.
    Damals hatte ich dann immer ein schlechtes Gewissen, wenn ich mich nach einem Streit nicht traurig präsentierte. Ich wollte ihm ja beweisen, dass er mir etwas bedeutet und dazu gehörte eben für ihn Trauer und Schmerz nach einem der vielen Streits.

    Ja- wann erlernen wir denn nun neue Verhaltensmuster und sind auch noch glücklich damit?
    Ich stelle dir jetzt eine Aufgabe, lieber fliegender Stern:

    1 x am Tag bleibst du für 5 Sekunden stehen, schaust dich um und lächelst (wenn es geht, kannst du auch laut lachen). Ich werde es jetzt auch machen. Ich lerne ein neues Muster und als ich das das erste Mal gemacht habe, musste ich wirklich lachen, weil ich mir sowas Albernes einfallen lasse. Beim zweiten Mal war es zwar aufgesetzt, aber ich spürte, wie die mir ungewohnte Mimik etwas Ruhe gab, mich bewusst atmen lies. Beim 3. Mal merkte ich, dass ich mich und meine Umgebung bewusster wahrnahm.
    Und ausserdem gibt das Lachfältchen, die jeder "neue" Mann später attraktiv finden wird.

    Also ab heute: Hausaufgabe!

    ich drück dich ganz doll


    Liebe Grüße an Sinnesstern ("Sinste") und Martha (kann man nicht abkürzen).

    Eure Elke

    Ihr Lieben,
    es geht mir sehr schlecht.
    Mein Ex hat mal wieder einen Koller gekriegt. Er meinte, dass er mir nicht die Hunde lässt. Anlass war, weil ich ihm nicht innerhalb von 15 Sekunden die Tür aufgemacht hatte. Er kam dann schon wutentbrannt rein, weil es etwas länger gedauert hatte. Mit dem Geld wäre alles lächerlich und ich komme nicht damit durch. Und ja- er würde eine Räumungsklage machen. Dann kam meine Tochter rein.
    Sie wohnt ja noch hier, kriegte den Streit und meine Verzweiflung mit. er ist dann zur Nachtschicht. Plötzlich hörte ich mitten in der Nacht mein Auro wegfahren. Es war meine Tochter. Kurze Zeit später kam meine Tochter wieder. Volltrunken torkelte sie rein und meinte, sie hätte mein Auto tanken gefahren. Ihre Augen waren verheult und dick angeschwollen. Ich bin fast zusammengebrochen, habe ihr Vorwürfe gemacht und gesagt, warum sie mir noch mehr Sorgen macht.
    Sie war selber am Ende, sagte, sie wolle hier nicht mehr wohnen, hält das nicht mehr aus.
    Sie tut mir so leid und ich habe keine Kraft mehr, ihr zu helfen.
    Gestern habe ich dann einen Psychotherapeuten angerufen. Schluchzend gab ich ihm einen Kurzbericht. Er empfahl mir, in die Tagesklinik zu gehen. Heute habe ich dort einen Termin für ein Vorgespräch gemacht. Er ist in zwei Wochen.
    Ich kann mir selbst nicht helfen und meiner Tochter bin ich auch keine Hilfe. Ich habe meine Große gebeten, sich um sie zu kümmern.
    Meiner Großen habe ich heute streichen geholfen. Es hat mich nicht abgelenkt, es ging mir die ganze Zeit schlecht und auf dem Hin- und Rückweg liefen mir während der Autofahrt nur die Tränen.
    Ja- ich will mich trennen, aber es geht hier nicht im Guten.
    Nächste Woche rufe ich die Bank an und sage, dass ich nicht mehr den Kredit abzahlen kann, dann müssen sie sich an ihn wenden. Er ist ebenfalls Kreditnehmer. Dann habe ich mir vorgenommen, einen Anwaltstermin zu machen. Anschließend zum Arzt und den Krankenschein verlängern bis ich mein Vorgespräch habe und entschieden wird, ob ich in die Tagesklinik gehe.
    Ich brauche jetzt Hilfe, damit ich für meine Tochter wieder eine Stütze sein kann.
    Ihm habe ich einen Brief geschrieben, indem ich ihm die Nachtsituation mit dem betrunkenen Fahren erklärte und bat, dass wir eine Lösung finden.
    Als ich heute beim Streichen war, hat er mit meiner Tochter geredet und die ganze Schuld auf mich geschoben.
    Als ich heim kam, berichtete er und ich versuchte zu erklären, dass es nicht um Schuldfragen geht, sondern darum, wie wir uns nun einigen. Er meinte nur, dass wir uns schon einigen werden, aber dieses oder jenes sieht er nicht ein... und ging dann wieder ins Wohnzimmer und setzte sich vor dem Fernseher.
    Tolle Einigun! Nur so, wie er es will. Das was er bahalten will, will er sich einigen und was er nicht will, soll ich alles rausreißen.
    Es tut so weh! Er kommt aus der Klinik, macht zwei Tage später Schluss und wir sollen gehen und 13 Jahre hinter uns lassen. Wir sollen Opfer bringen, uns vom Menschen und Dingen verabschieden, ein neues Zuhause suchen, an Schulden, die für das gemeinsame Haus waren, nagen und alles noch selbst in die Hand nehen.
    Er bleibt hier im nun fertigen Haus, zahlt keinen Pfennig und schaut schon nach anderen Frauen.
    Das er mir keine seelische Stütze mehr ist, da habe ich mich schon fast mit abgefunden (war er ja auch im nassen Zustand nicht), aber dass er noch nicht Mal bereit ist uns durch eine Anstandszahlung ein neues Heim zu ermöglichen ist schon absolut egoistisch.
    Ich ärgere mich, wenn wir verheirat wären, sehe es bestimmt anders aus.
    Ich habe nun den ersten Schritt gemacht und suche mir Hilfe. Es geht mir noch nicht besser, aber ich hoffe doch, dass sich dann nach der Trennung alles zum Guten wendet.

    LG
    Elke

    Liebe angie,
    wie underground es schon sagte:
    Die Wut ist gut. Und sie hilft!
    Aber das ist ein Gefühlsmoment, den man nicht dauernd aufrecht erhalten kann. Man kann leider Sehnsüchte und Träume nicht von heute auf morgen abstellen. Wenn du das kannst, hast du es geschafft.
    Die meisten hier sind aber co-abhängig so wie ich und wissen, dass sich das alles wieder umdreht, wenn man einen Anlass bekommt, wieder Hoffnung zu haben.

    Denke bitte an unsere Worte, wenn es dir passiert. Und wenn du uns brauchst, sind wir für dich da!

    Ganz viel Kraft wünsche ich dir
    Alles Liebe
    Elke

    Respekt Underground!
    Du reflektierst dich wunderbar und bist für mich schon nicht mehr weit von deinem Ziel entfernt. Also kein "Anfänger" mehr.

    Liebe Angie,
    ich möchte dir nahe legen, nicht daran zu glauben, dass eine Therapie eure Beziehung rettet. Du gehst davon aus, dass er sich ohne Alkohol auf Dauer verändert.
    Leider sprechen meine eigenen Erfahrungen und die anderer hier fast ausschließlich dagegen.
    Es passiert eher das Gegenteil: Nach erfolgreicher Therapie wirst du nicht mehr "gebraucht", da der Ex-Alki dort lernt, sich selbst wahrzunehmen, Verantwortung zu tragen und sich mit sich selbst zu beschäftigen. Er ist danach zunächst nur mit sich selbst beschäftigt und ein Partner wird oft als störend empfunden.
    Nur mit einer begleitenden Paartherapie oder Psychotherapie für die einzelnen Partner haben es einige sehr wenige geschafft, das ihre Beziehung standhielt. Und das war kein Zuckerschlecken für diejenigen.
    Du hast Träume- aber es sind nicht seine Träume, nicht seine Vorstellungen.

    Ich weiß, jeder braucht sein Stückchen Hoffnung. Nur mit der Zeit ( gemeinsam mit einem Alkoholiker) setzt man seinen Maßstab immer niedriger. Und letztendlich reicht bei vielen dann eine kleine SMS oder ein kurzer Satz des Alkoholikers und alle Hoffnungen sind wieder da.
    Sollte man nicht anfangen, die Latte höher zu setzen? Warum tun wir das nicht? Weil diese Latte für diesen Partner zu hoch ist und er sie nie erreichen kann! So pasen wir uns selbst in unseren Erwartungen an. Das ist kein Leben mehr und schon gar nicht das, welches wir uns gewünscht haben.

    Setze deine Latte wieder dahin, wo sie hingehört und du wirst selbst erkennen, was du aufgegeben hast. Du hast das Recht, Maßstäbe zu setzen. Das, was du jetzt hast, hast du nicht verdient.

    Alles Liebe
    Elke

    Hallo meine liebe Sinnesrausch, Martha, Fliegender Stern und alle anderen...

    Ich stehe im Moment mal wieder- oder noch immer, still.
    Nein- ich war nicht da. Ich gehe erst einmal zu einer Angehörigengruppe und möchte passiv sein. Vielleicht ergibt es sich, dass ich etwas erzähle, aber erst einmal möchte ich mir das anschauen.

    Ich komme nicht "aus er Pötte".
    Gesundheitlich nicht und seelisch nicht.
    Ich habe noch nicht einmal Wut. Ich bin müde, erschöpft, ausgelaugt.
    Irgendwie glaube ich nicht, dass es mir hier irgendwann besser geht.

    Mal sage ich mir: Ich muss mir keinen Stress machen, er kann mich nicht einfach vor die Tür setzen. Ich kann in Ruhe suchen.
    Und dann: Ich will am liebsten jetzt schon weg, hier ist alles sinnlos.
    Ich habe mal wieder keine Lust zu nichts.

    Eine Leere- ein Loch in das ich gefallen bin und versuchte mit Zukunftsträumen auszufüllen, in denen er keine Rolle spielte. Aber irgendwie machte mich das nicht glücklich.
    Andererseits will ich auch nicht mehr mit ihm leben. Er hat mich so verletzt.
    Vielleicht werde ich ihn doch noch mal sehen wollen, wenn ich ausgezogen bin. Meine erste Intuition, ihn dann nie wieder sehen zu wollen war wohl zu hart für mich selbst.

    Ich kann hier nichts schreiben, was ihr nicht schon wisst. Außer dass meine Verzweifelung gegen eine Leere getauscht wurde. Und diese Leere ist schlimmer, weil in meiner Wut und Verzweifelung konnte ich mich besser spüren, spüren- dass ich lebe.
    Ich fühle mich .... wie tot oder benebelt. Einfach kaputt!

    Ihr Lieben,
    wünsche euch eine gute Nacht

    Eure Elke

    Liebes engelchen,
    bist du wieder in den Sog geraten, du Arme.

    Du möchtste dich ändern? Lies doch mal deine Geschichte von Anfang an.
    Bekommst du denn, was du möchtest? Wenn du wieder eine Beziehung zu ihm hast, dann versuche dabei, an dich zu denken. Das ist ein Anfang.
    Niemand kann dich besser reflektieren als du selbst. Schau, dass du nicht untergehst dabei und versuche Bedingungen zu stellen- für die Dinge, die dir wichtig sind.
    Wer weiß, vielleicht geht er nicht darauf ein und du merkst dann dieses Mal viel schneller, dass dir diese Beziehung nichts gibt.
    Oder, er geht darauf ein und du bekommst das an Zuneigung und Wärme, was du brauchtst.

    Schau auf jeden Fall, wo su selber dabei bleibst.

    Ich drück dich

    Deine Elke

    Liebe Sinnesrausch,

    blubber uns bitte, bitte Tomaten an den Ohren!
    Wir finden uns doch in jeder Geschichte wieder. Nicht wahr?
    Auch ich setze mich gerne auseinander- nur das es später immer hieß, dass ich streite!
    Für mich war es aber immer eine sachliche Diskussion, die deshalb aus dem Ruder geriet, weil ER unsachlich wurde und sich angegriffen fühlte, sich verteidigen oder Recht behalten wollte.

    Ja- dieses einen Menschen "helfen" zu wollen ist so eine Sache. Aber wir mussten ja feststellen, dass es in Verbindung mit dem Alkohol nicht gelingt.
    Dazu ist es erforderlich, dass der Mensch auch Hilfe annehmen will und er wählt dabei, welche Form er annimmt und welche nicht.
    Ich habe festgestellt, dass ich "helfen" durfte, wenn es um die Verantwortung und alltäglichen Dinge ging, aber nicht, wenn es um seine Person ging. Und das ist ganz klar Ausnutzerei. Keine Liebe!
    Erwarten wir nicht aber Dankbarkeit oder Liebe, wenn wir helfen? Und wenn das enttäuscht wird, ist es normal, dass es uns beschäftigt und schmerzt.
    Ich habe in Fliegender Stern´s Thread einen Ausdruck gebraucht: Selbstaufgabe! Wir gaben uns selbst auf, aber waren nicht selbstlos dabei.
    Das bedeutet für mich, dass ich für meine Selbstaufgabe aber auch eine Gegenleistung erwartet hatte. Ich hatte erwartet, dafür Anerkennung und Liebe zu bekommen.
    Und deshalb kommt mir oft der Gedanke: Es war alles umsonst ... oder.... ich habe 13 Jahre verschenkt .... oder.... was habe ich falsch gemacht, dass es mir nicht anerkannt wird.

    Wir haben NICHT unser Ziel erreicht! Und da wir eigendlich Power Frauen (einige Männer gibt es auch hier), fällt es uns schwer, zu "verlieren".

    LG

    Eure Elke

    Liebe Fliegender Stern,

    ich möchte dich drücken.

    Im Moment lese ich mehr bei euch und kann nicht viel schreiben. Aber ich bin da- wenn auch manchmal nur still!

    Eines noch:
    Wie weit sind wir in unseren Beziehungen gekommen, dass es ein Mensch geschafft hat, uns solche Schuldgefühle und unangenehmen Emotionen haben zu lassen? Hier hörst und liest du von ganz vielen Menschen, dass du keine Schuld hast und du "richtig" tickst, deine Gefühle berechtigt sind.

    Ganz ehrlich: Könnte ich das, was dein EX gemacht hat, würde ich dich in die Richtung manipulieren, dass du wertvoll, liebevoll, unschuldig und toll bist.
    Da du dich aber hier von vielen Menschen nicht so leicht manipulieren lässt, zeigt doch, dass du auf den richtigen Weg bist!!!
    Du entscheidest, was du annehmen und auch umsetzen wirst und wovon du überzeugt bist.

    Co - Abhängige sind nicht arme, schwache Frauen. Meistens sind sie stark, tragen eine schwere Last, schaffen mehr als andere, sind unglaublich leidensfähig ohne viel zu jammern und sind auch nicht so unterwürfig, wie die meisten vielleicht glauben.
    Co-Abhängige haben eine eigene Meinung, sind selbständig, fleissig, haben genaue Zukunftsvisionen und sind hilfsbereit.

    Der Nachteil ist die Neigung zur Selbstaufgabe. Und wenn wir erkennen, dass dieses Alles- Andere- über- sich - stellen keine Früchte trägt, kommt meist der Zusammenbruch- die erste Schwäche- die erste Erkenntnis, dass vielleicht etwas an unserem Verhalten nicht gut für uns selbst war.

    Von mir also auch: ABSOLUTION!

    Ganz herzliche Grüße

    Deine Elke

    Liebe Grazia, liebe Martha,

    es ist tatsächlich so:
    Selbst wenn er NICHT im Mietvertrag steht und dort gemeldet ist, müsste Grazia eine Räumungsklage einreichen (habe mich ja für mich erkundigt).

    Allerdings steht er im Mietvertrag und das heißt, dass er ebenfalls verantwortlich für die Mietzahlung ist.
    Das einzige, was man machen könnte, ist den Mietvertrag von eigener Seite kündigen und keine Miete mehr zu zahlen. Dann wird der Vermieter klagen müssen. Dabei besteht die Gefahr, dass man dann selbst ausziehen muss.

    Ist schon verzwickt, aber damit könnte man vermeiden, dass Grazia gegen ihren Parter rechtliche Schritte unternehmen muss.

    LG
    Elke

    Danke- Fliegender Stern!

    Wann wird es endlich wieder besser?
    Die bevorstehende Trennung empfinde ich tausendmal schlimmer als zu seiner besten nassen Zeit.
    Wird mir jetzt die Ernsthaftigkeit der Trennung bewusst?

    ich weiß keine Antworten.

    LG
    Elke