Beiträge von frucht

    halli hallo an alle

    tja hier bin ich wieder einmal... immer noch trocken und das schöne daran ist, ich bin zufrieden trocken. edit - bitte keine Medikamentennamen - edit ist seit einem monat abgesetzt und der druck ist gleich null. mehr kann ich grad nicht erzählen muss wieder ein paar pizzas schieben.
    glück auf euch
    frucht

    Hallo miteinander
    Hier bin ich wieder einmal. hab mich in den letzten wochen nicht mehr gemeldet, da es zeitlich einfach nicht ging. hatte viel um die ohren sowohl geschäftlich wie auch privat. aber eines vorneweg:
    jeder der geglaubt hat ich schaff es nicht, jeden tag um alkohol zu sein und selber trocken zu bleiben, den belehr ich eines besseren: ich bin seit 106 tagen (in worten hundertsechs) trocken und hab auch nicht vor dies zu ändern. punkt.

    Es sind nun mehr als drei monaten, dass ich den letzten absturz hatte und hab mich anfangs über wasser gehalten. jetzt im mai geht es mir blendend. ich bin weiterhin auf edit (wobei ich erwähnen muss, nur wegen meiner frau) geh jede 2. woche in therapie und die andere woche in die shg. ich hab wieder angefangen zu LEBEN und meine sinne sind wieder da wo sie sein sollten. arbeite jeden tag mit alkoholikern und um alkohol, aber komme seit ungefähr 6 wochen nicht einmal in versuchung ein bier zu trinken. anfangs tat ich mir schwer, die flasche bier im kühlschrank stehen zu lassen und das wasser zu trinken. aber jetzt ist es zur selbstverständlichkeit geworden. ich versuchte mich sogar soweit zu quälen, dass ich das bier neben das wasser im kühlschrank gestellt habe, um rauszufinden, wie schwer oder wie lange es dauern würde, bis ich schwach werde. zu meiner überraschung, fiel es mir in den letzten sechs wochen zu keinem zeitpunkt schwer, das richtige zu tun; nämlich das bier dort stehen zu lassen wo es war und mir eine flasche wasser zu genehmigen.

    meine erfahrung hat sich also bewahrheitet: mit eisernem willen kommt man auf den richtigen weg. zumindest ist der wille der erste schritt zur überzeugung, dass für mich ein leben erst ein LEBEN ohne alk ist. vor 106 tagen musste ich mir einreden, dass es der richtige weg ist (das habt ihr mir auch gesagt, dass mit dem willen allein noch gar nichts gewonnen ist), heute jedoch habe ich die überzeugung gewonnen, dass es so richtig ist. ich kann morgens früh aufstehen und bin nach 30 min morgenmuffelei topfit und freu mich auf den tag ohne angst auf saufdruck und rückfall. die euphorie ist da und sie wird weiter anhalten...

    natürlich gibt es nicht nur sonnenschein in meinem suchtleben. ich kann nicht tun und lassen was ich will. wie eingangs erwähnt, muss ich weiterhin in die therapie, damit mir vor augen geführt wird, wie toll ich es jetzt habe im vergleich zu vorher. auch kann ich an keinem bier riechen. schon nur der geruch von bier, ruft das suchtgedächnis auf den plan. tja, dafür hab ich meine liebe zum stillen wasser gefunden. ist ja auch was tolles :lol:

    ihr seht, zur zeit geht es mir wirklich gut. danke dass ihr mich begleitet habt und an mich gedacht habt.
    guts nächtle

    Hallo miteinder
    Eine woche geht manchmal schnell vorbei. Ist aber nicht so, dass nix gelaufen ist.

    In den letzten tagen hab ich nachgedacht, (auch über das forum) viel gearbeitet (war immer umgeben vom teufelszeug alkohol), viel geredet (hab meine erste sitzung in verhaltenstherapie gehabt), mich angemeldet in einer begleiteten shg und last but not least das wichtigste keinen schluck getrunken.
    Tja nichts aufregendes halt. Normaler alltag. Und die fragen, die mich quälten …: in wie weit muss man das leben umstellen? Einen kompletten lebenswandel vollziehen? was heisst komplett?

    Reicht es sich bewusst zu werden, dass man krank ist und sein soziales umfeld informiert? Oder muss man erst den schritt machen, dass alkohol das synonym ist für teufel? Oder muss man, alles ändern was man in 30, 40 oder gar 50 jahre aufgebaut hat? Wer kann das für jemanden fremden beantworten? Wer fühlt sich versiert genug, die konsequenzen seines rates abzuschätzen?

    Und weiter geht‘s: bei der suchttherapie sollte es nur schwarz und weiss geben (hab ich irgendwo mal gelesen). Ich sag; Geht nicht, denn hinter jedem alkoholiker steckt ein mensch und ein mensch ist ein individuum, ergo kann die lösung eines problems nicht pauschalisiert werden und mit schwarz oder weiss abgetan werden. Die welt wie sie ist, existiert nicht, die welt existiert so wie man sie empfindet; und empfindungen sind individuell. Was böse (oder schlecht) für mich ist, ist für den gegenüber vielleicht gut. Auf andere hören kann helfen, hören aber kinder auf ihre eltern? Und jetzt kommt die (perfide) frage, hat micht selber schockiert, dieser gedankengang: jeder ( zumindest 98 %) hat einen rückfall; gehört aber ein rückfall nicht dazu, damit man wirklich begreift, was der alk mit einem anstellt und man 1 zu 1 die entscheidung im vollen bewusstsein für oder gegen die sucht treffen kann?

    <<Nicht gleich denken, ich will mir eine hintertür aufhalten; es sind für mich einfach gedankenanstösse, die ich für mich klären muss / will und vielleicht hatte die jemand auch schon und ist weitergekommen. Denn es klingt alles wirr, ich weiss, aber genau so sieht es zur zeit in mir aus.>>

    Und überhaupt was ist ein rückfall? einen „delete-zustand“ haben oder versehentlich einen schluck alkohol erwischt zu haben, in einem cocktail oder smoothie, der alkoholfrei sein sollte; sich aber rausstellt, dass der barkeeper anstelle des blue curaçao-sirup den likör erwischt hat?

    Kennt jemand diese gedankengänge? Versteht mich überhaupt jemand oder rede ich nur blabla????

    Ist alles ein wenig wirr, sorry
    frucht

    Zitat von Anchor Frank


    Ich habe sie gestern wieder in die Klinik gebracht. Sie wollte das auch und ich habe sie nicht gezwungen -hätte es aber auch...

    das geht so nicht. nicht sie will das auch, sondern sie muss es wollen.
    wenn sie wirklich will und du bei ihr bleibst, glückwunsch. falls sie dir aber nur sagt,sie will, damit du bei ihr bleibst, hast du verloren und es wird nur schwieriger, härter und schwerer.
    geh sie besuchen, zeig ihr dass du da bist. über gespräche, diskussionen kann man viel erreichen, mach ihr aber offen und unmissverstänglich klar, dass du ihr beiseite stehst, aber nicht mehr der prellbock bist.

    viel kraft und mut
    frucht

    ich war schon lange nicht hier, so eine woche, denn ich bin so richtig in arbeit abges...

    lieber hartmut

    Zitat


    Nun gibt es 2 Möglichkeiten, den eigenem illusorischen Denken zu glauben oder den Erfahrungen von den Langzeittrockenen .

    da geb ich dir recht. es gibt immer 2 möglichkeiten. nur ist das verhalten wie auch der krankheitsverlauf von pegeltrinkern nun mal anders. dies sehe halt differenzierter. das mit dem sucht-gedächtnis ist mir noch nicht aufgefallen (und da gehe ich auf die 2. möglichkeit ein

    Zitat

    ...den Erfahrungen von den Langzeittrockenen

    )

    was ich aber hier noch anbringen möchte, ist wie es mir letztes wochenende ergangen ist:
    wie gesagt, bin ich in arbeit abgesoffen (in arbeit nicht mit alkohol :shock: ). hab weine mit der nase "degustiert", hab hektoliterweise bier gezapft (kein witz, wir haben diese woche ca. 600 liter bier verkauft) und nicht einmal hat es mich nach einem "entspannenden" schluck gereizt. erst zu hause auf der couch, kam das suchtgedächnis und der saufdruck. und jetzt kommt das mit der oase ins spiel. was hab ich gemacht? ich hab mir ein buch geschnappt, ein glas wasser eingeschenkt und bin nach 2 seiten friedlich und ohne alkohol eingeschlafen.
    am nächsten tag voller elan, hab ich mich der herausfoderung wieder gestellt und nicht mal nach feierabend so um 05.00 uhr morgens mich nach einem bier gesehnt.

    der weg ist das ziel und dieser weg mag nicht einfach sein, ist aber der meinige...

    @liebe dagmar
    das macht mut...
    ich bin daran mir einen schutzwall aufzubauen. ich werd zwar immer die "kanonenkugel" (coole metapher) sein, aber ich kommuniziere meinen stammgästen ganz offen, dass ich 1. ein problem habe und 2. auf antabus (heisst das medi glaube ich, ich nenn es immer hayabusa) bin. dies hilft mir einerseits, mir immer bewusst zu sein, dass ich ein alki bin, zum anderen laden mich so die gäste nicht zu einem gläschen ein. die resonanz ist immer die gleiche: wow, mutig, das könnte ich nicht...

    tja ich bin am anfang und aller anfang ist schwer...

    glück auf euch alle
    bis denne
    frucht

    Zitat

    Hach, ich weiß auch nicht so recht. Passt einfach irgendwie, frag ja nicht genau nach Ich habe mir vorgenommen weiterhin zu berichten, da das Schreiben mir gut tut. Werde ich diesen Vorsatz durchhalten? Weiß nicht. Ich weiß nur, ich werde es mir nicht so übel nehmen, falls mir irgednwas dazwischen kommt


    hi hombre (ist irgendwie einfacher und kürzer, sorry)
    hör ja nicht auf zu schreiben. 2 tage und schon 10 antworten und über 300 aurufe. du gibst anderen kraft und mut... und dir tut es auch gut... weiter so...

    hallo frank
    bin selber ein âlki, dies vorneweg. aber in erster linie ein mensch...
    nach 4 enzügen usw. ist sie noch nicht zum punkt gekommen, dass sie erkannt hat, dass nur sie für sich selber aufhören kann.
    sie ist inkonsequent, sei es du nicht auch. der alkohol macht taub und realitätsfremd. mit alkohol gibt es keine konsquenzen, die kann man ja wegtrinken.
    sei stark und konsequent. ausziehen heisst nicht fallenlassen; es bedeutet für den anderen, mach die augen auf, ich bin für dich da, aber ich kann dir nicht helfen und die last abnehmen.

    viel kraft
    frucht

    wow jetzt geht's ab
    herzlichen dank für eure antworten, das tut richtig gut... einfach nur danke.

    der reihe nach...

    Zitat


    Hallo Frucht

    Zitat:
    ich hab in der anfangszeit meiner selbständiket also die ersten 13 monate als wirt durchgehalten, dass ich keinen alkohol trinke
    warst du da schon süchtig


    ja, da war ich schon süchtig, aber mir war es noch nicht bewusst. ich bin oder war ein rauschtrinker, ein quartalssäufer.

    Zitat

    Bei einem gesunden Menschen gibt es keine Gründe zum Saufen.

    Es liegt in deiner Entscheidung ob du mit geballter faust in der Tasche hinter der Theke stehst oder etwas anderes suchst und dich der Gefahr nicht hingibst. Natürlich sind das krasse Entscheidungen die du treffen müsstest. Ich suchte mir ein Weg aus um in unverkrampft leben zu können


    geb ich dir recht. vielleicht fehlt mir die erfahrung mit der erkenntnis als kranker. ich bin aber überzeugt, dass man mit einem geregelten umfeld ( sei es mit sport oder modellen zusammenkleben, also mit der nötigen ruhepause und zeit mit sich selber) vieles erreichen kann. dieses umfeld muss man sich zuerst aufbauen, erarbeiten.

    nennen wir das geregelte umfeld einfach "seine oase". wenn man sich in seiner oase befindet und sich seine sorgen aus der distanz betrachtet, erscheinen einem die probleme (oder wie ein freund von mir gesagt hat: es gibt gar keine probleme sondern nur aufgaben) als lösbar und im universellen betrachtet als klein. genau dorthin will ich kommen. als alles scheinbar auf mich eingestürzt ist, habe ich angefangen zu saufen und alles wurde schlimmer. damit ich die schlimmer werdende aufgabe meistern konnte, habe ich mehr gesoffen usw. den weg den ich suche, ist, dass wenn der worst case eintrifft, ich zwei drei schritte zurückstehe mich in meine oase befindend, die situation aus der distanz betrachte und das problem objektiv, neutral angehe. und nicht das gefühl habe, jetzt musst du einen heben sonst klappt's eh nicht. deswegen auch durchhalten und kämpfen bis ich in meiner oase eingetroffen bin. wenn ich meine oase gefunden habe, dann beginnt für mich das trockene LEBEN. oder schwebe ich in einer illusion? nein kann nicht sein.

    Zitat

    Das schaudert mich richtig!

    Für mich heisst das übersetzt:Knallhart dazu beitragen,dass kranke Menschen ihre Krankheit verschlimmern,damit so viel Kohle wie möglich in die Kasse kommt......!

    Das ist der Eindruck den ich von diesen Zeilen übermittelt bekomme.

    Gutes Wochenende!

    Spanijoggel
    wenn man etwas aufzeigen will, muss man übertreiben...
    dazu muss ich erwähnen, dass wir hier in einer ländlichen gegend sind, mit keinerlei kulturellen ausgehmöglichkeiten (kein kino, kein theater, usw.) ich hab mich schon oft gefragt, wie krank (im speziellen alkoholkrank) unsere gesellschaft ist. hier eine kleine geschichte:
    als ausländer wurden uns viele steine in den weg gepflastert. mittlerweile sind wir akzeptiert. im nachhinein, wenn ich mich an den zeitpunkt des akzeptieren erinnere, fällt dieser so in etwa auf den gleichen zeitraum, als ich den ersten rausch mit den einheimischen hatte. also kommt es mir so vor, dass sich die menschen mit dem gegenüber erst "indentifizieren" wenn er im gleichen rauschzustand ist wie jeder andere auch. sprich der fremde ist sich nicht zu nobel, um mit uns einen zu trinken. wie klar ist denn das? kann sein, dass ich mich diesbezüglich täusche, den eindruck werde ich aber nicht los...
    und noch was spanijoggel... glaub mir, in der alkoholszene (wenn ich das wirten so nennen darf) sieht man sachen die jede reality-sendung um ein vielfaches übertreffen.
    ein beispiel?
    ein gast bleich und betrunken geht an die frische luft... tut ja gut, oder... aber er geht nicht frische luft schnappen, sondern steckt sich den finger... ein grosses bier bitte... nein, vergiss es. du bekommst nur noch wasser... ach was, tu normal ung gib mir ein bier... nein, hier hast du ein glas wasser... ach alter, bin doch keine sissi. ach was vergiss es... kommt nach 10 min wieder rein, mit einer flasche hochprozentigem... he junge, raus hier... wieso denn?... die flasche hast du von der tankstelle... ja richtig, und?... er setzt sie an und trinkt sie in einem schluck leer... meinst du diese leere flasche?
    und da stand ich dann. der typ hat sich vor nicht mal 15 min den finger gesteckt, weil es ihm so schlecht war und kippt vor meinen augen eine volle flasche weg.
    ich bin kein therapeut, aber hallo... erinnert ihr euch an die botellons von letzten sommer? so geht es jedes wochenende bei uns in der kneipe zu und her...
    aus meiner oase die szenerie betrachtet, fühl ich mich gut. als kranker kann ich nur sagen, aber hallo!!!!!

    Ihr seht, ich hab ein dilemma und einen hänger dazu... nach einem 18h-tag und 4 h schlaf kann das mal vorkommen. auf ein neues... aber eines weiss ich zu 100 %, es wird ein schöner tag, der morgige; und wisst ihr warum? ich werd am sonntag früh ins bett fallen und wahrscheinlich noch während dem abliegen einschlafen, und zwar mit einem nüchteren kopf und keinem schluck alkohol im blut. yes, rogg 'n' roll, das ist LEBEN. jede einzelne minute bewusst wahrnehmen, dafür lohnt sich der der "aufwand.

    ich wünsch euch ein schönes wochenende...
    frucht

    liebe Damen
    Off und graupe
    vielleicht habe ich hier nichts verloren, dann entschuldigt die störung. aber eure worte treffen mich, denn ich sehe meine frau in euren schilderungen.

    zur erklärung:
    ich bin selber alkoholkrank, also ich bin auf der anderen seite, sprich in der situation von eurem partner mit dem unterschied, dass ich die kurve gekriegt habe. ich habe meiner familie geschadet in erster linie meiner frau. die kinder haben indirekt durch die "hervorragende" laune der eltern hervorgerufen durch meine krankheit gelitten.
    ich kann aus meiner warte des alkis nur eines sagen: wenn man wirklich das gefühl hat, alles zu verlieren, dann erst ändert man(n) sein leben. wenn man einen ersatz hat (dann geh ich halt ins puff oder ein chauvinistisches bild von sich hat; ich bin ein mann, also trink ich), dann hat man die prioritäten falsch gesetzt und besserung ist in weiter ferne, denn der partner muss die krankheit halt einfach akzeptieren (kann doch nicht sein, oder).
    bei mir wollte nicht meine frau gehen, sondern ich sollte die koffer packen, nachdem ich zum wiederholten male durch den alkohol wortbrüchig wurde. da ging mir ein licht auf: meine frau, die sich mal in mich verliebt hat und in die ich mich so sehr verliebt habe, will mich rauswerfen!!! warum bloss?
    die antwort: der alkohol hat aus dem wunderbaren mann (jaja eigenlob und so, ich weiss, ist aber so -:)) einen lügner, einen verachtenswerten menschen gemacht. punkt.
    das musste ich ändern! aber wie?
    kontrolliert trinken?
    nein!
    mein leben grundlegend ändern und in andere bahnen lenken?
    genau richtig!
    mich wieder auf die frau konzentrieren, die ich so sehr liebe und die mich mal geliebt hat. aber mit alkohol kann man sich nicht konzentrieren. schon gar nicht auf seine gefühle. für mich war es klar, ich muss mich entscheiden zwischen liebe und LEBEN oder auf der anderen seite der alkohol.
    ich hab mich für die liebe und das LEBEN entschieden also für meine frau und kinder. so einfach ist das. ICH bin zum schluss gekommen, dass es so nicht weitergehen kann; dass ich mich ändern muss. schwarz oder weiss. ja oder nein.

    Täte ich nicht so, würde ich alles verlieren was mir wertvoll ist, ICH als kranker muss mich ändern und nicht meine frau mich als kranken hinnehmen.
    nun meine frage an euch: ist es liebe, wenn man weiss, dass man seinem gegenüber verletzt? kann einem dies überhaupt bewusst sein, wenn der geist durch alkohol oder die sucht vernebelt ist...?

    bei mir war es immer selbstschutz, wenn ich meiner frau sagte, du verstehst das nicht, warum ich drinke. ich hab die verantwortung und die last und du lebst davon, dass ICH so rackere, also lass mich in ruhe saufen und akzeptier's.
    ja genau, soweit war ich gesunken...

    sie hat mir die koffer gepackt und vor die tür gestellt. sie hat gesagt, jetzt musst du gehen. ich bin ein wunderbarer mensch :lol: und deswegen ist sie geblieben... ich weiss eigentlich blöd von ihr, aber ich weiss auch, was ich dafür zu leisten habe... 0.0 °/°° und sie als meine frau wieder zu gewinnen... OHNE ALK...
    ich wünsch euch viel kraft und mut auf eurem weg... meine gedanken sind heute bei euch
    gruss
    fruch

    wow, hab ich da was vom zaun gerissen?
    nun, hier noch einige facts aus meinem leben bzw. vergangenheit:

    ich bin seit mehr als 15 jahren in der gastro. seit knapp 2 jahren selbständig. ich hab in der anfangszeit meiner selbständiket also die ersten 13 monate als wirt durchgehalten, dass ich keinen alkohol trinke, denn dies war ganz klar meine bedingung um einen laden selber zu führen. klappte eigentlich ganz gut, bis mir der finanzielle druck, der psychische (jedes wochenende 2-3 schlägereien/scharmützel im laden) und physische (75-90 std./woche) druck einfach zu viel wurde, die typischen krankheitssymptome eines alkoholkranken, ohne den sprit halte ich das nicht durch. im nachhinein muss ich aber sagen, dass ich es versäumt habe mir "inseln der ruhe" zu schaffen. den psychische wie auch physischen stress, kann man besser mit klaren kopf bewältigen, nun sei es wie es ist. der strich ist gezogen und ich geh auf eine harte reise.

    ich kenne auch keinen kneiper der alkfrei ist, ausser jetzt steiger (danke für deinen support), im gegenteil. wie oft hört man, dass der kneiper sein bester kunde ist!? da geht es aber um und an die existenz. und da kommt meiner ansicht der kampf des LEBENS ins spiel. weniger ist mehr. wenn es mir zu viel wird, dann klink ich mich aus (ohne alk), denn ich muss das noch 10-20 jahre aushalten. mit alkohol kann ich diese geschwindigkeit meines LEBENS noch ca. 3 jahre aushalten, dann bin ich versoffen (trotz sehr guten leberwerte, die mir mein arzt attestiert hat). aber was mir am meisten auftrieb und motavation gibt, trocken zu bleiben, ist, wie kann ich als wirt und ombudsmann im betrieb meine funktion wahrnehmen, wenn ich von allen am "blausten" bin? also zum wohle meines geschäftes und meines LEBENS geht nur eins: null komma null °/°°.

    @weissbär und HansHa
    beide varianten habe ich schon des öfteren gehört. meine antwort darauf: die gastronomie ist eine berufung und nicht nur lediglich ein job. Kneiper zu sein, heisst nicht dienen, sondern anderen menschen einen schönen abend/ ein schönes erlebnis zu bereiten; mit oder ohne alkohol. zur visualisation: meine unternehmung beinhaltet eine pizzeria und ein pub. 2 unterschiedliche gastronomie-konzepte. in der pizzeria steht die ambiance im generellen im vordergrund. mit leckeren alkfreien cocktails kann man einen romantischen abend zu einem highlight der woche gestalten. und so sehe ich meine geschäftliche aufgabe. aus dem pub habe ich mich hinsichtlich der umgestaltung meines lebens (geb ich dir ganz klar recht HansHa) operativ völlig rausgenommen. denn in der bar ist es massiv. da wäre oder war meine aufgabe, die leute betrunken zu machen. wir oder ich habe gut gearbeitet, wenn 90 % der gäste einen hammer-rausch haben. und wie ist es als nüchterne person von betrunkenen umgeben zu sein? nicht so toll. als "wieder-trocken-werden-wollender" katastrophal. aber da bin ich mit meinem "therapeuten" dran, mich von diesem bild zu lösen. meine funktion im pub darf ich nicht mehr als berufung ansehen, sondern ich muss auf distanz gehen und knallhart businessmässig denken und agieren; ganz brutal und professionell, je mehr betrunkene desto mehr kohle in der kasse. und bis jetzt klappt dies ganz gut, dieses wochenende werde ich sehen, ob ich dies durchhalten kann, denn aus personalmangel muss der chef an vorderster front stehen (ich geb bescheid wie's gegangen ist).

    HansHa
    du erwähntest, dass ein alki sein leben komplett umstellen muss, um trocken zu werden, denn die rückfallquote liegt schon so hoch bei 95-98 %. da beziehe ich mich auf die aussage von frankyfresh, ich stehe zu 200 % hinter meiner entscheidung "enthaltsam" zu LEBEN, doch darf ich das, was ich kann und am liebsten mache, nicht aufgeben: anderen menschen eine freude bereiten. in dieser aufgabe gehe ich völlig auf, ist sozusagen meine grundphilosophie. geht es den leuten (gäste und familie) um mich herum gut, geht es automatisch auch mir gut. nur ich kann dies zerstören oder positiv beeinflussen. und der alkohol beeinflusst mein wesen negativ; also geht es mir und meinen mitmenschen besch... wenn ich "nass" bin.

    ich werde es schaffen, nicht nur weil ich muss, sondern weil zu viel von meinem erfolg abhängt: MEIN LEBEN.
    wir hören bzw. schreiben uns. danke euch fürs lesen bzw. zuhören
    frucht

    Hallo miteinder
    bin neu hier und habe mich in den letzten tagen mehrere stunden hier aufgehalten. in den letzten tagen deshalb, da ich mir erst seit dem 14.2.2010 so richtig bewusst bin, dass ich alkohol-krank bin.
    jedoch mein leidensweg hat schon vor einiger zeit so vor 13 jahren angefangen, nur habe ich mir immer eingeredet, dass ich kein alkoholiker bin, sondern einfach nur ein mensch, der das leben geniesst... tja, bis ich dann gemerkt habe, dass ich durch meine sucht alles verlieren kann (oder habe ich bereits alles verloren?). das hat mich aufgerüttelt.

    beim durchlesen der threads ist mir einiges bewusst geworden:
    1. ich befinde mich erst am anfang des weges, welcher lang ist
    2. habe ich mich in vielen beiträgen selber erkannt
    3. bin ich überzeugt, dass dieses forum für mich genau das richtige ist

    mein weg zur "genesung" wird steinig und hart werden, da ich mein geld eigentlich gerade mit alkis verdiene. Ich bin kneipenbesitzer und werde tagtäglich mit alkohol konfrontiert und in berührung kommen. Aber ich fühl mich stark genug (oder rede ich mir das nur ein, weil ich wegen meiner familie und meinem leben zuliebe durchhalten muss) diesen felsigen weg zu gehen und zu meistern.

    Ich freu mich auf die zukunft und erhoffe mir im speziellen durch dieses forum eine rückendeckung zu bekommen, damit ich meine sucht oder krankheit besiegen kann. In diesem sinne
    Bis bald
    Die neue frucht

    hallo emma
    go4it.
    klemm dich in dein ar... und beweis deiner umwelt, dass du deine krankheit erkannt hast und die probleme ohne alk in den griff kriegst. DU wirst das schaffen.
    das vertrauen deiner mitmenschen kannst du nur stück für stück zurückgewinnen und das dauert. und weisst du, was dich nach dieser zeit erwartet? ein schönes LEBEN an der seite deiner lieben und mit intensiven momenten (und das im vollen bewusstsein OHNE alk!!!)
    ich wünsch dir viel kraft
    frucht

    hallo wolfgang
    auch für mich klingen deine äusserungen nach einem möglichen rückfall. ging mir beim versuch zum kontrollierten trinken auch so.

    alles wird mir zu viel, ich bin am boden, ich will doch nur für ein paar stunden meine probleme vergessen... und weisst du was es mir gebracht hat? noch mehr probleme, noch mehr verunsicherung, bis zum nächsten absturz. also hab ich meine selbstwürde verloren und auch das recht, in den spiegel zu sehen.

    nur ich kann die probleme anpacken und lösen. so wie DU. DU brauchst den alkohol nicht um probleme zu lösen, der alk macht die probleme noch grösser, noch verzwickter, noch aussichtsloser.
    Dein kopf ist voll... schreibst du, dann besinn dich dem kernproblem und pack es an.

    viel mut und kraft, diese phase zu überstehen und vergiss nicht, wie stolz du dich an deinem ersten geburtstag des trockenseins gefühlt hast.... es werden noch viele folgen; nur nützt es nichts, wenn DU es nicht weisst....
    greez
    frucht

    Liebe mandy1234
    ehrwürdiger mrhardcore
    als ich eure unterhaltung verfolgt habe, hat es mal bumm gemacht...
    liebe mandy, da muss ich mrhc recht geben, du hast ein recht auf DEIN LEBEN. das ist das einzige recht, das du verteidigen musst. zuerst DU, dann ER und anschliessend das WIR. wie kannst DU deinem partner helfen, wenn es gar kein DU gibt?
    erkenne deine gefühle und LEBE danach.
    mrhc
    kompliment zu deiner resuluten art... hat mich auf meinem weg und für meinen weg die bestätigung gegeben, danke.
    P.S. tut mir leid, falls ich mich eingemischt habe...