• so hatte ich mich im vorstellungsbereich vorgestellt. nachdem das nicht jeder lesen kann, hier noch einmal. ich freue mich auf einen regen austausch uns wünsche uns allen eine zufrieden-trockene (vorweihnachts-)zeit.

    cu
    mrhardcore

  • Hallo MrHardcore,

    herzlich Willkommen hier!

    Find ich prima, daß du jetzt hier in die Tasten haust, statt deine juckenden Finger zu kratzen... :wink:

    Lieber Gruß, Linde (EK)

    You can't wait until life isn't hard anymore before you decide to be happy.

    - Nightbirde

  • Hallo MrHardcore!

    Schön, dass Du Dich hier mit Deinen Erfahrungen am Austausch im Forum beteiligen möchtest.

    Zitat

    Inzwischen sage ich mir, warum denn nicht?

    Da Du selbst eine reale SHG besuchst, weißt Du, dass die Gruppe nur so gut ist, wie der Einzelne bereit ist, sich dort einzubringen. Dies gilt übrigens auch hier im Forum....

    Ich hoffe, dass Du zufrieden ins neue Jahr gekommen bist und wünsche Dir Kraft und Mut für alles, was dieses Jahr für Dich bereit hält.

    Vielleicht schreibst Du uns ein wenig mehr über Deinen persönlichen Hintergrund?

    Herzliche Grüße und eine gute Woche,

    Schattenspringerin

    Das Beste geschieht JETZT!

  • hi schattenspringerin,

    danke für die guten wünsche zum jahreswechsel, die ich gerne auch so zurückgebe!

    was meinst du denn mit meinem

    Zitat

    persönlichen Hintergrund?

    ich dir gerade nicht folgen, was du von mir erwartest oder wissen möchtest.

    cu
    MrHardcore

  • Hallo MrHardcore,

    Naja, ich *erwarte* gar nichts, aber es wäre interessant zu erfahren, wie Du Deinen Weg bis heute gegangen bist. Du schreibst, dass Du seit 6 Jahren trocken bist und dass Du an Deinem Ziel *zufriedene Trockenheit* arbeitest. Das tue ich auch. :D

    Für diejenigen, die von den Langzeittrockenen wie Dir noch etwas lernen möchten, wäre es sicher interessant lesen, ob Du eine Therapie gemacht hast usw. Du schreibst, Du bist den geraden Weg gegangen – was genau bedeutet das für Dich?

    Ich bin auch schon länger trocken, moderiere inzwischen selbst eine Angehörigengruppe und werde in diesem Jahr meine ehrenamtliche Ausbildung zur Suchtkrankenhelferin beenden. Ich schreibe bei den Alkoholikern im Tagebuchbereich und im offenen Bereich (wenn es Dich interessiert, kannst Du mal bei *Schatten und Licht* reinschauen)

    Meine Wurzeln liegen -wie ich mittlerweile weiß- im Co-Bereich und ich habe zu lange in einer destruktiven Beziehung ausgeharrt, weil ich mich zum Schluß selbst mit ALK ruhig gestellt habe. Im Jahre 2003 habe ich damit angefangen, mich aus diesen Verstrickungen zu lösen. Seitdem bin ich unterwegs, habe mein Leben neu strukturiert und bin manchmal sehr erstaunt, an welche Ufer freundliche Winde mein Lebensboot, dessen Steuerfrau ich bin, inzwischen schon geführt haben :D

    Herzliche Grüße,
    Schattenspringerin

    (mein Nick ist übrigens auch *Programm*, denn es gibt immer wieder Situationen, in denen ich über meinen Schatten springen muss :wink: )

    Das Beste geschieht JETZT!

  • hi schattenspringerin,

    da gibt es bei mir nicht viel zu erzählen, es war der "gerade weg" als ich endlich trocken werden wollte und keine kraft mehr hatte, mich selbst mit trinkpausen zu belügen. dass ich alkoholiker bin, wusste ich ja - schliesslich hatte die droge mich im griff, nicht umgekehrt. also - in dieser reihenfolge, jedoch im zeitraffer-: hausarzt, gespräch mit frau/familie/firma/freunden, entgiftung in der klinik 10 tage, wartezeit auf therapieplatz 4 wochen, lzt 16 wochen, anschließend nachsorge 9 monate mit besuch der shg - shg bis heute.

    was viel wichtiger war, als alle diese sehr sinnvollen hilfsangebote, war jedoch die schonungslose, bedingungslose und äusserst schmerzhafte ehrlichkeit mir selbst gegenüber. nicht mehr schönreden, verharmlosen, verniedlichen, und was es da noch so gab. nein. aus, ende, vorbei. ich wollte endlich wieder leben. im verlogenen suff war das nicht möglich.

    tut manchmal weh, ist durchaus auch unbequem von zeit zu zeit, aber meiner meinung nach für mich der einzige weg gewesen, um dauerhaft aus der suchtspirale auszusteigen.

    das, was du so an aktiver hilfe im rahmen der selbsthilfe ansprichst, habe ich hinter mir. ich habe festgestellt, dass z.b. die leitung einer shg für mich nicht gut ist. ich neigte dazu, neben der helferrolle auch mein anspruchsdenken weiter zu geben. das geht aber nicht - ich kann niemand anderen trocken legen oder ihm die basis für seine trockenheit schaffen, das muss derjenige schon selbst. auch bin ich dazu einfach zu radikal, geht nicht, gibts nicht. das wollen viele menschen nicht hören. dabei stimmt das. hier habe ich schon oft gelesen:"jeder kann es schaffen". das unterschreibe ich sofort. er muss es nur ehrlich wollen.

    recht viel mehr möchte ich zu meiner person nicht im web preis geben, dafür lesen einfach zu viele menschen mit, die das einfach nichts angeht.

    cu,
    MrHardcore

  • Hallo,

    woran erkennt man bzw. frau, das es der alkoholiker ernst meint mit aufhören?

    Reden kann man viel.

    Hör ich auf mein Gefühl, wie verkrafte ich rückschläge.

    Ist für mich als co-abhängige manchmal sehr verwirrend.
    Und das Misstrauen ist sehr groß

    was sagst du dazu?

    lg
    xena

  • hi xena,

    warum sollte der co-partner da was erkennen müssen? wichtig für den co-partner ist doch, dass er sich selbst aus seinen krank machenden elementen befreien kann, seine eigene krankheit erkennen und annehmen kann. und somit seinen eigenen weg zur genesung findet.

    solange sich der coabhängige (und ich rede jetzt nur über beziehungen zwischen einem alkoholiker und einem coabhängigen) noch um den alkoholiker kümmert und gedanken um dessen genesung macht, hat er selbst noch nicht erkannt und eingestanden, wie krank er selbst ist.

    woran erkennt man nun, ob der alkoholiker ernsthaft aufhören will? nun, ganz einfach: daran, dass er trocken bleibt, sich um seine genesung selbst kümmert, für ihn passende hilfsangebote ausfindig macht und wahrnimmt, einen sogenannten "langen atem" entwickelt, wenn es auch mal mit der eigenen entwicklung zäh voran geht. dass tatsächliche veränderung statt findet, und nicht nur lippenbekenntnisse. dass dinge umgesetzt werden, und nicht nur geplant. dass offen gesprochen wird, auch über gefühle, stimmungen, ängste etc - nicht nur über den einkaufszettel oder die finanzplanung.
    zeitrahmen für diese entwicklung? ein jahr, vielleicht auch mehr.

    und wie verkraftet der coabhängige das? kann er auf sein gefühl bauen?
    ich sage nein. denn sein gefühl hat ihn ja jahrelang betrogen, sonst wäre er gar nicht in eine dermassen krank machende beziehung geraten und hätte darin jahrelang ausgehalten. es wird wohl an der zeit sein, dass sich der coabhängige auch um seine defizite kümmert. damit ist er erfahrungsgemäss erst mal selbst recht lange voll ausgelastet.

    den rest zeigt die zeit. ich habe sehr viele beziehungen erst nach einem jahr oder mehr (nach beginn der trockenheit) auseinander gehen sehen. da merken dann beide partner sehr oft, dass jeder von ihnen sich zu einer eigenständigen persönlichkeit entwickelt hat, und diese zwei "neuen" menschen einfach nicht zueinander passen. das kommt vor, sehr oft sogar. das mag schmerzhaft sein, aber sich auch das eingestehen zu können, zeigt, dass sich die menschen ernst nehmen, ehrlich zu sich sind.

    etwas, was in der sucht völlig verloren gehen kann.

    zeit heilt wunden, auch wenn narben bleiben. narben sind für mich die bekenntnisse eines gelebten lebens.

    cu
    MrHardcore

  • Hi MrHardcore,

    tja, sowas hab ich mir in etwa gedacht. Was du geschrieben hast.

    Ich als co-abh. arbeite an mir, mit kleinen schritten, ich will es selbst.

    Mein Freund sieht keine Veranlassung dazu, weil er sich nicht als Alki sieht.
    Was wiederum nicht mehr mein Problem ist.

    Mein Kumpel der jetzt seit 11 Tagen trocken ist und sich in mich verliebt hat und viel von sich aus macht. Therapie, Entzug, sich viel bewusst ist und auch über Gefühle reden kann. Er arbeitet an sich, er will es so.

    Seltsamerweise traue ich dem ganzen nicht.
    ich mag ihn sehr, ich weiß auch, das viel zeit ins Land gehen muss.

    Komischerweise habe ich ihm gegenüber immer meine Grenze zeigen können.

    Ich habe mich vehement gewehrt, wenn er als Alki versucht hat mich zu manipulieren.

    Wir haben viel gemeinsam, das erste mal in meinem Leben, und doch misstraue ich der Sache und will keine tiefere Bindung mit ihm eingehen.

    ich möchte für mich bleiben, autonom, alleinstehend.

    Ich nabel mich von allem gerade ab, und möchte auf meine eigenen füssen stehen.
    Und das mit einer Konsequenz, die von mir innen herauskommt.

    Ich danke dir fürs zuhören.

    lg
    xena

  • hallo mrhardcore,
    wie siehst du das.
    mein mann, entgiftung, lzt, danach rückfall, dann wieder entgiftung, einen tag vor ende wieder rückfall und das dauert jetzt an, den dritten tag.
    geht aber seinem job nach, gibt sich abends die kante. ich drehe mich irgendwie im kreis. auf der einen seite weiß ich, er ist alkoholkrank, auf der anderen seite denke ich, ob er kontrolliert trinken kann, was ich aber eigentlich sofort mit nein beantworte. dann wiederum, geht er arbeiten, von montags bis freitags, trinkt er abends. ist aber wochenende, trinkt er rundumdieuhr und liegt den ganzen tag im bett.
    er sagt, er will dies nicht aber.... ; und diese leeren sprüche prallen an mir ab. ich habe sie zu oft und zu lange gehört.
    dann heißt es auf der einen seite, die beste hilfe gibt man, wenn man geht.
    er aber sagt, das sei sein untergang? mitleid? auf der anderen seite heißt es, beistehen, unterstützen. was ist denn nun richtig. auf der einen seite hätte er doch nicht entgiftung, lzt etc auf sich genommen, wenn er es nicht wirklich wollte oder? ich suche immer nach antworten, dessen fragen sich in meinem kopf ständig begegnen.
    was ist ein eka?
    viele grüße
    sandy

  • hi sandy,

    ich habe lange überlegt, ob ich auf dein posting antworten soll - weil es mir zu sehr auf deinen partner bezogen ist. aber sei es drum:

    eka = erwachsenes kind eines (oder mehrerer) alkoholkranken elternteils.

    aber nun zu dir und wie ich es sehe: du kreist mir deinen gedanken um ihn und seine situation. kein wort, wie es dir damit geht. kein wort, welche erwartung du an dein leben stellst. kein wort, wo deine zukunft ist. definierst du dich nur über deine partnerschaft bzw über ihn? wäre doch schade!

    wichtig ist doch, was du möchtest. und aus deinen zeilen lese ich, dass dir der alkoholkonsum deines partners nicht behagt. das ist "grund" genug, um als paar nach einer lösungsmöglichkeit zu suchen, miteinander.

    das funktioniert nicht? warum denn? etwa, weil er vom alkohol nicht lässt?

    dann bleibt doch nicht mehr viel: erdulden oder gehen.

    was möchtest du für dich? weiter mit einem trinkenden partner ohne eigene perspektive leben, oder dein recht auf ein leben ohne trinkenden partner wahrnehmen?

    wenn du dir diese (oder ähnliche, für dich wichtige) fragen selbst stellst und ehrlich für dich beantwortest, dann wirst du für dich auch zu einem lösungsweg aus der misere kommen.

    ich wünsche dir viel mut und kraft, das auch durchzuziehen & umzusetzen.

    cu
    MrHardcore

  • vielen dank für deine antwort, mrhardcore.
    war mir beim schreiben garnicht so bewußt, daß ich nicht über mich schreibe, aber du hast recht.
    ja, wie soll es mir gehen. besch......; zur zeit höhen und tiefen im fliegenden wechsel.
    und bis dto war es wirklich so, ich habe mich über meine partnerschaft definiert nach dem motto, "gemeinsam sind wir stark" und aus loyalität ihm gegenübermit niemanden, was man mit negativ oder schlecht über einen reden definieren könnte, darüber gesprochen.
    war ein riesenfehler. damit habe ich das alles nur noch unterstützt.
    dir weiterhin alles gute.
    viele grüße sandy

  • Liebe mandy1234
    ehrwürdiger mrhardcore
    als ich eure unterhaltung verfolgt habe, hat es mal bumm gemacht...
    liebe mandy, da muss ich mrhc recht geben, du hast ein recht auf DEIN LEBEN. das ist das einzige recht, das du verteidigen musst. zuerst DU, dann ER und anschliessend das WIR. wie kannst DU deinem partner helfen, wenn es gar kein DU gibt?
    erkenne deine gefühle und LEBE danach.
    mrhc
    kompliment zu deiner resuluten art... hat mich auf meinem weg und für meinen weg die bestätigung gegeben, danke.
    P.S. tut mir leid, falls ich mich eingemischt habe...

Unserer Selbsthilfegruppe beitreten!

Du hast noch kein Benutzerkonto auf unserer Seite? Registriere dich kostenlos und nimm an unserer Community teil!