Ein neues Leben im alten Umfeld?

  • hi emma,

    ich habe länger rumgeeiert und mehrere trinkpausen eingelegt, bevor ich endlich nur noch trocken werden wollte. in diesen trinkpausen habe ich mich auch immer gerne in einer situation gesehen, in der mein umfeld mich hätte loben / wertschätzen sollen, für meine leistung.

    seit langem ist mit klar: welche leistung denn? so, wie ich auf meinen wunsch hin gesoffen habe, ist es auch einzig und alleine meine sache, trocken zu leben. davon abgesehen: trocken zu leben ist mit das normalste auf der welt, was es gibt. milliarden menschen auf unserem planeten trinken keinen alkohol.

    also, nochmal: welche leistung hätte denn hier bewundert werden sollen?

    und das "hinter meinem rücken reden": ja klar haben sie sich die mäuler über mich zerrissen, ich hab ja schließlich getrunken. ich hab ja zum wiederholten mal "bewiesen", dass ich eben nicht über dem alkohol stehe und ihn kontrolliere, sondern dass ich es wieder mal nicht auf die reihe gekriegt habe... durch mein saufen.

    es hat weh getan, mir selbst eingestehen zu müssen, dass ich es "verbockt" habe, ich und niemand anders war aber auch der einzige, der es -für mich- wieder "auf die reihe" bringen konnte, indem ich dauerhaft trocken blieb.

    heute sage ich mir: ich kann nur durch meine aktive und zufrieden gelebte trockenheit das vertrauen der menschen gewinnen, die mir wichtig sind. das dauert und gelingt nciht in jedem fall, aber es ist ein ansatz. es liegt an mir, dieses vertrauen aufzubauen und durch mein handeln nicht wieder zu zerstören.

    auch nicht durch "den kleinen rückfall zwischendurch"...

    cu
    MrHardcore

  • Hallo Emma,

    willkommen hier im Forum.


    Zitat

    ich habe anfang des jahres den entschluss gefasst ein neues leben zu beginnen, und endlich mit dem trinken aufzuhören. das hat auch alles ganz gut funktioniert, bis ich mal wieder von aussen so unter druck gesetzt worden bin, dass ich es nicht mehr ausgehalten habe, mit den ganzen sorgen und gedanken, dass ich doch etwas getrunken habe. es war nicht viel (da hab ich extra drauf geachtet dass ich mich dennoch zusammen reisse), aber es hat mir gezeigt das sich mich danach noch viel schlechter fuehle. aber aufgeben will ich nicht.


    bevor wir in den Erfahrungsaustausch gehen, wollte ich mal wissen wann diu das letzte Glas getrunken hast . Oder trinkst du , wenn aus deiner Sicht auch nicht viel, immer noch?

    Gruß Hartmut

    Gruß Hartmut

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    Wer will, findet Wege. Wer nicht will, findet Gründe!

  • hi emma,

    kannst du dir auch nur annähernd vorstellen, wie abgenervt, enttäuscht, traurig und wütend unsere freunde und angehörigen sein können, wenn wir sie -wieder mal- durch unser saufen davon "überzeugen", dass wir es "nicht im griff haben"?

    ich weiss ja nicht, wie lange du schon trinkst, aber nach meiner erfahrung hat jeder alkoholiker sein umfeld ganz schön strapaziert, bis er/sie ans aufhören denkt.

    da braucht es einen nicht verwundern, wenn uns im falle eines rückfalls das ganze auch schonungslos um die ohren gepfeffert wird, oder?

    und dass sich alle die, die die jetzt "schlecht tun" von dir fern halten, das willst du nicht wirklich. das ist eine trotzreaktion.

    also, nochmal von vorne: hör auf zu saufen, fange ein trockenes leben an. sei ehrlich zu dir und nimm dir in den punkten hilfe, die du nicht alleine bewältigen kannst. und zwar dann, wenn du hilfe brauchst, nicht erst, wenn das kind schon in den brunnen gefallen ist.

    so long & cu
    MrHardcore

  • glück auf emma

    Zitat von emma78

    die stellen sich alle hin, als wären sie die jenigen, denen es schlecht geht weil ich einen rueckfall hatte bzw weil ich nicht stark genug war gestern.


    ich kann die ^ schon verstehn :roll: die ^ hatten sich hoffnung gemacht - die ^ wollten dir "wieder" vertrauen - die ^ hatten sich über deine trockenheit gefreut :lol:+ die ^ wurden entteuscht :twisted:

    :arrow: ich wünsch dir das dus diesmal besser machst :arrow: du darfst trocken bleiben :roll: auch wenn die welt untergeht :wink:

    :arrow: schönes trockenes we :lol:

    :D
    matthias

    trocken seit 25.4.1987 - glücklich liiert - 7 Kinder - 17 Enkel

  • Hallo Emma,

    Zitat

    doch die letzten 5 Wochen sollten doch allen gezeigt haben dass ich den willen habe und dass ich es auch schaffen kann.


    War das jetzt so was wie ein Guter Vorsatz für das neue Jahr? oder

    wolltest du allen nur zeigen dass du aufhören kannst zu trinken wenn du willst?

    Unterstützung habe ich von meinem Unfeld nicht erwartet, zu oft habe ich schon gesagt „ab heute trinke ich nicht“ es hat aber nicht sehr lange gedauert bis ich wieder gesoffen habe.
    Das einzige was ich erwartet habe oder besser gesagt verlangt habe war ein Alkoholfreies zu Hause mehr nicht.

    Das Vertrauen war weg, und das wusste ich auch, nur durch meine Taten und nicht Worte habe ich wieder das Vertrauen gewinnen können und bis heute immer noch nicht 100%, die Wunden sind tief.

    Ich kann deine Mitmenschen verstehen.

    Gruß
    Maria

  • Hallo Emma,herzlich willkommen hier bei uns.

    Du hast momentan wahrscheinlich 1000 Gedanken im Kopf und die wollen erst mal ohne Alkohol verarbeitet werden :wink:

    Das unser nächstes Umfeld misstrauisch auf uns reagiert, gehört leider zum Trockenwerden dazu. Meine Frau würde momentan auf meine Trockenheit auch keine Wette abschließen...

    Wichtig ist, du willst für dich nicht trinken und nicht für deinen Freund oder deine Familie. Wenn du es nämlich nur vordergründlich für die machst, kannst du es gleich bleiben lassen. Irgendwann hast du keinen Bock für andere deine wertvolle Energie zu verschwenden, denn du könntest dir auch mal wieder ein Glas gönnen, du hast es dir schließlich verdient, die nerven grad alle und du bist sowieso im Stress :wink:

    Du und ich genauso ( ich stehe ebenfalls am Anfang der Trockenheit) wir müssen für uns trocken sein, wir sind für uns selbst verantwortlich, denn wenn wir wieder mit Saufen anfangen, kann es auch passieren, das wir irgendwann allein dastehen. Nur wir allein können für uns die Entscheidung treffen n i c h t zu trinken und dann vielleicht mit der Zeit wieder Vertrauen von unserer Family bzw. Freund zu gewinnen.

    LG schreibt Franky

  • Hallo Emma!

    Ganz herzlich willkommen im Forum!

    Weisst Du,wir gehen unseren Weg Schritt um Schritt.Meistens ganz kleine Schritte. Und damit hast Du ja schon begonnen.Weiter so,Du machst das gut.
    Und wie Hardcore schon schrieb:Melde Dich wenn Du saufdruck hast! Aber nicht nur dann.Es ist immer spannend am Weg der andern teil nehmen zu dürfen.

    Da hat mich noch was gekratzt:

    Zitat

    anstatt etwas verständnis zu zeigen und mir Mut zum weitermachen (nichts zu trinken) zu machen, wurde ich nur als die hingestellt die es eh nicht auf die kette bekommt, und die immer alles falsch macht,

    Das ist ,so wie ich es sehe keine feinfühlige Art eines Freundes,der Dich doch unterstützen will,oder?
    Ich möchte Dich damit nicht entmutigen.Aber ich würde mit meinem Freund reden,ihm klar machen,dass Du seine Unterstützung brauchst. Trinkt er?

    Am allerbesten arbeitest Du an Deinem Selbstbewusstsein (ich bin auch daran und werde es wohl noch lange,wenn nicht immer sein) Das macht Dich unabhängiger von den negativen Reaktionen Deiner Umgebung..

    Herzliche Grüsse
    Yvonne

    ichbinda123

  • Hallo Emma!
    Gratulation zu Deinen Entschluss! Aber Du solltest Dir noch professionele Hilfe holen. Ich glaube Deinen Freund und Angehörigen ist nicht klar wie verzweifelt Du bist. Sie lassen Dich mit Deinen Problem alleine. Dein Rückfall ist kein Zeichen von Schwäche sondern eine auswirkung Deiner Krankheit. Du hast einen weiten Weg vor Dir, aber er lohnt sich.
    Ich wünsche Dir viel Kraft und Die richtigen Entscheidungen, Wolfgang!

  • Hallo Emma,

    erstmal herzlich willkommen.
    Ich kann deinen Freund schon verstehen. Er hat seine Enttäuschung und Besorgnis so zum Ausdruck gebracht. Was soll er denn sagen? Soll er dich loben, dass es ‚nur’ 2 Sekt waren?

    Was erwartest du von deiner Schwester? Soll sie dich decken?

    Mal eine Frage. Du schreibst, dass du besonders dann Schwierigkeiten bekommst, wenn du unter Druck gerätst. Was machst du, außer versuchen nicht zu trinken, damit du solche Situationen aushalten kannst?

    Ob eine räumliche Veränderung etwas bringt, keine Ahnung. Allerdings bringen solche Veränderung zusätzliche Belastungen mit sich. Auch in einer neuen/anderen Umgebung wirst du Menschen haben, die versuchen werden, Druck auf dich auszuüben. Deine Geschichte nimmst du immer mit, wohin du auch gehst.

    Liebe Grüße

    Weißbär

    Liebe Grüße
    Weißbär

  • hi emma!
    der kampf,(so seh ich das halt) gegen den alk,ist auf langen strecken.
    unser alleiniges, ding.
    aber mann bekommt,viel hilfe dabei,!vieleicht solltest, du die in anspruch
    nehmen. und zwar, nicht erst wenn dir alles über den kopf wächst.

    wenn du siebenmal,umfällst
    so stehe,achtmal wiedwer auf.!

  • hallo emma
    go4it.
    klemm dich in dein ar... und beweis deiner umwelt, dass du deine krankheit erkannt hast und die probleme ohne alk in den griff kriegst. DU wirst das schaffen.
    das vertrauen deiner mitmenschen kannst du nur stück für stück zurückgewinnen und das dauert. und weisst du, was dich nach dieser zeit erwartet? ein schönes LEBEN an der seite deiner lieben und mit intensiven momenten (und das im vollen bewusstsein OHNE alk!!!)
    ich wünsch dir viel kraft
    frucht

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