Beiträge von gavris

    Da ich leider im Lyrik-Bereich nicht schreiben darf, an dieser Stelle ein paar Gedanken zu meiner hoffentlich erworbenen, noch frischen Trockenheit.

    Bittersüßes Leben

    Wie kann es denn sein, dass du lächelst, obwohl du weinst,
    immerzu die gesellschaftlichen Dogmen du zu erfüllen meinst,
    es dir überhaupt möglich erscheint, diese zu definieren, ja zu erfüllen,
    oder dies nicht dazu führt, dich in eine Scheinwelt zu hüllen,
    einer leeren Welt voller Kummer und Sorgen,
    und doch reich an Wünschen und Sehnsüchten für ein besseres Morgen,
    Sie scheint sehr durstig, deine Seele,
    kannst du ihm denn nicht weichen, diesem Schein,
    jeder ist doch seines Glückes Schmied, also wähle,
    entscheide dich für das Leben, das Glück, für das Sein.

    Ich hoffe das stört das euch nicht.
    Aber ich mach das zwischendurch gern und ist auch für meine Trockenheit wichtig, finde ich.

    Tja, gute Frage, silberkralle.
    Ich habe herausgefunden, dass herausfordernde Aufgaben, seien sie geistiger oder physischer Natur, seeehr gut helfen. Aufgaben, die mich motivieren.
    Aber Angst hab ich vor Situationen, die ich nicht aktiv ändern kann. Etwa stressige Arbeitstage usw. Was soll ich da tun?

    Hallo an alle!

    Zu den Fragen; ja, mein Bruder weiß von meinem Problem und war trotzdem so dumm, ist aber mittlerweile verdaut.
    Ich wohne noch zu Hause, verstehe mich aber mit dem Vater sehr schlecht. Der ist selbst Alkoholiker, sprich Quartalssäufer!
    Ich habe mich doch schon etwas über Alkoholismus informiert und werde es auch weiter tun.

    Das Wochenende hab ich gut verbracht. Gestern mit Schi fahren, heute musste ich arbeiten.
    Und ich muss ehrlich sagen, dass es mir in den letzten 3 Tagen besser ging.
    Der Suchtdruck zum Alkohol wird doch laaaaangsam weniger, zumindest war es jetzt schon 3 Tage ganz angenehm.
    Das Wochenende sinnvoll verbracht und weiter trocken.

    Ich denke, dass ich von meinem ersten Rückfall gelernt habe. Habe damals eigentlich nicht wirklich an mir gearbeitet, außer dass ich mir Gutes tat. Dass das eminent wichtig ist steht außer Frage. Aber es gehört dann doch mehr dazu ;)
    Ich versuchte damals dem Suchtdruck mit gutem Essen und dem Kaufen von schönen Dingen Herr zu werden. Allein, das funktionierte nicht. Es ging mir trotz dieser tollen Dinge halt ganz konkret DER ALKOHOL ab.
    Ich bin gerade dabei, dass ich all die Dinge, welche ich an den Alk gebunden habe, von ebendiesem wieder entbinde.
    Die Schwierigkeiten im zwischenmenschlichen Bereich, die Minderwertigkeitsgefühle, die Depression, das schwere Verhältnis zum Vater, das Locker-sein in der Gesellschaft.
    Und vor allem gegen die Minderwertigkeitsgefühle hab ich jetzt schon den Anfang eines Weges gefunden, den es jetzt halt weiter zu gehen gilt.
    Ich lernte von meiner Therapeutin und auch von euch, dass man sich klare, realistische Ziele für den Tag setzen sollte - und ja nicht zuviel auf einmal. Ich bin mir dessen bewusst, dass ich diese Schritte im alkoholisierten Zustand nicht gehen kann. Ich kann dann diese Ziele nicht erreichen.

    Nichtsdestotrotz, manchmal überkommt mich schon die Lust......

    Da fällt mir spontan noch was ein.

    Wer kann mich noch so gut trösten wie der Alkohol, so zuverlässig? Eine Konstante in einem unberechenbaren Leben ist er, der Alkohol. Immer da, wenn man ihn braucht! Viele Freunde sind das nicht! Tag und Nacht, Stunde für Stunde, er schenkt mir immer Geborgenheit!

    Ihr könnt jetzt ruhig auf mich losgehen von wegen "nassem Denken" und so.
    Aber das geht mir halt gerade durch den Kopf. Es war eigentlich ein guter Tag. Alle Aufgaben ohne Alkohol gelöst. Und sehr viel darüber nachgedacht, wie ich gewisse Situationen vom Alk entkoppeln kann. Vieles hat sich als Assoziation zum Alkohol ins Hirn gebrannt.
    Und jetzt eine schier verrückte Situation; komm von der Arbeit heim und der eigene Bruder (Anm.:16 Jahre) stellt mir eine Flasche Bier (geöffnet!) vor die Nase.
    Hab jetzt mittlerweile den Ort des Geschehens verlassen und viel Wasser getrunken, aber ich habe wirklich gekämpft, hart gekämpft. Dachte für einige Zeit daran, ihn wirklich zu trinken. Stellte mir die schönen Gefühle dabei vor. Es war sehr hart, aber ich denke ich bin darüber hinweg, für den Augenblick halt.

    Hallo Claudia und alle anderen

    Der Gelassenheitsspruch klingt nach einem Verfasser, der weise und in seinem Bewusstsein gereift ist. Etwas woraus man wirklich Kraft schöpfen kann.
    Eigentlich trifft das wirklich den Nagel auf dem Kopf.
    Genau darum gehts ja. Und genau das ist es ja auch, was ich so schwer akzeptieren kann.
    Und die Dinge die ich ändern könnte, die scheinen so schwer zu ändern zu sein.
    Einen Berg voller Hindernisse in der Größe eines Himalaya müsste ich überwinden, so scheint es zumindest.

    Naja, ich bin echt froh, dass meine Mutter von meinem Problem weiß.
    Sie hat gesagt, dass ich sei immer damit konfrontieren kann. Sie ist jetzt bei mir und damit komm ich auch nimmer zur Flasche, selbst wenn ich möchte. Ich muss jetzt reden. Reden mit ihr. Es geht gerade um meine Ziele. Ziele die ich ja habe, so wie alle anderen Menschen. Aber mein Schicksal ist, dass ich diese Ziele auch wegen meiner Depression nur so schwerlich erreichen kann. Also es ist nicht nur der Alkohol. Ein weiterer Grund, der zum Weitersaufen einlädt.
    Naja, es ist schon spät, ich werd morgen weiterschauen.
    Es ist so hart. Ich muss arbeiten. Wegen dem Geld. Aber gerade die "süsse" Arbeit ist es, die mich oft zum Alkohol treibt. Im Wettbüro gibts ja Alkoholiker en masse.

    Hallo Leute!

    Mir gehts gerade so schlecht! Kämpfe gerade gegen meine Gedanken, die unbedingt Alkohol wollen. Ich bin kurz vor einem Rückfall, einem schwern Rückfall!

    Ich beneide euch alle so sehr, die dauerhaft ohne Alk leben, aber wie soll ich das schaffe, ich finde den Weg einfach nicht. Es ist geradezu so, als ob man mich in einen Wald nach Mittelsibirien gesteckt hätte und dann meint, dass ich doch nach Deutschland zurückgehen solle. Ich kenne den Weg einfach nicht. Die Grudbausteine sind wichtig und gut. Aber was bringen sie mir?
    Es fällt mir momentan ohne Alkohol so schwer, weil ich nicht weiß was ich eigentlich will in meinem abstinenten Leben! Was soll jetzt anders sein?
    Was will ich erreichen? Ich mein, Träume hab ich schon. Aber zwischen Träumen und Zielen liegt ziemlich viel. Träume hat jeder. Aber wie definiert man Ziele?
    Wie kann ich ein Ziel dauerhaft verfolgen? Und zwar ohne dass ich am nächsten Tag kapituliere, weil ICH das ohnehin nicht schaffe?
    Ich habe einfach nicht die Zuversicht um zu glauben dass alles besser wird. Es war schon immer so verdammt schlecht!

    Und noch dazu; mein Alkoholkonsum wurde der Depression wegen ausgelöst und nicht umgekehrt. Andersrum wär wenigstens die Motivation da, dass ich diese verdammte Depression nicht mehr erleben will und deswegen abstinent lebe.
    Aber wie soll ich zur dauerhaften Abstinenz finden, wenn es vorher keinen Deut besser war?
    Mann oh Mann, es ist so schwer. Nicht das Nicht-Trinken an sich, sondern weil man nicht weiß, warum eigentlich.

    Hallo Leute!

    Zuerst mal alles Gute für 2011. Glück, Gesundheit und ein trockenes Jahr wünsch ich euch!

    Mir gingen heute sehr viele Gedanken durch den Kopf!

    Zuerst mal große Katerstimmung heute. Ja, die ist auch ohne Alkohol möglich. Ein Gefühl von schier übermächtiger, unerträglicher Leere überkam mich heute. Die letzte Woche war schön, wirklich toll. Schöne Weihnachten, gestern ein alkoholfreies Silvester mit super Unterhaltungen und auch dazwichen wars eine gute Zeit.

    Aber heute das! Ich hatte das Gefühl, dass mir gestern irgendwas entging. Tja, dieses Etwas war der Alkohol. Jeder durfte anstoßen, ich nicht. Außerdem gehts jetzt wieder so fad weiter. Keine Feiern mehr, keine guten Unterhaltungen mit meinen liebsten Bekannten, es geht von nun an wieder ganz eintönig durch jeden Tag, jede Woche, ja jedes Monat. Auf was soll ich mich bitte freuen! Durch meine Depressionen in den letzten Jahren hab` ich mich so sehr zurückgezogen, dass ich nur ganz wenige Freunde habe. Ein Teufelskreis!

    Außerdem hadere ich immer mit der Tatsache, dass ich nichts Besonderes bin. Insofern, als dass ich noch nicht wirklich was erreicht hab im Leben und so.
    Hm....irgendwie ist heute alles besonders schlimm.

    Ich hab solche Probleme im Umgang und mit der Vermittlung von Gefühlen. Und kann so schwer mit manchen Menschen umgehen. Wahrscheinlich aufgrund dessen. Ich tu mir so schwer beim "Nein-sagen" zum Beispiel.
    Ich kann mich nur bei meiner Mutter für meine Trockenheit bedanken, da sie mir in den schwierigen Situationen heute beistand. Ob ich es selbst geschafft hätte, wenn ich momentan so gar nicht weiß warum ich das eigentlich alles mache?

    Nachdenkliche Grüße
    Stefan

    Hallo Claudia!

    Naja, es geht mir nicht schlecht.....Das Verlangen nach Alkohol ist dieser Tage prinzipiell nicht ganz so stark, weil es mir gut geht und weil ich in den Weihnachtsfeiertagen auch beschäftigt bin. Eine Beschäftigung, die Spaß macht.
    Aber es gibt Situationen, die anfangs so unerträglich schienen. Etwa beim Besuch bei einer meiner Tanten, wo Wein getrunken wurden. Sofort bekam ich extreme Lust auf Alkohol. Ich muss aber auch sagen, dass mir meine Mutter extrem hilft bei der Abstinenz. Ich konnte dieses Problem mit ihr besprechen, sie lenkte mich ab und ich blieb trocken. Bin also seit dem Rückfall noch immer trocken! ;)

    Aber ich hab solche Angst vor bestimmten Situationen, wo es mir unmöglich erscheint nichts zu trinken.
    Etwa bei Krisensituationen wie Todesfall etc, die kann man nicht anderweitig lösen, also MUSS ich ja trinken, wenn ich Erleichterung erfahren will.
    Außerdem hab ich keinen blassen Schimmer, was ich mit meiner Arbeitsstelle mache. Es kommen viele Alkoholiker ins Wettbüro und ich denke ich bin dieser Situatione irgendwann nicht mehr gewachsen. Zum Glück hab ich noch Urlaub diese Woche.
    Außerdem bereiten mir einige meiner Freunde Sorgen. Sie sagen immer wieder, dass ich mitgehen soll ins Wirtshaus, sie fänden es eh gut dass ich nichts trinke, ich kann ja Cola trinken. Aber sie sind zu naiv dafür, als dass sie wissen dass ich nicht zuschauen kann. Aber sind das überhaupt Feunde. Irgendwie schon find ich. In den anderen Situationen halt. Aber beim Thema Alkohol nicht. Vielleicht weil sie selber in der Sucht stecken. Bin so ratlos........hm

    Liebe Grüße, Stefan

    ClaudiA : Sorry, gestern nicht, ausnahmsweise ;)
    Und ich freue mich, wenn du dich freust ;)

    Naja, ich war gestern tatsächlich trocken, und bin irrsinnig stolz darauf ;)
    Kann zwar noch nicht von stabil reden, aber einfach nur "nicht-trinken" ist ja auch schon was fürs Erste.
    Dabei war ich gestern so kurz vorm Rückfall. Hatte dann doch ein schlechtes Gewissen, weil ich absagte, obwohl es ein Grund zum Stolz-auf-mich-sein gewesen wäre.
    Aber ich habe nicht getrunken. War stark genug, um nicht shon wieder ins alte Muster zurück zu fallen, welches mir soviel Leid brachte letzlich.
    Naja, heute die Ernüchterung, im übertragenen Sinne aber nur ;)
    Und zwar: Wäre es nicht doch wieder mal schön gewesen - ein Abend mit Wein. Aber genau dieses Denkmuster hab ich ja auch gestern durchbrochen - ich glaub doch, dass ich darauf stolz sein kann.

    Und nun an alle, die hier schreiben mitlesen oder in sonstiger Weise mitwirken, ein schönes, besinnliches, trocken-fröhliches Fest.

    Sehr interessant Claudia!

    Oohja, es fällt mir sehr schwer nein zu sagen.
    Betrachtet man die andere Seite, so würde er ja auch nix unternehemen, was er nicht will. Hat er mir auch schon mal zu verstehen gegeben, recht subtil versteht sich ;)
    Es geht immer alles nach seinem Kopf - und das ist irgendwie selbstverständlich. Art und Dauer der Unternehmung etc, alles wird so geplant wie er es will. Er ist generell ein Kontrollfreak. Und was mich so dermaßen ärgert ist die Tatsache, dass er davon ausgeht, dass mir das alles selbstverständlich genauso viel Spaß macht wie ihm.

    Es gibt zwei Gründe dafür: Entweder will er all jenen, die dabei sind (also auch mir) tatsächlich Freude bereiten, ist aber zu naiv um zu wissen, dass in der Individualität eines jeden Menschen auch individuelle Hobbys und Interessen inne wohnen.
    Oder aber; er weiß Bescheid, ist aber zu egoistisch und kümmert sich nur um sich selber. Ich glaube eher, dass es eine Mischung aus beidem ist.

    Das sind ein paar von vielen Gründen warum ich nicht will!

    Okay, klare Antworten von euch, danke!

    Maria : Raus aus dem Teufelskreis klingt gut. Sobald ich den Ausgang finde, verlasse ich ihn ;)

    Naja, Silvester ist mir halt auch deswegen so wichtig, weil ein taubstummer Onkel von mir vorbeischaut. Ich seh ihn ohnehin so selten, und ich freue mich eben darauf. Aber ich weiß echt noch nicht wie ich das anstelle.

    Außerdem fürchte ich mich vor dem morgigen Tag. Ein Ausgang mit meinen Arbeitskollegen steht an. Egoistisch müsste ich sein, wie ihr auch schon angermerkt habt. Ich müsste absagen. Aber der Kollege (dessen komische, kindische Art mir zudem sowieso am Wecker geht) freut sich ja schon so darauf. Wir machen ohnehin nie was miteinander, obwohl wir Freunde sind. Obwohl ich das mit der Freundschaft ohnehin etwas anders sehe.

    Maria : Ja, Weihnachten schon. Ich fürchte mich aber irrsinnig vor Silvester. Kann ich meinen Eltern und sonstigem Besuch zumuten, dass sie nicht trinken. Oder sollte ich nicht mitfeiern, obwohl ich das aber unbedingt will - hm, da hab ich leider echt noch keinen Plan.

    silberkralle : Habe eigentlich nicht vor einen Rückfall zu planen, zumindest nicht bewußt. In punkto Saufdruck geht es mir heute etwas besser als zuletzt.

    Sodala, Finger wund schreiben soll in diesem Forum angeblich gesund und der Lösung des Alk-Problems zuträglich sein, also hau ich wieder ein paar Zeilen rein ;)

    Ich grüble sehr viel. Was genau, wie genau, wo soll ich weitermachen. Wie finde ich den für mich richtigen Weg, der schließlich im Erfolg gipfelt ;)

    Ich denke, dass ich vor allem auch deswegen trinke, weil ich ein mehr als schwieriges Verhältnis zu meinem Vater habe. Er akzeptiert sich selbst, und damit auch mich, nicht so wie er ist.

    Nun ja, kurz und bündig; die gemütlichsten Abende daheim waren für mich immer all jene, wo mein Dad betrunken war, da er auch Alkoholiker ist.
    Was komisch klingt, ist leicht zu erklären. Hatte mein Dad Alk intus, konnte man in nicht mehr so ernst nehmen wie zuvor. Denn selbst wenn er irgendwas schimpfte, so war er doch in seinem Bewußtsein etwas verändert. Es waren für mich entspannende Stunden. Entspannung nach der ewigen Anspannung, dem ewigen Streß, den ich mit meinem Vater verband.
    Und so verbinde ich jetzt den Alkohol auch selbst irgendwie als Mittel zum Zweck, um angenehme Stunden zu erzeugen.

    liebe grüße
    stefan
    [/u]

    Danke für die Antwort Maria!

    Ja, leider denke ich viel zu oft zu weit in der Zukunft und scheitere dabei an der aktuellen Tagesplanung - oft bin ich einfach zu wenig motiviert, um etwas anzugehen. Und am Abend stört mich das dann. Aber tagsüber sehe ich keinen triftigen Gund, was mir das jetzt bringen könnte.

    Womöglich habe ich sehr oft auch noch das Gefühl, dass mir beim Nichttrinken etwas entgehen könnte. Ich bin nicht der einzige in der Familie, der trinkt.

    Hi Leute!

    Bin nun 15 Tage trocken und es geht mir heute nicht so besonders gut. Immerhin sind die extremen Stimmungsschwankungen der letzten Wochen, die sich in meinen vergangenen Posts widerspiegeln, und meine Therapeutin als manisch-depressiv bezeichnet, doch schon etwas schwächer.

    Mein großes Problem ist weiterhin jenes, dass ich nicht weiß wie ich gute Emotionen, schöne Gefühle etc., die ich mit dem Alkohol verbinde von selbigem entkoppeln kann. Ich ging gerade einen traumhaft schönen vorweihnachtlichen, tiefverschneiten Spaziergang und irgendjemand kühlte sich am Fensterbrett einen Doppelliter Wein ein, wie ich beim Vorbeigehen erahnen konnte.
    Da überfiel mich wieder die Gier nach der Flasche. Die Gier nach dem Inhalt der Flasche. Die Gier nach den eingespeicherten schönen Gefühlen, gutem Gemütszustand und so weiter, welches das Suchtgedächtnis mit dem Inhalt der Flasche verbindet.

    Ein weiteres Problem besteht darin, dass ich über das WIE nichts weiß.
    Wie soll ich mein Leben verändern. Wie kann ich genauso schöne (in Wirklichkeit ja viel schönere) Abenteuer erleben wie sonst mit Alkohol.
    Wie kann ich Feiern genauso gut genießen ohne Alkohol, genauso locker, genauso eloquent, genauso gelassen sein.

    Oft überfällt mich einfach so der Gedanke, dass ich ja in Wirklichkeit gar nicht viel ändern könne. Und selbst wenn; ich weiß gar nicht wie. Ich war auch schon vor meinem Alkoholkonsum sehr depressiv, es ging mir schlecht. Also wenns mir so oder so schlecht geht, warum dann nicht gleich mit Alkoholkonsum? Was bringt sich dann die Abstinenz noch, außer dass ich meinen Körper schütze.
    Wie komme ich aus diesem Teufelskreis raus?

    Liebe Grüße
    Stefan

    Nein, ich bin bei einer ganz normalen Therapeutin. Danke für eure Antworten!
    Es sind echt immer wieder nützliche dabei.
    Das vermisse ich eben irgendwie bei der Therapeutin. Nämlich, dass sie mal sagt, ich könnte dies und das probieren. Sie analysiert eben nur immer wieder gerne. Das heißt, dass sie das was ich sage, zu interpretieren beginnt.
    Aber was hab ich davon! Das wäre in etwa so, als wenn ich mich zwar damit auseinandersetzen würde, warum ich trinke, den Grund dann zwar auch kenne, aber trotzdem weiter sauf, weil ich nur analytisch und eben nicht lösungsorientiert denke!
    Hm.....und wenn sie das bewußt macht. Wartet sie vielleicht darauf, dass ich mir endlich mal aktiv soviel Hilfe hole, wie ich benötige?

    Ja, es geht mir heute ein Stück besser.......ist halt vor allem in letzter Zeit ein extremes Auf und Ab.....vor allem seit meinem Rückfall.
    Ziele hätt ich im Prinzip schon, ABER halte icih die Umsetzung momentan für unmöglich. Und genaus das ist es, woran ich zurzeit scheitere.
    Ich würde so gern das machen, was ich will. Aber wie soll ich es umsetzen?
    Ich rede zwar viel mit meiner Therapeutin, aber irgendwie hört sie mir "nur" zu, und zwar ohne dass sie sich wirklich einmischt - bloß ab und zu greift sie ein paar meiner Satzstücke auf, analysiert sie und gibt ein paar Denkanstöße, aber nicht mehr. Ich wünsche mir einen intensiveren Austausch, einen Dialog, aber keinen Moolog!