Beiträge von Schnurzpiepe

    Hallo,

    @Karsten: um meine "Befindlichkeit" zu schildern, muss ich etwas über ihn schreiben - ich nenne weder Name noch Herkunft noch sonst etwas. Ich denke, das geht in Ordnung (meine Meinung).

    Doro : ich glaube, ich habe das etwas falsch ausgedrückt. Meine Laune/mein Wohlbefinden steht und fällt nicht mit dem Befinden meines Bruders. Aber: er ist immer noch mein Bruder, ich liebe ihn und ich nehme Anteil an seinem Schicksal. Und dann freut es mich natürlich, wenn er zumindest zugibt, ein Problem zu haben und wenn er, ebenfalls zumindest, Bemühungen zeigt, an dem Problem etwas zu ändern. Dass damit nicht automatisch alles wieder gut wird ist mir klar, so distanziert bin ich schon. Das gute Gefühl bezog sich lediglich auf meine Gefühle ihm gegenüber, nicht auf mein Allgemeinbefinden.

    Zweifel, dass er es schafft, bleiben natürlich; und dass er gesundheitlich wahrscheinlich nicht wieder auf die Beine kommt, ist ziemlich hart. Ich wünsche ihm, dass er es schafft und ich wünsche mir, dass ich irgendwann vielleicht doch wieder einen kleinen Teil des großen Bruders zurückbekomme - auch wenn es möglicherweise nur ein Wunsch bleiben wird.

    LG, Schnurzpiepe

    Hallo,

    Gestern wurde mein Bruder aus dem Krankenhaus entlassen. Zunächst wollte er mir nicht sagen, was genau los ist und wie es weitergeht, aber auf mein Bitten hin rückte er dann doch mit der Sprache raus.
    Zunächst sagte er, dass er sich selbst zum Entzug eingewiesen habe, irgendwann in den nächsten Tagen geht es los. Er habe (O-Ton) "halt immer sein Bier getrunken, aber eben zu viel." Bereits vor vier Wochen habe er aufgehört Bier zu trinken, und nun während der zwei Wochen Krankenhaus, habe er ja sowieso nichts trinken können. Einen Langzeitaufenthalt brauche er nicht, drei Wochen mit Gruppensitzungen reichten.
    Auf meine Frage, ob seine Leber wieder in Ordnung komme, antwortete er mit "wahrscheinlich nicht, aber mehr als aufhören zu trinken kann ich jetzt sowieso nicht tun." Womit er ja mehr oder weniger Recht hat.
    Auch seine Speiseröhre ist angegriffen (warum und wodurch genau konnte er mir nicht sagen, das hinge wohl mit den Blutwerten zusammen; aber habe "zu dünnes Blut"). Deswegen dürfe er jetzt bestimmte Lebensmittel nicht mehr zu sich nehmen.

    Er bat mich, ihn nach seiner Therapie zu besuchen - natürlich habe ich erstmal zugesagt; letztlich werde ich das zu gegebenem Zeitpunkt entscheiden, ob es richtig ist oder nicht. Momentan möchte ich ihn gern besuchen.

    Ich weiß gerade nicht, ob ich erleichtert sein kann über das was ich nun gehört habe. Zumindest hat er eingeräumt, dass sein Zustand etwas mit dem Trinken zu tun hat. Und abschließend meinte er noch, er tue das (den Entzug und das nicht-mehr-Trinken), weil er keine Lust habe, mit grad mal "einpaarundvierzig Jahren" in die Grube zu fahren.

    Ich fühle mich nun etwas besser als in den beiden Wochen zuvor, aber ich wage noch nicht an einen glücklichen Ausgang zu glauben.

    LG, Schnurzpiepe

    Hallo Delf,

    deine Aussage kann ich so nicht nachvollziehen. Im Endeffekt heißt das ja, dass du nichts dagegen tust, dass dein Partner sich umbringt. Wenn er auf einem Hochhaus stehen würde und springen wollte, würdest du dich dann auch seelenruhig daneben setzen und zusehen wie er springt?
    Das hat (aus meiner Sicht!!!) nichts mit Liebe zu tun. Wenn man jemanden vom Alkohol weghaben will, will man doch eigentlich seine Krankheit heilen. Das hat nichts mit "jemanden verändern wollen" zu tun.

    Wie man denjenigen dann heilen kann bzw. dass derjenige sich nur selbst heilen kann, steht auf nem anderen Blatt.

    LG, Schnurzpiepe

    Hallo!

    Nein, es ist nicht verkehrt, aber trotzdem nicht gut (in diesem Zusammenhang).

    Gerade wenn man sowas durchhat wie du, ist es leider oft so, dass man sein Herz an jemanden so heftig verliert, dass es schier nicht mehr reparabel scheint, wenn derjenige einen dann enttäuscht.

    Ich denke, mit der Therapie bist du sehr gut beraten. Wenn du diese erfolgreich abgeschlossen hast, bist du wieder offen für eine neue Beziehung und ein glückliches Leben, nachdem du dich ja so sehr sehnst! Und bis dahin solltest du dir genau das, was Matthias schon sagte, nämlcih dass du mehr wert bist als eine Lückenbüßerin zu sein, immer wieder vor Augen halten!

    Ich fürchte, dieser Mann ist, trotz der sehr schönen und intensiven Zeit die du mit ihm hattest und in der du Hoffnungen aufgebaut hast für dich und dein Kind, leider eine Enttäuschung - und als eine solche solltest du ihn jetzt auch "archivieren". Tut mir sehr sehr leid für dich!!

    Hallo,

    mit "Logik der Sucht" meinte ich natürlich keine Logik wie wir sie verstehen würden (auf dies folgt das), sondern sozusagen eine Art "Grundmuster", ein "typisches Alkoholikerverhalten".
    Was ich eben zum Beispiel noch nicht verstehe, ist, dass ein Alkoholiker entgegen allen Verstandes versucht zu verheimlichen dass er trinkt. Jeder spricht ihn darauf an, es ist offensichtlich, und trotzdem sagt er "nein, ich trinke hier und da mal ein Bierchen, aber ich bin kein Trinker!" Oder dass er über andere richtet, die im Prinzip das Gleiche tun wie er und bei denen findet er es schlimm, bei sich (nach außen) aber nicht.
    Solche Dinge sind es. Oder, dass es völlig unerheblich ist, dass ich bitte und bettele und drohe und weine oder was auch immer und es wird ihn trotzdem nicht vom Trinken abhalten.
    Ich habe vorhin versucht, einer langjährigen Freundin zu erklären, dass es absolut sinnlos ist, meinen Bruder vom Trinken abhalten zu wollen - sie hat es nicht verstanden. Sie meinte, man müsse doch helfen, man muss mit ihm reden, und ihr Lebensgefährte sprach von Entmündigung und Zwangseinweisung... Ihr könnt Euch vielleicht vorstellen, was in mir vorging...da stritten sich Herz und Verstand, wer denn nun Recht hat.
    Schreckliches Gefühl.

    LG, Schnurzpiepe

    Hallo Doro,

    es geht mir gar nicht um Details. Es geht mir darum zu wissen: wie weit ist er? Wieviel Zeit hat er noch? Was kann er vielleicht noch tun? Ist er schon über den Punkt hinaus, an dem Aufhören noch helfen würde?
    Anders ausgedrückt: es geht mir darum zu wissen, ob er überhaupt noch eine Chance hat und ob er selbst sieht, dass er was tun muss.
    Wenn er mir erzählt, er wisse gar nicht was da genau los sei und dass man Ergebnisse von Untersuchungen abwarten muss, obwohl er weiß, wo das Problem liegt, ist das sehr wohl lügen (in meinen Augen).

    Ich versuche ja, meine Sorgen einzudämmen und mich nicht zu sehr aufzuregen, aber es ist sauschwer.

    LG, Schnurzpiepe

    Hallo Matthias,

    mich macht das so fürchterlich traurig... die ganzen Jahre hab ich seinetwegen nicht geweint, obwohl ich sah, wie es mit ihm bergab ging, aber jetzt gehts nicht mehr, ich kann nicht mehr "cool tun"... Hinzu kommt, dass ich schwanger bin und mir Sorgen mache, wieviel mein Baby mitbekommt von meiner Traurigkeit und Verzweiflung...
    Morgen fahre ich ein ziemlich weites Stück zu einer SHG, weil ich es nicht mehr für mich allein klar kriege, ich bin etwas aufgeregt, weil ich nicht weiß was mich erwartet, ich hoffe, da ist überhaupt wer da...
    Gibt es irgendeinen Weg herauszufinden, ob es wirklich die von uns allen vermutete Leberzirrhose ist oder ob es "irgendeine andere Krankheit" ist? Wasser im Bauchraum...vielleicht Niereninsuffizienz? Oder sonstwas? Mich macht das fertig...wirklich!

    Grüße, Schnurzpiepe

    Hallo,

    heute habe ich mal wieder mit meinem Bruder telefoniert. Insgesamt wurden ihm nun seit mehr als einer Woche 13 Liter Wasser "entnommen", einerseits durch Punktionen, andererseits durch entwässernde Tabletten. Er ist wohl mit 73kg ins Krankenhaus gekommen, hat jetzt noch 60kg.

    Als ich ihn fragte, wie es ihm ginge und wie es weitergehen solle, meinte er, er hoffe, dass man ihn am Freitag entlassen würde und dass die Untersuchungen (welche genau, dazu ließ er sich nicht aus) nun abgeschlossen seien und er nur noch auf die Ergebnisse warte.

    Er spricht so, als seien es wirklich Untersuchungen, die ihm Ergebnisse liefern könnten, von wegen "wenn wir jetzt dies und das tun, sind sie in drei Wochen wieder fit".
    Ich weiß nicht, was ich glauben soll. Lügt er? Verschließt er die Augen vor der Wahrheit? Glaubt er wirklich, mit einer Behandlung könne alles wieder gut werden? Oder weiß er genau, was los ist und versucht mir etwas vorzumachen?
    Wie gut können Alkoholiker lügen bzw. wie gut glauben sie lügen zu können? Warum reagiert er gar nicht darauf, dass ihm meine Schwester auf den Kopf zu gesagt hat, was mit ihm los ist? Und warum sagte er, als ich ihm sagte, er solle schnell wieder auf die Beine kommen "Das liegt ja nun nicht in meiner Hand?" Und warum antwortete er auf diesen Satz meiner Mutter: "Da gibt es ja nun nur noch entweder - oder" (damit meinte sie: aufhören zu trinken oder sterben) mit "Nee, da gibts kein "oder"?

    Kann mir irgendwer erklären oder helfen? Ich bin so ratlos... zwischendurch möchte ich immer wieder glauben, dass es nicht der Alkohol ist, der ihn da hin gebracht hat. Ich möchte immer wieder glauben, er trinke nicht, obwohl ich es doch besser weiß. Ich möchte glauben, dass er mich nicht wissentlich belügt... Ich möchte, dass mir jemand sagt: doch, Mädchen, er lügt, akzeptier das!

    Traurige und ratlose Grüße von
    Schnurzpiepe

    Zitat von pensamentos


    er sagte, er brauche wohl noch mehr unterstützung, eine weitere therapie oder so, denn er schafft es alleine nicht. ich denke aber, dass er 150.000 therapien machen kann, wenn er sein leben nicht ändert, seine denkstrukturen, sein verhalten, seine destruktiven kontakte (wie u.a. seine eltern) wird sich NIE etwas ändern. er muss es doch wollen, sonst funktioniert es doch nicht. oder?

    Du hast es erfasst!

    Was du (wie ich bei meinem Bruder) noch nicht erfasst hast: das "obwohl ich ihn sehr unterstütze" bringt rein gar nichts. Im Gegenteil. Er lernt: ich trinke - sie hält mir die Stange. Und anflunkern kann er dich auch noch.
    Die "Strategie", dass er nicht trinken darf wenn er bei dir ist (und aber im Prinzip trinken darf, wenn du nicht dabei bist) macht das Ganze auch nicht besser.

    Fühl dich mal lieb gedrückt!

    Hallo,

    ich möchte hier nur mal den neuesten Stand berichten und meinem Herzen ein wenig Luft machen.
    Ich habe heute mit meinem Bruder telefoniert. Er tut so, als wisse er nicht, warum das alles mit ihm passiert, er sagte, er wolle die weiteren Untersuchungen abwarten und dann würde man schon weitersehen.
    Insgeheim hoffe ich, dass er für sich beschlossen hat, mit der Trinkerei aufzuhören und es "auf eigene Faust", also ohne seine Familie zu versuchen, um uns dann vor erfreuliche vollendete Tatsachen zu stellen, aber mein Verstand sagt mir, dass es anders ist.
    Er hat sämtlichen Ärzten verboten, uns irgendeine Auskunft zu geben über seinen Zustand. Meine Eltern haben ihn gestern besucht, und meine Mutter meinte hinterher: er sagte, das käme schon wieder alles in Ordnung und sie sollten sich keine Gedanken machen - seine Augen aber hätten um Hilfe gerufen. Ich habe meine Mutter noch NIE so reden hören. Sie ist selbst schwer krank, ich habe Angst, dass sie das alles nicht verkraftet.
    Ich möchte meinen Bruder so gern ansprechen, Klartext reden, aber ich glaube, ich stoße bei ihm nur auf Mauern. Sobald ich versuche das Gespräch in eine entsprechende Richtung zu lenken, verändert sich seine Stimme, wird abweisend und unverbindlich.
    Ich komme mit dieser Hilflosigkeit (noch) nicht klar. Aber es hilft mir, Euch davon zu erzählen. Ich hoffe Ihr fühlt Euch nicht als Seelenmülleimer missbraucht - aber hier gibt es so viele, die sich in mich oder meinen Bruder hineinversetzen können, und hier habe ich niemanden. Die nächste SHG ist so weit weg, dass ich da nicht einfach hin kann, deswegen weine ich mich hier aus.

    Danke!!
    Schnurzpiepe

    Hallo,

    also ich habe da jetzt nicht sooo wahnsinnig viel Ahnung - aber das Handeln seiner Eltern erinnert mich an das Handeln meiner Eltern gegenüber meinem Bruder. Vor einigen Jahren, als bereits klar war, dass er trinkt (er war allerdings nicht trocken), stellte ihm mein Vater bei jedem Besuch auch einen Schnaps hin. Ihm war bewusst, dass mein Bruder trinkt! Aber er meinte, ach naja, er säuft ja nicht, wenn er mal nur einen Schnaps trinkt. Ich fand das fürchterlich und hatte damals auch einen heftigen Streit mit meinem Vater. Leider sehen gerade Eltern es oft nicht ein, dass sie "mitmachen", quasi animieren...vielleicht wollen sie es einfach nicht wahrhaben?

    Zu der Sache "trocken und ab und an ein Bier" - ich (Laie!!) bin der Meinung: trocken heißt: überhaupt keinen Alkohol mehr trinken. Und da ist ein Bier einfach zu viel.

    LG, Schnurzpiepe

    Hallo, Matthias, Doro, Mohn;

    Ich glaube, genau das ist mein Problem: Falsche Vorstellungen von Alkoholikern und dass ich nicht damit klarkomme, was mit meinem Bruder passiert.
    Ist es normal, dass man einen Menschen mal sehr geliebt hat und ihn nun, wo er sich totsäuft, "anders" oder irgendwie auch nicht mehr liebt? Meine Gefühle für ihn sind so widersprüchlich. Ich nehme ihm übel, was da passiert und habe gleichzeitig Verständnis... Ich glaube, einige Ursachen zu kennen und sage mir aber: auch ich habe unter diesen Ursachen gelitten, warum saufe ich nicht, aber er? Warum gibt er auf, ich nicht?
    Und warum (Achtung, Egoismus) lässt er mich, seine kleine Schwester im Stich?

    Ich beobachte die Leute um mich herum seit einigen Tagen noch deutlicher als vorher. Gestern war ich auf einer kleinen Gartenparty. Ein Kollege von mir traf dort ein, bekam ein Bier hingestellt - und so schnell wie er das ausgetrunken hatte, konnte man gar nicht gucken. Innerhalb von etwa anderthalb Stunden waren vier Bier weg. Und er war nicht betrunken, ganz sicher nicht. Ich meine, er lallte nicht oder so. Ist das normal? Bin ich normal, weil ich mich frage, ob das normal ist?
    Sehe ich Gespenster, sehe ich jetzt alle um mich herum nur noch Alkoholprobleme haben?
    Was ist mit mir? Habe ich nicht auch schon Zeiten gehabt, in denen ich verdammt viel getrunken hab? Im Studium zum Beispiel, da gab es eine Zeit, etwa anderthalb Jahre, da trank ich jede Woche vier bis fünf Flaschen Wein. Irgendwann hörte ich ganz von allein damit auf. Ich weiß nicht, warum ich aufhörte, aber ich weiß, warum ich anfing: es war schön, einen Rausch zu haben. Meine Sorgen waren so fern, ich konnte lachen und entspannen, und wenns etwas zu viel war, konnte ich auch wunderbar weinen.

    Ich habe seit einem halben Jahr überhaupt keinen Alkohol mehr getrunken, und vorher hab ich drei Jahre nur gelegentlich mal etwas getrunken. Ich halte mich bewusst fern vom Alkohol, ich habe Angst, dass mir dasselbe passiert wie meinem Bruder.

    Ich denke so viel nach über dieses Thema, meine Gedanken drehen sich ständig nur darum, und immer wieder um die Frage "warum tut mein Bruder das". Warum hat er nicht die Kurve gekriegt?

    Grüße, Schnurzpiepe

    Hallo, Melanie, Hallo Matthias!

    Das ist so grausam. Mein Bruder ist nicht der einzige Alkoholiker den ich kenne; auch eine Bekannte aus meiner räumlichen Umgebung hat ein massives Alkoholproblem. Und sie ist genau wie mein Bruder: sobald das Thema darauf kommt, wiegelt sie ab, wechselt das Thema, tut als sei sie nicht betroffen - und redet schlecht über andere Leute, die dasselbe Problem haben. Das ist übrigens etwas, was ich nun überhaupt nicht verstehe. Kann mir das mal einer erklären? Warum redet ein Alkoholiker abfälligst von anderen Alkoholikern? Ist das Selbsttäuschung, Ablenkung von sich selbst? Wie ist das zu verstehen?

    Grüße und danke für Eure Worte!
    Schnurzpiepe

    Hallo Doro,

    gestern sprach ich mit meinem Bruder per Telefon. Er meinte, wir sollten mal "die Bälle flach halten", das tät schon nicht so schlimm sein. Die Ärzte würden ihn nun untersuchen und dann mal sehen. Zu meiner Schwester meinte er, wahrscheinlich seien es Bakterien im Bauchraum und er mache sich da keine Gedanken, das kriegen "die Leute da" schon wieder hin. Meiner Schwester ist daraufhin der Kragen geplatzt und sie hat ihm gesagt, dass es sie anko***, dass er sich keine Sorgen macht und so tut als wisse er nicht was Sache ist; naja, es tät ja reichen wenn wir uns sorgten. Ich weiß nicht wie er reagiert hat, das sagte sie mir nicht.

    Das ist so ausweglos.

    Doro, es hätte NICHTS gegeben, was dich vom Trinken hätte abhalten können? Rein gar nichts außer dir selbst?

    Grüße, Schnurzpiepe

    Zitat von dorothea

    jeder entscheidet sein leben selbst sobald er erwachsen ist.

    Hallo Doro,

    vielen lieben Dank für deine Antwort. Ich weiß nicht, ob es wirklich so ist, dass man (siehe Zitat) sein Leben selbst in der Hand hat, wenn es einem Drogen oder Alkohol "aus der Hand genommen" haben... Klar, man braucht "einfach nur" einen starken Willen, wenn man aufhören will zu trinken oder Drogen zu konsumieren, aber ist es nur das, oder ist man dem Alkohol irgendwann einfach nur noch ausgeliefert? Ich kann das schwer einschätzen, wie hilflos ein Abhängiger tatsächlich ist.

    Ich finde es schlimm, dass mein Bruder scheinbar so zufrieden ist mit seinem Leben (ich glaube aber, er macht sich da was vor, er hat eigentlich alles verloren). Ich WILL nicht dass er sich tottrinkt...aber ich weiß ja, dass es wohl so kommen wird...

    Schnurzpiepe

    Hallo Romy,

    ich habe ein ähnliches Problem mit meinem Bruder, er liegt seit gestern im Krankenhaus mit Wasser in den Beinen und im Bauchraum. Da ich nicht weiß, warum ich dir keine PN schicken kann (Funktion abgestellt oder für mich nicht verfügbar?) melde ich mich hier in diesem Thread.

    Wir wissen bisher noch nichts Genaues aus dem Krankenhaus, da mein Bruder den behandelnden Arzt erstmal von der Schweigepflicht entbinden müsste, damit der Arzt uns sagen kann, wie es um meinen Bruder steht. Aber ich mache mir arge Gedanken, ob es nicht so sein könnte wie bei deinem Bruder, denn meiner sieht auch überhaupt nicht ein, dass er ein Alkoholproblem hat; als er vor einigen Jahren wegen von Alk verursachter Probleme im Krankenhaus landete, entließ er sich selbst...und trank munter weiter.

    Wie bist du damit klargekommen, dass du deinen Bruder auf diese Weise verloren hast? Ich glaub, ich hab meinen Bruder schon verloren, obwohl er noch lebt. Er ist mir einfach entglitten über all die Jahre. Ich bin 12 Jahre jünger als er...als er mit dem Trinken anfing, war ich noch ein Kind. Trotzdem mache ich mir Vorwürfe.

    Grüße, Schnurzpiepe