Hallo Aurora,
ja, irgendwo da hänge ich gerade, bzw. bin ich unterwegs.
Das ist Arbeit, echte Arbeit und ich bin ganz froh, dass ich da jemanden habe, mit dem ich an die Arbeit gehen kann (sprich Therapeutin).
Das heisst ersteinmal, die gnazen "fremden Stimmen", die in meinem Kopf rumschwirren und sagen "hast Du nicht verdient", " bloss nichts sagen, sonst...", "du bist nichts wert", "du musst brav sein", "du musst still sein", "du musst unkompliziert sein" a) herauszuhören und b) dahin zu stecken, wo sie hingehören. Das sind nämlich nicht meine Sätze, sondern Sätze, die ich einfach vor langer Zeit viel zu oft gehört habe und irgendwann dachte ich "ich bin halt so."
Stimmt nicht.
Und jetzt ist *grossesskandinavischesmöbelhaus* Zeit:
Entdecke die Möglichkeiten.
Das heißt aber eben Neues ausprobieren, sich ungewohnt und wahnsinnig unsicher und verletzlich fühlen dabei (ich habe mal versucht, meinem Freund etwas direkt und nicht per Mail zu sagen - ich habe bestimmt eine halbe Stunde rumgeeiert bis ich überhaupt was gesagt hab und es hat sich schrekclich angefühlt - aber ich habe es geschafft, bissl ungeschliffen und holprig, aber geschafft)
Das heißt komische Reaktionen der Leute, wenn ich mal nicht mehr "brav" bin - hatte direkt einen heftigen Streit mit nem Kollegen, weil ich mal was gesagt habe und ich sage sonst nie was und ich glaube, dass hat geschockt genau deshalb.
Steiniger Weg und manchmal wäre Weglaufen - auch aus der Beziehung und vor den Auseinandersetzungen vor allem mit meinem Co-Verhalten (Kontrolle, Mißtrauen, Unterstellungen, nicht bei mir sein sondern die ganze Zeit denken "was tut der andere gerade") - so viel einfacher.
Die Frage ist bloß: wohin lauf ich dann? Letzlich ja doch nur im Kreis, das merke ich dann immer relativ schnell. Und das macht mich ungeduldig.
Es gibt in der Regel alle paar Tage eine Riesenknatsch zum Thema "Vertrauen" und ich bin eigentlich echt froh, dass ich ein Gegenüber (also Partner) habe, der mein mit mir Kämpfen aushält.
Wobei das - und ich will jetzt nicht gemein oder unfair klingen - eigentlich zweitrangig ist, weil es erstmal um mich geht.
Und dann um die Beziehung.
Aber das immer neu zu begreifen und mir klar zu machen, ist auch ne echte Aufgabe.
Und dafür tut es gut, hier immer mal wieder rein zu schauen um genau das immer wieder zu lesen "kuck nach Dir, arbeitet an Dir, sorg für Dich".
Sonst käme ich mir so unangemessen egoistisch vor.
So les ich halt immer wieder, dass es mein Recht ist und nix, wofür ich übertrieben gesagt bodenküssend dankbar sein müsste 
Grüsse also von unterwegs
Em(m)a