• Hallo zusammen,

    nach vielen Wochen weiter mitlesens :lol: und an mir und meinen Rollen in meiner Beziehung arbeitens (und immer wieder in alte Muster plumpsens - NERV!) wollte ich mal einen Faden aufmachen mit der Frage:

    Was wünscht ihr euch in einer (gesunden!) Beziehung???

    Das ist eine Frage, die mich seit einigien Monaten beschäftigt, und die damit zu tun hat, dass es mir immer wieder Angst macht, mich aus alten Mustern zu lösen, weil ich im Grunde überhaupt keine Idee habe, was ich mir "Neues" und "Anderes" wünschen könnte, oder - zugespitzt - wünschen DARF.

    Ich merke dann oft, dass ich mich nicht traue, Bedürfnisse zu äussern oder ewig "rumeier" und wenn ich es dann gesagt habe überrascht bin, dass a) nix "Schlimmes" passiert und b) im günstigsten Fall sogar der Wunsch / das Bedürfnis erfüllt bzw. ein Kompromiss gefunden wird.

    Also: was darf man/frau sich wünschen dürfen???

    (oder: was verbiete ich mir, wenn ich in der alten Rolle stecken bleibe)

    Ich hoffe, das war verständlich formuliert und bin gespannt auf Antworten...

    Liebe Grüße

    Em(m)a

    (die immer noch auf dem Weg ist, sich zu finden - mein Freund war da irgendwie schneller mit dem Verändern - ich steck in einer Co-Rolle, die gerade gar keinen Sinn mehr macht, weil da kein Abhängiger ist - klingt verrückt aber ist es auch :? )

  • Hallo Emma,

    schreibe eigentlich im EKA-Bereich, möchte aber kurz was dazu sagen.

    Was Du Dir wünschst, wirst Du erst rauskriegen, wenn Du es nicht im nächsten Schritt davon abhängig machst, ob Dein Partner Dir das erfüllen kann oder nicht.

    Wünschen DARFST Du Dir alles.

    Gruß Gela

  • Hallo em(m)a,

    eine sehr interessante Frage ist das, finde ich: "Was wünsche ich mir in einer gesunden Beziehung?"
    Was mir dazu gleich als erstes einfällt: Ich wünsche mir, mit meinem Partner auf Augenhöhe sein zu können, gleichberechtigt, beide eigenverantwortlich handelnd: Er verantwortlich in der Erledigung seiner Angelegenheiten, ich verantwortlich bei meinen.


    Zitat

    Ich merke dann oft, dass ich mich nicht traue, Bedürfnisse zu äussern oder ewig "rumeier" und wenn ich es dann gesagt habe überrascht bin, dass a) nix "Schlimmes" passiert und b) im günstigsten Fall sogar der Wunsch / das Bedürfnis erfüllt bzw. ein Kompromiss gefunden wird.

    Meinst Du, dass Du als Co sehr daran gewöhnt warst, Deine eigenen Bedürfnisse hintenanzustellen und Dich nach dem Partner zu richten und dass es Dir nun schwer fällt, die Erfüllung Deiner Wünsche einzufordern?

    Das wäre sehr verständlich. Denn gerade der Co neigt ja dazu, seine eigenen Bedürfnisse hinten an zustellen. Wenn man sich vom eigenen Co-Verhalten lösen will, wird man auf jeden Fall auch lernen müssen, besser bei sich selbst wahrzunehmen, was man will und was nicht, um dann auch im zweiten Schritt die eigenen Bedürfnisse dem Partner gegenüber besser vertreten und durchsetzen können, denke ich.

    Herzliche Grüße
    Leonia

  • danke für die antworten :lol:

    für mich ist - und ich finde mich beinahe "gemein" bei der überlegung - tatsächlich eine der vielen fragen gerade:

    wenn sich meine rolle in der beziehung verändert - ist dann die beziehung noch so, wie ich es mir wünsche? oder wird es dann etwas, dass eben nicht meinen wünschen gerecht wird und meinen bedürfnissen, sondern dass nur mit den "alten rollen" funktioniert.

    hm, ist das jetzt so klar? ich hoffe.

    und dann ist die frage dahinter: finden wir einen weg mit veränderten rollen, der ein gemeinsamer ist, oder nicht.

    puh. das klingt hart. :oops: aber genau das ist meine frage gerade.

    oder, um auf die wünsche zurück zu kommen: was, wenn mir zu viel in einer beziehung fehlt? (also, mal abgesehen von: ich kann das äussern)

    nicht so einfach das gerade.

    bin ich "schuldig", etwas durch zu ziehen, aus angst vor dem, was passieren könnte, wenn ich etwas verändere oder bin ich mir schuldig, den mut zu haben zu verändern, egal was dann passiert...

  • liebe emma,

    nun die eigenen bedürfnisse warhzunehmen und zu äussern fällt anfangs schwer. hat auch viel mit vertrauen zu tun. dir zu vertrauen, das das deine bedürfnisse sind, ihm zu vertrauen, das der gegenüber den respekt dir engegen kommt, deine bedürfnisse zu akzeptieren und zu respektieren. viel arbeit!!!!!

    ausserdem kommt die angst dazu den anderen zu verlieren, wenn da die eigenen bedürfnisse benannt werden und durchgesetzt werden, und die unsicherheit wie könnte der andere reagieren. doch häufig ist es ja so, das spielt sich im eigenen kopf ab, szenarien die erlebt wurden kommen hoch und machen es einem schwer in gleicher situation anderst zu handeln wie gewohnt. was passiert dann? diese kontrolle dann zu verlieren, weils neu ist, vertrauen zu haben, das nichts schlimmes passieren wird und da dann loszulassen von alten mustern ist sehr schwierig. denn das was mal war beeinflusst im heute. wenn das alte was mal war überarbeitet wurde und verarbeitet wurde, gehts leichter im heute, im jetzt gesund um sich zu sorgen. sich vom alten zu lösen und ins heute zu gehen bedeutet loslassen. fallen lassen und darauf zu vertrauen, das nichts passieren wird.

    lieben gruß melanie

  • liebe melanie,

    was soll ich sagen zu deiner antwort.

    nur das: treffer. versenkt. könnt heulen grad.

    ja, das loslassen, vertrauen - das ist sooooooooooooooo schwer. und da kann der mann in dem fall noch nicht einmal was dafür (wie unpraktisch eigentlich :wink: aber erkriegts oft ab - wie unfair eigentlich :cry: )

    und ja - das.ist.arbeit.

    für beide, denn der andere muss ja das ausprobieren, das immer wieder stolpern auch aushalten und mit tragen.
    ich bin froh, dass er das gerade tut.

    aber manchmal könnt ich alles hinknallen und weglaufen.

    nur: dann wäre es in der nächsten beziehung vermutlich genau das gleiche spiel.

    bringt also nicht wirklich was ausser einer vielleicht aufschiebung oder verschiebung auf andere themen oder wie auch immer.

    und einmal kaputtes vertrauen kitten ... nicht so einfach.

    aber ja, irgendwie ist es auch gut, wieder mehr zu spüren, was ich WIRKLICH möchte (und, was ICH möchte und nicht irgendwer erwartet), was ich mir wünsche, was geht oder nicht geht, kompromisse finden, wege suchen - bei aller arbeit spannend.

    und, ICH wünsche mir, dass es irgendwann, nein, bald wieder leicht wird, dass sich das, was gerade schwer ist oder schwer fällt, normal anfühlt und selbstverständlich und nicht wie "theater gespielt" und fremd.
    dass vertrauen da ist und wächst.
    dass nähe da ist und bleibt.
    dass streit da ist und zwar konstruktiv.
    dass freiraum da ist für beide, ohne dass ich angst habe und kontrollieren muss.

    mehr wünsch ich mir im grunde nicht, aber es wird auch niemand kommen und sagen "schnipp" und alles ist so.

    ist glaube ich noch ein gutes stück arbeit, und entgegen meiner erwartung im augenblick tatsächlich an mir.
    wie doof. :lol: und wie gut. :lol:

    liebe grüsse

  • liebe em(m)a,

    das einzige was mir einfällt dazu, probiere es aus. ich habe damit gute erfahrungen gemacht einfach auszusprechen, nichts zu erwarten und abzuwarten was passiert. gute erfahrungen, positive. kein vorabkopfkino laufen lassen. klar mutig sein und der angst zu begegnen, die da in mir hochkam. nur dieser angst nicht die macht zu geben über mich zu herrschen.der angst zu begegnen, sie anzunehmen als teil von mir und auch hier zu sagen: gut das ist ein teil von mir, ich habe diese angst. mein handeln allerdings ist nicht geleitet von dieser angst sondern dem mut da raus zu gehen und meine bedürfnisse die ich habe zu äussern und dahinter zu stehen und diese auch durchzusetzen ohne mich dabei verbiegen zu müssen.

    die angst wird dadurch weniger und das selbstvertraunen wächst dadurch.daduch auch die fähigkeit sich selbst wahrzunehmen und sich seiner bewusst zu werden. ich habe die wertschätzung meiner person wiedergefunden und lebe diese auch aus. :wink:

    lieben gruß melanie

  • Zitat von em(m)a


    oder bin ich mir schuldig, den mut zu haben zu verändern, egal was dann passiert...

    Genau das triffts. Aber das bist Du nicht nur Dir schuldig, sondern auch deinen Mitmenschen. Wem hilft das wirklich, wenn Du Dich verbiegst und Dir selbst und anderen was vormachst? Niemandem. Denn das führt zu einer Scheinwelt, die doch letztendlich keinen wirklich glücklich macht.
    Dass Dir nicht egal ist, was dann passiert, das ist klar. Aber indem Du die Augen davor verschließt, wirst Du es nicht verhindern können. Und vielleicht passiert ja auch gar nicht, was Du befürchtest? Da geht wohl nur probieren über studieren.
    Und wenn es doch passiert, dann ists wohl auch richtig so.

    Gruß Gela

  • Hallo,

    das ist wohl war, und das bringt mich zurück zur Einstiegsfrage:

    wie sieht denn eine gesunde Beziehung aus?

    und die Antwort ist sicher, dass es nicht DIE Beziehung gibt, sondern immer nur die zwei konkreten Menschen, um die es da geht. :roll:

    und trotzdem würde mich interessieren, was andere Menschen mit Co-Problem dazu sagen, gerade weil wir das "so nicht" ja viel eher wissen und hinkriegen...

    Und wenn ich ehrlich bin: ich weiß die Antwort für mich im Moment nicht :?: (zum Glück ist das ja keine Voraussetzung hier :lol: )

  • Hallo Emma,

    Du hattest die Anwort für Dich bereits geschrieben:

    Zitat von em(m)a


    und, ICH wünsche mir, dass es irgendwann, nein, bald wieder leicht wird, dass sich das, was gerade schwer ist oder schwer fällt, normal anfühlt und selbstverständlich und nicht wie "theater gespielt" und fremd.
    dass vertrauen da ist und wächst.
    dass nähe da ist und bleibt.
    dass streit da ist und zwar konstruktiv.
    dass freiraum da ist für beide, ohne dass ich angst habe und kontrollieren muss.

    Auf Deine Wünsche kommts an, oder? Nicht auf unsere. :D

    Gruß Gela

  • hm, ja.

    nur, dass es dinge gibt, die mit "ganzganzganzganzganz" viel "wollen" eben nicht so ganz funktionieren.

    "ich will loslassen können", "ich will vertrauen" ist so ähnlich wie "ich will mich jetzt entspannen, ichwillichwillichwill".

    das führt leider meistens zu noch mehr krampf.

    ich wäre gern weniger unbegründet mißtrauisch und verletzend damit.
    ich wäre gern geduldiger mit mir selbst und würde gern solche "fehler" gnädiger und liebevoller verzeihen.
    und ich wüsste gern, wie es anders geht.

    wie habt ihr "gelernt" wieder zu vertrauen???

    das ist ja nicht unbedingt durch "austausch des gegenübers" erledigt, oder?
    und, das ist ja nicht nur "dem anderen vertrauen" sondern ersteinmal auch "mir vertrauen"

    ich finde mich manchmal so wahnsinnig unfair, wenn ich dem anderen unterstelle, dass er z.b. in der kneipe hockt (und ich weiss dass das rational einfach schwachsinn ist - nur meine angst ist nicht rational), und vor allem - und bitte bitte bitte nicht gleich steinigen, ich weiß dass das sch*** ist - auch das misstrauen dem anderen gegenüber zu äussern. tut nicht gut, jedenfalls nicht einer beziehung und meinem vertrauen natürlich auch nicht...

    fühl mich da etwas arg gefangen im alten und sehe die tür nicht...

    und ich wünsche mir vor allem das: die alte leichtigkeit zurück haben.

    sonst glaube ich, sind die dinge gerade gut, wie sie sind...

  • hallo em(m)a,

    mir wurde das wollen ja aberzogen. kennst du den spruch"der willi ist gestorben"? mir wurde damit mein eigener wille komplett kaputt gemacht. ich habe das zu wollen was der andere von mir erwartet. das zu finden zu spüren was ich will hat sehr lange gedauert. der druck, den du hier beschreibst kommt bei mir daher, das ich nichts zu wollen habe. seit ich mich dafon gelöst habe kann ich ein ich will wieder formulieren ohne das mir das druck macht.


    zum thema vertrauen: vertrau dir selbst, dann kanns du den anderen wieder vertrauen. denn wenn du dich so stabilisiert hat und dich wieder gefunden hast, weisst du genau was du willst und was du zulässt und was nicht. wo du stop sagst, mit mir nicht und wo du gerne mit gutem gefühl was geben magst. vertrau dir, dem was dein bedürfniss ist, das du haben darfst ohne wenn und aber. steh zu dir, fange an dich als mensch wert zu schätzen, du bis ein wertvoller mensch und das hat dir keiner mehr zu nehmen.da hat keiner an dir rum zu kritisieren und zu versuchen dich zu mannipulieren und zu formen wie er es sich vorstellt. sei du selbst, dir bewusst, schätze dich wert und vertrau dir, das ist ne grundbasis auf die du dann wieder bauen kannst um zu handeln. handlungsunfähig war gestern. :wink:

    gruß melanie

  • Liebe em(m)a,

    Zitat von em(m)a

    ich wäre gern weniger unbegründet mißtrauisch und verletzend damit.
    ich wäre gern geduldiger mit mir selbst und würde gern solche "fehler" gnädiger und liebevoller verzeihen.
    und ich wüsste gern, wie es anders geht.

    wie habt ihr "gelernt" wieder zu vertrauen???

    die Antwort gibst Du Dir selbst in Deinem letzten Satz, denke ich. Es geht darum, wieder zu "lernen" zu vertrauen. Das geht nicht von heute auf morgen, sondern ist ein Prozeß, der unter Umständen lange Zeit dauern kann.

    Das Vertrauen wächst mit den neuen Erfahrungen, die man macht. Wenn man immer wieder merkt, dass das quälende Mißtrauen dem Partner gegenüber, ob er nicht vielleicht doch wieder getrunken hat, unberechtigt war, dann wächst allmählich das Vertrauen, dass der Partner trocken lebt.

    Ich kann´s nur von mir sagen: Anfangs hatte ich in einer oder zwei Situationen so richtig panische Zustände, Angst, die mir fast das Herz abgeschnürt hat. Aber jetzt, allmählich, je länger mein Partner trocken ist, desto mehr tritt für mich der Gedanke, er könnte getrunken haben, in den Hintergrund. Desto gelassener und entspannter kann ich sein.

    Wobei ich mir nicht ganz sicher bin, ob Du und ich von der gleichen Sache schreiben. Denn aus Deinen alten Beiträgen glaube ich herausgelesen zu haben, dass es nicht darum geht, dass Dein Partner trocken lebt, sondern dass Du Dir Gedanken machst, ob Dein Partner ein Alkoholproblem haben könnte oder nicht.

    Herzliche Grüße
    Leonia

  • liebe leonia,

    Zitat

    Das Vertrauen wächst mit den neuen Erfahrungen, die man macht. Wenn man immer wieder merkt, dass das quälende Mißtrauen dem Partner gegenüber, ob er nicht vielleicht doch wieder getrunken hat, unberechtigt war, dann wächst allmählich das Vertrauen, dass der Partner trocken lebt.

    Ich kann´s nur von mir sagen: Anfangs hatte ich in einer oder zwei Situationen so richtig panische Zustände, Angst, die mir fast das Herz abgeschnürt hat. Aber jetzt, allmählich, je länger mein Partner trocken ist, desto mehr tritt für mich der Gedanke, er könnte getrunken haben, in den Hintergrund. Desto gelassener und entspannter kann ich sein.

    woher willst du denn wissen, das dieser zustand konstant anhällt? kannst du denn die zukunft vorhersagen????? nochmal:
    fang an dich dafon zu lösen, was dein partner tut und macht, ob er säuft oder trocken ist hat mit dir doch überhaupt nichts zu tun!!!!in der antwort steckt so viel abhängigkeit drin.

    gruß melanie

  • :lol: dankeschön!

    ich bin ganz oft viel zu ungeduldig. vor allem mit mir.
    und dieses in mich reinhören habe schon oft verpasst. aber ab und an auch hin gekriegt.

    ich muss aufpassen nicht zuviel von mir zu wollen. (ichwillabernichtübenichwilldasJETZTkönnenundambestenperfekt)

    und ja, dieses: ich DARF was wollen, ich habe irgendwas "verdient" - das ist so ein thema.
    nach aussen wirke ich immer total tough und ich habe in der letzten zeit oft die erfahrung gemacht, dass jemand meint: wie, du kannst dies oder das nicht formulieren dem partner gegeüber? kann ich mir gar nicht vorstellen.

    aber je näher es wird desto schwerer...

    naja. erstmal wochenende und darauf freu ich mich

  • Hallo em(m)a,

    du schreibst

    Zitat

    wie habt ihr "gelernt" wieder zu vertrauen???


    Das Vertrauen zu meinem Exmann kam nie mehr wieder, als er endlich trocken wurde. Da war einfach zu viel kaputt gegangen, nicht nur durch seine Trinkerei, auch durch viele andere Dinge zwischen uns.

    Aber ich lernte nach und nach, mir wieder selbst zu vertrauen, meinen Wahrnehmungen und Eindrücken, Gefühlen. Ich nahm mich endlich wieder ernst. Und dadurch wuchs mein Vertrauen in mich selbst. Ich wusste irgendwannn, so wie damals will ich nie wieder leben. Und ich vertraue mir jetzt darin, zu erkennen, was mir gut tut und was nicht, und dass ich dann Grenzen setzen kann. Das war ein Lernprozess aus vielen kleinen Schritten.

    Und weil ich mir selbst vertrauen kann, weil ich "meinen Augen traue", kann ich auch meinem Mann trauen. Ihm vertrauen.

    Viele Grüße
    Aurora

    Willst du etwas wissen, so frage einen Erfahrenen und keinen Gelehrten.


    chinesische Weisheit

  • Hallo Aurora,

    ja, irgendwo da hänge ich gerade, bzw. bin ich unterwegs.

    Das ist Arbeit, echte Arbeit und ich bin ganz froh, dass ich da jemanden habe, mit dem ich an die Arbeit gehen kann (sprich Therapeutin).

    Das heisst ersteinmal, die gnazen "fremden Stimmen", die in meinem Kopf rumschwirren und sagen "hast Du nicht verdient", " bloss nichts sagen, sonst...", "du bist nichts wert", "du musst brav sein", "du musst still sein", "du musst unkompliziert sein" a) herauszuhören und b) dahin zu stecken, wo sie hingehören. Das sind nämlich nicht meine Sätze, sondern Sätze, die ich einfach vor langer Zeit viel zu oft gehört habe und irgendwann dachte ich "ich bin halt so."

    Stimmt nicht.
    Und jetzt ist *grossesskandinavischesmöbelhaus* Zeit:
    Entdecke die Möglichkeiten.

    Das heißt aber eben Neues ausprobieren, sich ungewohnt und wahnsinnig unsicher und verletzlich fühlen dabei (ich habe mal versucht, meinem Freund etwas direkt und nicht per Mail zu sagen - ich habe bestimmt eine halbe Stunde rumgeeiert bis ich überhaupt was gesagt hab und es hat sich schrekclich angefühlt - aber ich habe es geschafft, bissl ungeschliffen und holprig, aber geschafft)

    Das heißt komische Reaktionen der Leute, wenn ich mal nicht mehr "brav" bin - hatte direkt einen heftigen Streit mit nem Kollegen, weil ich mal was gesagt habe und ich sage sonst nie was und ich glaube, dass hat geschockt genau deshalb.

    Steiniger Weg und manchmal wäre Weglaufen - auch aus der Beziehung und vor den Auseinandersetzungen vor allem mit meinem Co-Verhalten (Kontrolle, Mißtrauen, Unterstellungen, nicht bei mir sein sondern die ganze Zeit denken "was tut der andere gerade") - so viel einfacher.

    Die Frage ist bloß: wohin lauf ich dann? Letzlich ja doch nur im Kreis, das merke ich dann immer relativ schnell. Und das macht mich ungeduldig.
    Es gibt in der Regel alle paar Tage eine Riesenknatsch zum Thema "Vertrauen" und ich bin eigentlich echt froh, dass ich ein Gegenüber (also Partner) habe, der mein mit mir Kämpfen aushält.
    Wobei das - und ich will jetzt nicht gemein oder unfair klingen - eigentlich zweitrangig ist, weil es erstmal um mich geht.
    Und dann um die Beziehung.

    Aber das immer neu zu begreifen und mir klar zu machen, ist auch ne echte Aufgabe.

    Und dafür tut es gut, hier immer mal wieder rein zu schauen um genau das immer wieder zu lesen "kuck nach Dir, arbeitet an Dir, sorg für Dich".

    Sonst käme ich mir so unangemessen egoistisch vor. :wink:
    So les ich halt immer wieder, dass es mein Recht ist und nix, wofür ich übertrieben gesagt bodenküssend dankbar sein müsste :lol:

    Grüsse also von unterwegs

    Em(m)a

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