Beiträge von Ganymed28

    Zitat von Melinak

    PS

    ganz einfach. wenn du nicht mehr sauer bist sag ihm das und nimm ihn in den arm, wenn er es zulassen kann. wenn nicht warte ab.sag dir, er kann halt gerade nicht, das hat mit mir nichts zu tun. denn irgendwann kann er sich wieder öffnen. spätestens dann ist das ganze ja wieder harmonisch! :wink:

    Wir durften nie wirklich Kind sein. Das bedeutet, dass die Phasen, die ein Kind nunmal durchlebt bei uns noch auf ihre Zeit warten. Dazu gehört eben auch die Schmollphase. Ich kann persönlich damit heute umgehen, dass ich sagen kann: Lass mich gerade mal schmollen, ich komme gleich wieder. Und so klappt das dann auch.

    Zitat von PatsyG

    Das ist aber sehr hart. Es gibt schliesslich auch Gruende wieso menschen trinken..es entschuldigt es nicht aber vielleicht kann man so anfangen ein wenig zu verzeihen...ich glaub nicht das man Wut und trauer wirklich mal komplett los wird wenn man so eine Einstellung hat.
    Meiner Mutter wurde heute gesagt man kann nix mehr fuer sie tun.
    Trotz allem ist sie trotzdem ein mensch und ihr leben hat einen Wert fuer mich; ich persoenlich kann da nicht so hart denken wie du aber danke fuer die Antwort, hab grad glaub ich viel ueber mich selbst gelernt.

    Naja, das Leben als Alkoholikerkind ist ja nun auch nicht gerade ein Wattebäuschchenwerfen. Allerdings war es genau diese Fragestellung, die mich meine Mutter mir auf eine gesunde Distanz gebracht hat. Man erntet, was man sät. Das ist halt so, da macht niemand eine Ausnahme.

    Zitat von Just

    Nachdem meine Fingernägel besser geworden sind, wird auch meine Nase besser. Ich hatte immer Probleme mir Entzündungen der Nasen ...nix hat geholfen. Weiter nehme ich zZ ohne Probleme ab ...ich brauch irgendwie diese Schokolade und Fette zZ nicht ...schon komisch. Dafür habe ich zZ leichte Magenschmerzen ...irgendwie ändert sich alles.

    Oooch...bestimmt Magenschleimhautbeulenpest!! ;-))

    Geht Konflikt, geht Symptom. So ist es. Meine letzte Migräne ist Jahre her.

    Zitat von RöntgenBlick

    iebes Forum,

    ich habe mich in einen Alkoholiker verliebt.
    Er ist im Moment trocken, hat sich aber auch in mich verliebt und
    deswegen einen Rückfall erlitten.
    Ich weiss nun nicht wie ich mich verhalten soll, da mich schwere
    Schuldgefühle plagen.

    Nimm diese Schuldgefühle mal 8, quadriere das ganze und nimm es nochmal mal 100.

    Das ist es, was auf dich wartet, wenn du dir sowas ans Bein bindest.

    Wenn du dir jetzt schon den Schuh anziehst, dass DU SCHULD bist, wenn ER SÄUFT...naja, dann hat dich die Coabhängigenfalle schon im Sack.

    Mein Rat: Nimm die Beine in die Hand und hau ab solange du noch kannst. Vergiss den Typ und such dir was gesundes. Bevor du aber bei ihm bleibst, kannst du dich als Crashtestdummy bewerben. Das kommt in etwa auf das gleiche hinaus.

    Es gibt doch dieses indianische Sprichwort "Ist dein Pferd tot, steig ab." Ich kannte es schon aber kürzlich habe ich es wieder gelesen und es wirkt sehr stark in mir.

    Wie lange habe ich meine Mutter zu retten versucht? Wie lange habe ich auf den Moment der erkenntniss bei meinem Vater gewartet? Wie lange habe ich darauf gewartet, dass aus meinem Bruder mal ein Bruder wird und keine Gefahr für meine seelische Gesundheit?

    Wie vielen "Freunden" bin ich nachgerannt? Wie vielen Frauen? Wie viele Chefs habe ich ertragen, die es mir unerträglich gemacht haben? Wie viele Kollegen?

    Wie oft fand ich mich in Situationen wieder, von denen ich wusste, dass ich sie überhaupt nicht will? Wie lange habe ich auf den Lottogewinn gewartet?

    Tote Pferde reiten. Das trifft es. Ich reite keine toten Pferde mehr. Ich steige ab und gehe solange zu Fuß weiter, bis ich ein lebendes Pferd finde und es mich reiten lässt.

    Ich habe das "Glück", eine Ehefrau zu haben, die ihrerseits schwere traumatische Erlebnisse aus ihrer Kindheit zu verarbeiten hatte, so dass wir mit unseren inneren Verletzungen beim anderen früher oder später doch Verständniss aufbringen konnten, wenn einer von uns mal wieder ausgetickert ist.

    Kurz bevor ich mit meiner Frau zusammen gekommen bin, ging´s mir eigentlich gut. Ich hatte einen tollen neuen Job, bin endlich aus meiner kleinen Stadt ins aufregende Düsseldorf gezogen, hatte neue Ziele, wollte studieren....und dann kam meine Frau und hat mich konsequent, bedingungslos und hartnäckig geliebt. Das ging zwei Jahre lang gut. Ich hatte bis dahin meine Konflikte "unter Kontrolle", d.h. ich habe sie ignoriert, so gut ich konnte, unter einem Deckel aus Ignoranz eben. Aber die Liebe meiner Frau hat diesen Deckel aufgeweicht und so habe ich mich immer mehr in einen Kastenteufel verwandelt. Die Wohnung zertrümmert, rumgeschrien und ähnliches...
    Ich bin dann allerdings sofort in Therapie gegangen. Das war schon meine zweite aber da habe ich zum ersten Mal gesagt bekommen, dass ich kein Empfinden für die eigenen Grenzen habe, da diese nie und von niemandem respektiert werden.

    Also: Dass dein Partner aus einer Suchtfamilie kommt ist eine schwierige Sache. Aber es ist seine eigene Verantwortung, sich dieser Vergangenheit mal zu stellen. "Retten" oder "Erlösen" kannst du ihn nicht aber du kannst ihn begleiten, wenn er sich auf dem Weg der eigenen Erlösung begibt.

    Seine Ausraster haben aber nichts mit dir zu tun. In der Seele eines EKA sieht es aus wie auf einem Schlachttfeld, das zudem völlig vermint ist. Jeder Mine hat die "Trigger" Sensoren, äußere Reize, Worte, Stimmungen, Gerüche, die eine Explosion auslösen können. Du kannst bei deinem Partner bleiben, wenn er die Schaufel in die Hand nimmt und eine Mine nach der anderen ausgräbt und entschärft. Du gibst ihm damit einen sicheren Ort, an dem er sich zurückziehen kann. Aber nur er weiss, wo die Sprengfallen liegen, da dranzugehen ist seine Sache.

    Zitat von AKKA

    dass eine Therapie sehr wichtig wäre, ist wohl falsch rübergekommen!

    Da kann man niemanden zu zwingen. Man kann als therapieres EKA sagen: "Es gibt diese Möglichkeit und sie funktioniert." Aber den Schritt machen muss jeder selbst. Da Druck aufzubauen ist das falscheste, was man machen kann, Druck hat ein untherapiertes EKA wahrlich genug.

    Zitat von Just

    Fakt ist, dass ich einfach mal meinen Emotionen freien Lauf gelassen habe und einen kräftigen Schrei durch die Wohnung getan habe. Mir kam dieses "Peinlich" aber ich habe es trotzdem gemacht.

    Wenn du es nicht in deiner Wohnung darfst, wo sonst? Das muss dir nicht peinlich sein.

    Zitat von Melinak

    was hälst du dafon den eltern, wenn du ein gutes verhätniss zu denen hast von deinen kindheitserfahrungen zu erzählen? bei mir ist häufig die reaktion von betroffenheit da und die machen sich sehr wohl gedanken dazu. sie darauf anzusprechen ob sie nicht einen abschliessbaren platz für diese flaschen haben?wobei ich hier echt vorsichtig wäre!

    Ich habe ein sehr gutes Verhältnis zu denen. die Mutter ist selbst ein EKA. Man raffts manchmal net.

    Naja, ich werd dem Mädel nochmal ins Gewissen reden.

    Danke, werds mir merken. Mach aber lieber keine Rechtsberatung hier, gibt Mecker.

    Zitat von Just

    Rechtswissenschaften an der Fernuni Hagen zuende.

    drunter machen wir´s nicht...;-))

    Herzlichen Glückwunsch, vor allem wenn du bedenkst, dass du das nur mit einem Bruchteil deiner Energien geschafft hast!

    Zitat von Marthe


    Ich kann nicht mehr! Ich will mich nicht mehr schämen. Ich will keine Ängste mehr haben. Ich will glücklich sein. Ich will mich lieben. Ich will keine Tränen mehr vergießen. Ich will nicht mehr fressen und immer fetter werden.

    Und damit hast du ein definiertes Ziel, auf das du hinarbeiten kannst.

    Ich habe vor ein paar Monaten hier geschrieben: "Ich will nicht mehr wütend sein, sondern meine Wut-Energie für mich haben!" Und genau das habe ich heute.

    Zielsetzungen sind für EKAs ja auch so eine Sache. Wenn man nur gewöhnt ist, die Tage mal eben gerade so zu überleben ohne vollkommen wahnsinnig zu werden, dann ist eine langfristige lebensplanung ja nicht gerade ein ausgeprägtes Talent.

    Zitat


    Ich muß lernen, daß ich eine 45jährige Frau bin und nicht das KIND meiner Mutter.

    Und eine 45jährige Frau hat die Kraft, die inneren Kinder zu trösten und zu heilen. Das ist deine Chance, deine Waffe, die Antwort auf deine Konflikte !!!

    Zitat

    die arbeit an meinem "inneren kind" hat mich weiter gebracht. denn da habe ich festgestellt das ICH MIR das geben kann und mich dadurch von meinen eltern und meiner erwartung ihnen gegenüber losgemacht habe.

    Sag ich doch...das funktioniert!! Jetzt sind wir schon 2 die dir das garantieren.

    Hallo,

    ich habe gestern abend meiner 15jährigen Nachbarstochter Nachhilfe gegeben, weil die heute eine Arbeit schreibt. Nach 2 Stunden war sie zwar weißglühend aber sie hatte es soweit drauf. Dann geht sie aber zum Kühlschrank und nimmt einen tiefen Schluck aus einer Pulle mit einem Wodkamischgetränk, 15%. "Damit ich schlafen kann". Ich bin vor Schreck vom Stuhl gefallen.

    Fängt es so an? Kann ich jetzt noch was machen? Ich habe es den Eltern gesagt und sie meinten, sie hätte nur Spaß gemacht. Aber mir sitzt das noch in den Knochen.

    Zitat von Just

    Kennt eigentlich einer von Euch dieses Schamgefühl, vor der Mutter, die nicht getrunken hat, Zärtlichkeiten mit der eigenen Frau zu zeigen?
    Gestern ist es mir wieder aufgefallen. Wir sind mit Kind, Frau und Mutter + Ehemann spazieren gegangen. Die Hand von meiner Frau konnte ich da nicht nehmen ...es war mir irgendwie peinlich. Auch Merkmal eines EKA?

    Die Schamgrenzen eines EKA sind völlig verstellt und verdreht. Wir wissen doch überhaupt nciht, was "sich gehört" und was sich "nicht gehört". Ist doch alles ein Kuddelmuddel im Kopf.

    Zitat von Marthe

    Wir sind ohne sie Essen gefahren.

    Wofür ich mich schäme ?! Ich weiß es selber nicht. Dieses Schamgefühl war schon immer da!

    Das ist völlig normal für Kinder von Alkoholikern. Der einzige Weg das loszuwerden, ist, sie loszulassen. Du hast auch eine Verantwortung dir selbst gegenüber. Bring dich nicht mehr in Situationen, in denen du dich nicht wohl fühlst. Das ist ein Anfang.

    Zitat von Just

    Ob Du es glaubst oder nicht: ich spüre da noch nicht einmal ne Spannung ...ich spüre da wenig ...er hat so ne Art: alle Anderen sind schuld ...jetzt auch noch, er er trocken ist. Das macht mich manchmal wütend.

    Och joh, die olle Nummer. Meine Mutter hat sich 1980 von meinem Vater scheiden lassen. Er ist immer noch alles schuld...

    naja. Wenn´s schee macht... Dafür hab ich nur noch ein *gähn* übrig.

    Zitat von Just

    Manchmal glaube ich es wäre einfacher, wenn er noch trinken würde ...

    Weil es das ist, was du gewöhnt bist. Es wäre aber für euch beide ein Rückschritt.

    Lass los. Wenn dein Vater Vergebung möchte, wird er sich melden. Wenn du ihm was zu sagen hast, dann mach es. Aber dieses In-unausgesprochender-Spannung-verweilen ist nicht gesund.

    Zitat von nat27

    Ich will leben...

    Mach doch. Du brauchst dafür keine Katastrophenbeziehung um dein eigenes Leben leben zu dürfen. Rette dich selbst und nicht andere. Jeder muss seinen eigenen Weg gehen. Wenn ein Pferd tot ist, steig ab.