Beiträge von klabund

    Lieber Manfred,

    ich möchte Dir gern schreiben, dass ich Dich hier lese und es mich berührt- schwer, da Worte für zu finden, ich wünsche Dir jedenfalls viel Zutrauen und Kraft für die nächsten Tage.

    LG,

    Mark

    Hi Bruce,

    das hab ich so nicht rausgelesen. Vielleicht hat mich der Text auf dem falschen Fuß erwischt. Sowas fand ich schwierig:

    Zitat

    ach, der gesegnete Autopilot des Trinkers

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    und natürlich verpasse ich etwas, jedes mal

    Zitat

    lasst Betrunkene um mich sein,

    Zitat

    und zwar das Heldenhafte des Rauschs


    usw. und den insgesamt etwas blasierten Unterton. Er hängt doch dem ganzen Trinkerlifestyle noch ganz schön nach.
    Aber ist ja auch ein literarischer Text und der soll funktionieren, was er ja auch tut.

    LG,

    Mark

    Vielen Dank, garcia!

    Und hallo Hartmut, danke fürs einhaken, nö, es gibt keinen Grund, der Grund ist die Sucht. Aber das ist ja eine kopfmäßige Erkenntnis und ich merke schon, dass in schwierigeren Phasen auch der Alkohol näher rückt. Wahrscheinlich weil ich in meinem Leben bisher eher häufiger getrunken habe, als trocken die Sachen anzugehen.

    LG,

    Mark

    Hallo,

    ich möchte einfach mal ein kurzes Lebenszeichen geben. Ich bin jetzt über ein Jahr trocken.
    Anfangs hatte ich mir vorgenommen, auch hier noch regelmäßig zu schreiben, aber das wäre mir zuviel gewesen. Ich habe letztes Jahr meine Therapie gemacht, besuche regelmäßig meine "Real"SHG und tausche mich hier im geschlossenen Bereich aus. Ich bin sehr froh darüber, hier gelandet zu sein und ohne Alkohol zu leben, auch wenn ich noch immer mit Stimmungsschwankungen zu tun habe und sicher nicht alles rosig ist. Das ist aber kein Grund zum Saufen.
    Ich finde es schön, zu sehen, wie viele Menschen hier ihren Weg gehen und ich wünsche jedem, dass er es für sich selber schafft, auch wenn es ja nie geschafft ist.

    LG,

    Mark :)

    Hallo MaryLou,

    ich finde das ein sehr interessantes Thema, besonders was den Zucker angeht. Es fällt mir echt schwer, zu glauben, dass es eine Zuckersucht geben könnte, obwohl ja vieles dafür spricht (und ich das auch an mir beobachten kann)

    Bei mir hat grad nach dem Rauchstopp das Naschen total zugenommen (und ich auch...) und mir ist klar, dass ich Süßkrams benutze, um mich gut zu fühlen. Zucker im Kaffee kenn ich auch und es ist echt schwer, sich das wieder abzugewöhnen. Die ersten Tage schmeckt der Kaffee fade, nach ein paar Tagen ist das vorbei.
    Nicht-Trinken und - rauchen stehen bei mir allerdings absolut im Vordergrund, so dass ich es auch hinnehme, dass das mit dem Zucker nicht ganz OK ist. Ich kann nicht alles auf einmal lösen und ich glaube auch nicht, dass es gut ist, zuviele Schlachtfelder zu haben.

    LG,

    Klabund

    Hallo Hartmut,

    ich befinde mich ja grad in Therapie und auch dort ist Rückfallprophylaxe Thema. Die Aussage, dass ein Rückfall kein Beinbruch ist, habe ich dort nicht gehört. Allerdings hatte ich schon häufiger das Gefühl, ein Rückfall wird als feststehender Fakt vorausgesetzt ("gehört zur Krankheit"), was für mich eben eine schwierige Aussage ist- muss ich denn einen Rückfall machen, um dazuzugehören? Wieviele darf ich denn? (Sarkasmus)
    Ich denke Ziel der Therapeuten ist es, die Scheu vor der Rückkehr nach dem Rückfall zu nehmen.
    Also nach dem Motto- wenn es passiert, komm wieder, steh wieder auf. Das ich mich aber unter Alkohol so verändern kann, dass ich den Weg nicht zurück finde, wird dabei vielleicht übersehen.

    LG,

    Mark

    Hallo Hartmut!

    Meine Meinung: Eine weitere Schlagzeile mehr, ein weiteres Leid, dass der Masse zur Unterhaltung dient und von dem eigenen Leben ablenkt. Ich hätte jedenfalls kein Problem damit gehabt, mit einem Glas Wein dazusitzen und mir einen Bericht über z.B. Amy Winehouse anzuschauen.

    Tragödien mit schlechtem Ende kommen eben besser an, da geht es -denke ich- nicht um das Thema Alkohol. Das ist nur Begleiterscheinung, es hätte auch ein Autounfall oder etwas anderes sein können, um diese Berichterstattungsreflexe auszulösen.

    Die Art wie die alkoholisierten Auftritte von Amy Winehouse und anderen hämisch ausgeschlachtet werden, sagt doch alles. Erst munter draufhalten und süffisant von den neuesten Entgleisungen berichten und wenns dann zu spät ist, weihevolle und betroffene Nachrufe. Berichterstattung darüber, dass ein Promi sich bekennt und seinen Weg geht, gibt es kaum. Ist wohl auch nicht sonderlich glamourös. Da übernehmen die Medien die Aufgabe der Freakshows. Jeder darf sich aus sicherer Entfernung ein bißchen gruseln.

    Von so einer Geschichte in der Öffentlichkeit kann wohl nur derjenige erreicht werden, der selber innerlich schon so weit ist. Alles geht von mir selber aus, daher funktioniert auch Aufkklärung und Abschreckung nicht besonders gut. Ich hab ja gewußt, was Alkohol anrichtet und trotzdem getrunken.

    LG,

    Mark

    Hallo Leo,

    ich weiß noch, dass ich die ersten Tage da total drüber rumgegrübelt hab- über all die Sachen, die ich so im Suff angestellt habe und in wieweit ich nun dieser Mensch bin, zu dem ich unter Alkohol immer wieder mutierte.
    Ich fand diese Frage sehr belastend.
    Ich denke, dass der Alkohol Schranken im Kopf kaputt macht und das zwanghafte Weitertrinkenmüssen hat ja nix mit meinem Charakter zu tun. Enthemmung ist ja das Wesen des Alkohols und weil jeder Mensch natürlich auch Destruktives in sich trägt, kann das bei so fortgesetzten Enthemmungen auch zum Vorschein kommen.
    Für mich ist wichtiger, herauszufinden, wie ich jetzt ticke, was mich in Gefahr bringen könnte, wieder zu trinken und wie ich mein Leben jetzt ohne Alkohol gestalte. Schwierig genug. Wenn Alkoholismus eine Krankheiit ist, hab ich mich unter Alkohol krankhaft verhalten- dieser Gedanke hilft mir, nicht mehr wenn ich mich ertapp, bei Selbstvorwürfen zu landen.

    LG,

    Mark

    Hallo Frank!

    Die Geschichte mit dem Mönch fand ich interessant und chinesisch lernen ist doch ein klasse Projekt. Mit dem "verrückt" meinte ich eigentlich, mir Dinge aufzuschreiben, die bisher etwas weiter für mich weg lagen, egal wie abwegig sie sind, einfach nur um einen Pool zu haben. Alkohol hat meine Interessen immer sehr eingeengt. Vielleicht weiß ich von einigen Sachen ja noch gar nicht, dass ich sie schön und interessant finde.

    Dass Du die Zockerei kritisch siehst, finde ich gut. Ich kenne selber jemanden, der durch WoW sein Leben ganz schön vernachlässigt hat. Meiner Meinung nach können diese Spiele süchtig machen und das ist wohl auch von den Herstellern so gewollt.

    LG,

    Klabund

    Hallo Frank,

    ich kenne diese Frage der "leeren" Freizeit auch. Ich habe eine Liste mit Vorhaben und Sachen, die ich gerne erledigen möchte, die ich aber während meiner Trinkzeiten nie angehen konnte. Das füllt schon mal ne Menge Zeit und wenn ich etwas davon angehe- Papiere z.B. macht mich das im Nachhinein auch zufrieden. Für mich ist aber wichtig, dass diese Liste kein Muss darstellt, sondern quasi ein Angebot an mich selber. Sonst würde ich mich wieder unter Druck setzen und an alte Vermeidungsstrategien, sprich Alk, denken.

    Dann hab ich mir einfach mal aufgeschrieben, was ich schon immer mal machen wollte. Da stehen dann ganz verrückte Sachen- Italienisch lernen, Gedichte auswendig lernen, an einem Sonntagnachmittag ins Museum, alles was mir so in den Sinn gekommen ist und was ich schön finden würde. Da hat ja bestimmt jeder so seine kleinen Träume. Auch diese Liste ist ein Angebot an mich, sozusagen ein Pool, aus dem ich wählen kann. Ich finde es schon legitim, sich Aktivitäten zu suchen, um den Gedanken an Alkohol zu meiden und habe die Hoffnung, dass diese neuen Aktivitäten irgendwann mal ganz normal für mich sind, ich mich in ein Leben ohne Alk quasi hineinlebe.

    Als es mir letztes Wochenende nicht gut ging (Leere, Selbstmitleid), ich in altes Fahrwasser kam, hab ich fast zwei Tage am Stück hier im Forum zugebracht und gelesen. Für mich ist es beruhigend, diesen Anlaufpunkt hier zu haben, da solche Momente ja immer kommen können. Hier gibt es ja einen großen Schatz an Erfahrungen und soviel zu lesen, dass man Tage damit zubrinen kann.

    Ich wünsch Dir ein schönes, ausgefülltes Wochenende,

    Mark

    Mark

    Hallo Dennis,

    mich hat das Lesen Deiner geschichte sehr berührt. Ich glaube, was Sascha schreibt, ist richtig: jetzt nicht Kopf in den Sand stecken, sondern dranbleiben und etwas tun!

    Eine Sache ist mir noch aufgefallen:
    Du hast geschrieben:

    Zitat

    Mann, ist schon heftig. Ich habe mom auch das Gefühl keiner versteht so wirklich was ich für einen Kampf mit mir führe, noch nicht einmal meine Frau.


    Hier kannst Du schreiben und hier gibt es Menschen, die Deine Situation kennen und verstehen, weil sie selber alkoholkrank sind. Schreib alles auf und laß es hier, das alleine kann schon sehr helfen.

    Ich wünsch Dir alles Gute,

    Mark

    Hallo Kay,

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    Meinte damit das durch Alkohol verursachte Gefühlschaos bringt doch auch viele Mißverständnisse mit anderen"normalen Menschen"mit sich.


    Auf jeden Fall. Allerdings bin ich mir auch nicht sicher, ob diese Mißverständnisse mit den "Normalen" ohne Alkohol bei mir aufhören :wink:

    Zitat

    Bei mir hatte die Emphatiefähigkeit derart nachgelassen,was zur Folge hatte(hat),das ich meistens heute noch in der Beobachterrolle mich befinde. Nur nicht anecken oder etwas falsch auffassen,und womöglich noch überzureagieren,wie das früher so war.


    Ich glaub, die Emphatiefähigkeit hat bei mir nicht gelitten, aber dieses Gefühl, anecken oder etwas Falsches sagen zu können, was andere verschreckt, kenn ich ganz gut.
    Um aus der Beobachterrolle rauszukommen, ist doch hier ein ganz guter Platz. Mir hilft das von der Seele schreiben jedenfalls sehr.

    Lieben Gruß,

    Mark

    Hallo Kay,
    hab das Treiben hier nicht so verfolgt, daher jetzt erst meine Antwort.
    Mit ungefitert meinte ich den Weichmacher, den ich alkoholisiert immer vor meine Linse gepackt habe. Ob es normale Gefühle sind, kann ich irgendwie gar nicht beurteilen. Es sind meine Gefühle und das hat ja auch was für sich.
    Suchtberatung ist nächste Woche, ich werd dann mal berichten. Mittlerweile hatte ich den zweiten termin bei der SHG, was mir schon wesentlich leichter gefallen ist als beim ersten Mal.

    Zitat

    Alles Gute auf deinen trockenen Weg


    Lieben Dank, dass möchte ich Dir auch wünschen. Ich hoffe, Du kommst für Dich gut voran.
    Einen lieben Gruß,

    Mark

    Hallo!
    Mal ein kleines Lebenszeichen von mir.
    Die letzten Tage waren geprägt von Hoch und Tiefs, Auf und Abs. Ich verabschiede mich gard von dem Gedanken, dass es nur rund laufen könnte, und gerade die Rückmeldungen derer, die diese ersten Tage schon lange hinter sich haben, sagen mir, dass das wohl ganz normal ist.
    Die Gefühle dringen ganz ungefiltert zu mir durch, das bin ich ja nicht gewohnt.
    Trotz meiner kurzen Zeit, habe ich aber ganz stark das Gefühl, dass es sich lohnt, den Filter wegzulassen.

    Momentan verfolge ich den Austausch im offenen Bereich nicht so sehr, aber ich denke, das wird auch mal anders.
    Einen lieben Gruß,

    Mark

    So,

    ich will mich auch nochmal hier im offenen Bereich melden. Ich habe heute den ersten Termin bei der Suchtberatung gehabt. Es ging viel besser als letzte Woche.
    Ich brauche nicht mehr zu fragen, ob ich alkoholkrank bin. Die Antwort weiß ich selber. Und mittlerweile scheint es mir so, als sei meine Frage danach auch schon Teil der Antwort gewesen. Die Erkenntnis, krank zu sein, kann mir keiner abnehmen. Das Lesen hier im Forum hat mir dabei sehr geholfen und hilft weiterhin.

    Lg,

    klabund