"Nüchtern" von Benjamin von Stuckrad-Barre in der

  • Habe gestern zufällig den Artikel "Nüchtern" in der Wert am Sonntag gefunden. Stuckrad-Barre ist sicherlich nicht jedermanns Sache. Ich finde den Artikel zumindest interessant. Sein Leben und auch seine Suchtbiographie haben gewisse Parallelen, auch wenn er bisher erfolgreicher war als ich bisher. Was mir persönlich gut gefällt ist das Egozentrische, das er sich auch von der Sucht nicht austreiben lassen will. Das ist speziell, für eine Autor aber auch irgendwie lebensnotwendig.

    Der Artikel wirft natürlich fragen auf hinsichtlich der Lebenszufriedenheit. Und wie weit Stuckrad-Barre mit seinem Ego kommt, werden wir erleben. Dass sich das nicht für jeden empfiehlt ist selbstverständlich. Aber der Text bietet eine interessante Momentaufnahme und einen anregenden, eindringlichen Text gerade auch für nicht direkt Betroffene.

    Würde mich interessieren, was ihr davon haltet.

    Our greatest fear is not that we are inadequate,
    but that we are powerful beyond measure. It is our light, not our darkness, that frightens us most.

  • Hallo

    Danke für den Link mit dem Text den ich fasziniert gelesen habe.

    Ich erkenne in jedem Wort meine eigenen Begegnungen mit dem

    Umfeld wieder.

    Er schreibt auch so erfrischend, dass ich mal gleich auf die Suche

    nach weiteren Veröffentlichungen von ihm gehe.

    Oder hast Du einen Buchtitel oder ähnliches parat ?

    Lg

    der Poster

  • Nur kurz:
    Sein Debut hieß Soloalbum, das Ende der 90er erschien. Er hat noch ein paar andere Romane geschrieben, war synonym mit den so genannten Popliteraten.
    Nach dem Entzug erschien vor kurzem "Auch Deutsche unter den Opfern", das kenne ich aber nicht. Normalerweise ist er aber kurzweilig, sprachlich radikal und aktuell. Ein Pfarrerssohn, mal wieder einer.

    Our greatest fear is not that we are inadequate,
    but that we are powerful beyond measure. It is our light, not our darkness, that frightens us most.

  • Hi,

    Oh Mann, ein wirklich toller Artikel...

    Ich kannte Stuckrad-Barre eigentlich nur noch als den arroganten Talk-Gast von früher, aber für diese Worte würde ich ihn doch glatt in den Arm nehmen wollen.

    Gruß, Bruce

  • Hallo,

    also ehrlich, ich fand den Text platt, verharmlosend und bemüht auf Ironie und Witz gebügelt. Erstaunlich, dass er aus seiner Suchterfahrung kaum etwas Essentielles zu berichten hat außer wie toll doch alles war.

    LG,

    Mark

  • Hi Mark,

    Das ist interessant. Mir kam das eher so vor, als wäre dem Schreiber schon seit langem bewusst, wie schrecklich sinnlos diese gemeinsamen "gesitteten" Besäufnisse doch waren und sind.

    Dass das alles an einem früheren Zeitpunkt mal als toll empfunden wurde, ist ja klar, aber nüchtern betrachtet ist es natürlich nur noch absurd, da die Empfindungen nicht alle echt sind, und langfristige Schäden mit sich ziehen können.

    Fraglich ist nur, warum er immer noch freiwillig diese Gesellschaft aufsucht, wenn unterm Strich so eine gemeinsame Verachtung dabei zu sein scheint.

    Gruß, Bruce

  • Hallo Bruce,

    Zitat

    Fraglich ist nur, warum er immer noch freiwillig diese Gesellschaft aufsucht, wenn unterm Strich so eine gemeinsame Verachtung dabei zu sein scheint.

    Naja er ist Journalist, bestreitet mit der Beobachtung von Menschen seinen Lebensunterhalt und bezahlt damit seine vielen Wasser. :)

    ......

    Ich finde den Artikel "BOMBE"......etwas ausschweifend ( perfekt für einen langen Interkontinental Flug, oder bei Darmträgheit auf Klo ;) ) aber ich sehe, dass er weiss wovon er spricht.

    Ich hatte vor kurzen ein Gespräch über das "Betrinken".

    Es ging darum, dass ab einem bestimmten Pegel und der fortgeschrittenen Nacht, Bier nicht mehr ausreicht um den betrunkenen Zustand aufrecht zu erhalten.
    Dann muss mein Gesprächspartner auf härtere Sachen umsteigen, um weiterhin ein betrunkenes Gefühl zu haben.

    Eigentlich, so meinte er, wäre das eher unangenehm, aber wenn "man" schon mal angefangen hat, und alle anderen würden auch bis zum frühen Morgen mithalten, dann müsste er ja auch weitermachen.

    Der saufende Mensch...... ein Instinkt gesteuertes Herdentier ?

    ......

    Da halte ich es lieber gleich mit dem werten Autor:

    Zitat

    Gar nix zu trinken bedeutet immer dasselbe: Nein, danke. Null bleibt null. Kann man sich gut merken.

    In diesem Sinne

    Marion

  • Hallo

    er ist Moderator, Journalist und war unter andrem auch Gag Schreiber von Harald Schmitt . Es ist in meinen Augen sein Job und seine Philosophie provokant und anders zu sein, um Marktanteile zu erhaschen . Da verbindet er wohl auch seine Sucht damit. Ich kenne einige Interviews von Ihm.

    Seine Schilderungen sind ja nicht verkehrt was er da berichtet , wie sich Menschen verhalten, wenn sie saufen . Ist auch nichts neues.

    ich schließe mich da mal Bruce an und frage mich zusätzlich ,wer macht das schon, wen er nicht denkt, es zu müssen ?

    Ansonsten ist diese Methode der Konfrontation auch von Alle Carr oder anderen bekannt . Auch nichts neues.


    Gruß Hartmut

    Gruß Hartmut

    ------------------

    Wer will, findet Wege. Wer nicht will, findet Gründe!

  • Hi Bruce,

    das hab ich so nicht rausgelesen. Vielleicht hat mich der Text auf dem falschen Fuß erwischt. Sowas fand ich schwierig:

    Zitat

    ach, der gesegnete Autopilot des Trinkers

    Zitat

    und natürlich verpasse ich etwas, jedes mal

    Zitat

    lasst Betrunkene um mich sein,

    Zitat

    und zwar das Heldenhafte des Rauschs


    usw. und den insgesamt etwas blasierten Unterton. Er hängt doch dem ganzen Trinkerlifestyle noch ganz schön nach.
    Aber ist ja auch ein literarischer Text und der soll funktionieren, was er ja auch tut.

    LG,

    Mark

  • glück auf

    ich frag mich: warum tut der sich sowas an? is der Masochist? kann der jemals zufrieden sein/werden?

    sinngemäß: "durst hab ich schon längst nichmehr, aber ich bestell das 17. wasser" he??? nur um sich mitten in ner "herde" angetütelter (vielleicht sogar besoffener) an nem glas festhalten zu können ? - n gespräch is ja längst unmöglich ...

    immerhin teile ich seine einschätzung zu ner ganz bestimmten SHG.

    schöne zeit

    :D
    matthias

    trocken seit 25.4.1987 - glücklich liiert - 7 Kinder - 17 Enkel

  • Hi Leute!....

    Also ich kann mir nicht vorstellen das er das seit über 6 Jahren so mitmacht, ich denke das sind Erfahrungen aus der Anfangszeit, ne Portion Sarkasmus, ne Runde übertreiben und fertig ist'n lustiger Artikel, der wiederrum andere Leute erzürnt und genau das ist ja was der will, er freut sich drüber wenn sich andere über ihn aufregen....

    Klar da könnte man jetzt die Frage stellen in wie fern das notwendig ist, nun ja es gibt viele Dinge die irgendwie sinnlos sind, ich hab mich zumindest schief gelacht....

    Grüße Sven.....

  • Zitat von s.z.

    Hi Leute!....

    Also ich kann mir nicht vorstellen das er das seit über 6 Jahren so mitmacht, ich denke das sind Erfahrungen aus der Anfangszeit, ne Portion Sarkasmus, ne Runde übertreiben und fertig ist'n lustiger Artikel, der wiederrum andere Leute erzürnt und genau das ist ja was der will, er freut sich drüber wenn sich andere über ihn aufregen....

    Doch. macht er ;) er ist tatsächlich seit 6 Jahren so unterwegs. Sehr gerne regt er andererseits auch andere Leute auf und ist alles in allem ein ziemlich blasierter Mensch. Der aber irgendwie auch putzig ist in seiner Selbstverliebtheit. Bin kein Fan von Herr v.St.-B., aber es gibt schlimmere...

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