Beiträge von KaffeeBase

    Grüß Dich drybabe,

    ich muß mich Dir da anschließen, ich hatte auch keine Ahnung, obwohl das mittlerweile mein 3. (und - so Gott will - mein letzter) Entzug war.
    Die beiden Male zuvor klappte es halt direkt mit der stationären Entgiftung/Entzug.
    Ich war auch völlig erstaunt - mein Arzt klärte mich daraufhin erstmal auf.

    Hallo Frank,
    ich steige etwas später in Deinen Thread ein.
    Natürlich wäre es besser Du hättest keinen Rückfall erlitten - aber -
    zu dem hier:

    Zitat von FrankyFresh

    ....Diese verdammte Rückfallnacht musste doch wirklich nicht sein...deswegen es ist nicht von Bedeutung wie lange ich trinke, wenn ich rückfällig werde...der Verlierer bin ich auf jeden Fall!!!
    Ego ist angekratzt, Zweifel, Minderwertigkeitskomplexe, Zukunftsängste...all dies kommt unweigerlich wieder.


    muss ich Dir was schreiben:

    Es gilt in allem Negativen auch das Positive zu suchen und zu finden.
    Sie es mal so; Du hast jetzt ein negatives Ereignis welches Du dir, falls Dir wiedermal, entgegen Hoffnung,
    Gedanken ans Trinken kommen, ins Gedächtnis rufen kannst.
    Denk dann daran, wie Du dich "damals" gefühlt hast. Denk ganz tief dran und vergiß diese Gefühle nicht!
    Vielleicht vergeht Dir dann die Lust auf einen erneuten Rückfall von ganz alleine.

    Und somit - so meine ich - hat dieser Rückfall, im Nachhinein, etwas Positives!

    Nabend @ll,

    ich erinnere mich an meinen letzten Entschluss mit dem Trinken aufzuhören und dem frühmorgendlichen Anruf bei meinem Hausarzt.
    Der kam auch umgehend bei uns Zuhause vorbei und versuchte für mich sofort einen stationären Platz in der Klinik zu besorgen.
    Es war allerdings nur ein "Flurplatz" frei, dort hätt ich den ganzen Tag und die Nacht bis zum nächsten Morgen verbringen müssen,
    und das wollte ich nicht.
    Mein Arzt verstand das und rief meinen Mann aufm Handy an und gab ihm unmissverständlich zu verstehen:
    "Sorg dafür, das deine Frau bis morgen früh genug zu trinken hat. Sie darf auf keinen Fall aufhören! Sorg dafür!"
    Da mein Mann auf der Arbeit und gerade nicht so gut abkömmlich war, rief er wiederum meine Schwester an um ihr die
    notwendige "Gebrauchsanweisung" für mich zu geben.
    Meine Schwester kam, mit einer 6er Kiste Rotwein, sofort an und blieb bis mein Mann nach Hause kam.
    Mein Arzt kam später am Abend nochmal kurz vorbei, Blutdruck ect. gemessen und nochmal daran erinnert mich nicht nüchtern werden zu lassen.
    Bis zum nächsten Morgen wurde fürsorglich für mich "gesorgt".
    Danach gings ab in die Klinik - zum "wohlverdienten" Entzug unter ärztlicher Kontrolle - genauso - wie es sein soll.

    Fazit: KEIN KALTER ENTZUG!!!

    Hallo Xenica,

    eine interessante Frage die sicherlich nicht einfach zu beantworten, bzw. nicht eindeutig zu beantworten ist.

    Für mich bedeutet; Kapitulation = Aufgabe/Hingabe
    Heißt; ich gebe auf, gebe mich hin.
    Wenn ich dem Alkohol gegenüber kapituliere, habe ich verloren.
    Und deshalb finde ich, ich habe nicht kapituliert sondern gekämpft - und gewonnen.

    Verstehst Du/Ihr?

    Moin Silberkralle,

    ja ich weiß, diese SHG ist kostenlos. Aber "damals" wir reden über das Jahr 2000, wars noch ned so mit Internet.

    Ich hab mir zu dieser Zeit alle Bücher, die es über Alkohol gab,
    bzw. die von Alkoholismus oder Alkoholikern handelten, besorgt
    und in mich reingelesen, ja verschlungen.
    Das war mir ein tiefes Bedürfnis!

    Gerade eben kam das Buch "Ich fang noch mal zu leben an"
    von Diana Beate Hellmann raus. Ich konnte mich in dem Buch
    lesen. Da waren so viele Gemeinsamkeiten, hätte ich diese
    gemeinsamen Stellen markiert, wären nicht mehr viele weiße
    Stellen übrig.

    Zitat von silberkralle

    da freu ich mich mit dir, dass du trotzdem deinen "persönlichen tiefpunkt" erleben durftest.

    Das ich in einem stabilen Umfeld gelebt hab, heißt ja nicht zwangs-
    läufig, das bei uns alles Friede, Freude, Eierkuchen war.
    Ich lebte da so nebenbei, in meiner eigenen Welt. War froh, wenn
    ich meine Ruhe hatte und nix von der Welt da draußen mit bekam.
    Klar, ich bin morgens aufgestanden, hab die Kinder geweckt, in die
    Schule gebracht, Betten gemacht, gewaschen, gebügelt, gekocht
    und meine Arbeit nebenbei auch noch...
    Ich war halt ne Spiegeltrinkerin. Außen hui - innen pfui!

    Und ja, natürlich merkte meine Familie was mit mir los war. So ganz
    verheimlichen kann man das ja nicht. Und sie sprachen mich auch
    alle darauf an. Mein Mann leerte mir mehr als einmal die "gefundene"
    Flasche aus und füllte sie mit Essigwasser. Egal - ich hatte ja Vorrat.

    Bloß, auf einmal ging das alles nicht mehr. Ich täuschte Krankheiten
    wie Grippe vor um einfach nur im Bett zu bleiben.
    Wußte selbst, wenn ich einkaufen gehe, die Leute sehen es mir an.
    Und irgendwann ging das halt alles nicht mehr.
    Ich wurde wirklich körperlich krank. Nicht wie ne Grippe jetzt, aber
    ich war kraft- und antriebslos. Das "meistern" des Tagespensums
    funktionierte auch nicht mehr so wie ich es gern gehabt hätte.

    Bis dieser Gedankenblitz kam und mich innerhalb Sekunden zum
    Telefonhörer greifen lies um meinen Arzt anzurufen, der dann alles
    weitere für mich regelte.

    Und mit meiner Abstinenz wurde ich wieder lebendig. Heißt; ich, wir
    unternahmen sehr viel. Ich hatte ja sooo viel nachzuholen.
    In meiner "aktiven" Zeit bestimmte der Alkohol meine Termine!
    Übrigens; "Termine" - ich versuchte alles, um Terminen aus dem
    Weg zu gehen. Hab auch Freunde, denen ich z.B. versprochen hatte,
    sie auf den Flughafen zu bringen, also wichtige Dinge, hängen lassen.
    Sprich, mit Ausreden abgesagt. Und das in so ziemlich letzter Minute.

    Ich erinnere mich; Ich hab mein Büro für mich allein. Bedeutet;
    ich konnte trinken wann mir danach war. Aber - wir hatten
    ne Lohnprüfung von der RV, da musste ich ja anwesend sein.
    Ich hab sogar in deren Anwesenheit meinen Martini, ich war
    hauptsächlich ne Vermutsschwester, "heimlich" in mich rein
    gegossen. Keine Ahnung, ob mich die Prüferin dabei beobachtet,
    bzw. ob sie was gemerkt hat.

    War ich früher froh wenn alle aus dem Haus waren - ich hatte sie
    ("sie" = meine Familie) fast genötigt doch "gemeinsam" was zu
    unternehmen, denn dann war ich alleine und hatte meine Ruhe,
    konnte trinken ohne mich heimlich in die "Vorratskammer" zu
    schleichen - so war mein Terminplan jetzt mit Aktivitäten voll.

    "Ich fing nochmal zu leben an!"

    Zitat von Leopold79


    Alles was uns hilft unser leben lang Trocken zu bleiben, muss irgendwo etwas Positives haben....

    LG Leo

    Genau so sehe ich das auch!


    Hallo Matthias,
    danke für die Willkommensgrüße :)

    Zitat von silberkralle

    du warst nur 1 jahr in ner gruppe?

    Ja, mehr gab die KK nicht her.
    Ich sollte wohl noch dazuschreiben;
    Ich lebe in einem stabilen sozialen Umfeld, heißt; mit meinem Mann und unseren beiden, mittlerweile erwachsenen Kindern. Ich hatte/habe keine finanziellen Probleme und war/bin weiterhin in meinem Job tätig.
    Meine Familie, unsere Freunde und Bekannten standen hinter mir.

    Als ich anfing zu trinken, genauen Zeitpunkt kann ich - wie viele - nicht mehr erkennen, war ich - so glaube ich zumindest - eher der Alpha-Typ (Erleichterungstrinker) - und als ich mich soweit gefestigt hatte - war es bereits zu spät und ich war körperlich abhängig. Also, nach Jellinek ein Delta-Typ (Spiegeltrinker, Alkoholiker).

    Somit kommen wir wieder zu Leo´s Aussage: "Alles was uns hilft unser leben lang Trocken zu bleiben, muss irgendwo etwas Positives haben.... "

    Will sagen; wer weiß, wo ich gelandet wäre, hätte ich nicht getrunken. Hört sich hart an, aber evtl. wäre ich in tiefe Depressionen versunken ect.

    Guten Morgen Birgit,

    na, hast ja jetzt ne Nacht drüber geschlafen - und es wird nix so heiß gegessen - wie´s gekocht wird.
    Wie geht es Dir heute morgen?

    Zitat von dorothea

    ...da ist ein mann den du aus den schuhen haust, der findet dich toll. bei sowas kann sich frau doch geschmeichelt fühlen, sich ne kerbe in pfosten machen, noch einer der mich klasse findet. ich bin ok wie ich bin, deswegen werde ich begehrt.

    doro

    Doro
    ich glaube, Birgit wäre evtl. auch geschmeichelt wenn dieser Mann nicht gleich mit der Bemerkung; "...ich stelle mir oft vor..." mit der Tür ins Haus gestolpert wäre.
    Diese Aussage, das ist es doch, was unverschämt rüberkommt.

    Und DAS ist nicht ok!

    Liebe Birgit,

    ich würd mal behaupten; er hat Dich und Deine Gefühle völlig schamlos ausgenutzt!

    Er hat kein Recht ein solches Verhalten an den Tag zu legen. Auch- und erst recht dann nicht, wenn Du dich ihm sozusagen als Schutzbefohlene "unterworfen" hast.

    Auch nicht dann, wenn Du ihn umarmt (ich nehm mal an Du hast Dich nicht wie eine läufige Hündin an ihn gepresst) und mit dieser Geste ihm danken wolltest!

    Liebe Birgit,

    bin völlig Doro´s Meinung!

    Du springst auf einen Zug, der eingleisig fährt, auf!
    Weglaufen geht nicht.
    Woher weißt Du ob dieser Kerl Dich nicht nochmal anbaggert?

    Du bist stark! Das hast Du in den letzten 6 Tagen bewiesen!!

    Ups, das iss ja heftigst!!

    Ich glaube - Du solltest Dich der Situation stellen;
    Unbedingt das Thema bei der Gruppenleitung zur Sprache bringen.
    Denn - wer weiß - vielleicht bist Du nicht die "einzige Dame seines Herzens" und er hats schon mehrfach probiert.

    Und ob der Kerl 1, 15 oder 20 Jahre dabei ist- spielt überhaupt keine Rolle.
    Er nutzt Deine Situation offensichtlich schamlos aus!
    Allein die Aussage: "ich stelle mir oft vor wie es wäre mit dir..."
    Das ist eine absolute Frechheit!

    Das ist keine plumpe Anmache mehr, das ist wie sexuelle Belästigung am Arbeitsplatz und unentschuldbar!

    Zitat von Leopold79

    :idea: völlig anders verstanden.... danke für die Erläuterung.
    :D

    Deine Frage hat mich wieder zum Überlegen gebracht - und schlußendlich folgere ich; diese Rückfälle waren 1. nicht nur nötig um auch die entsprechenden Entgiftungen zu machen, sondern - und vor allem viel wichtiger die 2. Erklärung, nämlich die Erkenntnis:
    ICH KANN NICHT KONTROLLIERT TRINKEN! BASTA

    Ergo, ich brauchte diese beiden Rückfälle - irgendwie :?

    Liv und Leopold,

    danke für die netten Willkommensworte :)

    Zitat von Leopold79

    Mich würde interessieren, sofern es dir nicht zu öffentlich ist, was dein persönlicher Tiefpunkt war und warum du deine zwei Rückfälle als dazugehörig definierst.

    LG Leo


    Es ist mir keineswegs zu öffentlich - sonst wär ich ja nicht hier ;)
    Die beiden "dazugehörigen" Rückfälle bezogen sich auf die insgesamt 3 Entziehungen. Ergo - ohne die Rückfälle wären auch nicht mehrere Entziehungen notwendig gewesen ;)

    Allerdings, ich muß überlegen wie ich es ausdrücke :roll:

    Eigentlich waren sie nicht nur Voraussetzung für die Entziehungen - nein - vielmehr waren sie, für mich, notwendig um zu begreifen; ich kann nicht kontrolliert trinken.
    Beim 1. Mal dachte ich, es war der 30jährige Birthday einer Freundin und Rosenmontag dazu; nur heute!
    Beim 2. Mal, es war Karfreitag, - es gab Forelle blau - die wird mit Wein beträufelt, dachte ich; und ich kann doch kontrolliert trinken.

    ES GING NICHT!!!

    Die Frage nach meinem persönlichen Tiefpunkt:
    Ich konnte einfach nicht mehr. Ich war körperlich abhängig, meine Gedanken waren - wie mir schien - klar. Jedoch; der Geist ist willig - das Fleisch ist schwach. Ich wußte; wenn ich so weitermache - iss bald endgültig Feierabend. Konnte aber irgendwie nicht aufhören - spätestens wenn die Entzugserscheinungen wie zittern, Schwindel, Würgereiz kamen, gab ich nach. Und dann diese immerwährenden Besorgungsnöte. Für wie lange reicht mein Vorrat. Muß ich heut noch raus? Auto fahren?
    Ich hatte tausend Schutzengel bis dahin - ich hatte das Gefühl - die Geduld meiner Schutzengel war aufgebraucht.

    Mein Hausarzt hat mir in allen 3 Fällen geholfen. Ein Anruf genügte und er war da.
    Er war sehr verständnisvoll und hat mir innerhalb ein paar Stunden den nötigen Platz in der Klinik besorgt. OHNE mir VORWÜRFE gemacht zu haben!

    Der Gedanke, die endgültige Entscheidung, den Telefonhörer in die Hand zu nehmen und die Nummer meines Arztes zu wählen, die kam innerhalb von Sekundenbruchteilen. Und wenn ich diesen Gedankenblitz nicht sofort ausführte, war er wieder verschwunden. Jedes Mal!
    Gott sei Dank war ich mit meinem Handeln letztendlich schnell genug :)

    Zitat von mezzanine44

    ....
    Dieses Mal fühlt sich alles anders an. Ich bin nicht mehr so euphorisch wie all die anderen Male als ich "aufgehört habe zu trinken".
    Ich fühle mich sehr sehr klein.
    Ich habe verstanden, daß Alkoholismus eine schwere Krankheit ist, mit der man nicht rumspielen sollte. Und ich habe kapiert, daß ich mein Leben nicht mehr im Griff habe, wenn ich saufe.

    Liebe Birgit,
    genau dieses Gefühl hatte ich nach meinem letzten Entzug! Der war vor über 11 Jahren.

    Man hat das Gefühl etwas sehr sehr Wichtiges im Leben aufgeben zu müssen, bzw. aufgegeben oder auch verloren zu haben. Was auch nur allzu verständlich ist wenn man bedenkt wie lange dieses Wichtige, nämlich der Alkohol, die Hauptrolle im eigenen Leben gespielt hat.
    Der 1. Gedanke morgens; "hab ich für heute genug im Haus?"

    Alkohol hat unser Leben bestimmt!

    Und dann zu lernen wie angenehm, wie schön dieses Leben ohne eben die bis dahin vermeintliche Hauptperson doch ist, das dauert ein Weilchen.
    Der Mensch ist ein Gewohnheitstier! Alte Gewohnheiten streift man nicht so einfach ab, vor allen Dingen nicht so aprupt.

    Aber es wird mit jedem Tag der Abstinenz leichter.

    Wir alle, die wir trocken sind, mussten lernen das Leben wieder zu genießen. Das dauert wohl bei den einen weniger lang - bei den anderen eben länger. Aber - es lohnt sich!

    Sei stolz auf Dich! Die ersten Tage sind die schlimmsten. Und du hast nun schon über 3 Tage durchgehalten!

    Mach weiter so :P

    Hallo Ihr Lieben,

    ehe ich in irgendeinen Thread etwas hineinposte möchte ich es nicht versäumen mich hier "öffentlich" vorzustellen.
    Der sogenannte "Vorstellungsthread" iss ja nur für die User des erweitererten Forenzugangs ersichtlich.

    Also, um es kurz zu machen; ich bin 49 Jahre jung, weiblich und seit gut 11 Jahren trocken.

    Das Trockensein kam nicht von heute auf morgen, sondern nahm eine gewisse Zeit - nämlich insgesamt 3 jahre - sprich 3 stationäre Entziehung - verbunden mit den dazugehörigen 2 Rückfällen - in Anspruch.

    Danach war ich ca. 1 Jahr in einer ambulanten Selbsthilfegruppe verbunden mit einer 4wöchigen stationären Therapie.

    Mir geht es körperlich sehr gut (bis auf die "altersbedingten" Wehwehchen wie Kreuzweh ect. ;9 ) und ich finde, wir sollten dankbar sein eine Krankheit zu haben, die wir selbst regeln können.
    Andere, z.B. Zuckerkranke, können das nicht, bzw. könnten es schon, aber Insulin spritzen iss ja so einfach. Bitte nicht falsch verstehen!

    Ich würde sehr gern meine Erfahrungen im Forum hier mit einbringen, Fragen versuchen zu beantworten - oder einfach nur zuhören, sprich mitlesen.

    Ich wünsche Euch allen einen positiven Verlauf der Krankheit und ansonsten - man liest sich :lol: