Beiträge von JJE

    Hallo Schwindelfrei,

    wie ich geschafft habe, dass ich mich selbst mag. Das war ein ganzer Prozess. Erstmal hab ich erkannt, dass ich mit meiner Einstellung zum Leben und zu "Problemen" ich nicht weiterkam. Also habe ich mich wirklich hingesetzt und nachgedacht. Schwindelfrei, wir machen alle Fehler im Leben, das ist voellig normal, auch sind manche Sachen die uns im Leben begegnen emotional schmerzhaft, dass ist auch nicht unnormal.

    Du bist 21, Du schriebst, dass Du aufgrund Deines Alter Dich nicht ernstgenommen fuehlst, Du bist jung, dass ist korrekt, vielleicht hast Du auch schon Sachen im Leben durch, die viele erst wesentlich spaeter im Leben durchhaben. Ich bin damals in dem Alter auch "schneller" erwachsen geworden als andere, durch die Situation mit einem alkoholkranken Vater und einer Co-Mutter. An manchen Tagen hat sich alles sehr schwer angefuehlt, aber heute kann ich sagen, dass ich dankbar bin fuer die Erfahrungen, die ich machen konnte, ich bin wesentlich relaxter, mich haut so schnell nichts mehr um.

    Wenn Deine Suizidgedanken so schlimm derzeit sind und sich verschlimmert haben, dann hole Dir Hilfe. Du schriebst, dass Dein Therapeut im Urlaub ist, hast Du denn mit ihm geregelt, was passiert, wenn es Dir sehr schlecht geht und Du Hilfe brauchst?

    Liebe Gruesse,

    JJE

    Hi Schwindelfrei,

    Du schreibst von Leuten, die anderen Leuten fuehlen lassen, dass sie sie nicht moegen oder sogar schlecht behandeln. Die Frage ist, was ist die Realitaet, warum muessen andere Leute Dich zum Beispiel schlecht behandeln, dass hat doch was mit demjenigen zu tun, der glaub sowas machen zu muessen. Die Frage ist, wie kann ich damit umgehen, wenn Leute mich nicht moegen? Das ist natuerlich nicht unbedingt einfach, ich kenne da auch meine Harmoniesucht, allerdings hab ich das gut im Griff, wenn mich jemand nicht mag, dann darf er das, weiss der Geier warum er oder sie mich nicht mag, da gibt es soviele Moeglichkeiten und manchmal kommen wir einfach aus verschiedenen Richtungen und man missversteht sich einfach. Dafuer gibt es aber auch Menschen, die einen moegen. Aber zuallererst hab ich lernen muessen, dass ich mich selbst moegen darf und das geht, damit habe ich kein Problem mehr.

    Fuer mich hoert sich der Suizidgedanke eher nach einem Hilferuf an, gerade Dein letzter Gedanken, erst ernstgenommen zu werden, wenn man mit aufgeschnittenen Adern im Krankenhaus liegt. Depressionen sind kein Pippikram, manche Leute koennen das nachvollziehen andere verstehen es gar nicht und dann kommt auch die Antwort vielleicht mit dem Sport machen.

    Ganz besonders hab ich damals auch bei mir feststellen duerfen, dass ich einfach meine Grenzen immer wieder ueberschreiten lasse. Ich hatte mal einen schoenen Satz gelesen: Man sollte auch mal Nein sagen, damit mein Ja wieder einen Wert hat.

    Was magst Du denn an Dir? Setzt Du Grenzen oder opferst Du Dich fuer andere auf? Was tust Du fuer Dich, dass das mit den Suizidgedanken aufhoert, was waere denn ueberhaupt geloest, wenn Du nicht mehr da waerst und sterben wuerdest?

    Halt die Ohren steif.

    Liebe Gruesse oder vielmehr liebenswerte Gruesse,

    JJE

    Hi Else,

    Du kannst natuerlich solange abwarten wie Du moechtest. Das ist vollkommen in Ordnung. Das liegt ja auch ganz in Deiner Entscheidung. Die Frage ist nur, wie realistisch ist es denn, dass seine Sucht Dein Leben nicht bestimmen wird? Du hattest ja bereits geschrieben, dass Du Dir Gedanken darum machst, ob er trinken wird oder nicht, fuer mein persoenliches Empfinden waere das schon ein Eingriff in mein Leben.

    Liebe Gruesse,

    JJE

    Hi Speranza,

    mir geht es wieder gut. Gottseidank hatten mein Mann und ich die Bronchitis vor Weihnachten eingefangen, somit koennen wir dann ein schoenes Weihnachtsfest verleben.

    Wie sieht es bei Dir aus?

    Liebe Gruesse,

    JJE

    Hi Schwindelfrei,

    die Suizidgedanken lassen mich aufhoeren. Wie klar sind diese denn, sind das nur Gedanken oder willst Du das tatsaechlich umsetzen. Wie stellst Du Dir denn Dein naechstes Jahr vor?

    Warum Du Dich wertlos fuehlst, ist schwer zu sagen, denn die Antwort darauf weisst wahrscheinlich nur Du. Wertlos hab ich mich immer gefuehlt, sobald ich meinen Wert an die Erwartungen anderer abhaengig gemacht habe. Dabei hab ich bei mir festgestellt, dass vieles auch aus meiner Kindheit kam.

    Fuer mich war das ein inneres Gefuehl, was ich Gottseidank ablegen konnte, ich mag mich jetzt so wie ich bin und kein Mensch auf dieser Welt ist wertlos, dass sind Empfindungen, die wir aufbauen.

    Hast Du denn einen Freundeskreis bei dem Du Weihnachten verbringen kannst. Das einzige was mir noch einfaellt ist, dass es ja auch Suppenkuechen ueber Weihnachten gibt, wenn es ganz arg ist, vielleicht kannst Du da Deine Hilfe anbieten? Oder vielleicht hast Du noch ein paar Ideen was Du machen kannst, damit Du zu Weihnachten Dich wohlfuehlst.

    Das Forum ist ja auch noch da :wink:

    Liebe Gruesse,

    JJE

    Hi Else,

    Du schreibst, er liebt Dich bedingungslos und gibt Dir Waerme und Geborgenheit, Du schreibst, wenn er trinkt, dann dreht es sich danach "auf ihn aufzupassen", kannst Du das Aufpassen mal genauer beschreiben. Beschreib einfach mal wie es Dir geht, wenn er getrunken hat.

    Liebe Gruesse,

    JJE

    Hi Else,

    die Hoffnung kennt wohl fast jeder hier. Wir hoffen, ich hab das genauso auch gesehen als ich in meinen aktiven Cozeiten war. Heute ist mir bewusst, dass ich einfach die Sucht weggeblendet habe und ihn nur in seinem "guten Licht" gesehen habe, aber die Sucht ist ein Teil von ihm, auch der "trockene" Teil Deines Partners ist suchtgesteuert, vielleicht hoert sich das erstmal komisch an, aber vielleicht liest Du einfach weiter hier im Forum.

    Liebe Gruesse,

    JJE

    Hi Else,

    ich war in dieser Situation vor gut 10 Jahren, ich bin da aber raus, es hat viel Kraft gekostet, zu verstehen was hier los ist. Eine Beziehung mit einem nassen Alkoholiker war fuer mich eine Illusion, die einzige Beziehung, die er hatte, war mit seiner Sucht. Wie sieht es denn bei Dir aus, willst Du denn eine solche Beziehung aufrechterhalten?

    Liebe Gruesse,

    JJE

    Hi Else,

    wie fuehlst Du Dich denn in einer solch einer Beziehung? Du schreibst, dass Du hoffst, dass er nicht betrunken anruft. Du schreibst er will es versuchen. Gerade mit dem Wort Versuchen, laesst mich da einiges aufhoeren, versuchen bedeutet eigentlich fast immer, dass man einen Misserfolg schon einplant. Wenn er wirklich davon wegkommen moechte, dann erkundigt er sich selbst, aber erstmal zu Dir, wir geht es Dir?

    Liebe Gruesse,

    JJE

    Hi LotteMotte,

    schoen von Dir zu hoeren. Dann wuensche ich Dir mal eine gute Besserung und dass Du Dich mehr um Dich kuemmerst, wenn Du krank bist. 4 Wochen Funktstille, dass ist doch schonmal ein guter Anfang.

    Wut empfinde ich als normal, ich musste damals auch erstmal alles verarbeiten, dass kann manchmal ein Weilchen dauern.

    Wuensche Dir noch ein wunderschoenes Weihnachtsfest.

    Liebe Gruesse,

    JJE

    Hi BC,

    ja da gebe ich Dir Recht. Als Co faengt man erst langsam an zu verstehen, was hier eigentlich los ist, man hat ja nicht mit einem "normalen" Menschen zu tun. Erst wenn man alle Infos zusammengesammelt hat und selbst erkannt hat, dass man eigentlich davor nur Kapitulieren kann, erst dann ist der Weg frei zum loslassen, dass gilt fuer Alkoholiker wie fuer Co-Abhaengige.

    Jeder von uns weiss, dass wir unseren eigenen persoenlich Tiefpunkt haben muessen, um dann wirklich eine "wache" Entscheidung fuer uns zu treffen, bis dahin haelt eine Art "ungesunde Kaempfernatur" immer noch an der Hoffnung fest.

    Liebe Gruesse,

    JJE

    Hi Julia,

    das hoert sich gut an, dass Du neue Wege suchst, um eine Loesung fuer Dich zu finden. Welche Wege sind dass denn, magst Du da vielleicht mal mehr drueber schreiben? Du musst auch keine ganz genauen Angaben machen wegen dem Unterhalt, vielleicht mal so gefragt, wuerde die Hoehe des Unterhaltes Dich in einen schlimmen finanziellen Engpass bringen?

    Das mit den Erwartungen an Deinen Mann finde ich interessant was Du da schreibst. Was denkst Du denn wie real ein nasser Alkoholiker Erwartungen erfuellen kann?

    Liebe Gruesse,

    JJE

    Hallo Marni,

    erstmal herzlich Willkommen. Du schreibst Du hast Dein Gesicht verloren und Du zeigst Schwaeche, kannst Du mal vielleicht naeher beschreiben, warum es Dir gegenueber Deiner Freundin so schwerfaellt Schwaeche zu zeigen?

    Du schreibst auch, dass es Dir schlecht geht und Du Dich wie eine Verraeterin fuehlst.

    Ich kenne diese Gedankengaenge von frueher auch, ich dachte immer, wenn ich es laut ausspreche, dass etwas mit meinem damaligen Partner nicht stimmt, dann ist alles vorbei. Spaeter habe ich gemerkt, dass meine Co-Abhaengigkeit der Grund war, dass ich mich so fuehlte.

    Marni, was kannst Du derzeit fuer DICH tun damit es Dir besser geht?

    Liebe Gruesse,

    JJE

    Zitat von lawyer

    Hallo,

    möchte Euch mal bzgl. meiner Entwicklungen auf den neuesten Stand bringen:

    Mein Mann macht zur Zeit tagelange Trinkpausen, die aber immer wieder durch einen oder zwei Tage Trinken unterbrochen werden. Damit bin ich natürlich nicht zufrieden :( .

    Der Termin bei der Rechtsanwältin hat mir nicht wirklich neue Erkenntnisse gebracht, außer - daran hatte ich zuvor nicht gedacht - dass ich im Falle einer Trennung meinem Mann Unterhalt in beträchtlicher Höhe zahlen müsste (wenn er ihn verlangen würde)!!! Das empfinde ich als sehr ungerecht. Ich bin voll berufstätig, kümmere mich ums Kind, mache den Haushalt (die Putzfrau kommt nur 1x die Woche) und er macht mit seiner Trinkerei die Beziehung kaputt und kassiert dann von mir noch Unterhalt! Vor die Tür setzen kann ich ihn nicht, da er nicht gewalttätig ist. Ich müsste also ausziehen. Weiß selbst noch nicht, was ich nun tun soll.

    Viele Grüße
    Julia

    Hallo Julia,

    hab mal wieder hier reingeschaut, eine Bronchitis hat mich fuer einige Zeit leider ausser Gefecht gesetzt. :(

    Wie geht es Dir denn mit der Info, die Du da von der Rechtsanwaeltin erhalten hast? Vorallem wie hoch waere der Unterhalt denn?

    Liebe Gruesse,

    JJE

    Hi BC,

    ja vielleicht gehen unsere Meinung da auseinander. Sicherlich gibt es immer eine Wurzel/Grund warum man ein Suchtmittel braucht, man kompenisiert oder unterdrueckt scheinbar etwas oder hat nicht gelernt mit Sachen in seinem Leben anderweitig umzugehen. Beim Co spielt der Selbstwert eine hohe Rolle und die identifizierung als "guten Menschen" ueber mitmenschliche Beziehungen.

    Das ein Alkoholiker noch nicht "trocken" ist, nur weil er aufhoert zu trinken, damit stimme ich mit Dir ueberein.

    Momentan weiss ich nur nicht so recht, warum Du diesen Thread eroeffnet hast? Sind Deiner Meinung nach Leute im Co-Bereich, die man sperren oder rauswerfen soll? Ich selbst hab fuer mich entschieden, dass ich sobald ich auf einen Thread stosse, der vielleicht etwas triggert, mich mit diesem Thread erstmal nicht auseinanderzusetzen, ist reiner Selbstschutz. Sicherlich werden wir immer wieder auf Menschen treffen, die Ihre Sucht nicht loslassen wollen, gerade fuer mich als Co ist das wichtig auch dieses akzeptieren zu koennen. Wer glaubt weiter wie ein Hamster im Rad laufen zu muessen, darf das tun, dafuer haben wir alle einen freien Willen.

    Ich werde mich auch hueten hier Leute staendig auf die Regeln aufmerksam zu machen, denn meiner Meinung nach liegt das im Verantwortungsbereich des Forumsleiters, ich leite nicht das Forum und ich werde bestimmt keinen hier erzaehlen, was er zu machen hat oder nicht. Waere fuer mich auch ein Co-Verhalten, anderen erzaehlen zu wollen, dass sie falsch liegen. Ich kann meine Geschichte teilen und meine Ansicht, aber ich werde keinen Druck auf Menschen hier ausueben, denn dieses Druckausueben habe ich zu genuege in meinen Co-Strukturen in meiner Familie und bei meinen frueheren Beziehungen gelebt. Das einzige was ich vielleicht machen wuerde, ist Karsten anzuschreiben und nachzuhaken, es aber in seinem Ermessen lassen, was er damit machen moechte. Ist ja sein Forum, ich bin hier zu Gast.

    Liebe Gruesse,

    JJE