Ich will einfach nicht mehr.

  • Hallo ihr zwei.

    Danke für eure Antworten. Ich bin an manchen Tagen internetlos, also bitte entschuldigt, wenn ich manchmal etwas brauche.

    erstmal an JJE:

    Ja, meine Probleme mit dem Alleine-Sein habe ich in der Therapie schon oft zum Thema gemacht, und ich komme damit auch schon ein wenig besser klar, als bis vor ein paar Monaten.

    Genau wie du schreibst, genau so ist es bei mir auch. Ich bin nicht nur von ihm enttäuscht, Nein... auch ich bin ärgerlich und enttäuscht über mich selbst. Ärgere mich über mein Fehlverhalten und darüber so etwas zugelassen zu haben. Aber ich ärgere mich auch über ihn. Obwohl ärgern nicht wirklich der richtige Ausdruck dafür ist. Ja, immerhin habe ich einiges dazugelernt, nicht nur über den Alkoholismus, auch über mich habe ich viel gelernt und damit kann ich jetzt neu anfangen. Hoffe ich. Ich muss mir wohl halt auch selbst ein wenig verzeihen und nicht so hart zu mir sein.

    Zu meinen sozialen Kontakten... Ich habe die letzten Tagen eigentlich nur unter Menschen verbracht. Freunde, Familie. Das hat mir gut getan. Zu meinem erstaunen konnte ich wirklich die Momente genießen. Ich bin ziemlich ausgepowert und werde heute nur mehr richtung Bett steuern. Im Moment bin ich guter Dinge, aber wie ich mich kenne, wird das noch nicht vorbei sein mit meinen Schwankenden Gefühlen. Vorallem, wenn ich alleine bin. Ich denke aber, dass er und die Tatsache, dass er aus meinem Leben verschwunden ist weniger das Problem ist. Ich habe viele Probleme. Die ich vor der Beziehung mit ihm schon wahrgenommen habe. Natürlich, ich war mal sehr stark verliebt in ihn und wir hatten eine wunderschöne Zeit. Anfangs. Auch wenn ich mir die Trennung so oft herbeigesehnt habe - schmerzen tut es trotzdem. Es ist halt eine Trennung, sowas ist doch selten lustig. Noch dazu, wenn da soviele Emotionen im Spiel waren.

    Ich merke aber immer mehr, dass ich scheinbar keine richtige, ehrliche Liebe mehr für ihn empfunden habe. Vielleicht eine kranke Liebe. Ich hab ja schon Trennungen hinter mir. So wie jetzt, erging es mir noch nie. Ich weine viel viel weniger, kann mich ablenken und es gibt Momente wo ich nicht einmal an ihn denken muss. Das war mir bei vergangenen Trennungen nicht möglich. Da ging es mir noch viel Schlimmer teilweise. Ich habe ihn in meinem Herzen, das spüre ich. Aber ich denke, die Liebe wurde durch viele Faktoren zerstört zwischen ihm und mir. Die vergangene Woche ging es mir Phasenweise zwar auch ziemlich schlecht, aber ja, ist ja alles noch ziemlich frisch. Ich wäre nicht ich selbst, wenn das einfach an mir vorbeigehen würde.

    Vielleicht bleibe ich ja auch so klar und vernünftig im Kopf. Ich würde es mir wünschen. Ich hoffe, das ist keine Verdrängung.

    so, und nun an Speranza:

    Ja, hast du auch solche Selbstwertprobleme? Hm, woran liegt es das man keine eigenständige, stabile Persönlichkeit entwickeln kann? (Wenn du da jetzt nicht näher darauf eingehen möchtest, verstehe ich das. Dann kann ich ja auch mal meinen Therapeuten danach fragen.)

    Ich finde es erstaunlich was du schreibst. Mir geht es da sehr ähnlich, wenn nicht sogar genau gleich wie dir. Ich glaube nicht nur in Partnerschaften, besonders viel leisten zu müssen um Liebe zu "verdienen", es spiegelt sich in vielen Lebensbereichen wieder. Ich gebe mich für andere Menschen manchmal regelrecht auf, kann sehr schwer Nein sagen und neige dazu manchmal sogar übertrieben Hilfsbereit zu sein. Teilweise denke ich mir sogar bewusst, ich muss so handeln, damit ich Liebe bekomme. Damit man mich wahrnimmt. Damit man mir auch was gutes tut. Als hätte ich es nicht auch verdient, mal ohne Gegenleistung etwas Gutes zu bekommen. Ich blieb meistens auf der Strecke. Es ist verzwickt, denn wenn ich gebe, erwarte ich zumindest in Partnerschaften auch das etwas zurück kommt. Wenn dies nicht geschieht, könnte ich ja auch einfach meine Konsequenz daraus ziehen. Aber ich bettle dann regelrecht nach Liebe. Ich erwarte dann auch immer gleich viel zu viel. Aber, ja das ist ein anderes Thema. Ich habe halt bei meinem Alkoholkranken noch-Partner oft nach Liebe gedürstet, die er mir warum auch immer in vielen Situationen nicht so geben konnte oder wollte, wie ich es gebraucht oder gewünscht hätte.

    In manchen Momenten fühle ich mich auch stark. Vorallem, wenn ihr hier so lieb zu mir seid, und wenn ich mit anderen Menschen im realen Leben zusammen bin. Ich hoffe, ich schaffe es sie richtig einzusetzen und umzusetzen. Ich glaube, in mir geschieht schon einiges an umdenken. Meine Wohnung ist jetzt wieder sauber und ich habe auch da einige Dinge verändert. Ich habe mich in der Wohnung aufgehalten und hatte kein schlechtes Gefühl dabei. Was aber vielleicht auch daran lag, dass ich nicht alleine war. Aber es ist jetzt alles ganz anders dort. Ich habe Möbel umgestellt und neue Bilder aufgehängt. Habe mit Räucherharz ausgeräuchert und jetzt duftet es sogar wieder! Ich glaube, dass hat gut getan, es erinnert eigentlich nichts mehr an ihn. Ausser zwei, drei Kleinigkeiten die ich aber im Laufe der Zeit auch loswerden möchte.

    War das stark von mir, ihn aus der Wohnung zu entfernen? Ich hab mich oft wie ein schlechter Mensch gefühlt, beim Gedanken daran, als er noch da war.

    Das mit den Komplexen... Er hat ja auch manchmal kritisch über sich selbst gesprochen. In wie weit er das ernst gemeint hat, weiß ich jetzt zu diesem Zeitpunkt nicht mehr. Vielleicht hat er Kritik meinerseits auch oft desswegen angenommen, damit er mich wiederrum kritistieren kann. Vielleicht ist das ja auch ein Verhaltensmuster. Ach, ich weiß nicht, es lief von beiden Seiten einfach viel zu viel schief. Das Alkoholproblem war dann letztendlich eben einfach das, was alles nur noch mehr Richtung Ende getrieben hat. Ein Mensch mit vielen Problemen, sollte sich vielleicht nicht auch noch einen Menschen aussuchen der noch mehr Probleme hat.

    liebe Grüße an euch,
    schwindelfrei

  • Hallo schwindelfrei!

    Zitat

    Ja, hast du auch solche Selbstwertprobleme? Hm, woran liegt es das man keine eigenständige, stabile Persönlichkeit entwickeln kann? (Wenn du da jetzt nicht näher darauf eingehen möchtest, verstehe ich das. Dann kann ich ja auch mal meinen Therapeuten danach fragen.)

    Ich hatte starke Selbstwertprobleme und war keine stabile Persönlichkeit. Bei mir lag es an meiner Kindheit. Meine Mutter starb sehr früh und mein Vater war ein jähzorniger, unberechenbarer Mensch. Lob gab es nie und Frauen waren für ihn Menschen zweiter Klasse. Ich habe mir immer gewünscht er würde einmal zu mir sagen dass er stolz auf mich ist.

    Für mich war es normal viel zu leisten und dafür keine Anerkennung zu bekommen. Mein Mann war ganz anders als wir uns kennenlernten (dachte ich) er war offen, lustig und liebte mich.

    Was ich damals nicht bemerkt habe dass er mich nur dann liebte wenn ich so war wie er es sich vorstellte. Es hat Jahre meines Lebens gedauert bis ich dieses Muster erkannte und mich dagegen zu wehren begann.

    Er hat mich nicht klein bekommen, ich bin innerlich gewachsen. Bloss den Schritt mich zu trennen habe ich lange hinausgezögert. Je stärker ich wurde umso mehr hat er getrunken.

    Heute bin ich recht selbstbewusst und stehe voll im Leben, ich weiss wer ich bin und was ich kann. Ich habe erfahren dass mich die Leute mögen - nicht weil ich mich anpasse sondern klar und freundlich Stellung beziehe und auch NEIN sage wenn ich etwas nicht will.

    Ich werde geschätzt um meiner willen, nicht weil ich etwas leiste, das tut gut.

    Zitat

    War das stark von mir, ihn aus der Wohnung zu entfernen? Ich hab mich oft wie ein schlechter Mensch gefühlt, beim Gedanken daran, als er noch da war.

    Das war sehr stark von dir und goldrichtig was Besseres konntest du gar nicht machen.

    Zitat

    Vielleicht hat er Kritik meinerseits auch oft desswegen angenommen, damit er mich wiederrum kritistieren kann.

    Genauso ist es, wenn ich meinen Mann berechtigt kritisiert habe kam erst immer: "Du hast ja recht" und dann fing er an mich zu kritisieren, oft waren es ganz banale, lächerliche Dinge die dann aufgebauscht wurden.

    Natürlich waren seine Fehler nicht so schlimm wie meine :wink: und natürlich war ich an seiner Trinkerei schuld. Ich war an allem schuld in seinen Augen, im Grunde denke ich aber er kam mit sich selber nicht zurecht.

    Du hast erkannt um was es geht wahrscheinlich viel früher als ich und etwas zu erkennen ist der Weg heraus aus der Misere.

    Liebe Grüsse
    Speranza

    Wer nichts ändern will für den ist die Opferrolle die beste Strategie!

  • Entschuldige bitte Speranza, dass ich auf deine letzte Antwort nicht mehr geantwortet habe. Ich habe das irgendwie total übersehen. :o(

    Finde ich immer wieder interessant, solche Parallelen zu erkennen. Stark, dass dus geschafft hast, zu dir zu finden. ...

    Ja, ich habe in den letzten Wochen versucht Abstand zu gewinnen. Habe versucht, mich mit anderen Dingen zu beschäftigen, was mir auch ganz gut gelungen ist. Ich war zeitweise sogar sowas wie zufrieden. Aber das ist leider nicht von langer Dauer.

    Die letzten zwei Tage, beschäftigt er mich wieder sehr. Auf keine schöne Art und Weise. Ich trauere und weine. Jetzt vorallem wo Weihnachten vor der Tür steht, ist es besonders schlimm mit dem alleine sein. Ich fühle mich sehr sehr einsam. Mein Therapeut ist jetzt bis Ende Jänner auf Urlaub, dass macht mich zusätzlich ziemlich nervös. Ich habe gewusst, dass er auf Urlaub geht, aber ich dachte, dass pack ich schon. Jetzt wo es so weit ist, fühlt es sich furchtbar an, weil ich alleine nicht klar komme.

    Ich bin so verletzt und ich habe täglich, sich verstärkende Suizidgedanken. Fantasien. Es wird von Tag zu Tag intensiver. Ich träume unheimlich viel, jede Nacht. Es sind Dinge die mich verwirren. Ich analysiere meine Träume immer, wenn ich sie mir gemerkt habe. Aber die jetzigen lösen nur noch mehr Gefühlsverwirrung aus. Ich weiß irgendwie nicht, wie ich damit fertig werden soll. Ich hätte so gerne Unterstützung an meiner Seite. Naja.

    Ich mache mir Sorgen um mich, weil ich Suizidgedanken habe. In dieser Art und Weise hatte ich das zuvor nie, und es besorgt mich, dass ich keinen Einfluss auf diese Gedanken habe.

    Kontakt habe ich zurzeit keinen zu ihm. Ich hatte welchen, wir haben 2 oder 3 kurze E-mails miteinander geschrieben, die mich letztendlich nur noch mehr aufwühlten, insofern habe ich es gelassen. Seit dem er weg ist, habe ich nicht ein einziges Mal mit ihm telefoniert. Er interessiert sich scheinbar gar nicht dafür. Ich habe immer noch Interesse, an einem abschließenden Gespräch. Ob es sinnvoll wäre, und vorallem ob es GUT für mich wäre, weiß ich nicht. Aber so wie es jetzt ist, ist es auch nicht gut. ...

    Ich frage mich, warum ich letztendlich immer alleine da stehe. Als wäre ich niemanden etwas wert. Jeder könnte glaube ich gut auf mich verzichten. (ausser meine Familie... aber das ist was anderes.) Wieso habe ich dauernd das Gefühl, wertlos zu sein? Das ist so furchtbar, dieses Empfinden. :o( ...

    Ich habe die Befürchtung, ich rutsche gerade in eine ziemliche Depression. Ich bin schlecht drauf, und dauernd nur müde. Wenn ich etwas mit anderen tue, fühle ich mich meist unwohl und gelangweilt. Alles irgendwie so halbherzig. Irgendwas stimmt einfach nicht. Jetzt ist auch noch mein Therapeut für so lange Zeit nicht da. ...

    naja.

    ich wünsche euch mal, eine schöne restliche Adventzeit und ganz ganz schöne Weihnachtsfeiertage...

  • Hi Schwindelfrei,

    die Suizidgedanken lassen mich aufhoeren. Wie klar sind diese denn, sind das nur Gedanken oder willst Du das tatsaechlich umsetzen. Wie stellst Du Dir denn Dein naechstes Jahr vor?

    Warum Du Dich wertlos fuehlst, ist schwer zu sagen, denn die Antwort darauf weisst wahrscheinlich nur Du. Wertlos hab ich mich immer gefuehlt, sobald ich meinen Wert an die Erwartungen anderer abhaengig gemacht habe. Dabei hab ich bei mir festgestellt, dass vieles auch aus meiner Kindheit kam.

    Fuer mich war das ein inneres Gefuehl, was ich Gottseidank ablegen konnte, ich mag mich jetzt so wie ich bin und kein Mensch auf dieser Welt ist wertlos, dass sind Empfindungen, die wir aufbauen.

    Hast Du denn einen Freundeskreis bei dem Du Weihnachten verbringen kannst. Das einzige was mir noch einfaellt ist, dass es ja auch Suppenkuechen ueber Weihnachten gibt, wenn es ganz arg ist, vielleicht kannst Du da Deine Hilfe anbieten? Oder vielleicht hast Du noch ein paar Ideen was Du machen kannst, damit Du zu Weihnachten Dich wohlfuehlst.

    Das Forum ist ja auch noch da :wink:

    Liebe Gruesse,

    JJE

  • Hallo JJE. Danke für deine Antwort.

    Also die Weihnachtsfeiertage an sich, sind nicht so das Problem. Ich hab ja wenigstens noch meine Familie. Mit denen werde ich auch Weihnachten verbringen, auch wenn ich jetzt nicht voll und ganz davon begeistert bin - aber das machen wir jedes Jahr so.

    Ist es nicht so, dass es aber tatsächlich einfach Menschen auf dieser Welt gibt, die andere Menschen als weniger wertvoll ansehen und diesie auch so behandeln? Ich mein, ja klar, kommt dieses Selbstwertproblem von mir aus. Es ist mein Problem. Ich habe aber auch schon oft erlebt, dass ich manchmal auch einfach anders behandelt werde als andere. Vielleicht laufe ich auch einfach den falschen Menschen über den Weg. Ich weiß, dass ich an mir arbeiten muss. Ich kann mich gerade wieder so schlecht ausdrücken, ich möchte das es richtig verstanden wird, was ich meine. Es bedarf bestimmt längerer Zeit, dass in den Griff zu bekommen, ich bin halt auch immer so ungeduldig. Ich glaube das ist nicht gut. Ich lege meinen Wert auch dadurch fest, wie ich von anderen behandelt werde. Aber ist das nicht irgendwo auch etwas normales? Ach, verstehst du irgendwie was ich meine? Ist es so falsch, zu erwarten, dass man gut behandelt wird? ....

    Die Suizid-Gedanken werden immer klarer. Ich habe schon oft so Depri-Phasen gehabt, aber das ist jetzt was anderes. Ich denke nicht nur an das Sterben, ich denke auch daran, wie ich es machen könnte. Welche Methoden es gibt, sich selbst umzubringen, und wie es am schmerzfreisten sein könnte. Ich denke sogar daran, wie die Menschen reagieren würden wenn sie von meinem Tod hören würden. Das habe ich auch noch nie gehabt. Ob ich es tatsächlich umsetzen würde - das kann ich nicht beantworten. Ich bin jetzt nicht akut Suizidgefährdet oder so, aber da man diese Gedanken nicht steuern kann und ich selbstzerstörerisches Verhalten an den Tag lege, baut das Angst auf. ein Unwohlsein. Alleine, weil ich nicht einmal weiß, mit wem ich darüber reden soll. Das findet doch bestimmt jeder lächerlich. Wenn ich jemanden sage, ich habe Selbstmordgedanken, macht man sich doch lustig über mich. Das versteht doch keiner! Als Beispiel: ich habe einmal einer guten Freundin gesagt, dass ich nur mehr traurig bin und keinen Sinn mehr im Leben sehe. Die Antwort von ihr war: du musst Sport machen. Ich glaube, wenn die depressiven Menschen alle Sport machen würden, dann gäbe es keine Depressionen mehr. Man muss nur den Arsch hoch kriegen.

    Ja - klar, man muss nur den Arsch hoch kriegen. Aber wenn ich dauernd von vorne anfange, mich aufraffe und letztendlich liege ich wieder nur am Boden, und kann mir anhören ich soll mal Sport machen. Ich weiß nicht, dann fühle ich mich noch mehr wie ein Versager, und werde nur noch trauriger. Immerhin könnte es doch so einfach sein, was ist falsch mit mir das ich es nicht hinbekomme? usw. usf. ich weiß nicht.

    Arsch hoch kriegen, ja. Ich kann aber einfach nicht mehr. Es ergibt keinen Sinn. Es fühlt sich nicht einmal gut an.

    Ich fühle mich aufgrund meines Alters nicht ernst genommen. Ich muss wahrscheinlich erst mit aufgeschnittenen Adern irgendwo eingeliefert werden, damit man mich ernst nimmt. ....

  • Hi Schwindelfrei,

    Du schreibst von Leuten, die anderen Leuten fuehlen lassen, dass sie sie nicht moegen oder sogar schlecht behandeln. Die Frage ist, was ist die Realitaet, warum muessen andere Leute Dich zum Beispiel schlecht behandeln, dass hat doch was mit demjenigen zu tun, der glaub sowas machen zu muessen. Die Frage ist, wie kann ich damit umgehen, wenn Leute mich nicht moegen? Das ist natuerlich nicht unbedingt einfach, ich kenne da auch meine Harmoniesucht, allerdings hab ich das gut im Griff, wenn mich jemand nicht mag, dann darf er das, weiss der Geier warum er oder sie mich nicht mag, da gibt es soviele Moeglichkeiten und manchmal kommen wir einfach aus verschiedenen Richtungen und man missversteht sich einfach. Dafuer gibt es aber auch Menschen, die einen moegen. Aber zuallererst hab ich lernen muessen, dass ich mich selbst moegen darf und das geht, damit habe ich kein Problem mehr.

    Fuer mich hoert sich der Suizidgedanke eher nach einem Hilferuf an, gerade Dein letzter Gedanken, erst ernstgenommen zu werden, wenn man mit aufgeschnittenen Adern im Krankenhaus liegt. Depressionen sind kein Pippikram, manche Leute koennen das nachvollziehen andere verstehen es gar nicht und dann kommt auch die Antwort vielleicht mit dem Sport machen.

    Ganz besonders hab ich damals auch bei mir feststellen duerfen, dass ich einfach meine Grenzen immer wieder ueberschreiten lasse. Ich hatte mal einen schoenen Satz gelesen: Man sollte auch mal Nein sagen, damit mein Ja wieder einen Wert hat.

    Was magst Du denn an Dir? Setzt Du Grenzen oder opferst Du Dich fuer andere auf? Was tust Du fuer Dich, dass das mit den Suizidgedanken aufhoert, was waere denn ueberhaupt geloest, wenn Du nicht mehr da waerst und sterben wuerdest?

    Halt die Ohren steif.

    Liebe Gruesse oder vielmehr liebenswerte Gruesse,

    JJE

  • liebe schwindelfrei,

    ich nehme das ernst was du schreibst und rate dir SCHNELLSTMÖGLICH einen termin beim arzt aus zu machen und dich dort hin zu begeben. dien post ist voller gedanken die weit weg sind vom normalen durchhänger und ich rate dir sehr schnell zu handeln befor du vor lauter hilflosigkeit und ausweglosigkeit dann doch was tust was dich das leben kostet.

    der letzte spruch kommt mir wie eine drohung vor:

    ihr habt mir zu helfen, wenn ihr das nicht tut dann bring ich mich um.

    auch bei dir ist zu sagen bewege deinen a..... wenn du was an deinem zustand ändern willst....ansonnsten tu was du nicht lassen kannst aber schiebe dein elend das du hast nicht auf die anderen.wenn du erkennst das du diejenige bist die sich ein leben organisiern kann in dem du dich wohl fühlen DARFST wirds besser!

    gruß melanie

  • hallo Melinak.

    ich werde dir dann auch später richtig antworten.

    ich möchte nur klar stellen, dass ich nie gesagt habe "ihr habt mir zu helfen, wenn ihr das nicht tut dann bring ich mich um". So habe ich das hier auch nie gemeint. ... ich weiß nicht, bin ich gerade zu empfindlich? Aber ich finde es nicht gerecht, dass du mir sagst ich soll mein Elend nicht auf andere schieben.

    denn ich finde, es entspricht nicht der Wahrheit. Ich hinterfrage die Dinge, aber ich schiebe mein Elend nicht auf jemand anderen.

    Oder tue ich das, und merke es gar nicht? Ach Scheisse :-(((

  • liebe schwindelfrei,

    Zitat

    Oder tue ich das, und merke es gar nicht? Ach

    ja das tust du nämlich damit:

    Zitat

    Ich fühle mich aufgrund meines Alters nicht ernst genommen. Ich muss wahrscheinlich erst mit aufgeschnittenen Adern irgendwo eingeliefert werden, damit man mich ernst nimmt. ....

    ich frag dich mal direkt wie würdest du das empfinden wenn DU das von jemanden liesst?

    ich will dich hier nicht angreifen dafür nur möcht ich dir bewusst machen was du tust!
    ich bin selbst einmal in solchen gedanken unterwegs gewesen. ja und ich habe mein elend tatsächlich von anderen menschen abhängig gemacht!
    ich weiss wovon ich schreibe wenn ich dir hier schreibe und kann mich gut in deine lage hineinversetzen. mir selbst brachten nur heftige tritte in den a.... weiter mich aufzuraffen und was zu tun das die depressionen aufhören.

    der vorschlag mit dem sport ist nicht mal der schlechteste. klar ist bewegung tut gut. es hilft erstmal sich zu bewegen und im stoffwechselhaushalt andere hormone zu produzieren glückshormone die du momentan bitter nötig hast. du schreibst allerdings so "wie kann man mir nur sport vorschlagen kann mich denn keiner verstehen das ich nicht kann" ich versteh dich gut ich weiss wie schwer arme beine sind und das ganze sehr viel kraft braucht. nur wenn du es nicht tusst wird es immer schwerer. dann kommst du kein bischen mehr hoch.

    Zitat

    ich habe einmal einer guten Freundin gesagt, dass ich nur mehr traurig bin und keinen Sinn mehr im Leben sehe. Die Antwort von ihr war: du musst Sport machen. Ich glaube, wenn die depressiven Menschen alle Sport machen würden, dann gäbe es keine Depressionen mehr. Man muss nur den A... hoch kriegen.

    natürlich ist sport allein keine lösung da braucht es viel mehr um wieder aus einer depression zu kommen. ich denke auch so richtig sport hätte ich nicht machen können. aber ich konnte anfangen zu laufen. einfach nur laufen. ne halbe stunde am tag dann mehr dann mehr und ich fühlte mich wenigstens danach mal kurzfristig wieder besser und konnte mir dann wieder eine ruhephase gönnen.

    ich habe auch schon gehört das zu viel schlafen müde macht und es hilft mal eine nacht durch zu machen um wieder fitter zu werden. das habe ich auch gemacht und ich habe gute erfahrungen gemacht damit das ich dann durch gemacht habe und tatsächlich auch den ganzen tag danach noch wach war und abends dann eben früher wie sonnst ins bett bin. da reguliert sich auch einiges.

    ja und die sozialen kontakte so wichtig zu pflegen auch wenn es einem schwer fällt es zu tun.

    ich hab ziemlich auf die zähne beissen müssen und mich zwingen müssen das zu tun um wieder fit zu werden.

    auch gedankenkreise sind zu durchbrechen indem man sich bewusst wird die gedanken sind deine, die denkst du , da hast du die macht darüber sie dahin zu lenken wo du sie haben möchtest. es hilft ein stop in sich zu haben (ich hatte ein bildliches stopschild im geistigen auge) wenn ich wieder gedankenkreise habe und nicht zu ruhe komme.

    alles das sind dinge die DU tun kannst. jammern und weinen klar ist das ne sache die darf auch sein. nur sollte das soweit sein das dein leben nur noch darin besteht das du dauernd weinst und ständig am jammern bist das es dir mies geht dann kannst du was unternehmen das es dir besser geht.

    also nicht angegriffen fühlen wenn ich dir hier ab und zu , ich versuchs recht sanft, etwas bewusst gemacht wird. es ist einiges unangenehm was einem hier geschrieben werden kann. doch im grunde geht es dir ja darum was im leben zu verändern sonnst wärst du nicht hier ?

    lieben gruß
    melanie

  • Hallo schwindelfrei,

    kannst du bei dir vor Ort zum Beispiel zu deinem Hausarzt gehen und mit ihm/ihr reden? Vielleicht kannst du medikamentös unterstützt werden, besprich dich und frage nach, was es für Möglichkeiten jetzt gibt. Wen gibt es sonst noch bei dir als Ansprechpartner? Scheu dich nicht loszulaufen und jemanden anzusprechen. Es hilft zu reden und sich jemand anzuvertrauen.

    Alles Liebe, Linde

    You can't wait until life isn't hard anymore before you decide to be happy.

    - Nightbirde

  • Hallo Schwindelfrei,

    Zitat

    Ich fühle mich aufgrund meines Alters nicht ernst genommen. Ich muss wahrscheinlich erst mit aufgeschnittenen Adern irgendwo eingeliefert werden, damit man mich ernst nimmt. ....

    Es gibt ganz viele Leute, die Dich ernst nehmen, Du mußt nur hingehen.

    Therapeuten, Kliniken, Caritas usw. Wir haben ein ganzes System, welches Dich auffangen kann - wenn Du es nur willst.

    Willst Du?


    Gruß

    BC

  • Hallo schwindelfrei!

    Es tut mir leid dass es dir momentan so schlecht geht.

    Zitat

    Ich lege meinen Wert auch dadurch fest, wie ich von anderen behandelt werde. Aber ist das nicht irgendwo auch etwas normales? Ach, verstehst du irgendwie was ich meine? Ist es so falsch, zu erwarten, dass man gut behandelt wird? ....

    Natürlich ist es nicht falsch zu erwarten dass man gut behandelt wird, aber es denkt nicht jeder so. Aber wenn du schlecht behandelt wirst steht es dir ja frei dich dagegen zu wehren.

    Es muss ja nicht an deiner Person liegen es kann ja auch sein dass der Andere gerade schlechte Laune hat und es an dir auslässt. Wenn andere Menschen aber merken du bist selbstbewusst und lässt dir nichts gefallen
    wendet sich das Blatt.


    Zitat

    Alleine, weil ich nicht einmal weiß, mit wem ich darüber reden soll. Das findet doch bestimmt jeder lächerlich. Wenn ich jemanden sage, ich habe Selbstmordgedanken, macht man sich doch lustig über mich.

    Warum sollte sich jemand darüber lustig machen? Im Gegenteil wenn du zum Arzt gehst oder dich im Krankenhaus meldest wird man dir bestimmt sofort helfen, denn das hört sich nach einer dicken Depression an die unbedingt behandelt werden muss.

    Freunde sind oft mit solchen Aussagen total überfordert, Sport ist zwar gesund aber wenn die Depression zu stark ist ist man dazu nicht in der Lage.

    Zitat

    Ich fühle mich aufgrund meines Alters nicht ernst genommen. Ich muss wahrscheinlich erst mit aufgeschnittenen Adern irgendwo eingeliefert werden, damit man mich ernst nimmt. ....

    Ich kenne dein Alter zwar nicht aber Depressionen können in jedem Alter auftreten und bei starker Belastung wie du sie hinter dir hast verstärken sie sich noch.

    Nimm dich bitte selber ernst geh zum Arzt und lasse dich behandeln BEVOR du unbedachtes tust, das Leben mit all seinen schönen Seiten wartet auch auf dich.

    Liebe Grüsse
    Speranza

    Wer nichts ändern will für den ist die Opferrolle die beste Strategie!

  • HalloSchwindelfrei!

    Weisst Du, (und das meine ich ganz im Ernst,ohne über irgendwas oder irgendwer lustig zu machen) Wenn Du Dich umbringst,ist das etwas ,was Du nie und nimmer rückgängig machen kannst. Es ist endgültig.
    Sicher sehnst Du Dich danach. Klar!

    Ich schreibe aus Erfahrung.
    Ich habe mich ,bevor sich mein Gehirn ausschaltet und ich zur Tat schritt bei jemandem gemeldet.Ich habe um ärztliche Hilfe gebeten.
    Und eben,in diesem Moment,statt zur Tat zu schreiten ein Gespräch suchen,das hilft!
    Ich lasse mich noch heute begleiten und trage jetzt Notfallnummern in meinem Geldbeutel.
    Das geht jetzt 50 Jahre so.
    Zum Glück werden wir,die wir manchmal suizidgefährdet sind heutzutage ernst genommen. (im ärztlichen Bereich sicher)

    Geh,sprich mit jemandem! Wenn Du nicht weisst wohin gehen dann lass Dich ärztlich betreuen.

    Yvonne

    ichbinda123

  • Hier bin ich wieder. Ich möchte euch, wie sonst auch, gerne einzeln antworten.

    also, hallo nochmal JJE!

    ja, genau, wie geht man damit um wenn man abgelehnt wird oder so. Du zeigst mir, dass es nicht unmöglich ist auf eine gesunde art und weise damit umzugehen, auch wenn man es mal gar nicht konnte. Danke dafür. Wie hast du es geschafft, dich selbst zu mögen? Das ist bestimmt ein längerer Prozess.... Aber am Ende scheint es sich wirklich zu lohnen. ..

    Bis jetzt, habe ich mich immer für andere aufgeopfert. Das möchte ich jetzt aber ändern, ich möchte ich selbst bleiben und mein Leben leben, und damit glücklich sein. Durch einen anderen Menschen, werde ich vielleicht kurzzeitig glücklich sein können, aber auf die Dauer wird das wieder nur noch mehr Probleme machen, weil ich mein Ego dann über einen anderen Menschen definiere. Das ist auch nicht gesund. Da möchte ich dagegensteuern, dass mir so etwas wieder passiert. Wenn ich diese Gedanken habe, muss ich gestehen, geb ich mich ihnen manchmal sehr hin. Ich verharre darin und fantasiere und male mir aus. Ich genieße diese Gedanken manchmal richtig. Wenn ich aber nicht mehr aufhören kann zu weinen, dann muss ich dagegensteuern, weil ich es nicht aushalte und weil ich im Grunde nicht wirklich von dieser Welt gehen möchte. Dann fange ich an aufheiternde Musik einzulegen, oder zu putzen damit es wieder schön bei mir ist. Soweit mir das möglich ist. Oder ich gehe in den Wald, spazieren und versuche mich auf die Natur zu konzentrieren und nicht auf mich.

    Du fragst mich was gelöst wäre wenn ich nicht mehr da wäre. Ich sag mal so, meine Gedanken gleiten da hauptsächlich in die Richtung dass das alles einfach ein Ende hätte. Ohne kämpfen. Ohne Verausgabung. Ohne Schmerz. Ich denke auch oft daran, dass ich sowieso nur eine Belastung für andere bin, wenn ich so wenig mit meinem Leben klar komme. Ich denke an Erlösung. Daran nicht mehr jeden Tag zu kämpfen. Ich kann das schwer beschreiben. Im Endeffekt, wäre es das dümmste was ich wohl tun könnte. -.-

    Ich geb mein Bestes und halte die Ohren steif.

    danke, dass du mir schreibst!

    liebe Melinak:

    natürlich, möchte ich etws verändern. Ja. Ich bin nur gerade sehr empfindlich, tut mir leid, wenn ich vielleicht kindisch auf dich wirke oder so. ....

    Zitat

    Zitat:
    Ich fühle mich aufgrund meines Alters nicht ernst genommen. Ich muss wahrscheinlich erst mit aufgeschnittenen Adern irgendwo eingeliefert werden, damit man mich ernst nimmt. ....

    ich frag dich mal direkt wie würdest du das empfinden wenn DU das von jemanden liesst?

    das kann ich jetzt schwer beurteilen, weil ich es ja eben selbst geschrieben habe und das aus gutem grunde. Ich habe mir schon oft Hilfe holen wollen - ich hab auch schon Hilfe bekommen - aber ich wurde öfter nicht ernst genommen, als ernst genommen. Meistens wurde ich nur ernst genommen, wenn ich mich verletzt hatte. Wenn ich keine äußerlichen Verletzungen hatte, dann hat man mir meist gemeine Dinge an den Kopf geworfen. Als ich damals mit 18 angefangen habe meine Depressionen zu bekommen, war ich drauf und dran mir einen Therapieplatz zu besorgen, mein Hausarzt hat mich damals ausgelacht als ich ihm gesagt habe das ich Depressionen habe. Er hat gemeint, in so einem Alter kann man keine Depressionen haben und ich solle nicht übertreiben. Nur so als Beispiel. Ja, das was ich geschrieben habe hört sich vielleicht komisch an, aber ich empfinde es so. Wirklich. Ich möchte dich auch nicht angreifen, aber wieso schiebe ich mit so einer Aussage mein Elend auf andere? Ich hab versucht mich um mich zu kümmern, und wurde oft als Pupertierendes Mädchen abgestempelt. Das finde ich nun einmal nicht okay. Das zeugt von keiner Professionalität. Aber kaum hatte ich Verletzungen, wurde ich betreut, gar bemitleidet. Dann hat man mich plötzlich angesehen und angefangen sich richtig mit mir zu beschäftigen. Vielleicht war es etwas plump ausgedrückt, wie von einem kleinen Mädchen.

    Aber - du hast dennoch recht - immerhin frage ich mich sooo oft, warum tut er/sie mir das an? Und in dem Moment, macht man für sein Elend ja schon den anderen verantwortlich. Ja, ich bestreite das nicht, dass ich manchmal die Schuld bei anderen Suche. Aber ich tue das nicht einfach wahllos, drauf los ohne mir darüber Gedanken gemacht zu haben. Natürlich, bin ich selbst für mich verantwortlich. Aber wir Menschen sind soziale Wesen. Es ist irgendwie so kompliziert. Es fällt mir schwer, mich zu ordnen und auf den Punkt zu kommen. Was ich eigentlich sagen möchte ist - ich denke schon, dass man für manche Dinge im Leben Schuld bei jemanden suchen kann. Denn zum Beispiel, kann ich nichts dafür, wenn ein Elternteil von mir Alkoholkrank ist. ABER - es kommt dann natürlich AUF MICH alleine darauf an, wie ich mit dem Geschehenen umgehe. das liegt dann bei mir, denn nur weil ich weiß, woher etwas kommt und warum es so ist wie es ist, und ich die Schuld einfach immer nur abgebe und es damit getan wäre, dann würde ich ja ewig stehen bleiben.

    und das mit den Tritten in den Arsch ist so eine Sache. Natürlich kann das helfen. Aber wenn man dauernd nur Tritte in den Arsch bekommt und es trotzdem nicht auf die Reihe kriegt, fühlt man sich noch mehr wie ein Versager. Es muss doch auch irgendwie anders gehen, als mit Tritten in den Arsch. Wenn ich nicht aufstehen kann, und jemand fängt an davon zu reden wie gut das doch tun würde und so, dann hat er ja Recht. Aber manchmal, egal wie sehr man sich aufraffen möchte, funktioniert es einfach nicht. Und dann PENG - Tiefschlag. Dann fühle ich mich noch unfähiger. Aber ich mache es nicht mit Absicht oder aus Faulheit. Nein....

    der vorschlag mit dem sport ist nicht mal der schlechteste. klar ist bewegung tut gut. es hilft erstmal sich zu bewegen und im stoffwechselhaushalt andere hormone zu produzieren glückshormone die du momentan bitter nötig hast. du schreibst allerdings so "wie kann man mir nur sport vorschlagen kann mich denn keiner verstehen das ich nicht kann" ich versteh dich gut ich weiss wie schwer arme beine sind und das ganze sehr viel kraft braucht. nur wenn du es nicht tusst wird es immer schwerer. dann kommst du kein bischen mehr hoch.

    ich weiß, du meinst das alles sehr lieb und ich verstehe auch wie du es meinst. Ich fühle mich von dir auch nicht angegriffen. Ich weiß, dass Sport unheimlich gut tun kann. Aber da kommt eines meiner anderen Probleme ins Spiel: ich wäre dabei alleine. Und damit komme ich gar nicht klar. Wenn ich dann auch noch etwas tue und dabei alleine bin, fühle ich mich noch einsamer als zuhause alleine weinend im Bett. Im Ernst. Und bevor du jetzt fragst, probier es doch einmal aus. Ich habe es mehrmals ausprobiert. Erst vorige Woche habe ich mich zum Radfahren aufgerafft. Ich bin herumgefahren und in mir stieg der Druck. Ich war alleine, ich sah überall Menschen die gemeinsam waren. Ich weiß nicht ob man das verstehen kann, aber es fühlte sich so schrecklich an. Ich kam mir vor wie ein kleines Kind was seine Mutter verloren hatte. Mir kamen Tränen und Panik, nur weil ich alleine war. Ich bin zwar noch Radgefahren, aber es war mir nicht möglich, dass zu genießen. Oder irgendwie anzunehmen.

    Ja ich weiß, es ist unbedingt nötig, da wirklich intensive Therapie zu machen. ....

    Das mit dem Schlafen ist mir auch nicht unbekannt. Ich schlafe nur meistens alles andere als zu viel. Ich schlafe zurzeit viel zu wenig. Kann nicht einschlafen, wenn ich schlafen will. Bin ewig wach usw. ... Und um meine sozialen Kontakte kümmere ich mich auch, so gut es geht. Es ist zwar nicht mehr so wie früher mit mir, aber ich mache oft etwas mit anderen Menschen. Wenn ich nur einen Punsch trinken gehe. Es fällt mir ja mittlerweile nicht einmal mehr SO schwer mich zu einem Treffen aufzuraffen. Mir fällt es schwer, das Treffen durchzuhalten. Weil ich mich meist nur Leer fühle und keine Freude empfinde. Ich setze dann quasi eine Maske auf. Ich kann ja nicht dauernd nur schlecht gelaunt wo rumstehen. Aber ehrlich, war das leider schon lange nicht mehr. und das tut mir auch total leid. Denn ich mag die Menschen ja mit denen ich mich treffe und ich möchte ihnen ja nichts vormachen, geschweige denn sie belügen.

    ich bewundere dich dafür, dass du das scheinbar alles so gut im Griff hast. Dieses bildliche Stopschild, das funktioniert bei mir nicht. Aber dafür autogenes Training. Das habe ich in der Psychiatrie gelernt. Das wende ich auch an, und meistens funktioniert es auch ganz gut, auch wenn nicht immer.

    Du kannst gerne auch unangenehme Dinge schreiben. Ich möchte ja auch weiterkommen. Ich habe so oft etwas unternommen damit es mir besser geht, aber auf die Dauer hat es nie funktioniert. Irgendwann, verliert man dann auch den Glauben an sich selbst. Ich habe oft Kraft gebraucht und sie eingesetzt. Irgendwie fühlt es sich so an, als hätte ich keine mehr.

    tut mir leid, wenn es ein bisschen ungeordnet ist. Ich weiß, dass ich es nur selbst schaffen kann, da wieder raus zu kommen, aber ich weiß auch, dass ich Unterstützung haben kann. Und ich weiß auch, dass ich die brauche. Immerhin, weiß ich was ich brauche. Das ist doch gut oder?



    Hallo Linde66:

    Was soll ich meinem Hausarzt denn erzählen? Ich habe hier wo ich zurzeit wohne noch keinen Hausarzt. Wenn ich zu einem gehe, wäre mir der komplett fremd. Kann ich dem dann trotzdem erzählen was los ist bei mir? Ich habe so Angst vor Ärzten, Schäme mich. Aber ich würde das wirklich sofort tun, wenn ich wüsste was ich sagen soll. Ich hätte so gerne jemanden, der mir sagt, was ich tun kann. Wo ich hingehen kann. Ich bin ja in der Lage mich darum zu kümmern!


    Hallo BlueCloud:

    JA! ich will. Natürlich will ich. Ich weiß, dass es viel gibt. Nur weil es dieses System gibt, heißt es aber nicht, dass man da immer ernst genommen wird. Es kommt immer darauf an, an welche Leute man gerät.... Aber ja, ich will. Und ich muss zusehen, dass ich das spätestens nach Weihnachten in Angriff nehme wohin zu gehen.

    Wenn du gelesen hast, einen Therapeuten habe ich ja ansich. Nur der ist zurzeit im Urlaub. Aber selbst da, überlege ich schwer zu wechseln. Ich bin nur so froh, dass ich ihn überhaupt habe, denn hier wartet man teilweise bis zu 2 Jahren auf einen Kassenplatz. Und das geht einfach nicht. Ich stehe bei einigen Therapeuten auf der Warteliste. Vielleicht werde ich eines Tages ja angerufen. Aber irgendwas muss enstweilen gestehen, ich kann nicht da sitzen und zusehen, wie es bergab geht. Oder? Ich will es nicht, nein! Das Leben war doch mal SO schön, das kann es doch bestimmt wieder werden. Hoffe ich zumindest. :(

    Hallo Speranza:

    Es freut mich, dass du schreibst.

    Zitat

    Aber wenn du schlecht behandelt wirst steht es dir ja frei dich dagegen zu wehren.

    ja, da hast du recht. Man darf sich nicht immer alles gefallen lassen. Ich muss unbedingt raus, aus dieser Opferrolle in der ich oft verharre, das es mir ja schon recht geschieht wenn ich schlecht behandelt werde. Das ist nicht gut. ..

    Ich muss einfach zusehen, dass ich meine Grenzen wahre. Das ich überhaupt mal meine Grenzen spüre und auch so handle. Es erscheint mir nur so unmöglich, das ich mich für MICH einsetze. Ich muss noch viel lernen.

    Zitat

    Warum sollte sich jemand darüber lustig machen? Im Gegenteil wenn du zum Arzt gehst oder dich im Krankenhaus meldest wird man dir bestimmt sofort helfen, denn das hört sich nach einer dicken Depression an die unbedingt behandelt werden muss.

    weil ich das schon mehrere Male erleben musste. Aber vielleicht ist das was anderes, wenn ich sage, dass ich oft an Selbstmord denke. Denn so etwas, habe ich bis jetzt noch nie geäussert, weil es auch noch nie so intensiv war wie jetzt.

    Zitat

    Ich kenne dein Alter zwar nicht aber Depressionen können in jedem Alter auftreten und bei starker Belastung wie du sie hinter dir hast verstärken sie sich noch.

    ich dachte, hier wird angezeigt wie alt ich bin. Ich bin 21 Jahre alt, ist vielleicht gut zu wissen.

    Zitat

    Nimm dich bitte selber ernst geh zum Arzt und lasse dich behandeln BEVOR du unbedachtes tust, das Leben mit all seinen schönen Seiten wartet auch auf dich.

    Okay, ich versuche mein Bestes. wirklich. und wenn der Schritt noch so klein ist, es ist ein Schritt nach vorne. ..... Ich möchte nicht stehen, tue es aber. Und wie.

  • Hallo schwindelfrei!

    Zitat

    ich dachte, hier wird angezeigt wie alt ich bin. Ich bin 21 Jahre alt, ist vielleicht gut zu wissen

    Du bist noch so jung und hast schon so Vieles geschafft, eigene Wohnung, einen Beruf und du hast deinen Freund vor die Tür gesetzt, alle Achtung.

    Ich bin auch sehr jung aus dem Nest gefallen und weiss wie schwierig es ist seinen Weg zu finden. In deinem Alter steckte ich noch voller Komplexe und habe noch sehr viele Jahre gebraucht mich selber zu mögen.

    Ich nehme dich vollkommen ernst und habe Respekt vor dir du hast viele Kräfte in dir auch wenn du es noch nicht merkst und sie falsch einsetzt - nämlich für andere.

    Depressionen können sogar im Kindesalter auftreten und müssen unbedingt behandelt werden. Wie wäre es wenn du bei einem Psychiater anrufst und ihm deine Notlage schilderst? Wetten er nimmt dich ernst, bitte um einen baldigen Termin da es dir momentan sehr schlecht geht.

    Vielleicht wäre sogar ein stationärer Aufenthalt sinnvoll da könntest du auch etwas zur Ruhe kommen. Es geht um DICH und unnötig leiden musst du nicht :!:

    Ich wünsche dir alles Gute :)

    Liebe Grüsse
    Speranza

    Wer nichts ändern will für den ist die Opferrolle die beste Strategie!

  • hallo liebe schwindelfrei,

    ich möchte dir genauso mut machen und dir sagen mit 21 jahren eine eigene wohnung zu haben, einen beruf da hast du trotz deiner problematik einiges geschafft was andere nicht schaffen in deinem alter!!!!

    weisst du was ich mache, wenn mir ein arzt nicht passt oder mich nicht ernst nimmt? wechseln. einfach zu einen anderen gehen der mich ernst nimmt. du musst nicht immer zum gleichen gehen das schreibt dir keiner vor. zum zweitern wars so, das ich mich auch dursetze wenn ich was für mich brauche und das benenne.

    du kannst ja, wenn es dir nicht gelingt was zu sagen das was du vorhin geschrieben hast als textdatei aufschreiben, deine gedanken gefühle und diesen brief dann ausdrucken und mitnehmen.schreiben kannst du ja sehr gut das das andere berührt , das erekennst du doch hier an den reaktionen.

    es ist auch richtig das es inzwischen kinder mit depressionen gibt die auch behandelt werden. auch hier zu gibt es neue erkenntnisse in der psychiatrie und das wird sehr ernst genommen.


    ich kann mir vorstellen das du viel versucht hast etwas zu erreichen. mir ging es oft so, das ich rannte und rannte und viel unternahm und dennoch nicht vorwärts kam. das lag allerdings oft daran das ich viel für andere tat und das eigendlich wichtige für mich nicht gesehen habe. oder das ich das was wichtig ist nicht erkennen konnte und was anderes tat und dadurch die situation sich nicht verbessern konnte. es ist ein lernprozess zu erkennen was ist wichtig für mich jetzt im moment und was unwichtig. was tu ich heute für mich das ich vorwärts komme und was kann ich getrost mal liegen lassen und nicht tun.

    was mir auch noch einfällt ist die tagesklinik. eine ambulante therapieform wo derjenige dann tagsüber dort therapiene macht und aber abends zu hause ist um nicht ganz aus dem sozialen rahmen zu fallen. wir haben hier in der gegend drei stück. ich wohne ländlich und es bedeutet sicher eine hin und her fahrerei sowas zu tun. eine freundin machte das mal.mit grossem erfolg.

    nimm dich ernst, das ist das allerwichtigste. noch vor den anderen, dann kommst du auch bei anderen überzäugt rüber.

    noch was zu tritten in den a.... es gibt sie die leichten tritte....es gibt allerdings dazwischen auch sehr viele andere dinge die dir hier begegnen werden. keine angst, die musst du nicht haben. ich stelle mir vor das du sehr sensibel bist momentan. das schlimmste was du tun kannst ist dich zurückziehen. ich glaube das jeder mensch es schaffen kann etwas positives im leben zu erreichen. dein gefühl für dich hast du spürst es wohl nicht.

    lieben gruß melanie

  • Liebe Schwindelfrei,
    wollte mich nur bei Dir melden und Dir sagen,.dass ich bei Dir immer mitlese....auch wenn ich zu vielen Aspekten einfach nichts beisteuern kann, weil ich die Dinge, die Du beschreibst teilweise nicht kenne... andere schon.

    Ich bin auch Jemand, dem es nicht leicht faellt mit den Mitmenschen umzugehen. Oft frag ich mich "wieso mag mich Niemand, wieso find ich so schwer Kontakt"? Ich habe kein Problem damit, Kontakte anzuknuepfen....aber dannn geht es meist nicht weiter, jedenfalls nicht, wie ich es mir erhoffe.
    Austausch, Aufrichtigkeit, gemeinsames Erleben, Teilen .... das sind meine Vorstellungen von "Freundschaft". Meist bleibt es aber bei oberflaechlichem Floskel-Austausch.

    Nun hab ich ueberlegt, woran das liegt.....und es liegt eben nicht unbedingt an mir. Viele Menschen leben fuer sich in einer Scheinwelt, reden sich verschiedene Aspekte ihres eigenen Lebens schoen und moechten einfach nicht, dass Jemand "hinter die Fassade guckt". Also wird der Umgang abgeblockt, wenn die Freundschaft tiefer wird und ich hinter die Fassade gucken koennte....

    Lange Rede, kurzer Sinn, es liegt eben nicht nur daran, wie man sich um eine Freundschaft bemueht, es liegt auch daran, ob das Gegenueber bereit ist, sich zu oeffnen.

    Thema Aerzte..... es sind auch nur Menschen. Der bloede Klassenkamerad der Medizin studierte, ist spaeter eben ein bloeder Arzt...

    Ich habe schon immer sehr viel Gesichtsbehaarung gehabt, ein richtiger "Bart" und das nicht nur auf der Oberlippe....natuerlich macht mir das Komplexe, jetzt nicht mehr so, aber als ich Juenger war...ich hab das dann meinem Frauenarzt geschildert, der guckte mir auf die Brust und meinte "Naja, solang Sie keine Haare auf der Brust haben, ist es ja nicht so schlimm....." Toll. Ernstgenommen fuehlte ich mich da auch nicht wirklich. Heute wuerd ich sofort zu einem anderen gehen und einen Hormonspiegel verlangen. Verstehst Du, es kommt nicht drauf an, wieso andere Leute so sind, wie sie sind .... es kommt drauf an, wie man damit umgeht.
    Gruesse, Lindi

  • Hallo Schwindelfrei,

    wie ich geschafft habe, dass ich mich selbst mag. Das war ein ganzer Prozess. Erstmal hab ich erkannt, dass ich mit meiner Einstellung zum Leben und zu "Problemen" ich nicht weiterkam. Also habe ich mich wirklich hingesetzt und nachgedacht. Schwindelfrei, wir machen alle Fehler im Leben, das ist voellig normal, auch sind manche Sachen die uns im Leben begegnen emotional schmerzhaft, dass ist auch nicht unnormal.

    Du bist 21, Du schriebst, dass Du aufgrund Deines Alter Dich nicht ernstgenommen fuehlst, Du bist jung, dass ist korrekt, vielleicht hast Du auch schon Sachen im Leben durch, die viele erst wesentlich spaeter im Leben durchhaben. Ich bin damals in dem Alter auch "schneller" erwachsen geworden als andere, durch die Situation mit einem alkoholkranken Vater und einer Co-Mutter. An manchen Tagen hat sich alles sehr schwer angefuehlt, aber heute kann ich sagen, dass ich dankbar bin fuer die Erfahrungen, die ich machen konnte, ich bin wesentlich relaxter, mich haut so schnell nichts mehr um.

    Wenn Deine Suizidgedanken so schlimm derzeit sind und sich verschlimmert haben, dann hole Dir Hilfe. Du schriebst, dass Dein Therapeut im Urlaub ist, hast Du denn mit ihm geregelt, was passiert, wenn es Dir sehr schlecht geht und Du Hilfe brauchst?

    Liebe Gruesse,

    JJE

  • Liebe Schwindelfrei,

    ich lese hier noch oft mit und schreibe hin und wieder. Dieses Forum hat mir persönlich aus der tiefsten Krise meines Lebens geholfen. Und es gut, dass DU jetzt hier bist.

    Selbstmordgedanken hatte ich auch zeitweise. Du steckst jetzt in einer tiefsten Depression, hast jedoch noch die Kraft und den Mut, hier zu schreiben. Das finde ich total super von DIR!!! Und es zeigt mir Deinen Lebensmut.! Alles ist noch nicht verloren: Du kämpfst! Und das ist sehr sehr wichtig. Auch wenn es immer wieder ganz miserable Phasen gibt.

    Ich möchte Dir auch einen stationären Aufenthalt empfehlen. Ich selber war dort in dieser Klinik, es ist eine psychosomatische Klinik. Du kannst ja mal danach googeln. Klinik Lahnhöhe in Lahnstein.
    Natürlich weiss ich nicht, wo Du wohnst. Diese Klinik ist in Rheinland-Pfalz. Vielleicht gibt es bei Dir in der Nähe auch so etwas ähnliches.

    Ein stationärer Aufenthalt wird Dir helfen aus dem Schlimmsten heraus zu kommen und baut Dein Selbstwertgefühl auf. Glaube mir, dass ist viel besser als einmal die Woche zu einem Therapeuten zu gehen.

    Ich wünsche Dir jetzt weiterhin viel Kraft und Mut.
    Und schreibe bitte weiter hier.

    Lg
    Olympia

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