Beiträge von Dante

    Genau: nothing, nix, niente.

    Die größte Ablehnung erlebte ich bei einem Familiengeburtstag, wo ein Verwandter der Freundin des Geburtsstagskindes meinte, alle mit Schnaps & Wein aufmuntern zu müssen.

    "Mit euch habe noch etwas vor," sagte er, an unseren Tisch kommend & einen Schwung Schnapsgläser darauf stellend. "Danke, aber wir trinken überhaupt keinen Alkohol."

    Er guckte erst ganz erstaunt & entfernte sich ohne ein weiteres Wort von unserem Tisch.

    Was glaubt ihr, hat mich das betroffen gemacht?

    Alkoholsucht ist nach bisherigen Erkenntnissen nicht heilbar, aber gut zu stoppen,.

    Ich fühle mich nach über 17 Jahren Abstinenz gesund.

    Für die Alltagsgefahren, die vom Alkohol ausgehen, habe ich mir ein gutes Frühwarnsystem antrainiert.

    Die meisten Impulse, die von Alkohol ausgehen, bemerke ich nicht 1x mehr.

    Das ist wie mit einem Zigarettenautomaten. Ich könnte dir nicht sagen, wo in meiner Wohngegend der nächste steht. Zigaretten interessieren mich nicht.

    Bei Tankstellen war das ähnlich. Noch heute muss ich überlegen, wo die nächste ist, wenn ich eine brauche.

    Aber das sind 17 Jahre Trockenheit, mit denen ich hier auftrete. Dein Ex hat diese nicht.

    Ich weiß nicht, ob der Begriff "Druckmittel" passt.

    Die Mehrheit der Suchtkranken lässt sich nicht von solchen Drohungen beirren.

    Wir wissen ja, dass es sehr unterschiedliche Verhaltensweisen von Alkoholikern ihren Kindern gegenüber gibt.

    Es gibt viele Umstände, die Kinder über das Maß belasten können, andere als Sucht. Es gibt auch andere Krankheiten.

    Was z. B. , wenn ein Elternteil auf 1x schwerbehindert wird? Haben wir da so sehr das Kindswohl in den Augen?

    Ich glaube, weder irgendwelche Parolen von wegen "Augen zu & durch" oder "Das Leben ist kein Ponyhof"

    noch die überbetüddelnde Haltung, Kinder vor jedem Ungemach abschirmen zu wollen (was eh nie komplett funktionieren kann) sind irgendwie hilfreich.

    Da gibt es in jedem Einzelfalle eine Reihe von Sachen zu berücksichtigen, die man als Involvierter gar nicht richtig im Blickwinkel hat.

    Auch die Hilfestellung durch SHGen ist da, so glaube ich, begrenzt.

    Moin Berta,

    ist natürlich ne unschöne Sache, ein Rückfall nach so langer Zeit.

    Dann musst du eben wieder von vorne anfangen.

    Wobei, von ganz vorne ja nicht, denn du weißt ja, was zu machen ist.

    Dir braucht man nicht alles neu zu erklären.

    Bring erst 1x Ruhe in dein Leben. Alles andere reiht sich dann schon auf.

    Schlaf & Alkohol ist immer wieder Thema bei frisch Trockenen.

    Immer wieder lesen wir hier, dass anfänglich der Alkohol vor allem getrunken wurde, um besser einschlafen zu können.

    Allerdings ist alkoholbelasteter Schlaf "schlecht",

    weil der Alkohol die REM-Schlafphasen stört & der Schlaf insgesamt weniger erholsam ist als rauschfreier Schlaf.

    Es dauert einige Zeit, bis sich dein Schlaf wieder normalisiert. Das ist zwar unschön, aber auf Dauer mit Sicherheit die bessere Variante als sich in den Schlaf zu saufen.

    Es bleibt mit der Zeit ja nicht bei der Risikominimierung, Paul.

    Über die Zeit entwickelst du neue Gewohnheiten, die mit Alkohol nichts zu tun haben & wunderst dich später nur noch darüber, was du dir zu nassen Zeiten so alles zugemutet & angetan hast.

    Gewohnheiten zu ändern ist schwer & es braucht seine Zeit.

    Bei Ansichten ist es anders, die kann man schnell ändern. Diese neuen Ansichten aber in sein Verhaltensmustern einleben zu lassen ist nicht einfach.

    Ganz schöne Latte, was? :mrgreen:

    Linde hat schon das wichtigste benannt. Wichtig ist, dass du von allem Abstand nimmst, was bei dir bisher mit Alkohol trinken verbunden war.

    Sortiere das doch mal & mach dir nichts vor.

    Keinen Alkohol im Haus & keine Freizeitgestaltung, wo Alkoholkonsum eine wichtige Rolle spielt, sind die Einstiegsschlüssel.

    Dann Selbsthilfegruppe:

    Eine hast du ja schon gefunden, nämlich unsere Online-SHG. Lese dich mal einfach hier durch das Forum & durch unsere Artikel.

    Ich würde mir da keine Sorgen machen.

    Wenn die neue Ärztin chronische Erkrankungen ganz nach vorne in die Patientenakte reiht, macht das durchaus Sinn.

    So etwas muss ja auch bei der Behandlung späterer Krankheiten u.U. berücksichtigt werden z.B. bei der Verschreibung von Medikamenten.

    Darüber hinaus gilt: Die Krankheit werde ich nicht los, die habe ich bis zum Urnengang. Ein Mensch, der seine sucht überwunden hat ist nicht derselbe, der er vor seiner Erkrankung war. Alkoholismus lässt sich ganz gut stoppen, aber nicht heilen.

    Hallo Joline,

    vielleicht kommt Hartmut falsch rüber.

    Jeder, der Alkohol trinkt, erwartet eine Wirkung.

    Niemand würde sich in eine Kneipe setzen um 3 oder 4 oder noch mehr halbe Liter Wasser oder Softdrinks in sich hinein zu kippen.

    Wann nun der Alkoholkonsum missbräuchlich ist oder noch nicht, ist nicht für alle Menschen gleichermaßen festgelegt. Die Grenzen sind fließend.

    Allerdings hat die WHO eine Generallinie verfasst, an der man sich orientieren kann.

    Nach dieser konsumiert eine Person Alkohol missbräuchlich, wenn sie:

    - öfter in der Woche trinkt (mehr als 3x)

    - mehr als 1x in der Woche über die als gesundheitsschädlich geltende Menge Alkohol trinkt

    - alleine trinkt (außer 1 Getränk, wenn man auswärts isst)

    - unzeitig trinkt

    - ungünstige/schädliche Folgen auftreten oder aufgetreten sind

    Alkoholsucht ist die Folgeerkrankung eines fortgesetzten Alkoholmissbrauchs.

    Das mit dem offen ansprechen ist ganz wichtig!

    Dazu steht auch etwas im Artikel "Grundbausteine für ein nüchternes Leben"

    Dass das Kennenlernen einer neuen Stadt bei einem Junggesellenabschied nicht im Vordergrund stehen dürfte, ist dir bestimmt klar.

    Du beschreibst sehr gut, worum es bei diesem ( & allen anderen! ) Junggesellenabschieden geht:

    Die Sau raus lassen, wozu hierzulande auch ein passendes Besäufnis gehört.

    Was willst du da? Saufen ja wohl nicht, aber wie ist es, als einzig Nüchterner in einer viel trinkenden Gruppe mitzuziehen? Öde & sterbenslangweilig.

    Zudem wirst mit verstärkter Animation durch die Gruppe rechnen müssen.

    "Alle trinken das gleiche" ist ein wichtiger Grundsatz bei solchen Versammlungen.

    Im Grunde hast die Wahl:

    Schlechtes Gewissen, weil du nicht mitgetrunken hast & den Freunden womöglich den Spaß verdorben.

    Schlechtes Gewissen, weil du doch mitgetrunken hast & dich wieder ganz am Anfang deiner Problembewältigung siehst.

    Schlechtes Gewissen, weil du abgesagt hast & dich so möglicherweise von deinen Freunden isoliert hast.

    Such's dir aus.