Beiträge von Bridget81

    Hallo.
    Ich hatte versprochen zu berichten...und werde euch auf dem Laufenden halten, was die Hypnotherapie betrifft... seitdem ich endlich weiß, was mit mir los ist, angenommen habe das meine "fast perfekten" Eltern beide Alkoholkrank sind und was sie eigentlich mir und vor allem IN mir angerichtet haben gehe ich das Problem massiv an... nach wie vor, den Wunsch, es doch ändern zu können, sie "gesund" werden zu lassen ...aber auch dies dämmert mir allmählich- ich werde und kann dies nicht schaffen....

    Vor der ersten Sitzung hatte ich mehr Angst als vorm Gang zum Zahnarzt... fest entschlossen ja nicht zu weinen ging ich hin.
    Einen Lebenslauf sollte ich ihr geben....spontan aus er Hand raus geschrieben-
    es wurden 11 Seiten....beziehungen etc kurz gehalten, hauptsächlich prägende Ereignisse , besonders solche die meine Familie und Eltern betrafen...
    und genau diesen las die therapeutin, direkt vor meinen Augen. Ich mit Herzklopfen (ich dachte sie liest es in Ruhe später) und immer ihr nicken und : " das war schon heftig damals oder ...!?!?" ... Bloss nicht weinen, dachte ich.
    Nach einer Stunde, vielen Erzählungen und Fragen die sie mir stellte ging es auf einen bequemen Sessel.
    Hypnose,...hm. ich war skeptisch... im Kopf fing ich an herumzualbern ... bis ich mich zwang ihr zuzuhören... vielleicht wollte ich irgendwie verhindern, das es tatsächlich klappt.
    Völlig tiefen entspannt saß ich dann da,...liess Eindrücke und Erinnerungen zu und war überrascht von meinen Aussagen. Ich hörte mich reden, wusste wo und wer ich war, ...und antwortete fast monoton auf Fragen...Kindheitserinnerungen, in Verbindung mit bestimmten Gefühlen.
    Irgendwann sollte ich mir einen schönen Ort in Erinnerung rufen, niemand um mich herum. Nur ich. Ich sah mich auf einer Düne sitzen...sie fragte: Wie fühlen sie sich!?!? und ich hörte mich aus tiefstem inneren Schluchzen,... es tat sooo weh... ich weinte und konnte kaum sprechen...
    und sie sagte nur: " mmmh...das ist das, was sie gerne wieder fühlen möchten,...sosollte es sein, oder !?"...ich nickte nur. Ich war sooo überrascht über meine reaktion...
    Dann fragte sie nach einer Situation in der ich mich ärgerte. Ich nannte ihr eine Situation, in der mich mein Vater grundlos dermaßen zusammen brüllte, das mir förmlich sehen uns hören verging... und weinte wieder. Auf die Frage warum meinte ich nur: " Es hätte einfach nicht sein müssen... der Ausraster, dieses Angebrülle,...Vorwürfe, niedermachen....
    Irgendwie begriff ich WIE traurig es wirklich war... aus dem Nichts, ein gemütlicher Familienabend...und innerlich trotzdem diese Anspannung,...weil er trank---jeden Moment könnte es losgehen...und ich hatte- mal wieder recht -
    nach 1 Std beendete sie die Hypnose ... ich war verwirrt , aber irgendwie auch erleichtert...
    OHNE hätte ich sicher wieder durch gehalten, wie mans halt gelernt hat in den Jahren,...bloss nicht weinen ... "Wehe du heulst jetzt" brüllte er einen an...und dies hab ich tunlichst vermieden...JETZT lerne ich, es rauszulassen.
    "Das ist das Kind von damals das weint....daher auch diese intensiven Gefühle" meinte sie und ich war entsetzt und überrascht...und vorallem traurig. Das, was man soliest in all den Büchern "erwachsene KINDER von Alkoholikern" kommt nicht von ungefähr.
    Es steckt in einem...
    morgen ist die 2. Sitzung... ( sind es an der Zahl...ich zahle es selbst- aber das ist es mir wert...ich bin gespannt wie es nach der letzten Sitzung in mir aussieht...
    den Kontakt habe ich zu meinen Eltern moment so gut wie abgebrochen,...kommt aber auch nichts,...und es geht mir tatsächlich ganz gut mit der Situation...
    neben Trauer habe ich nämlich auch eine wahnsinnige Wut und bei einem Treffen weiss ich nicht, wie ich dies zurück halten soll....vielleicht in einigen Wochen, wenn ich mit dem thema besser umgehen kann....
    Hat jemand schon ähnliche Erfahrungen gesammelt !?Allgemein mit Therapien !?
    Sorry, das es so lang wurde....
    VG
    Bridget

    @Chamäleon - Hallo zurück,
    das beruhigt mich doch sehr,...ich hatte den Hinweis auch nicht Recht verstanden, denn , wenn mich etwas interessiert, lese ich ja ALLES in diesem "Gespräch" und nicht nur die "Einleitung", sondern auch, was an Erfahrungen anderer berichtet wird.... und mit @soundso bezieht man sich ja nur direkt auf manch Geschriebenes...

    Schade, das Du nicht "weiter gekommen" bist mit Dir und Deinem Selbst und irgendwie auch mit der "inneren Ruhe"... so in "Echt" eben.... im Prinzip hast du dich ja wieder gut versteckt,...mit allem drum und dran eingeigelt... vielleicht ist es aber auch manchmal das Einzige was hilft,...nicht umsonst funktioniert die Psyche auf ihre eigene Art und Weise.... aber ich hoffe, auch Dir wird es irgendwann richtig gut gehen...

    therapie ...jaaa.... ich war heute das "erste Mal da" ...sprich, eine Art Vorstellungsgespräch und sie ist sehr nett! Es ist eine Hypnotherapie und die zahle ich selbst....entsprechend skeptisch war ich....
    jedoch hat sie mich überzeugt.... und im Gegensatz zu "herkömmlichen" therapien werden 8 Sitzungen in Angriff genommen,... eine sehr rasante Art und Weise an sich und mit sehr guten Erfolgschancen....
    so ein bischen die Hammer-Methode denke ich....durch die Hypnose wird ja alles freigelegt... so ungefähr...und indirekt verankern sich alle Lösungswege direkt in einem und man hat die Chance wieder "man selbst" und glücklich zu sein...

    Drück die Daumen.... ich werde ganz sicher berichten !

    @ Zimttee -

    Wir haben noch Kontakt, ja.... aber als ich weiter von zu hause weg wohnte (ca 4 Std) habe ich irgendwie mehr Kontakt gehabt. Tel und auch besuche waren häufiger....jetzt wohne ich eine halbe Stunde an Ihnen dran und bin kaum dort. Vielleicht malzum "essen gehen" , oder so...aber auch telefonisch hört man sich kaum noch....ich denke, meine Mutter weiß eigentlich ganz genau was los ist...man muss ja bedenken, es trinken beide,.... immer die heile Welt aufrecht erhalten...
    ich kann gar nicht sagen wie oft und vorallem wie lange und intensiv ich mich mit "inneren Gesprächen" beschäftige....Dinge, die ich meinen Eltern so gern sagen würde, in der Hoffnung auf verständnis und im besten Falle, das sie ZACK "trocken" wären,...aufgrund des schlechten Gewissens.... ich weiß,....sehr naiv...und nein, dies wird nicht passieren.......
    Die größte Angst ist das mein VAter ausrastet.... er hat ja IMMER alles getan,...einen unterstützt, finanziell,...blaaaaaaaa........
    DANKE ! und was bekomm ich nun für all das Erlebte von Ihnen !???? SIE haben mir gefehlt, das persönliche,das "auch mal seine Meinung sagen" ,...nicht spät in der Nacht mit Herzklopfen im Auto vorm Haus stehen weil noch Licht brennt und man AHNT schon, er "wartet" und fängt einen ab und seinen Frust loszuwerden...
    Diese gebrülle und all die fiesen Worte und Anschuldigungen, die gehen mir heute noch nicht aus dem Kopf....
    Ich liebe meine Eltern....die nüchternen,...sie wären perfekt gewesen ! Aber eben nur fast.... die betrunkenen, abhängigen Eltern, die hasse ich....die haben alles wieder kaputt gemacht und das ist so traurig....
    Hast du denn noch viel Kontakt zu deinem vater !????
    Sie im Alter "aufnehmen".... ich denke, das werde ich nicht...ich werde michkümmern, aber INS Haus !??? NEIN. Das habe ich für mich beschlossen, das würde ich nicht ertragen....

    Hallo Chamäleon,

    so wie Du diese Zeilen geschrieben hast, fühlt man direkt mit Dir.
    Ich bin selbst erst seit Kurzem hier angemeldet...
    Unglaublich, wie sich die Gefühle die man jahrelang so unter Kontrolle hatte, plötzlich ihren Weg suchen.
    Ich war 3 Wochen krank geschrieben, auf der Arbeit unglaublich viel los und ich mit Vollgas mitten rein... Kopfschmerzen und Migräneattacken- dennoch saß ich auf der Arbeit. Bis es nicht mehr ging. Eigentlich DACHTE ich, es ginge Richtung "Burn out" doch irgendwie (ich weiß nicht warum) bin ich auf dieser Seite gelandet. Instinktiv!? Das Buch das Du gelesen hast, habe ich vor 2 Wochen durchgelesen. Ich kann nicht sagen, wie oft ich geweint habe... Seite um Seite musste ich schlucken...und gerade der Satz den Du genannt hast : " Ich freue mich schon auf mich selbst" hat es mir ebenfalls angetan...
    Seitdem bin ich innerlich permanent damit beschäftigt, Erinnerungen hervorzuholen ...
    Ich lag vor Kurzem in der Badewanne, entspannt....mein Freund kam herein, setzte sich und es schoß förmlich aus mir heraus. Ich lag heulend in der Wanne und redete und redete ...und zum ersten Mal Fluchte ich laut über meine Eltern (bei mir tranken beide...) und das ich sie dafür hasse, das sie mir meine Kindheit kaputt gemacht haben....
    Klar, nach Aussen hin "Vorzeigefamilie" ... sicher... ich bekam vieles, es gab Urlaube und und und....doch all dies ist dennoch immer mit negativen Erinnerungen verbunden...
    In einem Urlaub habe ich mir vor Wut das Handgelenk mit einem Messer aufgeritzt, so wütend war ich...mein Vater brüllte nachts quer durchs Urlaubsgebiet,....gegen mich, wie schlecht ich doch sei, das ich nichts kann etc etc.... es gab Momente, da wollte ich einfach nicht mehr sein....
    Ich habe kommende Woche einen Termin bei einer Therapeutin und bin sehr gespannt...
    Eigentlich bin ich mehr eine Kämpferin, in allen Bereichen...immer für alle da...jemand braucht Hilfe !? Ich bin da....doch bislang kam ich immer zu kurz....
    Beziehungen !? Durch die ständigen Verlustängste und dieser Drang zum Perfektionismus ging alles kaputt.... ich nahm mir 4 JAhre eine Auszeit und jetzt habe ich das Gefühl "endlich jemand der mich versteht"....und vor allem, meine MAcken mitmacht...
    Erst seid Kurzem merke ich, ich werde entspannter....je mehr ich mich mit dem Thema beschäftige, umso trauriger werde ich- erkenne mich aber in so vielen berichten und Büchern wieder...
    Man ist tatsächlich nicht allein....
    Ich versuche das "innere Kind" zu finden.... das gelingt mir nicht... aber ich hoffe, das ich mit hilfe, zu mir selbst finde und MICH wieder lieben lerne -
    und das wünsche ich Dir auch !!!!
    Ein Satz hat mich völlig aus den Fugen geworfen (in dem Buch)
    Da stand " ich hab ihn trotzdem lieb" (da war es der Vater der trank)
    Das ist denke ich das schmerzvollste an allem, man ist wütend,...hat unglaubliches erlebt...es begleitet einen ständig und dennoch ist man innerlich zerrissen.... es sind eben die Eltern....
    hassen.abschließen!? lieben. den "verfall" weiter beobachten !?
    Meine Eltern geben bis heute nicht zu, Alkoholkrank zu sein. ich denke, sie reden sich das schön,...
    was sagen !? schwierig.... ich habe nach wie vor Angst vor der Reaktion...
    aber eines Tages....werde ich den Mund aufmachen ....

    VG
    Bridget

    Hallo Bene.
    Auch von mir als "Neue" ein Hallo.
    Ich kann was Du geschrieben hast gut nachempfinden. Und WOW das Du damals den Mut hattest NEIN zu sagen- das du dir nicht hast alles gefallen lassen! Ich habe es irgendwann nicht mehr versucht, gegenan zu schreien, oder all die Dinge die er mir vorwarf abzuwenden....es machte keinen Sinn.
    Es gab immer Fragen, diese Art von fragen, bei denen man im Vorfeld wusste, egal ob man Pro oder Contra antwortet - er rastet aus !!!
    Auch heute noch achte ich auf jedes Wort, auf jede Aussage...aus Angst- WIEDER etwas falsch zu machen.
    Ich habe mir vorgenommen, genau dies NICHT mehr zu tun. Ich habe das Gefühl, das sich momentan in mir soviel zusammenbraut,was lange da war, aber unterdrückt wurde,... ich werde nicht mehr nach seinem Mund reden....sondern MEINE MEinung sagen (ich hoffe ich habe den Mut und die Kraft) und werde ihm, bei Gelegenheit, oder passender Situation einmal die Frage stellen, ob er sich überhaupt etwas dabei gedacht hat, mir meine Kindheit zu versauen und das ich ihn bei seinem "Heile Welt Getue" nicht mehr unterstützen werde.
    Das Dein Stiefvater so reagiert schockiert mich, aber ist nach all dem, was ich inzwischen gelesen ghabe wohl eine ganz normale Reaktion. "Er trinkt doch kaum, die 2 Bier!"...HA ! Zur Entspannung, zur Belohnung, der Tag war so anstrengend, wir haben schließlich urlaub, ich kann dann besser schlafen,....was meine Eltern so zur Ausrede haben ist wahnsinn....so nach dem Motto: Willst du etwa, das ich mich nicht belohne, gut schlafe, oder entspanne!?".... WAS soll man da noch zu sagen !??
    Du hast schon deinen Bruder dadurch verloren, was mir sehr leid tut,... ich hoffe, du schaffst es aber deine Mutter zu unterstützen !!!!
    LG
    Bridget

    Ich danke auch euch für eure Nachrichten... tatsächlich ist es so, das ich in den letzten Tagen so langsam begreife was und vor allem DAS was mit mir nicht in Ordnung ist... und das ich überhaupt nichts ! dafür kann....das das, was damals und auch heute noch passierte, seelische Gewalt war... und diese ist ebenso schlimm wie körperliche Gewalt,....nur das es von innen her schmerzt und viel im Kopf passiert....und auf der Gefühlsebene...
    Nach wie vor bin ich unschlüssig, wie ich mich nun mit diesem "Wissen" verhalten soll... auf jeden Fall werde ich a) eine Therapie machen- denn ich denke, ohne werde ich es nicht alleine schaffen damit zurecht zu kommen und ich wäre gern wieder ich selbst b)bei zukünftigen Konfrontationen werde ich nicht mehr kuschen, wird geschrien, dann weine ich nicht nur, sondern werde gegen an schreien, das er kein recht mehr hat, mich so anzubrüllen und das ich inzwischen ein erwachsener mensch mit einem eigenen Leben bin und er jahrelang genug geschrien hat und das es mir reicht ! Und dann werde ich zukünftig einfach GEHEN,...er darf sich dann gern melden wenn er sich wieder beruhigt hat.... Was meine Mutter angeht,.... steht einfach nur grenzenlose Enttäuschung im Raum...irgendwie war sie für mich jahrelang die Bezugsperson ....aber nach und nach habe ich das Gefühl, mit ihr keine innigen Gespräche mehr führen zu können.
    Sicher, bei ihr ist die Angst geringer das Problem ALKOHOL anzusprechen, doch die genervten und resignierenden Antworten in der vergangenheit zeigen mir ja eigentlich nur, das sie noch lange nicht so weit ist, das Ganze aufzugeben...
    Vielleicht werde ich ihr mal sagen, das die Hitzewallungen, die sie vermeintlich hin und wieder aufgrund des Alters hat, eventuell auch ein Zeichen für "Entzug" sein können... zudem badet sie sehr häufig und viel...auch das stand in dem Buch "Jetzt ist es genug!" welches ich vor kurzem gelesen habe....
    Ich bin gespannt was passiert und halte euch auf dem Laufenden...und umgekehrt bitte ebenso... denn dafür sind wir ja schließlich hier....
    Vielen Dank euch nochmals !!

    Erst einmal vielen vielen lieben Dank !!! für eure Nachrichten ! Zum ersten Mal habe ich das Gefühl "verstanden" zu werden... sicher rede ich mit meinem Bruder darüber, ich weiß auch, das es ihm damit nicht gut geht,...aber er wirkt deutlich taffer als ich.. im gegensatz zu mir, die immer gerne alles in sich reinstopfte aus frust, ist er ein mensch der im Mittelpunkt steht...der mit materiellen Dingen und seinem Äusseren immer wieder nach bestätigung sucht... sei es ein großes Auto, teure Geräte,Kleidung etc... im Prinzip versucht er jedoch ständig sich selbst etwas zu beweisen...meines Erachtens auch ein Punkt, der darauf beruht, das mein Vater uns nächtelang einbläute, wie seien nichts und alle anderen um uns herum sind deutlich besser...
    Ich bin inzwischen so ehrgeizig geworden, habe mehrere! Ausbildung top bestanden - wusste aber eigentlich nie genau was ich wollte. Selbst jetzt, ist Lob ein seltenes Wort bei uns. kritik wird deutlich mehr hervorgehoben,... auch finanziell haben und wollen uns unsere Eltern immer wieder unterstützen,...im Nachhinein werfen sie es einem aber in jedem Suff wieder vor... ich denke, mein Vater möchte dadaurch Größe zeigen, denken, das wir abhängig von ihm sind und ohne ihn nichts können. leider muss er inzwischen wohl häufiger feststellen, das wir sehr gut alleine klar kommen. Er und meine Mom sind diejenigen, die Hilfe brauchen. Nicht finanziell, aber körperlich und besonders psychisch...ich sah es immer als MEINE Aufgabe, ihnen zu helfen---doch wie, wenn jemand sich nicht eingesteht, AlkoholKRANK zu sein...und beide sich noch gegenseitig "decken" !? Schwierig.
    @ Penta : Ich finde es toll, das Du dich deiner Tochter inzwischen wieder annäherst und umgekehrt... aber, ich stelle mir die Frage, damals, als Du getrunken hast, war sie dir da egal!? ...Es soll jetzt nicht falsch klingen, aber ich versuiche immer, meine Mutter zu verstehen, die mich ja eigentlich liebt, aber immer distanzierter wird - und ich schwer damit umgehen kann. Ich denke immer, für mich und meinen bruder lohnt es sich doch wenigstens mal darüber nachzudenken, aufzuhören!? oder ist der Alkohol im Kopf immer so präsent, das man das alles nicht mehr fühlen kann und will!??!
    @ Taale : deine Worten passen. Vorgestern saß ich heulend in der BAdewanne als mein freund von der Arbeit kam und habe mal alles rausgelassen was mir so im Kopf herumschwirrte. und zum ersten Mal habe ich gesagt, das ich sie dafür hasse, was sie mir angetan haben,... für all die Nächte die ich weinend im bett lag während mein Vater seinen Rausch ausschlief,...ich mit geschwollenen Augen zur Schule /und später Ausbildung ging und mir immer Ausreden einfallen musste, warum ich so aussehe.... es gibt sooo vieles, was nicht hätte sein müssen...und am meisten Wut habe ich, das es vor ANGST nicht möglich ist, all dies einmal anzusprechen...ihm ins gesicht zu blicken und ihm zu sagen, was vorgefallen ist....
    Eines Tages wird der kontakt wohlmöglich tatsächlich abrechen...spätestens wenn ich Kinder habe. Mein freund sagte, wenn es so weit ist, dann werden wir bedingungen stellen. An feiertagen und wenn wir zu besuch sind, oder umgekehrt, haben sie nüchtern zu sein. Andernfalls fahren wir wieder, oder schicken sie nach hause. Es tut gut zu wissen, endlich jemanden zu haben, der an meiner Seite steht und mich verteidigt, wenn es sein muss. Zum ersten Mal nicht der "buhmann" der Familie zu sein, und ständig das gefühl haben zu müssen, ich muss mich verteidigen...
    gartenblume : ... ich kenne das gefühl, innerlich freut man sich seine Eltern / seinen vater zu sehen,... ab er es ist immer mit so vielen negativen Eindrücken behaftet, das man die zeit nicht wirklich geniessen kann,... wenn ich seine Augen sehe, wird mir jedesmal ganz schlecht,...wie müde und kapputt er inzwischen aussieht...das blühende Leben sieht andfers aus...und auch meine Mutter baut rasant ab...:(
    und @Senfkörnchen...ja...ich befürchte auch, das es uns tatsächlich ein leben lang begleiten wird... für mich ist das Erlebte ein abschreckendes Beisspiel,...und auch wenn es heisst, das Kinder von Alkoholkranken auch schnell in diese >Sucht geraten, weiß ich, ich kann dies für mich ausschließen. Meine Kinder sollen DAS alles nicht erleben müssen..............

    @ Jessie & Laura: Das was ihr geschrieben habt, ist wahrscheinlich das, was mir am meisten Angst macht... das der Kontakt komplett abreißt, obwohl ICH genau weiß, das es für mich das beste wäre, wenn sie es nicht wollen, oder ich Ihnen fehle, wissen sie ja, woran sie arbeiten müssen...
    Laura, mein Vater wird austicken, regelrecht ausrasten wenn ich es ihm persönlich sage, das stimmt.... einen brief zu schreiben,...war auch mein gedanke,... er wird wahrscheinlich irre lang werden und eventuell wird er ihn bereits in Kürze zerreißsen, weil er nicht wahrhaben möchte, was er dort liest, und was er (und meine mutter) verursacht haben... andererseits, es wird nie die gelegenheit geben, die Worte auszusprechen, ohne massiv angegriffen zu werden...
    daher ist meine Angst auch viel zu groß, seid Jahren schon,...
    ich hatte immer gehofft meine mutter sei tatsächlich zugänglicher, sie ist der ruhige pol der Familie, aber wenn es um DAS Thema geht ist sie nur noch genervt und tut es mit einem jaaaa jaaaaa ab...das schmerzt.... wenn selbst bitten und betteln nichts bewirkt , dann ist es schon.
    Meine Eltern wollten, das ich ein selbstbewusster mensch werde, aber WEHE ich sage mal meine meinung....Bloß nicht !!!
    Ich denke, ich werde mich die tage mal daran machen und den brief schreiben, mir alles von der Seele schreiben,... ob ich ihn dann "abgebe" ...das hängt wahrscheinlich von den Situationen der kommenden Wochen ab... aber sollte es mal wieder einen absolut beschissenen tag geben an dem wieder aufgrund des Alkohols alles schief läuft,...dann werd ich ihn losschicken...
    mir will einfach noch nicht recht in den kopf das es eine krankheit und keine Schwäche ist,...und das selbst die Liebe zu den kindern nichts dagegen ausrichten kann....

    Hallo ihr Lieben...
    es ist wirklich schon eine Hilfe zu WISSEN, das man damit nicht alleine ist... im prinzip ist es einfach nur unfair...alles.... man selbst hat nichts falsch gemacht, musste leiden, vieles einstecken und hinnehmen,... seine eigene Meinung ständig unterdrücken, damit der Haussegen nicht schief hängt und immer tapfer lächeln und lustig sein, obwohl einem nicht danach war...
    Ich habe mir in den letzten tagen vieles durch den Kopf gehen lassen, aber ganz bewusst.... sicher, begleitet von vielen tränen und vorallem Wut. Ich überlege, meine Eltern direkt darauf anzusprechen. gemeinsam. Vielleicht im Beisein meines bruders. Ich habe keine Lust mehr dieses Thema tot zu schweigen, damit es ihnen besser geht.
    Vor kurzem bekam ich noch den Spruch, ich soll meinen freund ruhig mal trinken lassen , damit er Spaß hat.... im nachhinein denke ich: gehts noch ?? Ich weiss nun aber auch WARUM sie dies sagten....wenn ANDERE trinken, sind sie ja schließlich auch normal !!! Ich werde mir sicher nicht von ihnen in MEIN Leben reinreden lassen, wenn sie ihr eigenes nicht im griff haben.
    Dieses Leugnen und ständige Ausreden erfinden nervt mich unendlich !!!!
    Andere Menschen auf diesem Planeten haben gewaltigere Sorgen und probleme - und kommen auch zurecht und nutzen diese nicht, um sich für ihr trinkverhalten zu rechtfertigen.
    Ja...ich MUSS akzeptieren, das sie KRANK sind... das sie tief im inneren ganz bestimmt wissen, das etwas nicht stimmt,... das sie sicher selber drunter leiden ....aber soll ich deshalb trotzdem weiter den mund halten !?!?
    @Senfkörnchen... Das mit dem Kontakt abbrechen habe ich für 3 Monate versucht. Ich hatte meinen Vater vor 2 Jahren zu seinem geburtstag gratuliert. telefonisch. Ich war lange arbeiten, daher habe ich ihn erst spät angerufen. ich merkte schon, das er wieder betrunken war....binnen Minuten kippte das gespräch und es war, als würde ich mit einem Wildfremden telefonieren. Er beschimpfte und beleidigte mich, schrie wie wild in den Hörer- wenn ich versuchte mich verbal zu verteidigen, lachte er ganz seltsam und wurde dann ruhig und flüsterte dann fast... wo denn mein Problem sei, was ich denn habe...ich wiederholte seine Worte und er sagte ganz ruhig,...das hätte er nicht gesagt.... ich legte auf. Er rief an und das Ganze begann von Neuem, ich hatte das Gefühl ich platze vor Wut und heulte und schrie in mein kissen, weil das alles einfach nicht mehr normal war....er ist in diesem Zustand so schizophren....es ist kaum auszuhalten.
    Meine Eltern sind/waren herzengute menschen...in ihrem innersten - ganz sicher.... aber ihr komplettes leben wird vom Alkohol bestimmt und es schmerzt, dies einfach hinzunehmen.
    Mein Opa (der Vater meines Vaters) hatte damals wohl auch Probleme richtig mit Alkohol umzugehen...mein Oma schrie damals deswegen oft rum und mein Opa wurde wohl sehr ausfallend und gewalttätig.
    Es ist unglaublich, wenn dann Jahre später der eigene Vater betrunken neben einem sitzt, ein Glas Wein in einem Zug wegtrinkt und schimpft: Mein Vater, der war Alkoholiker,....
    !!!!!! Ich frag mich dann immer, ob er´s echt nicht merkt....
    Ich werde mir in der nächsten zeit überlegen, was ich mache. Weiter geht es so nicht. Es schmerzt zu sehr. Ich versuche derzeit einen termin bei einer therapeutin zu bekommen..ist leider nicht so leicht...
    Habt ihr das thema bei euch zu Hause denn auch mal angesprochen !?!? Wie wurde darauf reagiert !? Und was ist, wenn man seine Eltern u den Kontakt dann völlig verliert !? Ist es tatsächlich besser so!?

    VG

    Hallo.Ich bin neu hier und habe in der Zwischenzeit bereits viele Einträge gelesen, die mir zeigen, das ich hier sehr richtig bin. Ich habe selten in den Öffentlichkeit darüber gesprochen und war immer darauf bedacht die "heile Welt" mit aufrecht zu erhalten. Ein Fehler,...denn immer wieder kommt alles in mir hoch. Alles erlebte und verdrängte und manchmal habe ich das Gefühl, ich kann einfach nicht mehr. Schwierig die richtigen Worte zu finden, aber ich versuche es einfach mal und fange an.
    Ich komme aus einer typisch normalen Familie.Habe einen Bruder und meine Kindheit war in meiner Erinnerung perfekt und wunderschön.Bis zu dem Alter, in dem man langsam "begreift" und sich mit den Eltern auseinander setzt.
    Es gab Nächte, da lag ich zitternd mit Herzklopfen in meinem Bett und hörte meinen Vater brüllen und toben,nebenan im Wohnzimmer. meinem Bruder erging es genauso. An ganz schlechten Abenden polterte er ins Zimmer und weckte einen unsamft (man war ja eh schon wach und schlafen stellen brachte nichts). Kaum schlug man die Augen auf überschüttete er einen mit Vorwürfen. Man sei ein ganz schlechter Mensch, was er nicht alles leisten müsste in seinem Leben und wir wären so undankbar.Andere Kinder hätten Talente, bekämen Auszeichnungen und machen ihre Eltern stolz. Wir könnten gar nichts,.... er brüllte und brüllte sich so in Rage...mit hochrotem Kopf und ließ nicht nach, bis man weinte. Das machte alles noch schlimmer. Wenn einer nicht reichte, rannte er brüllend ins andere Kinderzimmer. Dort ging alles von vorne los. Das schlimmste war, das meine Mutter mehr oder weniger hilflos dem Ganzen gegenüber war und nichts unternahm. Wenn er dann erschöpft neben meinem Bett einschlief und mir seine Fahne ins Gesicht blies, holte sie ihn ins Bett. Noch heute bin ich wütend darüber, das sie nie eingriff. Aber wahrscheinlich wäre das ganze dann noch massiver ausgefallen. Es gab Nächte, da wünschte ich mir, ich wäre tot.
    Meine Eltern führen noch heute eine glückliche Ehe- die Ausraster meines Vaters ziehen sich seid Jahren hin.Inzwischen weiß ich, er ist mit sich und der ganzen Welt überfordert. Alles ist schlecht. Ich weiß auch, das das eine gute Ausrede ist, um sich zu "belohnen" ...um gemütlich Wein zu trinken um mal zu "entspannen" und weil er/sie dann besser schlafen können. Er erzählt, was er nicht alles leistet, damit man gegen seine "Belohnung" nichts einzuwenden hat....
    Vor Kurzem waren sie 2 Wochen im urlaub und riefen regelmäßig betrunken an, wie schön doch alles ist... für mich immer sehr schwer zu ertragen, vor allem, da man auf jedes Wort achten muss, damit die Situation nicht wieder kippt. Ein einziger Kampf.
    Selbst als ich noch zu Hause wohnte, traute man sich kaum, die eigene Meinung auszusprechen, aus Angst, er würde wieder ausflippen. Ich kann mich an einen Abend erinnern, da habe ich über eine selten dämliche Werbung im TV den Kopf geschüttelt. Es dauert keine 2 Minuten, da griff er mich massiv verbal an. Ich sei ein Moralapostel,...ich hätte kein recht zu urteilen , .... bis ich platzte. ich schrie ihn an, er solle ruhig sein, ich hätte nichts getan, lediglich diese Werbung für bekloppt gehalten,... ich holte kurz Luft und schloss mich im Bad ein. Sekunden später rüttelte er brüllend an der Tür. Er würde sie eintreten, würde ich nicht aufmachen... ich gab nach und er schoß ins Bad und schubbste mich fast rückwärts in die Wanne. Ich saß auf dem Rand und er brüllte und spuckte beim Reden mit knallroten Augen und war außer sich. In solchen Momenten dachte ich, jetzt schlägt er gleich zu. Das wars....
    Während meiner Ausbildung wartete er abends stundenlang auf mich....ich saß zitternd im Auto und wusste was kam. meist war ich erleichtert, wenn er schon auf dem Sofa eingeschlafen war,.... eines Tages zerschlug er neben meinem gesicht den Türrahmen. Auslöser war wieder einmal "Nichts".Ish soll mich verpissen und meine Sachen packen.
    es tat so weh ! Meine Mutter half mir bei der Wohnungssuche und schnell hatte ich meine erste Wohnung. Auch dort lauschte ich nächtelang bei Schritten im Treppenflur...mit Herzklopfen,....
    Jahrelang hatte ich Panikattacken, Angstzustände...und wusste nicht was mit mir los war...das das alles aufgrund der permanenten Anspannung und Angst kam, wurde mir erst später klar.
    Mein Bruder musste "alleine" zu Hause noch einiges durchmachen, zog dann jedoch auch aus und seitdem leben meine Eltern glücklich und zufrieden.
    Keiner, der mehr das trinken mitbekommt,... gemütlichen Abenden steht nichts mehr im Wege.
    Aber man hört es, am telefon, man merkt es, das sie kaum noch etwas mit uns unternehmen. trifft man sich zum Abend essen sieht man wie K.O beide eigentlich aussehen.... sie achten bewusst auf gute Ernährung und Fitness.... ich denke, das sind alles nur Vorwände sich selbst gegenüber.... um sagen zu können: Wir leben ja gesund. Die Kisten an Wein die sie mit nach Hause schleppen sind reine "Belohnungen" ... und es wird getrunken bis zum Umfallen.
    Ich bin froh, das ich es nicht mehr selbst mit erleben muss,...aber mein Vater wird immer unberechenbarer...er ist nicht mehr derselbe,.... auch wenn er stets um uns bemüht ist,ist es doch nur, um sich selbst zu zeigen das er alles im griff hat...
    Mir fehlen meine Eltern,...meinem Bruder auch...meine Mutter habe ich schon oft weinend am
    Telefon angefleht, sie solle doch den ersten Schritt machen, mein Vater würde wohl kaum alleine trinken auf dauer...sie sagte nichts....und das war mehr als genug.
    Ich heulte, und sagte, das es nicht sein kann, das man eine Kiste Wein seinen Kindern vorzieht... sie seufzte genervt...
    Ich habe immer das Gefühl, da muss ich doch was machen können... aber die Angst vor dem Gebrülle und der Abwehrhaltung meines Vaters macht es nicht leichter...
    ich habe so vieles, was ich ihm sagen möchte, was mir ständig durch den Kopf geht. Man will ihn nicht verletzen, aber man möchte auch nicht weiter mit ansehen das alles noch schlimmer wird. Inzwischen bin ich über 30...mein Leben wird nach wie vor davon beeinflusst. Meine Beziehung ebenfalls. Wenn man Freund trinkt, bin ich innerlich auf 180. Auch wenns nur auf einer Party ist oder mit Freunden. ich reagiere einfach überempfindlich. Ich habe Schwierigkeiten Gefühle zuzulassen, oder mich fallen zu lassen- da ich immer noch das Gefühl habe, ich schaff das alles schon allein.

    Ich weiß nicht was ich machen soll. Wie ich mit diesem thema abschließen soll!? Ich weiß, das sie allein für ihr Leben verantwortlich sind...
    sie selbst meinen, kein problem zu haben. jedes Jahr trinken sie 3 Wochen mal nichts und wollen sich damit beweisen, jederzeit aufhören zu können. Aber auch das ist typisch für Alkoholiker... das sie aber genau wissen, nach 3 Wochen dürfen sie ja wieder, das verdrängen sie und geben dann wieder richtig Gas.

    ich habe keine Lust, eines Tages mit meinen Kindern vor meinen betrunken Eltern zu stehen und alle brüllen sich an... ich möchte noch etwas von meinen Eltern haben und nicht, das sie sterbenskrank werden... was soll denn in der Rente kommen !? "Entspannen" JEDEN Tag !?

    Ich wäre froh, über Ratschläge eurerseits - was ihr für Erfahrungen gemacht habt - und danke euch vorab fürs lesen,... es ist länger geworden als beabsichtigt.