Beiträge von Adlai

    Hallo Rosa Li,

    ich frag einfach mal ganz ehrlich: Wie kommt es, dass du es nach der gescheiterten Beziehung mit einem alkoholabhängigen Menschen, erneut mit einem Alkoholiker versuchst? Ist das kein Rückfall?

    Ich bin Alkoholiker und wie ich gelesen haben, kann man die co-abhängigkeit nicht 1 zu 1 mit der Alkoholsucht vergleichen, finde es aber trotzdem auffällig.

    Gruß
    Adlai

    Hi bloona,

    Zitat

    "Tja, ja das Problem habe ich ja zum Glück nicht, dafür habe ich andere."

    Was stört dich an der Reaktion? Ich finde sie gut. Klingt für mich ehrlich und ohne vorgetäuschte Anteilnahme.

    Gruß
    Adlai

    Hallo Steffi,

    mir hilft in solchen Situation, wenn ich mir immer wieder sage, dass ich richtig gehandelt habe und dass es keine andere Möglichkeit gab/gibt, weil ich mir sonst selber schaden würde. Ich versuche den Zweifel keinen Raum zu geben. Es bleibt natürlich immer noch schmerzhaft, aber ein kleines bisschen hilft es schon. Mir zumindest.

    LG
    Adlai

    Hallo Steffi,

    auch wenn du jetzt traurig bist, langfristig hast du dir ganz sicher eine Menge Kummer und Leid erspart.
    Ich kann mir vorstellen wie du dich fühlst, weil ich diese Situationen auch zur genüge kenne. Deswegen wünsche ich dir viel Kraft, Durchhaltevermögen und dass keine Zweifel über deine Entscheidung aufkommen.

    LG
    Adlai

    Hallo Steffi,

    schön, dass du einen Weg gefunden hast damit umzugehen ohne zu trinken.

    Verstehe ich deinen post richtig und du hast die Beziehung beendet? Sorry für die direkte Nachfrage, es ist natürlich in Ordnung wenn du nicht nicht darauf eingehen möchtest.
    Ich frage deshalb, weil mich das Festhalten an einer kaputten Beziehung, schon mal in große Schwierigkeiten gebracht hat.

    LG
    Adlai

    Hallo Steffi,

    Deinen Vergleich mit den kleinen Brötchen finde ich gut, weil mir dabei einfällt das, wenn meine Oma früher Kuchen gebacken hat, sie von dem Rest der Zutaten für gewöhnlich irgendetwas "Kleines" herstellte, was bei uns Kindern besonders beliebt war und oft im Streit darüber endete, wer diese Kleinigkeit haben durfte. :)
    Abgesehen davon, haben Du und deine Leute aus der SHG wohl vollkommen recht mit ihren Ansichten. Ich werde mir das immer wieder bewusst machen. Danke, dass du mich darauf aufmerksam gemacht hast.

    LG
    Adlai

    Hallo Frank,

    viele Anfänger und Wiedereinsteiger haben Probleme mit den Schienbeinen, wenn sie (wieder) aktiv werden. Das gibt sich mit der Zeit.

    Mit der kleinen Pause machst du das genau richtig. Die häufigste Ursache, warum Leute das Laufen wieder aufgeben, ist zu viel und zu anstrengendes Training. Dadurch geht der Spaß irgendwann verloren und es können eben auch Schmerzen entstehen.

    Wenn du weiter "am Ball" bleibst, hast du mit dem Laufen ein wirklich gutes und umfangreiches hobby gefunden.

    Adlai

    Hallo,

    ja. Ich wollte trinken. Zumindest am Anfang meines Rückfalls. Und letztlich bleibt das der einzige Grund, warum ich es getan habe. Das sehe ich auch so.

    Aber das reicht mir nicht als Erkenntnis und ich weiß ja auch, warum ich trinken wollte - aufgrund des Versagens, bei dem was ich mir vorgenommen hatte.

    Ich kann mit gutem Gewissen sagen, dass ich zum Erreichen dieses Ziels alles gegeben habe und meine Leistung, auf den Ersten Blick, auch stimmte.
    Ohne dabei ins Detail gehen zu wollen, glaube ich außerdem, dass es einfach "nur" Angst und das was damit zusammenhängt war, was mich scheitern ließ.
    Ich wusste, dass ich dieses Problem habe und habe, während ich trocken war, versucht etwas dagegen zu tun und dachte auch Erfolg dabei (gehabt) zu haben. Aber irgendwann hat es mich einfach aufgefressen und ich habe aufgeben. Ich hatte Depressionen, konnte nicht schlafen und war nur noch ein Nervenbündel. Alles was ich mir an Stützen im Laufe der Zeit aufgebaut hatte, wurde wirkungslos.
    Deswegen war es rational gesehen vermutlich sogar richtig, mich der Überforderung zu entziehen, aber das Gefühl sagte mir ganz klar "Du hast wieder mal versagt und die Gründe dafür sind völlig egal. Alle Fortschritte, die du glaubst gemacht zu haben, sind Einbildung"

    Mittlerweile habe ich Ideen, was ich vielleicht hätte machen können, dass es nicht so weit kommt bzw. wo ich als erstes hätte ansetzen müssen.

    Trotzdem bin ich derzeit weit davon entfernt mich irgendeiner Herausforderung zu stellen, außer mir einen Alltag ohne Alkohol aufzubauen.

    LG

    Hallo,

    ich habe ja im Eingangspost schon über den Grund meines Rückfalls geschrieben und je mehr ich darüber nachdenke, desto erschrockener bin ich, weil mir jetzt erst so langsam das Ausmaß bewusst wird.

    Ich habe mir mit meiner Trockenheit das genommen, was mir am Wichtigsten war. Eiskalt und bewusst. Das macht mir echt Angst weil es, so wie es geschah, einem Suizidversuch sehr nahe kommt.

    Ich bin auch geschockt darüber, dass ich, nachdem ich das ersten Mal wieder getrunken hatte, keinen Gedanken daran verschwendet, mir irgendwie helfen zu lassen.
    Ich dachte, dass ich weiter trinken will.
    Und jetzt frage ich mich, ob ich wirklich weiter trinken wollte, oder ob ich es musste. Habe ich nicht gemerkt, dass der Zwang Alkohol zu trinken, schon nach dem ersten Besäufnis wieder voll da war?
    Ich war wohl nicht mehr in der Lage darüber nachzudenken, obwohl ich ja immer wieder Tage und Wochen ohne Alkohol war. Aber das hat das Erkennen, glaub ich, noch schwieriger gemacht.

    Für mich ist, was da passiert ist, kaum zu begreifen. Wenn ich den Rückfall chronologisch auflisten müsste, würde ich sagen, dass ich mit dem Bewusstsein Alkoholiker zu sein rückfällig geworden bin, aber durch das Saufen dieses Bewusstsein wieder verloren habe. Erst als ich wieder versuchen konnte aufzuhören, kam das Bewusstsein zurück.

    Ich hab absolut keine Ahnung, ob ich mich verständlich ausdrücken konnte.

    LG

    Hallo Sissis Hasenfuss,

    schön, dass du wieder etwas zuversichtlicher geworden bist.
    Für mich ist im Moment klar, dass die Lage nur dann hoffnungslos ist, wenn ich trinke.
    Alles andere ist eine Sache der Erwartung, die ich an mich stelle und die ich irgendwann ,hoffentlich bewusst, immer wieder korrigieren kann.
    Im Augenblick, liegen meine Hoffnungen/Erwartungen lediglich beim nüchtern sein.

    Viel spaß bei den Verwandten.

    Hallo garcia,

    Ich wünsche dir ein gutes Gespräch mit deiner chefin und dass ihr eine passende Lösung für deine neue Betätigung findet. Mit der Nachsorge und dem Forum hast du zwei starke Stützen im Rücken und du lässt dich bestimmt nicht überrumpeln, in dem du Zusagen für eine Tätigkeit gibst, die dich (noch) überfordern könnten.

    LG

    Hallo Sissis Hasenfuss,

    Ja, ich war in der letzten Woche bei meinem Hausarzt und habe Medikamente bekommen, die ich einnehmen kann. Er kennt ja meine Vorgeschichte.
    Der Entzug ist mittlerweile vorbei und es geht mir den Umständen entsprechend gut.
    Das war während der letzten Monate anders, da hatte ich immer wieder erheblichen Saufdruck und konnte dem auch nicht standhalten. Das versuche ich jetzt auszublenden, weil es mir die Kraft und Zuversicht rauben würde.
    Die ganzen Versuche in der letzten Zeit zählen nicht mehr und ich versuche wieder auf einen gradlinigen Weg zu kommen. Angst zu scheitern ist trotzdem da, aber ich versuche mich nicht von ihr einnehmen zu lassen.
    Ich glaube der Arztbesuch und die Anmeldung hier, haben eine ganze Menge Druck von mir genommen und ich hoffe sehr, dass es nicht erneut zum Verlangen nach Alkohol kommt. Dazu versuche ich meine Gedanken zu kontrollieren, weil ich glaube, dass das wohl der wichtigste Punkt ist, um trocken zu werden, aber allein, nur für sich, wohl kaum möglich. Deswegen hoffe ich hier Unterstützung dabei zu finden und wenn ich kann, auch zu geben. Demnächst dann im geschlossenen Bereich...
    Ich war schon mal ohne Alkohol und wünsche mir, momentan, nichts Anderes als da wieder hin zukommen. Alles andere ist zweitrangig.

    LG

    Hallo,

    für mich sind es zwei unterschiedliche Dinge, die hier diskutiert werden.

    Sport hat grundsätzlich überhaupt nichts mit Alkohol zu tun, schließt sich gewissermaßen sogar aus.
    Wenn ich mich an Interviews, z.B von Fußballern nach einem Sieg erinnere, reagieren die meisten Sportler auf Fragen der Journalisten, "ob denn Heute noch richtig gefeiert wird", eher zurückhaltend, obwohl die Fragen direkt auf den Konsum anspielen. Es gibt da nur sehr wenige Ausnahmen.
    Ich denke, dass ein Großteil der "echten" Sportler sogar ganz auf Alkohol verzichtet und sie dürfen deshalb , was das angeht, durchaus ein Vorbild für Kinder und Jugendliche dienen.
    Sobald Sport etwas zielorientierter ausgeübt wird, wird das Saufen, meiner Erfahrung nach, eher kritisch gesehen.
    Ich war als Kind und Jugendlicher auch in einem Fußballverein und dort wurde nicht getrunken. Das wurde dann anschließend gemacht, hatte aber nichts mit dem Verein zu tun.
    Ich finde auch, dass das Begießen mit Bier oder Champagner ein doofes Ritual ist, aber ich glaube nicht, dass es die Kinder veranlasst sich das Zeug literweise in die Birne zu knallen.
    Hier hört es sich ja fast so an, als würden die Kinder von den Vereinen und Verbänden in die Sucht getrieben.

    Der andere Punkt ist, dass wenn Jugendliche zusammen kommen eben oft Alkohol getrunken wird. Aber dafür kann man die Vereine nicht verantwortliche machen. Da spielen dann eher Faktoren wie Gruppenzwang usw. eine Rolle. Man kann eine Schule auch nicht dafür zur Rechenschaft ziehen, wenn die kids sich am Wochenende besaufen. Das war bei mir übrigens damals die Regel. Zur Schule musste ich trotzdem.

    LG

    Hallo Sissis Hasenfuss,

    ich würde dieser Anfangseuphorie keinen so großen Wert zuschreiben, weil sie eher eine Gefahrensituation darstellt, als dass sie irgendwie hilfreich wäre.
    Für mich ist jede Gefühlsregung, die ein gewisses Maß unter - und überschreitet, ein Grund besonders wachsam zu sein und ich muss versuchen das irgendwie abzuwehren.
    Ich kann meinen Gefühlen noch nicht wieder trauen ( ich frag' mich gerade ob ich das jemals werde tun können), weil ich oft von ihnen getäuscht werde, das weiß ich noch von früher und ich versuche diese Erfahrung in meine jetzige Situation einzubeziehen.
    So verhält es sich vielleicht auch mit deinem Gefühl, dass es berg ab geht. Denn das tut es nicht!
    Du trinkst nicht und das ist das Richtigste was du machen kannst. Deswegen geht es zweifelsohne nicht bergab bei dir.
    Ich hoffe dein Wunsch auf einen baldigen Therapieplatz geht in Erfüllung.

    LG

    Hallo garcia,

    habe eben deinen thread gefunden und wünsche dir viel Erfolg auf deinem Weg. Werde ihn sicherlich verfolgen.
    Inwiefern mir meine vorherige Abstinenz jetzt hilft, kann ich dir nicht sagen, weil ich es selber nicht weiß und die allgemeine Unsicherheit noch zu groß ist. Ich habe in der Zeit sicherlich etwas gelernt, doch konnte ich es offensichtlich nicht dauerhaft anwenden.

    Hallo Litertour,

    danke für die Begrüßung!

    Ich gebe dir in beiden Punkten vollkommen Recht und muss zu dem 1. sagen das, wenn ich das letzte Jahr Revue passieren lassen, die guten Momenten, allesamt im nüchternen Zustand stattgefunden haben.
    Meine damalige, hin und wieder aufkommende Befürchtung, etwas zu verpassen, wenn ich nicht trinke ( gar nicht auf das Trinken an sich bezogen, sondern mehr auf das was damit zusammenhängt wie Geselligkeit usw.) hat sich damit als grundlos herausgestellt. Alles was mir vom berauschten Zustand im Gedächtnis geblieben ist, ist durchweg negativ.

    Hallo Zerfreila,

    Danke!

    Hallo garcia,

    danke für die Antwort.

    ja, ich denke ich weiß was diese selbstzerstörerische "Kraft" als Ursache hat und um ehrlich zu sein, sehe ich momentan keine Möglichkeit, etwas daran zu ändern bzw. sie irgendwie loszuwerden. Vermutlich wird das für den Rest meines Lebens ein Teil von mir bleiben.
    Die einzige Möglichkeit, die ich sehen kann ist, immer wieder zu erkennen, wenn sie Besitz von mir ergreift um dann, rational, dagegen zu steuern und den Impulsen nicht nachzugeben. Soweit die Theorie...

    Mein Plan für die kommenden Tage ist, kurz und knapp, nicht zu trinken und hier zu lesen und zu schreiben. Das ist vorläufig das Wichtigste. Dazu kommen viel Bewegung, die Wohnung wieder bewohnenswert machen usw.

    Konntest du mit Hilfe einer Therapie deine sebstzerstörerische Art bewältigen, oder wie gehst du damit um?

    Adlai

    Hallo,

    nach ca 5 trockenen Jahren, habe ich Mitte 2011 wieder zu trinken angefangen. Anfangs seltener und in kleinere Mengen, später wieder so viel wie vor meinem Entzug 2006. Das heißt 2-3 Mal wöchentlich. Meistens bis zum Vollrausch. Seit einigen Monaten versuche ich wieder aufzuhören, aber es gelang mir bisher nicht.

    Ich weiß wieso es zu dem Rückfall gekommen ist:

    Ich habe mich Situationen ausgesetzt, die mich aus mehreren Gründen überforderten und bin daran gescheitert. Aus Wut auf mich selber, habe ich, völlig bewusst, Alkohol getrunken. Ich wusste was passieren wird und wie sehr es mir schaden würde. Ich wusste auch, wie ich mich nach dem Rückfall hätte verhalten müssen - am Besten mit einer Einweisung ins Krankenhaus. Aber ich wollte nicht. Ich wollte mir noch mehr Schaden zufügen und das tat ich in dem ich weiter trank und alles was ich in der Therapie etc. gelernt hatte, so gut es geht, verdrängte.

    Mittlerweile geht es mir ähnlich schlecht wie vor meinem Entzug in 2006 und ich hoffe hier Hilfe zu finden.

    Adlai