Beiträge von Equinoxe

    Zitat


    im Grunde ist es ja das Gleiche, meiner Muster sind so eingefahren und seine auch.


    Jup. Das sieht für mich aus der Entfernung auch so aus.

    Zitat

    Wenn er seine Sichtweise ändern würde?...


    Es würde dich dann nicht wieder emotional, kopf- und helfen-müssen-mäßig näher an ihn heranbringen,weil

    Zitat

    vielleicht brauche ich diesen Mann in meinem Leben, um mich aufzuwerten.


    ?
    Du hättest dann dennoch, zumindest erstmal eine gute Zeit lang eine vollkommen ungewisse Beziehung, in welcher Form auch immer, vor dir. Ich weiß nicht, ob dir das gut tun würde, wenn ich deine Vorstellung und deinen letzten Absatz lese.


    Zitat

    wird er ja wahrscheinlich sich noch mehr schämen und noch mehr auf Abwehr gehen.


    Du machst dir seinen Kopf? Du sorgst dich um seine Reaktion? Weil sie dir nicht gut tun?
    Wenn er für sich ein Alkproblem erkennt, so wird er es so oder so für sich selbst machen und bearbeiten müssen. Selbstverständlich sollte jedem der Hilfe braucht geholfen werden. Für eine eigene Hilfe sollte man dann aber auch selbst stark genug sein.

    Ich finde es als einen guten Gedanken, wenn du an dir, mit dir arbeiten möchtest. Du beschreibst ja bereits eigene eigene Einsichten. Ich denke schon, daß es da Hilfsmöglichkeiten gibt.

    "Ich stelle mir trotzdem manchmal die Frage, ob es nicht falsch von mir ist, mit meinem nüchternen Vater ganz normal umzugehen und nur bei dem „anderen“, betrunkenen Vater auf Distanz zu gehen. "

    Ich würde sagen: Ein klares Nein.
    Du kannst und solltest nur das tun, was dir möglich ist und für dich am Besten anfühlt.

    Richt, er wird wohl nichts vermissen wenn du den Raum verlässt. "Er" ist ja bei ihm. Das kannte ich auch zur Genüge.

    Hallo likeafeather,

    das mit dem erstmal erhöhten Konsum von Süßigkeiten und Zigaretten kenne und hatte ich auch. Auch von so einigen Anderen habe ich davon gehört.
    Bei mir hat sich das im Laufe der Monate wieder relativiert, heute ist es nicht mehr als zu Trinkzeiten. Zu Anfang hatte ich sogar manchmal den Gedanken, ich leiste mir sogar extra besonders Teures, das hast du vorher versoffen. Von solchen Gedanken habe ich mich aber auch recht schnell wieder getrennt. Es ist meiner Meinung nicht das was eine Zufriedenheit und Trockenheit ausmacht. Es ist das Leben wollen.
    Ich denke, daß zu diesem Thema Suchtverlagerung es sicherlich verschiedene Meinungen gibt, aber letztendlich muß es ein Jeder für sich selbst entscheiden wie er am Besten zurechtkommt. Ich selber sehe das - aus meiner eigenen Erfahrung - nicht so eng.

    Gut finde ich dabei auf jeden Fall, daß du dir das im Bewußtsein hälst, dir sogar Gedanken nach möglichen Alternativen machst und dabei in dich hineinhorchst.

    Zitat

    warum habe ich das Verlangen nach einer Zigarette?

    Schlichtweg und einfach weil du süchtig bist?
    Mein Arzt hat mir damals davon abgeraten beides auf einmal in Angriff zu nehmen. Vielleicht gut, vielleicht aber auch wieder nicht weil ich diesbezüglich bis heute die Kurve nicht bekommen habe. Aber ich hab es oft im Hinterstübchen, ...
    Mir hat zumindest das Buch Endlich Nichtraucher geholfen eine gewisse Übersicht zu bekommen, was ich diese meine Sucht mit mir machen lasse. Hier im Forum sind in der „Abteilung Bücher“ auch noch weitere Bücher aufgeführt.

    Ja, Geduld ist eine Eigenschaft die erst erlernt werden will. Gar nicht mal so einfach. Versuche sie dir zu erlauben, es wird...

    Zitat

    ich arbeite an mir, mehr kann ich nicht tun.


    Gut und richtig. Du liest dich gut.

    LG Martin

    Zitat von Morgenrot


    Das hat ganz viel mit deinem Selbstbewußtsein zu tun, so kenne ich es jedenfalls von mir. Sich immer um andere kümmern, damit ich geachtet und geliebt werde. Mich quasi durch andere aufwerten zu lassen, damit ich mich wertvoll fühlen kann.


    Schön beschrieben. So kenne ich es auch.

    Hallo Wildflower,

    Zitat

    Wir waren ein halbes Jahr zusammen und er sah seine Trinkerei nicht ein.


    und

    Zitat

    Wir haben während unserer gemeinsamen Zeit nicht ständig über den Alk gesprochen.

    Den Zusammenhang verstehe ich leider nicht so ganz wirklich. Dann war das Thema doch schon klar auf dem Tisch?

    Was wäre denn heute deiner Meinung nach anders, daß du Dir im heute solche Fragen stellst?

    Was würde es in dir bewirken, wenn er es weiterhin nicht einsieht?

    Was würde es in dir bewirken, was würde passieren, wenn er jetzt auf einmal deine Sichtweise annehmen würde? Speziell was seinen Alkkonsum betrifft.

    Tun dir diese Treffen gut?
    Ich denke auch, daß es wichtig ist, was kannst du für dich, für deine Zukunft, tun kannst.

    LG Martin

    Hallo uan,

    Du hattest geschrieben, daß dein Notfallkoffer nicht 'groß genug' war. Hast du ihn weiter "aufgerüstet"?

    Auf wen oder was hast du denn Hass? Auf dich, auf die (deine) Sucht?

    In meinen Anfangszeiten hatte ich auch ein Teufelsbild in mir. Zuerst riesen groß von Flammen umgeben wandelte er sich im Laufe der Zeit zu einem wieselflinken Teufelchen, das um und an mir herumsaust und nur darauf wartet mich zu pieken.

    Ich habe, als ich endgültig akzeptiern und mir verinnerlichen konnte daß ich Alkoholiker bin, dieses Bildnis irgendwann komplett entsorgt und meine Sucht als akzeptierten Teil von mir in mich aufgenommen. Sie gehört mir und zu mir. Sie ist ein Teil von mir. Es ist nunmal so.
    Ich beachte, respektiere, hege und pflege sie. So konnte ich einen Kampf beenden, einen Frieden mit ihr schließen.
    Das ist mir so auch lieber, ich brauche so nichts und niemanden für meine Sucht verantwortlich machen oder gegen Irgendetwas oder Jemanden kämpfen.
    Somit auch keinen Sündenbock den ich im Falle eines Rückfalls dafür verantwortlich machen kann und möchte.
    Es war aber auch ein ganzes Stück Weg dorthin. Verstehen und lernen was Sucht ist, heißt und bedeutet.

    Ich wünsche dir, daß du mit dem Rauchen Erfolg hast. Ich hab diese Ausfahrt leider noch nicht finden können.

    LG Martin

    Hallo Naki,

    willkommen hier im Forum.

    Zitat

    Er sagte wieder er hätte kein Problem und er findet es süß, dass ich mir unbegründet Sorgen mache. Er meinte er ist erwachsen und er trinkt eben wann er möchte. Habe sogar gesagt, dass er das Versteckspiel sein lassen kann und ruhig vor uns seinen Wodka auspacken soll! (Macht er natürlich nicht).

    Das mit dem Verstecken kenne ich auch, es war bei mir genauso.
    Zum Einen war da schon irgendwo eine hinterschwelige Scham, so daß ich wollte daß niemand sieht wieviel ich überhaupt trank. Ich konnte meine Trinkmenge irgendwann auch selber nicht mehr realisieren, einschätzen und vor mir selbst wahrhaben. Die "Nüchternen" hätten es gekonnt und mir wohlmöglich die Wahrheit vorgehalten. EIne Wahrheit, die ich nicht hören wollte.
    Ich war zwar in meiner letzten Saufphase rund um die Uhr abgefüllt, glaubte aber immer noch irgendetwas verheimlichen zu können. :roll:
    Eine Krankheitseinsicht war mir (fast) nicht möglich. Gemecker und Geschimpfe hat mich dabei eher noch weiter Abstand nehmen lassen.
    Insofern hat es wirklich auch wohl eher keinen Sinn zu kontrollieren und nach Verstecken zu suchen. Ich konnte das Spiel mit dem "heimlich" ja nicht aufgeben, es war schon viel zu eingefahren. Zudem hätte sich jede Veränderung wie eine Bedrohung angefühlt.


    Zitat

    Mich würde auch interessieren, wie Alkoholiker diese Situation einschätzen und was sie sich früher von ihren Angehörigen gewünscht hätten. Vielleicht habe ich ja eine Möglichkeit gar nicht beachtet.


    Gewünscht: Lasst mich in Ruhe, ich will doch nur trinken.
    Ich finde, du hast soweit schon sehr gut gehandelt und wirst dir Weiteres noch überlegen müssen.
    Ob du nah an der Situation bleibst oder ob du zu deinem eigenen Schutz deinen Abstand vergrößerst, es wird deine Entscheidung werden. Mit der Ansage da zu sein, wenn er (und letztendlich auch deine Mutter) zu Änderungen bereit ist.
    Es muß aber aus Ihnen selber heraus geschehen.
    Ein Zustand ist das nicht, deine Mutter weiß es, will es aber vielleicht selber nicht wahrhaben oder hat vielleicht selber Angst vor Veränderungen, fühlt sich schlichtweg hilflos.


    Zitat

    Ich habe oft Schuldgefühle, dass ich meine Mutter alleine damit lasse, aber ich weiß, dass sie selbst entscheiden kann, ob sie mit ihm und bei ihm sein möchte oder nicht.

    Ein Jeder, auch deine Mutter, ist für sein Leben selbst verantwortlich. Die Schuldgefühle machst du dir selber. Sie gehören dir aber nicht. Es ist dein Leben, niemand kann von dir erwarten mitzuleiden.
    Bei ihr scheint wohl eine Schmerzgrenze noch nicht überschritten zu sein, oder sie versucht es einfach noch auszuhalten.
    Ich kann euch beiden dabei bestenfalls den Rat geben Euch Hilfe zu suchen. Einen guten Schritt hast du ja schon gemacht indem du hier deine Sorgen teilst. Vielleicht käme für dich, für Euch, auch zusätzlich ein Kontakt zu einer örtlichen Suchtberatungsstelle oder Gruppe in Frage. Soetwas alleine aushalten zu wollen ist wohl eine riesige Herausforderung.
    Ich sehe das heute auch so, daß die Angehörigen zumeist mehr leiden als der/die Betroffene selbst. Solange die Betroffene Person sein Suchtmittel will und hat, ist bei das primäre Bedürfnis erstmal gestillt.
    Und solange das Umfeld das auch mitspielt, wird sich zumesist auch wohl eher keine Bereitschaft zu einer Änderung einstellen. Bei Manchen hilft die Pistole auf der Brust, Andere müssen aber dennoch bis zu einem gewissen Punkt durch. Manche auch eben bis zum Letzten.

    Aurora hat es schon geschrieben, direkt weiter kannst du wohl eher nichts tun.
    Für mich gefühlt lebte ich in meiner eigenen, abgeschlossenen Welt, da drang von außen fast nichts mehr durch. Es musste erst aus mir heraus eine Wende in mir geschehen.

    Wichtig für dich ist, daß du dabei bestmöglich für dich sorgst und auf dich achtest.
    Ich weiß...leicht gesagt...


    Ich wünsche euch die Hilfe und Kraft, die ihr bei Allem benötigt.


    Liebe Grüße
    Martin

    Hallo uan1972,

    das müssten es jetzt 21 Tage sein, wenn ich das richtig rechne. Das ist dann doch was durchaus positives.

    Zitat von uan1972

    Mein "Notfallkoffer" hatte ich schon ausgeschöpft - war leider nicht ausreichend !

    Will heißen...?

    Zitat von uan1972


    Der "GZ" kam schubweise im 5 min. Takt.
    Hab IHN mir als reale Figur vorgestellt der vor mir steht und mich zu etwas überreden will, das ich nicht will !! Hab IHM alle Schimpf & Schande an den Kopf geschmissen- hab sogar ein Stück Holz nach IHM geworfen !!!


    Was hast du dabei genau gefühlt? So etwas wie Wut, Hass, Verzwiefling, Scham....? Kannt du das genauer beschreiben was dann dort in dir vorgeht?

    Wie fühlst du sich gerade? Wie in den letzeten Tagen?

    Lieber Gruß

    Martin

    Hallo Angela,

    Zitat von Tayenne


    wie die Zeit vergeht, nun lebe ich schon 7 Monate zufrieden abstinent.
    In der ganzen Zeit kein einziges Mal Saufdruck, bin total zufrieden mit meinem Tee :lol:


    :) Schön, so von dir zu lesen.

    Du hattest Anfangs von einigen Problemen geschrieben. Bist du da auch weitergekommen, hat sich da was entwickelt?

    LG

    Martin

    Hallo Maria,

    ich glaube, daß es bezogen auf verschiedene Trinkertypen und Stadien der Sucht beim Trockenwerden schon sehr große Unterschiede gibt.
    So kann der Gewohnheitstrinker sein Ergebnis tageweise erreichen und somit wahrnehemen.
    Der Epsilontrinker, der in der Vergangenheit u.U. problemlos wochenlang ohne Alk auskommen kann, müßte es für mein Empfinden deutlich schwerer haben, einen Erfolg seine beabsichtigten Abstinenz wahrzunehemen, da unter Umständen erst Triggerfaktoren ein- oder auftreten müssen.

    LG

    Martin

    Zitat

    Aber ich widerspreche nachdrücklich Deiner Kernaussage, dass der WILLE kein oder nur ein vernachlässigbarer Weg aus der Alkoholsucht ist.

    Zitat

    ... sondern man hat sie sich selbst in früheren Zeiten durch Willensschwäche zugezogen.

    Ich halte es für vollkommen vermessen, überheblich und unverantwortlich, demnach allen Alkoholikern die sich schwer tun, die Rückfälle erleiden oder rückfällig werden, zu unterstellen, daß sie, einfach und ergreifend willensschwach sind.
    Daß sie alle schlichtweg unfähig sind, gegen diese Krankheit Sucht mit unbedingtem Willen anzukommen.
    Daß alle die, das sind ja offensichtlich sehr viele, die bereits die in frühen Jahren, wenn nicht sogar die Meisten, aus reiner Willensschwäche zum Alkohol gekommen sind und nichts (dazu)gelernt haben, willenlose Schwächlinge sind. Nicht gelernt haben, so wie Du, soo willensstark zu sein. Kannst bestimmt stolz auf Dich sein. Du bist ein Paradebeispiel für Trockenheitsarbeit die man sich ja ersparen kann.
    Daß Du Dich jetzt hier hinstellst und in fast marktschreierischer Art, Deine heroische Willensstärke in fein säuberlich inzenierter Führungsmentalität „Unterlegenen“ präsentierst, und so anderen Menschen vorführen möchtest, wie unvollkommen, was für Schwächlinge, sie doch sind. Daß sie Deine Selbstinzenierungen vom so relaxen, selbstsicheren Umgang mit Alk einfach nicht verstehen können und wollen.

    Zitat

    Alles andere, ob Grundbausteine oder lebensbedrohliche, alkoholbedingte Krankheitserscheinungen sind 'nur' Krüken, um diesen Abstinenzwillen zu stärken.

    Wenn das alles nur Krücken sind, dann frage ich mich, was machst und was willst Du dann hier? Warum trampelst Du hier alles kaputt was schon Jahre funktioniert? Die Orientierungspunkte und Gedankengänge, die schon vielen, auch mir, so geholfen haben. Das was das Forum hier ausmacht.

    Mit den Wünschen für einen dauerhaft willensstark trockenen Weg

    Tschuldigung Maria, mußte ich gerade einfach mal los werden.

    Hallo retnug,

    dann wünsch ich dir ganz viel Kraft dort eine Veränderung herbei führen zu können damit du dein Ziel verwirklichen kannst.

    Und daß du deine heutige Baustelle gut überstehst. Ich habe genau das gleiche Problem. Hatte gestern meine 2-te Sitzung und es werden noch einige folgen. War aber gar nicht schlimm. Auch bei mir gehört das zum Neuanfang und ich bin froh, daß endlich machen zu lassen. Dir auf jeden Fall viel Glück dabei.

    LG

    Martin

    Hallo Angela,

    ich wollte auf keinen Fall deinen Wunsch und Entschluß in Frage stellen. Ganz im Gegenteil. Ich freue mich über jeden, der sich dieses Ziel der Trockenheit setzt. Wollte damit nur sagen, daß dies nicht übers Knie zu brechen geht. Da muß der Kopf auch nachkommen können und das auch erstmal verarbeiten.

    Ich kann das für mich auch nicht nachvollziehen, wie du in der Vergangenheit danach für dich mit den Ausfällen umgegangen bist, da ich mit Alk eher handzahm und ruhig wurde.

    Ich würde auch eher die Energie in das Ziel stecken, als versuchen rauszubekommen, warum dort Ausfälle waren. Du weißt wahrscheinlich auch für dich, daß es letztendlich vielleicht egal ist. Daß es nicht geht. Daß es nur noch den Weg der Abstinenz gibt.
    Um hinter Gründe zu kommen, warum du getrunken hast, ist natürlich eine andere Frage die du klären mußt. Das ist schon sehr wichtig.
    Der Faktor Sucht wird mit der Zeit auf jeden Fall eine immer größere Rolle gespielt haben.
    Du mußt jetzt sehen, wei es überhaupt weitergeht. In wieweit auch dein Mann (noch) bereit ist Veränderungen, in welcher Form auch immer, anzunehmen und mit zu machen. In wie weit auch er bereit ist, sich mit dem Thema Alkohol zu beschäftigen. Es scheint ja zumindest erstmal wieder Kommunikation möglich zu sein.

    Bleib dran.

    LG

    Martin

    Hallo retnug,

    Zitat

    die schreiben doch vor das alles anonym bleiben muss.

    Versuche es einfach ganz allgemein zu schreiben.
    Die Anonymität betrifft erstmal deine Person und namentlich Andere. Wenn aus der Schilderung kein konkreter Rückschluß auf andere Personen oder Orte möglich ist, ist das durchaus legitim und auch erlaubt.

    Ich wünsche Dir viel Kraft

    LG

    Martin