Ein kleiner Hoffnungsschimmer

  • Hallo Frank,

    danke für die Gratulation!
    Hatte auch über mehrere Jahre eine Durststrecke, das Gefühl, mit Windmühlen zu kämpfen, dazu noch Mobbing und und ich war nahe daran, zu resignieren. Doch so ganz habe ich nicht aufgeben. Trotzdem habe ich gerade viel Glück, wofür ich sehr dankbar bin.

    Mit meinem Ex hast du recht, er muss seine Tür selber aufmachen, was ich ihm auch wünsche. Aber das ist nicht mehr mein Problem und wird es auch nie mehr sein.
    Mit den Medikamenten warte ich bis Freitag.


    Hallo Sinnfinder und schönen Gruss aus dem sonnigen Baden!

    Danke auch für deine Unterstützung!
    Überlege nun schon eine Therapie zu machen, auch wenn es mir nicht sehr gefällt. Es ist einfach zuviel geschehen, ich kann nicht alles alleine richten und werde die Hilfe annehmen.
    Und den piet nehme ich jetzt mit in meinen Alltag. Gefällt mir!


    Hallo Matthias,

    ich teile gerne! Dachte nur die letzten Jahre, dass niemand mehr mit mir was teilen will.
    Aber ich habe mir auf den Spiegel geschrieben: "Es steht und fällt alles mit meiner Trockenheit!"

    Ganz liebe Grüsse an euch und auch Umärmelung

    Delia

  • Hallo zusammen,

    die Freude von gestern hat sich ganz schnell gelegt.
    War heute beim Zahnarzt, dieses Problem haben wohl mehrere der Teilnehmer hier.
    Kaum ein Loch gestopft (finanziell), kommt schon das nächste. Wird wohl auch eine Stange Geld kosten.

    Ich weiss, dass ich nicht drum rum komme, aber es tut gut, es hier los zu werden.

    Da kam ich raus vom Doktor und plötzlich kam der Gedanke: Was solls, ich will was trinken."
    Bin dann im Park herumgestiefelt bis ich mich einigermaßen beruhigt hatte.

    Leute, heute wars knapp und ich bin echt schockiert, so unerwartet war dieser Gedanke. Schockiert, weil ich über den Zustand meiner Gesundheit Bescheid weiss, nicht mehr trinken will, auch nicht um zu probieren, ob es wohl doch kontrolliert geht. Und trotzdem sowas denken konnte.
    Wasser hatte ich dabei und das war gut so.
    Jetzt bin ich echt k.o., als hätte ich zehn Stunden lang auf einer Baustelle geackert.

    Aber was, wenn ich mal den Hebel nicht rechtzeitig umstellen kann?

    In zwei Wochen werde ich wieder arbeiten, Stess war einer der Auslöser für mich.
    Muss dieses Thema auch in der Suchtberatung ansprechen.

    Was unternehmt ihr, wenn euch der Gedanke ans Trinken so unerwartet überrumpelt, mitten auf der Strasse?
    Was macht ihr gegen Stress?
    Sport darf ich in den nächsten Wochen noch nicht machen.

    L.G.
    Delia

  • melde mich nun nochmal.

    Nachdem ich den vorigen Beitrag abgeschickt hatte, kam ein Anruf vom Therapeuten, zu dem ich am Freitag hin soll.
    Er wollte nur Einiges im Vorfeld klären, aber es hat gepasst, so als ob er es geahnt hätte.
    Jetzt habe ich auch weniger Bedenken und es geht mir besser.

    Wünsche euch noch einen schönen Abend!

    L.G.
    Delia

  • Liebe Delia,

    den wünsche ich dir auch !

    Leider habe ich keine Antwort auf ein Mittel gegen Suchtdruck bei Alkohol.

    Meiner beschränkt sich auf Schokolade ;) oder auf einen Menschen.

    Bei den Süßigkeiten sehe ich es nicht so eng, beim humanen Suchtdruck hilft mir das Schreiben im Forum, das Sammeln von schöner Lebenszeit und die Geduld bzw. das Erahnen von Vergänglichkeit.

    Bestimmt gibt es Leute die bessere Antworten haben. ;)

    Ich habe aber LIEBE GRÜSSE und auch mal eine Umärmelung für dich.

    Toll, dass es geklappt hat mit dem Therapeuten !

    Marion wünscht Gute Nacht !

  • Liebe Marion,

    das sind doch ganz tolle Antworten. Und sie rufen mir ins Gedächtnis, dass sich die letzten Tage doch viel Positives getan hat, wofür ich dankbar bin. War kurz ins "schwarze Loch" gestürzt, heute.
    Geduld muss ich noch hart trainieren.

    Die lieben Grüsse und Umärmelung tun gut.
    Davon schicke ich dir nun auch ein dickes Päcken!Und auch das Sandmännlein mit Gutenachtwünschen!


    Hallo Martin,

    ich versuche, den Zahnarzt als notwendiges Übel zu betrachten und tröste mich mit dem witzigen piet klocke, den sinnfinder gestern erwähnt hat.
    wünsch dir auch eine Gute Nacht!

    L.G. Delia

  • Guten Morgen an alle,

    schreibe nun schon eine Ewigkeit, jetzt ist alles weg und das nervt.
    deswegen mache ich es kurz: Bin froh, in diesem Forum sein zu dürfen.

    Nachdem die Dauervergiftung meines Hirns mit Alkohol aufgehört hat, stellen sich positivere Gedanken ein.
    Ist knochenharte Arbeit, macht aber langsam auch Spass und lohnt sich allemal.

    Wünsche euch einen schönen Tag!
    L.G. Delia

  • glück auf delia

    Zitat von deliaaurora

    Was unternehmt ihr, wenn euch der Gedanke ans Trinken so unerwartet überrumpelt, mitten auf der Strasse?

    ich lass sofort alles stehn und liegen, lass verabredungen platzen und beweg mich auf schnellstem weg zu einer/m freund/in aus der gruppe - zum reden. ersatzweise zur beratungsstelle, in ne suchtklinik(gibts 2 hier in der nähe) zum hausarzt(hab ich aber nich) in irgend ein krankenhaus(notaufnahme), zu arbeitskollegen/innen und und und.
    wichtig is für mich sofort aus der situation raus und auf den weg machen !!! schon jetzt komm ich auf andere gedanken: wohnt jemand hier gleich um die ecke? fahr ich mit m auto? fahr ich mit m taxi? fahr ich mit m bus/mit der straßenbahn? is die der jetzt zu hause? wenn nee - zu wem geh/fahr ich als nächstes?
    in deinem speziellen fall wär ich wahrscheinlich sofort wieder zu zahnarzt reinmarschiert (die/der weiß doch von deiner alkoholkrankheit?).

    schöne zeit - kraftpäckl - umärmelung

    :D
    matthias

    trocken seit 25.4.1987 - glücklich liiert - 7 Kinder - 17 Enkel

  • Hallo Matthias,

    danke, vor allem fürs Kraftpäckl!
    ja, den Zahnarzt musste ich unbedingt informieren, ich weiss ja, dass dort viel alkoholhaltiges Zeugs verwendet wird.

    Deine Anregungen kommen genau richtig. Werde mir ab jetzt im Vorfeld Strategien festlegen, was ich tue, wohin ich gehe, wen ich anrufe in einer Situation wie der gestrigen. Ich fühlte mich echt hilflos, das Abhauen in den Park bis ich "runterkam",schien mir der einzige Ausweg. Auf die Idee, zum Zahnarzt zurück zu gehen, wäre ich gar nicht gekommen.
    So habe ich jetzt nochwas dazugelernt.

    Dir auch eine schöne Zeit und Umärmelung

    Delia

  • Hallo delia,

    ich erlaube mir, einen Satz, den Du in einem anderen Thread geschrieben hast, hier in Deinem Thread zu kommentieren, damit Maria´s Thread nicht verwässert wird.

    Du schriebst dort:

    Zitat

    Die Scherben eines benebelten Lebens zu beseitigen, kostet mich so einiges an Anstrengung.


    Da will ich Dir auch nichts vormachen: Das ist so.

    ABER:

    Es wird besser. Ich mache ab und an mal einen Rückblick, schaue, wo ich vor einem Jahr, vor zwei oder drei Jahren war und vergleiche die Situation mit meiner heutigen. Und da kann ich heute ganz klar sagen: es ist besser geworden.

    Ich finde, Du bist gut unterwegs - kümmerst Dich um Deine Seele, nimmst Hilfe in Anspruch und vor allen Dingen: Du bleibst dran.


    Grüßle

    BC

  • Hallo BlueCloud,

    vor allem das mit dem Besser werden höre ich gern und nehme es mit in meinen Alltag. Danke.

    Das Lesen hier bringt mir ungemein viel, ich finde mich immer wieder, in etwa so: "aha, so ist das, so habe ich auch gedacht und gehandelt als ich noch fröhlich gesoffen habe".
    Es sind tausend Anregungen zur Selbstreflexion und ebensoviele Tips wie man ein trockenes Leben gestalten kann.

    Muss ganz ehrlich sagen: in der realen SHG sind auch nette Menschen unterweg, doch mir hilft das geschriebene Wort viel mehr. Und da ich noch zig offene Baustellen habe, konzentriere ich mich erst mal auf die Theapie, dieses Forum und ab übernächste Woche, vielleicht schon die nächste, auf meine Arbeit. Brötchen verdienen muss ich auch.

    Schicke dir auch Grüßle, trockene natürlich!

    Delia

  • Guten Morgen,

    habe mir einige Gedanken gemacht über die Achtung mir selbst gegenüber. Ich formuliere es mal so und schreibe lieber in meinem eigenen thread dazu.

    Als ich fleißig becherte, sah das in etwa so aus: mal bedauerte ich mich maßlos und jammerte über die "Ungerechtigkeit dieser Welt", fühlte mich von jedem angegriffen, sah überall nur Feinde, die mir Böses wollten, schnappte gleich ein, vergaß, was ich einen Moment vorher noch gesagt hatte, verdrehte in meinem Kopf die Worte anderer . Oder ich wurde wütend, fing an zu streiten, raste spät Nachts mit zig Sachen durch die Gegend, brach selber Streit vom Zaun, machte Urlaub, kam gestresster zurück als vorher, nahm mir ein Aus, sagte es gleich wieder ab.
    Bei Fragen, ob ich Probleme hätte, Ausreden, Beschwichtigung, Märchen erzählt.

    Am Morgen verkatert zur Arbeit, kiloweise geschminkt und mit der ewigen Angst: "merkt einer da was"? . Wahrscheinlich hat in meinem weiteren Umfeld keiner was bemerkt. Die Menschen sind mit sich selbst beschäftigt, was auch ihr gutes Recht ist.

    War das megastressig!!

    Dann trank ich ein paar Tage nicht, mir dämmerte, daß ich Mist gebaut haben könnte, wurde "überfleißig" und "supernett", konnte nicht nein sagen usw., was natürlich jedem Chef recht ist. Alkoholiker sind pflegeleicht, wenn sich Gewissensbisse einstellen, Will sagen, wenn ich selber nicht Herr über mein Leben bin, überlasse ich den Anderen die Kontrolle.

    Ich konnte mir selbst nicht mehr in die Augen sehen, da wars egal, auch wenn mir jemand die Welt zu Füßen gelegt hätte. Wünsche mir nur eins: nie wieder zurück in diese Hölle.

    L.G. und einen schönen Sonntag wünscht euch
    Delia

  • Guten Morgen,

    da hast du Recht Delia, die Achtung vor sich und anderen geht da Hand in Hand.

    Ein Beispiel von gestern.

    Ich war stinkesauer weil mein Nochehemann mal wieder eine Abmachung was den Fernsehkonsum des kleinen Sohnes betrifft umgangen hat.

    Früher hätte ich ihm die Hölle heiss gemach ( übertrieben gesagt ), dadurch hätten auch der kleine ein schlechtes Gefühl gehabt und danach natürlich ich.

    Achtung ? Fehlanzeige.

    Gestern war ich wie gesagt stinkesauer.
    Dadurch dass aber kein Alk, kein Restalk und auch keine Depris mehr in mir wüten konnte ich ganz ruhig bleiben.

    Bin zu Nochehemann hin als ich es merkte und habe ihm klipp und klar unsere Abmachung noch einmal vorgetragen.

    Der kleine Sohn der lauthals plärrte weil ich ihm die Glotze ausgemacht hatte, stand daneben, hörte schlagartig auf zu motzen. :) :) :)

    Er wurde völlig ruhig, nahm sich sein Gespensterbuch, sagte "Mama, komm in´s Bett vorlesen".

    Was ich tat, Papa kam dann auch noch ins´Bett, Geschichte hören :) und alle waren glücklich und zufrieden.

    Achtung den anderen und mir selbst gegenüber gelungen.

    Denn nur durch die Möglichkeit ohne Alkohol mit meinen Gefühlen im Reinen zu sein kann ich auch so handeln, dass meine Handlungen der Achtung anderer wert sind.

    Und jetzt geht´s los.
    Ein fleissiger Sonntag wartet auf uns.

    Einen schönen Tag für dich liebe Delia und vielen Dank für deine Gedanken zum Thema Nähe.

    Marion

  • Hallo delia,

    jetzt will ich mal sagen: Alle Achtung für den selbstreflektierten Beitrag.

    Genauso sehe ich es auch: wer keine Achtung/Respekt vor sich selber hat, der muß zwangsläufig sich diesen im Außen suchen. Und nicht jeder ist gewillt, einem diesen auch zu zollen - wieso auch? Und in dem, was Du im vorgenannten Beitrag schreibst, liegt der Hund begraben: Sucht läßt die Achtung vor sich selber sinken, es ist ein grauer Schlamm aus Scham, Wut, Trauer und Orientierungslosigkeit. Die Gefühle, die man sich wegsaufen will, kommen nach dem Kater am nächsten Morgen wieder und sind stärker als vorher, was zu Folge hat, dass man wieder säuft usw. usw. usw. So häufen sich die Jahre. Und diese Jahre in ein paar Wochen/Monaten wett zu machen, ist eine utopische Annahme. Es braucht Zeit und Geduld und letzendlich einen verständnis- und liebevollen Umgang mit sich selber, was einem keiner von Außen geben kann - nur ich selber.


    Grüßle

    BC

  • Hallo Delia,

    ich habe bei Frank gelesen, dass dir dein Ex über den Weg getorkelt ist und dieses Bild verbunden mit ein paar anderen die ich hier gesehen habe, hat mir gezeigt, dass die Coabhängigkeit zu einem Alki ( ich weiss nicht ob DU ihm gegenüber so fühlst ) noch einmal etwas anderes ist als das, was ich erlebt habe.

    Zu den ganzen anderen besch**** Gefühlen kommt auch noch das Gefühl dazu, dass sich dieser Mensch vielleicht zu Tode trinken wird. :(
    Und "man" kann nichts tun.

    Wie hoffnungslos und wie schwierig das dem anderen zuzugestehen !

    Diese Gefühle hatte ich in der Tat noch nie.
    Ich war immer coabhängig ohne Alki. ( Ausser ich selbst.)

    Dass du ihn so, in diesem Zustand, noch einmal sehen musstest, hatte ich in anderen Zusammenhängen auch in meiner "Karriere".

    Zufall, Schicksal, Höhere Macht ?

    Wir werden es wohl nie erfahren, aber ich hoffe, dass du diesen Schmerz einen (ehemals) geliebten Menschen an den Alkohol zu verlieren in Stärke FÜR DICH umwandeln kannst.

    Aber so wie ich dich hier erlebe gelingt dir das sehr gut.

    Einen schönen Dienstag für dich.

    Marion

  • Guten Morgen Marion,

    danke für deine Zeilen, sie tun mir gut!

    Ja, ich bin coabhängig und die Gefühle waren besch. Es war ein Sturm aus Trauer, Schmerz, Wut, Haß, Hilflosigkeit, sich verlassen fühlen und noch Einiges mehr. Wut auf mich, weil ich mir viel zu lange etwas in die Tasche gelogen habe und dabei immer tiefer in den Strudel der Abhängigkeit geraten bin.
    Und beim nächsten Ausflug fahre ich bestimmt 100 Km Umweg.

    Coabhängig war ich schon bevor ich ihn kennenlernte und bevor ich angefangen habe, zu trinken. Ich kann nur vermuten, wie es dir mit deiner Coabhängigkeit geht. Magst du ein wenig mehr davon erzählen ohne dem www zu viel Persönliches preiszugeben?
    Ich hoffe, daß ich den Schmerz nach und nach in Stärke für mich umwandeln kann, da hilft mir der Austausch hier und gerade eben deine netten Worte, und die Therapie. Da gehe ich heute auch hin.

    Ich glaube nicht an Zufall sondern daran, daß wir auf dieser Erde sind, um etwas zu lernen. Sie werden schon ihren Sinn haben, auch die Schwierigkeiten, Sucht, Krankheit. Und der Sinn kann nicht sein, an all dem zu zerbrechen oder zu resignieren.

    Ich wünsche dir auch einen schönen Dienstag!
    Sehe gerade auf die Uhr, wir sind ja richtige Nachteulen.

    Lieben Gruß
    Delia

  • Guten Abend zusammen,

    heute beschäftigen mich aus gegebenem Anlaß zwei Sachen ganz besonders:

    - Nein sagen
    - Schuldgefühle


    Nicht "ja" zu sagen, wenn ich z.B. meines Erachtens zu viel Arbeit aufgebürdet bekomme, wenn ich am Wochenende lieber allein sein möchte und sich "liebe Bekannte" anmelden u.s.w.

    Meistens fühle ich mich überrumpelt, sage ja, um nachher Frust ohne Ende zu schieben, oder entwickle Schuldgefühle, weil ich "so egoistisch" bin.
    Schuldgefühle habe ich oft auch wegen des Trinkens und wegen dem, was ich im Suff gesagt oder getan habe.

    Ich weiß, daß diese Gefühle destruktiv sind, setze sie oft mit Hass gleich. Beide binden Energie und lassen nicht loskommen von Vergangenem. Theoretisch ist mir das klar, nur praktisch, na ja....

    Passiert euch das auch? Wie geht ihr denn damit um? Bin ich wieder mal ungeduldig, und vor allem, kann man überhaupt "üben", das zu ändern oder muß ich mich ein Leben lang damit herumplagen?

    L.G. Delia

Unserer Selbsthilfegruppe beitreten!

Du hast noch kein Benutzerkonto auf unserer Seite? Registriere dich kostenlos und nimm an unserer Community teil!