Hallo Angy,
Ich weiß ganz genau wie du dich fühlst, den ich habe das selbe durchgemacht, ich weiß auch das du noch einen langen Leidensweg vor dir hast. Du bist noch lange nicht an deinem Tiefpunkt angekommen, den wir Co´s, genauso wie die Süchtigen brauchen.
Das was Paddy da mit dem "Umdenken lernen" geschrieben hat, finde ich sehr gut, solltest du dir wirklich zu Herzen nehmen, ich habe das in meiner Therapie gelernt, bzw. bin dabei es zu lernen, hätte vorher nie gedacht das es funktioniert, und es geht auch nicht von heute auf morgen aber es ist wirklich möglich.
Ich hatte genauso Angst das mein Mann irgendwann trocken wird und dann eine Andere die Früchte meiner Arbeit, die ich in ihn all die Jahre gesteckt habe erntet. Diese Angst hat mich weitermachen, weiterleiden lassen. Irgendwann ist diese Angst von alleine verschwunden.
Ich habe mir immer auch vorgestellt das ich mit 2 Männern zusammen lebe, den einen liebe ich und den anderen hasse ich. Ich habe mir so sehr gewünscht, dass der, den ich hasse verschwindet und uns in frieden weiter leben lässt. Doch ich musste feststellen das der, den ich hasste viel stärker war und den, den ich liebe immer mehr in den Hintergrund gedrengt hat. Was mir so wehtat, war das der liebenswürdige es hat mit sich machen lassen.
Irgenwann hab ich meinen Mann doch dazu gezwungen das Trinken sein zu lassen, damals wusste ich nicht, das es für ihn nur eine Trinkpause war, so sicher und selbstbewusst und entschlossen kam er mir rüber.
Aber in der Zeit habe ich gemerkt das, das garnicht so klasse ist wie ich es mir vorher ausgemalt habe. In den paar Wochen in denen mein Mann nicht getrunken hat, lebte ich mit der Angst er könnte wieder anfangen, ich konnte nicht vertrauen, das gleiche Spiel wie vorher mit dem Trinkenden habe ich mit dem Nüchternen durchgemacht. Ich habe wieder angefangen ihn zu kontrolieren obwohl ich wusste das mir das nicht gut tat.
Ich habe mich bemüht alles Böse von ihm fernzuhalten, hab ihm seine Arbeit abgenommen, damit er ja nicht wieder unter Stress gerät und wieder anfängt zu trinken. Ich bin sogar für ihn zum Arzt gegangen um ihn Tablette verschreiben zu lasse.
Hmm, was ist daraus geworden. Er hat wieder angefangen zu trinken und das schönste an der Geschichte ist, er hat mir vorgeworfen, dass ich mich nicht genug um ihn gekümmert habe, das ich nicht da war als er mich brauchte.
Da wusste ich, bis hierher und nicht weiter. Da habe ich eingesehen, das ich NICHTS, wirklich GARNICHTS dagegen unternehmen kann.
Und ich habe darurch auch gelert und was erkannt.
Als erstes, bin ich nicht seine Ärztin, seine Therapeutin und auch nicht seine Mutti.
Als zweites, bin ich eine Frau die auch Bedürfnisse hat (weiß nicht warum ich die früher nicht wahrgenommen habe) aber die sind da. Ich habe das recht als Frau behandelt zu werden, ich habe das recht dadrauf, das mich jemand bedienungslos liebt ohne das ich um diese Liebe betteln oder kämpfen muss. Ich habe das recht wieder vertrauen zu können, Ich habe das recht mal ein liebes Wort zu hören ohne es analysieren zu müssen, wie das jetzt gemeint war.
Vorher habe ich gedacht das ich nur Pflichten habe, doch siehe da, ich habe auch Rechte. DIE HAST DU AUCH.
Und ich habe auch gelernt das man einen Süchtigen zwar zum Aufhören zwingen kann, doch es wird nicht lange halten wenn er es nicht wirklich aus eigenem Willen macht.
Ich hoffe du suchst dir was gutes aus meinen Sätzen raus, was du für dich verwenden kannst um wieder glücklich zu sein.
LG Duza