Hallo, Matthias!
Wir waren zusammen bei meinem Therapeuten, der Effekt war eher bescheiden. Die Frage ist ja letztlich, ob noch ein Wille da ist, etwas zu verbessern oder wenigstens darüber nachzudenken. Ich sehe da die Problematik. Den Zustand, den ich mir wünsche, kann ich vielleicht gar nicht mehr mit ihr zusammen erreichen......
Beiträge von Kopfhoch
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Hallo und guten Morgen, liebes Forum!
Ja, ich lebe nochFast 1 Monat hab ich nichts mehr geschrieben, und es wird Zeit mal ein gewisses Fazit zu ziehen. Nach wie vor trinke ich keinen Alkohol, seit dem 1.10. nicht mehr, und so dramatisch schwer fällt mir das nicht, im Gegenteil, ich vermisse es gar nicht und es geht besser als gedacht. Ich gehe wöchentlich zu meinem Therapeuten, das bringt mir sehr viel, vor allem die Vergangenheit aufzuarbeiten und die Gründe für meinen Alkoholmissbrauch zu finden
Meine größten Probleme hab ich nunmehr mit meiner Frau, die Beziehung ist so gut wie gescheitert trotz unserer Bemühungen, etwas zu ändern. Wir finden keinen Weg zueinander, und jeder Versuch ein gemeinsames Gespräch zu finden scheitert, wir finden ja nicht mal Zeit für einander. Das Ganze macht mich so maßlos traurig, daß ich einfach nicht weiß, wie das alles weitergehen soll. Es ist einfach alles ein Desaster, persönlich, finanziell und emotional. Wir haben zwar noch einige gemeinsame Unternehmungen geplant, aber alles in mir sträubt sich dagegen. Ich hab das Gefühl, daß diese Dinge das Ende nur verschieben aber nicht aufhalten.
Gefühlsmäßig geht 's mir heute eigentlich schlechter als noch vor ein paar Wochen, da hatte ich noch Hoffnung, die ist mittlerweile fast völlig verschwunden.
Ich weiß, daß es kein einfaches Rezept gibt, aber vielleicht hilft es irgendwie, wenn ich es wenigstens mal schreibe. Die Situation belastet mich so sehr, daß ich fast in Depressionen abrutsche. Ich bin antriebslos und lustlos, die Arbeit fällt mir schwer und die Konzentration ist dahin.....
Kopfhoch -
Moin Matthias!
Um die Betriebsfeier mach ich mir weniger Sorgen: der Veranstaltungsort ist recht weit entfernt, ich hab kein Hotelzimmer gebucht und werde also abends noch abreisen. Da werde ich wohl nicht mal gefragt werden, ob ich Alkohol trinken möchte. Alles easy
Weihnachten werden wir zu viert oder fünft alleine verbringen und keine weiteren Gäste einladen, der ganze Vorweihnachtsstreß ist schon genug. Zwischen den Feiertagen werden wir dann ne kleine Reise machen nach London, da freu ich mich auch schon drauf. Also da ist auch alles entspannt. Und bis dahin hab ich jeden Montag mein Meeting mit dem Therapeuten. Bis auf Widerruf....
Gruß
Kopfhoch -
Guten Morgen, liebes Forum!
Wow, seit so vielen Tagen nichts mehr geschrieben....? ist das schon die Rückkehr des Alltags oder Faulheit? Ich denke , letzteres
Jedenfalls geht es gut vorwärts, die 2. Therapiesitzung hab ich auch schon "hinter mir"und ich empfinde sie als sehr sehr hilfreich, die Gründe zu erkunden, woher diese schlechten Gefühle kommen, die ich mit dem Alkohol versuchte zu unterdrücken. Ich glaub, ich hab Glück gehabt, der Therapeut ist sehr kompetent und hilft mir wirklich. Das Verhältnis in der Familie und zu meiner Frau wird immer besser, es wird sogar wieder zusammen gelacht, die ganze Atmosphäre ist entspannter und einfach "sonniger", aber den gebührlichen Abstand halte ich immer noch, sie braucht einfach noch Zeit. Ich würde mir wünschen, sie würde auch etwas mehr an sich arbeiten, um aus dem Trott der letzten Jahre rauszukommen. Aber: eins nach dem anderen....
Den Geburtstag hab ich abgesagt, das war ein klassisches Beispiel von unsensibler Haltung einem Alkoholiker gegenüber, okay, woher sollen die Leute auch wissen, wie man mit sowas umgeht? "Wir haben ja auch andere Sachen zum Trinken da", "So schlimm wird's doch nicht sein", " Du kannst dich doch nicht ewig verstecken! Trink doch dann einfach etwas weniger!"... Ich hab mich auch deswegen etwas geärgert, weil Druck aufgebaut wurde, ich MÜSSTE da erscheinen, aber ich werd mich sicherlich keine 6 Stunden hinstellen und zusehn, wie die Leute sich zuschütten, um dann endlich um Mitternacht dem Geburtstagskind zu gratulieren, denn es wird ja "reingefeiert". Es wäre anders wenn der Geburtstag am gleichen Tag wäre, man könnte gratulieren, 2 Stunden feiern und sich dann verabschieden.....Schwamm drüber, abgesagt, sicher ist sicher.
Ich fühle mich sehr wohl als Abstinenzler, lerne auch die positiven Begleiterscheinungen zu erkennen, z. bsp. glotzt mich jetzt morgens kein aufgedunsenes Gesicht nehr an im Spiegel, ich bin fit und fühl mich auch so. Mittlerweile merken das auch die Menschen in meinem Umfeld. Die sonst üblichen Herbstdepressionen "atme" ich einfach weg: es ist toll, die würzige, kühle Herbstluft zu geniessen. Die Jahre vorher war das nicht möglich, zu sehr waren die Gedanken vernebelt und voller Sorge, wie's weitergehen würde. Jetzt erst kann ich anfangen zu geniessen, frei und ohne das Gefühl, ich hab etwas zu verstecken!
In diesem Sinne, genießt die Farbenpracht draußen und macht was draus
Gruß
Kopfhoch -
Hallo und guten Morgen, liebes Forum!
Vorgestern war der Termin beim Therapeuten, zusammen mit meiner Frau haben wir über 90 Minuten reden können, ohne Streß und Druck, aufs wesentliche konzentriert. Es ist doch etwas anderes, wenn ein erfahrener Mensch dabei ist, als Moderator, Kommunikator und als jemand, der die Probleme kennt, die am Anfang eines solchen Weges auftauchen. Also es war richtig gut, den nächsten Termin hab ich auch schon wieder fest, allerdings dann mal alleine. Ich hoffe, daß meine Frau sich entschliessen kann, auch mal wieder da hinzugehn.
Das Wichtigste aber ist, wir beide haben das Gefühl, wir ziehn am gleichen Strang, wir wollen das gemeinsam schaffen, auch wenn es jetzt noch sehr schwer ist miteinander umzugehn. Es ist aber ein gutes Gefühl, wenn man merkt, es geht vorwärts, es wird besser.
Jetzt liegen noch Einladungen zu einem 50. Geburtstag und einer Betriebsfeier hier, beide innerhalb der nächsten Wochen. Das heißt: Alkoholalarm! Ich werd mich irgendwie dazu äußern müssen, weiß aber noch nicht mal, ob ich hingehe oder nicht. Es sind beides Einladungen, die ich nur sehr schwer absagen kann.
Gruß
Kopfhoch -
Hallo liebes Forum!
Ich weiß nicht wie ein Rückfall anfängt, ich hab keine Ahnung wie ich "Trockenarbeit" richtig anpacke, ich mach es momentan einfach so, wie ich es für richtig halte. Ich gehe meinen alten Gepflogenheiten aus dem Weg, halte mich an die Grundbausteine, und lebe einen Tag nach dem anderen. Was dabei rauskommt weden wir sehn.
Ich verspüre einen gewissen Stillstand, hab den Eindruck, daß es nicht vorwärts geht, vielleicht geht es mir auch bloß zu langsam und ich erwarte einfach zu viel. Oder ich bin einfach etwas zu nervös wegen dem Termin beim Therapeuten heute mittag.
Gruß
Kopfhoch -
Hallo Hartmut!
Ich komme nicht hier her und erkläre, daß ich alles weiß, ich komme her um zu sagen, daß ich NICHT alles weiß, daß ich Fehler gemacht habe in der Vergangenheit. Ob ich Fehler im Jetzt und Heute mache lasse ich mir gerne sagen und will daraus lernen.
Allerdings kann mir niemand sagen oder nachfühlen, was mir guttut. Das weiß nur ich. Vielleicht bin ich ja wirklich unbelehrbar und liege in einem Jahr wieder in meiner S...e, das weiß keiner. Denn es ist meine Überzeugung, daß nur aus einem positiven Lebensgefühl etwas positives wachsen kann. Vielleicht bin ich total auf dem Holzweg, aber ich will das tun, was mich glücklich macht. Dazu gehört bei meiner Familie zu sein. Ich denke auch, daß ein Verstecken vor dem Leben da draußen auch nicht richtig sein kann und auch nicht möglich ist. Wir wissen alle, daß es eine Welt ohne Alkohol nicht gibt, also muß man es annehmen als unabänderlich. Ich werde mich nie vor dieser Droge verstecken können, sie ist überall.
Ob mein "Schutzschild" schon dick genug ist glaub ich auch nicht, deswegen gehe ich den meisten Einladungen, auf denen wissentlich Alkohol angeboten wird, aus dem Weg oder sage sie ab. Ich kenne auch meine Risikobereiche und meide sie.
Es wäre sicherlich viel einfacher, ein neues Leben anzufangen in Australien oder was-weiß-ich-wo, wo dich niemand kennt und keiner deine Vergangenheit kennt. Aber ich bin nunmal hier, werde hier gottseidank auch noch gebraucht und versuche ein aufrichtiger und ehrlicher Mensch zu werden. Das alles braucht Zeit, Vertrauen zurück zu gewinnen braucht Zeit, und ich hatte jetzt erst 5 Wochen davon.
Gruß
Kopfhoch -
Guten Morgen, liebes Forum!
Tja, gestern abend waren wir wie schon angekündigt in ein schickes Restaurant essen. 4-Gänge-Menue mit allem schnick und schnack, mit jeder Menge "Grüsse aus der Küche", mit Top-Service (wenn man aufsteht und den Platz verlässt kommen sie angerannt und legen deine Serviette wieder fein zusammen), ein rundum gelungener Abend und.....ohne einen Schluck Aperitif, Digestif, Wein, Bier, irgendwas.....und wie war's? Toll!!! Ich fühlte mich wohl, weil wir einfach zusammen waren. Anfangs war's etwas seltsam, der Ober hat mich etwas verwundert angeguckt und am Tisch war schon irgendwie ein betretenes Schweigen, das legte sich aber schnell. Später fiel es niemandem mehr auf, daß ich nur Wasser getrunken habe. Es ist zwar schade, daß ich nicht mal probieren durfte von dem teuren Wein, den meine Frau und mein Sohn bestellt haben, aber es war ok. Ich hatte irgendwie das Gefühl, dieses ganze Versteckspiel der letzten Jahre hat jetzt endlich ein Ende, jetzt weiß jeder, daß ich Alkoholiker bin, ich trinke nunmal keinen Alkohol mehr. Andere essen keinen Fisch, andere essen kein Fleisch, ich trinke keinen Alkohol, Ende! Ich hab nichts verpasst, im Gegenteil, ich habe es genossen! Weil wir zusammen waren, ich war nüchtern und mir hat nichts gefehlt! Ich hoffe, es geht weiter so......
Gruß
Kopfhoch -
Hallo Marion ! Hallo Forum ! Hallo 66er
Das mit meiner Angst meinte ich im Zusammenhang mit der Angst zu einer Gruppe zu gehn, sich zu öffnen, darüber zu reden wie's mir geht, aber vor allem der Angst missverstanden zu werden, sich Vorwürfe anhören zu müssen, für alles in der Vergangenheit verantwortlich gemacht zu werden. Ich hab aber mittlerweile erkannt, daß es nicht aus meinem Inneren kam, diese destruktive Energie, sondern daß da eine andere, ja böse Kraft am Werke war, die das aus mir gemacht hat. Der Ausdruck "vom Teufel geritten" trifft es ziemlich gut. Viele Alkoholiker hört man sagen: eigentlich bin ich ja gar nicht so, definitiv will ich das alles so gar nicht. Die Angst kam viel von dem Unvermögen zu erklären, warum das alles so passiert. Das lässt einen unendlich unsicher zurück, weil man als Alkoholiker keinen Einfluss auf diese Dinge hat, die man tut, die man aber doch eigentlich gar nicht will !! Und noch wichtiger: was kann ich tun, um für die Zukunft auszuschließen, daß sowas nochmal passiert??
Es ist schwer zu erklären, und ich hoffe, jemand versteht, was ich da meine!
Ok, eigentlich ist es so, daß die Antworten auf die Frage, warum man denn so ist, eher von der Familie und vom Umfeld"gefordert" werden, eher weniger von Therapeuten oder SHG.
Und bevor ich hier eine Abhandlung schreibe wie in de Länge wie Stuckrad-Barre hör ich lieber hier mal auf
Gruß
Kopfhoch
P.S.: Heute abend gehn wir alle zusammen gut Essen in ein Top-Restaurant, bin mal gespannt, wie das wird ohne Wein. Für mich hat es sich gewandelt von korrespondierenden Weinen zu kompromitierende Weine -
Hallo Georg, hallo Jürgen!
Ja, der 66er Jahrgang ist nicht schlecht
Ich werd die Gruppe sicher besuchen, bin gespannt wie's läuft und gehe die Sache positiv an. Danach werden wir sehn.....
Tja, und was die Sache mit meiner Frau angeht, da braucht es sicher noch einige Zeit bis das sich regelt. Aber wir arbeiten dran und mit ner Brise Zuversicht wird auch was Gutes rauskommen.
Gruß
Kopfhoch -
Hallo martin, Hallo georg66!
Martin : Danke für den Link, werde mir nachher mal die Diskussion darüber durchlesen. Ohne eine Zeile gelesen zu haben, denke ich daß es da heiß her gehtin der Welt waren viele ziemlich viele kontroverse Beiträge.
Georg66 : ich werde schon ein paar Mal hingehn, das is kein Thema. Die Chance werd ich einräumen. Und wie gesagt: ich lass mich gerne positiv überraschen, außerdem geht meine Frau mit. Für sie wird es auch wichtig sein, verborgene Mechanismen und Abläufe zu sehn, die kritisch sind, wo sie Fehler gemacht hat und wo meine Fehler liegen. Denn so sicher wie ich ein Problem habe, so sicher hat sie auch eins. Und mittlerweile "traue" ich mich auch mal, ihr das zu sagen. vorher war meine Devise, Kopf einziehen, bloß nicht die Rede auf mein Problem zu bringen, dann bleibt alles schön angenehm. Aber diese Zeiten sind nunmal vorbei......
Gruß
Kopfhoch -
Hallo, Georg66 !
Den Termin hab ich jetzt vereinbart und werde mit meiner Frau zusammen dahingehn. Ich bin gespannt auf die Eindrücke und den Verlauf, freudig gespannt , darf ich sagen. Ich gestehe ein und hab kein Problem mehr damit zu sagen: ich bin Alkoholiker! Anfangs hatte ich eher noch ein Gefühl von Scham und hatte eine depressive Stimmung dabei. jetzt kann ich erkennen, was gemeint ist damit, daß es eine Krankheit ist. Ich dachte immer, ich bin das Problem. Nein, der Alkohol ist das Problem, wo vor also sollte ich Angst haben?? Aber trotz allem muß es mir ein positives Gefühl geben dort hin zu gehn. Wenn ich spüre, es bringt mich nicht weiter, muß ich mir was anderes einfallen lassen.
Hast du mal den Artikel gelesen in der Welt? Eventuell, wenn die Moderatoren es erlauben, würde ich mal den Link hier reinstellen. Oder gibt es den schon irgendwo?
Gruß
Kopfhoch -
Guten Morgen, liebe Leser und Forumsmitglieder!
Die notwendigen Änderungen in meinem Leben nehmen immer mehr Konturen an, beständig bewege ich mich weg von meinem alten Leben und suche meinen Platz in meinem neuen. Mit Abstand betrachtet sehe ich und meine Frau auch, was so alles schiefgelaufen ist die letzten Jahre. Es wird klar, daß das Problem des Alkoholkranken durch viele Faktoren forciert wird. Da gehören auch "die Liebsten" dazu, auch wenn das für sie zunächst schwer zu begreifen ist. Die sogenannte Co-Abhängigkeit ist eine schwierige Sache. Viele Verhaltensmuster, die der Alkoholiker ausnutzte um sich seinen Stoff zu beschaffen, muss der Co erkennen und bereit sein abzustellen. Meine Frau hab ich in den letzten Gesprächen einige Mal geschockt, als ich ihr erzählte, wie und wo ich sie mit dem Alkohol "betrogen" habe. Sie merkte schnell, daß es auch vieles an ihr gibt, daß geändert werden muß. Aber auch da will ich ihr helfen, und sie unterstützen. Sie meinte, so wie die letztenTage hätten wir noch nie unserer Beziehung mit einander gesprochen. Naja, ich war auch noch nie so nüchtern!
Ich hab eingewilligt auch eine reale SHG zu besuchen, kein Problem. Ich weiß bloß jetzt schon , was da raus kommt. Vielleicht hat jemand den Artikel von Benjamin Von Stuckrad-Barre in " die Welt" gelesen die letzten Tag. Sehr interessant, leider auch sehr lang, aber mit viel Wahrheit und diskussionswürdig. ich fühle wie er in manchen Dingen, vor allem wie er über die SHG denkt. Dem einen bringt es was, dem anderen bringt es nichts da hinzugehn.Vielleich täusche ich mich auch, und es wird ganz gut?
Naja, wichtig für mich und meine Beziehung zu meiner Frau und den Kindern ist jedenfalls, daß ich mich nicht weiter entferne sondern die Chance bekomme alles "gerade zu rücken" und Veränderungen herbei zu führen. Eine Getrennte Wohnung steht deshalb zur Zeit auch nicht mehr auf dem Zeitplan, das ist gut so, persönlich aber auch finanziell.
Mal sehn wie's weitergeht. Ich wünsch allen einen schönen Feiertag, denkt morgen an eure Verstorbenen, so wie es sich gehört, das lässt euch auch daran denken, wie wenige Chancen wir im Leben haben uns wirklich zu ändern. Wr sollten die Zeit, die wir haben, sinnvoll nutzen.
Gruß
Kopfhoch -
Hallo Marion!
Danke für deine BegleitungDas ist mir sehr viel wert.
Ja, ich bin gerade dabei, eine Wohnung zu finden. ist ne ungewohnte und strapazierende Sache, viel Rennerei und Rechnerei, es muß ja auch in Budget passen. Meine Frau wollte die Trennung, ich will sie unterstützen und ihr wirklich die Chance geben, über alles nachzudenken, vielleicht gelingt es sogar mir, etwas gutes aus der Sache zu ziehen. Im Moment sehe ich aber nicht viel Gutes daran.
tja, es ist ein Kreuz mit dem Mann ! Irgendwie stimmen die ganzen Klischees, wie einst von Grönemeyer schon besungen. Und reden können wir leider auch nicht richtig über unsere Probleme. Es tat trotzdem gut, diese Woche mit meinem jetzt 19jährigen Sohn zu reden, offensichtlich geht diese Generation offener mit ihren Gedanken und Gefühlen um.
Über die Geschwindigkeit der Veränderung im neuen Leben eines Menschen, der den Willen hat abstinent zu sein, habe ich letzte Woche gelesen. Wahrheitsgemäß stand da: es geht von einem Tag auf den anderen, daß man aufhören will zu trinken, es ist wie über eine Klippe zu gehn, von jetzt auf gleich ist alles neu, alle anderen Veränderungen dagegen brauchen schier ewig. Darauf sollte man vorbereitet sein, wenn man aufhört! Da muß man Prioritäten setzen und sich eine chronologischen Ablaufplan basteln, sonst wird man überrollt von der Welle der Ereignisse und Gefühle. Den ersten Tsunami hab ich überstanden, mal sehn wie's weitergeht.
Gruß
Kopfhoch -
Hallo liebe Leute !
Puh, was für ne Woche, und es geht ja erst in den Endspurt! Entscheidende Tage sind angesagt: ich habe viele Wohnungen besichtigt, viele Kilometer gemacht, gearbeitet, geheult, neue Wege gesehen, Angst gehabt, mit Freunden gesprochen , mit meinem Sohn gesprochen(es ging um meinen und anderer Leute Umgang mit Alkohol und die stete Gefahr einer Abdrift in die Alkoholkrankheit, hat er sehr gut hingehört), kaum im Forum gelesen, und das Wichtigste ist: keine Minute, weder in einer guten noch in einer schlechten, den Wunsch verspürt nach der Flasche zu greifen. Dieses Problem habe ich zur Zeit gut im Griff, wohl auch weil ich momentan so weit entfernt bin von meiner vorherigen sucht- und trinkbehafteten Umgebung und Verhaltensweise. Ich fühle mich körperlich gut, bin gewappnet für das was auch die nächsten Wochen noch an schlechten Erfahrungen auf mich wartet, nehme aber auch die guten Dinge bewusster mit. Die Trennung und das ganze Drumherum belastet mich sehr, aber ich merke, wie ich mich immer weiter entferne von "zuhause", und gerade das schmerzt.
Bis demnächst, einen guten Wochenendspurt wünscht
Kopfhoch -
Halo Forum!
Die letzten Tag, das Wochenende war ein Wechselbad der Gefühle. Viele Dinge wurden klargerückt, einige schmerzhafte Gespräche geführt, maches konnte aufgearbeitet werden, es geht also vorwärts. Saubermachen heißt die Devise. Das ist viel Arbeit, stressig und oft unerfreulich. Aber schön ist es, wenn das Ergebnis stimmt und alles wieder blitzt. Ok, fertig damit bin ich noch lange nicht, es gibt noch einige dreckige Ecken in meinem Kopf. Also nach vorne schaun, Ziele definieren und aufschreiben. Das lässt mich etwas besser fokussieren. Es wird schon.....aber eins nie vergessen: ich bin Alkoholiker.
Irgendwo hab ich gelesen, eine gute Massnahme ist, es sich jeden Morgen mehrmals vorzusagen, laut. Oder aufschreiben.
Gruß
Kopfhoch -
Hallo Sven, hallo Karsten!
ich bemerke natürlich eine grundlegende Änderung, an mir und an meinem Umfeld. Es ist halt nur so, daß diese neue Situation, das "Kein-Alkohol-Trinken", dich natürlich von einem Tag auf den anderen aufsucht und komplett umkrempelt. Das geht total abrupt, die Umgebung bleibt allerdings zunächst unverändert, da tut sich anfangs gar nicht viel zum Guten. Und da, Karsten, hast du natürlich absolut recht, man muß da mit Geduld rangehn und nichts überstürzen.
gruß
Kopfhoch -
Hallo, Sven!
Jetzt verstehe ich.... Verzichte ich bloß auf Alkohol oder bin ich abstinent? Hab ich mich in 3 Wochen so weit entfernt von meinen Lebensgewohnheiten, daß ich sicherer bin? Schwere Fragen, sicherlich ist es so, daß man nach gerade mal 20 Tagen ohne Alkohol noch kein alter Hase ist und mit den Lebenssituationen souverän umgehen kann. Es braucht nun mal alles Zeit, und es braucht dann in der Tat auch die Hinweise hier im Forum, wo man eigentlich steht, damit man nicht übermütig und überheblich wird.
Ich hab bloß im Moment andere zusätzliche "Baustellen", die mir sehr zu schaffen machen. Es prasselt sehr viel auf mich ein, es ändert sich so vieles so schnell, das ist teilweise extrem schwer zu verarbeiten. Aber okay, da muß ich durch, hilft ja alles nix.
Gruß
Kopfhoch -
Obwohl ich das jetzt nicht verstehe und es mir auch irgendwie nicht hilft, bedanke ich mich dafür. Ich muss jetzt sehen, dass ich die nächsten Tag diese Trennung akzeptieren kann und weitermachen kann. Es ist was anderes, wenn man für sich selber Entscheidungen trifft, die zwar weh tun aber hinter denen man steht. Ist in diesem Fall nicht so, und der Schmerz ist allgegenwärtig.
An Alkohol verschwende ich keinen Gedanken, dafür fühl ich mich im Moment körperlich zu gut, ich weiß auch, daß es mir nicht helfen würde. Ich kann mir einfach nicht vorstellen, jemals wieder Alkohol zu trinken. Das ist für mich mental auch ein großer Fortschritt. Heute ist der Geburtstag eines Freundes, an solchen Geburtstagen wurde immer viel getrinken. Ich werd ihm heute mittag ne SMS schicken, daß ich nicht kommen werde. Er weiß mehr oder weniger auch über die Trennung Bescheid und wird es verstehn.
Gruß
Kopfhoch -
Hallo,
Heute bin ich ausgezogen. Zunächst mal in ein Hotel, bis ich was "Richtiges" gefunden habe. Ich bin am Boden.....
Gruß
Kopfhoch