Beiträge von marcomarco

    Nabend,

    mir geht es weiterhin gut. Ich hatte letzte Woche Dienstag Post im Briefkasten: Kostenzusage der Rentenkasse.

    Mittwochs konnte ich sofort in die Gruppe wechseln. Sehr nette Leute, angenehmes Klima.
    Hatte heute Einzelgespräch und Gruppe hintereinander. Obwohl ich anfangs ein wenig kaputt von der Arbeit war, habe ich wieder gemerkt wie gut es mir tut mit anderen Betroffenen quatschen zu können.
    Ein anregender Austausch findet dort statt.

    Mir ist auch bewusst geworden, dass ich gewisse Defizite in meiner Persönlichkeit aufweise, die ich immer betäubt und weit von mir gewiesen habe. Ich komme aber nicht mehr drum herum diese wahrzunehmen und mit ihnen zu arbeiten.

    Auf jeden Fall ist ein weiterer Schritt getan.
    An Alkohol als Problemlöser denke ich nicht. Das ist schön.

    An mir aufgefallen ist, dass ich Alkohol oder Konsumenten nicht verteufele oder schlecht rede. Ich befasse mich mehr und mehr mit meinem eigenem Kram und empfinde dies auch als wichtiger.
    Meine Arbeit macht mir zur Zeit sehr viel Spass, und ich entfalte mich dort wieder ziemlich positiv.

    Im Privatleben könnte ich mehr Eigeninitiative zeigen. Mein Sportprogramm betreibe ich immer noch, aber vernachlässige Kontakte etwas.
    War bis vor 5 Wochen auch wieder mit dem Mädchen aus meinem Eingangs Post zusammen. Wir haben uns aber getrennt, weil ich doch zu sehr auf mich fixiert bin und der Spagat zwischen Ihrem (absolut Suchtmittelfreiem) und meinem derzeitigem Leben nicht funktionierte.

    Früher hätte ich mich gnadenlos abgeschossen und in Selbstmitleid und/oder Schuldzuweisungen gesuhlt. Jetzt habe ich das hingenommen wie es ist. Und siehe da; es ist viel weniger Drama als bei meinen anderen Trennungen.
    Schön ist so etwas nie, aber ich kann doch besser damit umgehen als früher.

    Ansonsten bleibe ich am Ball, erlebe sehr sehr schöne Momente, aber auch manch echt besch... Tag.

    Vor 2 Wochen ist mir etwas total tolles passiert. Montags hatte ich nach der Gruppe total schlechte Laune und Saufdruck, Dienstags morgens das gleiche. Ich war innerlich so aufgewühlt und dachte, dass ich nach der Arbeit auf jeden Fall was trinken muss, um mich zu beruhigen.
    Es war ein fieser Kampf. Argumente und Gegenargumente bekämpften sich in mir. Was tun? Mich einweisen lassen, um nicht in Gefahr zu geraten? Einfach saufen?
    Das ging ca 2Std lang nach dem Aufstehen und irgendwie dachte ich dann, dass das alles nur aus mir selber heraus kommt. Und dieser Zwiespalt nur von mir selber erzeugt wird. Und irgendetwas passierte. Ich gab den Kampf gegen dieses Gefühl auf und wurde von einer unglaublichen Euphorie erfüllt. Sonst hatte ich diesen Konflikt immer nur verdrängt, aber diesmal hatte ich das Gefühl ihn durchlebt und aufgelöst zu haben. Ich fühlte mich absolut in meiner Mitte. Im Laufe des Tages fragte ein Kollege, ob ich denn nun Samstags auf die Geburtstagsfeier von Kollege XY käme. Die ganze Wochen davor hatte ich mich vor einer klaren Antwort gedrückt, aber nicht an dem Tag. Es sprudelte einfach aus mir heraus, dass ich ein Alkoholproblem habe und deshalb keinerlei Festlichkeiten besuchen werde in der nächsten Zeit. Ich konnte einfach zu mir stehen, so wie ich bin. Keine Ausreden, keine Flucht.

    Dieses tolle Empfinden hielt eine ganze Woche an, ich fühlte mich wie befreit. Wie das mit dem Emotionen nun mal so ist, hat sich das dann auch wieder relativiert. Aber dieses tolle Gefühl, hat mir die Klarheit geracht die ich brauchte. Es kann so unglaublich erfüllend sein sich anzunehmen.

    Um weiter in diese Richtung zu kommen, werde ich Ende diesen Monats eine professionelle Anleitung zum autogenen Training wahrnehmen. Meditation reizt mich auch, aber das wäre mir zu viel in meinem Pensum gerade.

    Dieses Gefühl war einfach nur toll und das wollte ich mit Euch teilen. Der Weg ist lang und ich bin ihn ja erst kurz gegangen, aber wenn das das Ziel ist, dann lohnt sich jede Mühe.

    Schönen Abend an Alle!

    Marco

    Hallo zusammen,

    wollte nur ein Lebenszeichen da lassen. Mir geht es im Moment wirklich gut und ich geniesse einfach, dass ich den Fokus etwas von meiner Problematik weg lenken konnte. Ich beschäftige mich zur Zeit viel mehr mit anderen Dingen und Themen. Meine Gruppe besuche ich weiterhin regelmässig.

    Es geht mir gut! Einfach mal ein dickes Danke an alle die mich auch hier unterstützen indem sie ein paar Zeilen dann und wann mal da lassen.


    Schönen Start in Eure Woche!!!!

    Hallo,

    auch ein Hallo und Willkommen von mir. Das mit den Depressionen kenne ich leider nur zu gut. Kopf hoch, das wird vorbei gehen. In der ersten Zeit ist es wirklich das beste einfach alle Grundbausteine zu beachten und versuchen sich eine angenehme Zeit zu gestalten. Das mit dem Abnehmen trifft es bei mir auch. Ich esse wie ein Scheunendrescher, aber habe mein Gewicht dauerhaft reduzieren können.

    Ich habe früher fast alle Verabredungen von vorne herein abgelehnt, oder nur angenommen wenn ich wusste, dass ich dort saufen konnte. Beziehungen gestalten sich bei mir immer schwierig, teils wegen Alkohol und teils auch einfach weil ich ein sturer Bock bin :D

    Alles Gute weiterhin.

    Hallo,

    mir geht es soweit gut. Ich musste mich mal aus meinem Strudel raus nehmen und mich nicht täglich mit dem Forum und meinem Selbstmitleid beschäftigen.

    Nach dem absoluten Tiefpunkt ging es erstmal bergauf. Die Arbeit macht mir wieder deutlich mehr Spass und insgesamt bin ich ruhiger geworden, nachdem fast alle Emotionen eskaliert wären. Vielleicht musste ich erstmal in diese Emotionen schauen, um dann auch die guten Dinge wieder bewusster erleben zu können.

    Jürgen , diese 1 Jahres Option finde ich gut. So könnte ich mir eine Menge Druck abnehmen und einfach erstmal wertfrei versuchen ein Jahr ohne Alkohol zu leben. Meine anfängliche Angst dabei war, mir damit nur eine einjährige Trinkpause zuzugestehen. Ich werde im Januar berichten ;) (vorher sicher auch weiter schreiben und lesen hier)
    In einem Deiner Posts habe ich mal gelesen, dass Du "aus der Opfer Rolle ausgestiegen" bist. Das finde ich sehr schön und inspirierend, da ich ohne es zu merken mich doch selber in diese versetzt habe.

    Penta
    Jaja die liebe Erwartungshaltung. Etwas mehr Demut würde mir gut stehen habe ich gemerkt. Nicht gegen das Bestehende ankämpfen und nicht ständig nach "MEHR" streben. Im Moment geniesse ich es einfach, wenn ich einen guten Tag hatte und ich mich selber nicht zu sehr verurteile.
    Gefühle kommen und gehen, gute und auch die schlechten. Diese als MEINE anzunehmen und zu integrieren scheint mir sinnvoll.
    Irgendetwas in mir hat mich ja abgehalten zu Trinken, als es mir so schlecht ging. Und dafür habe ich etwas Ruhe zurück bekommen. Meine Gefühle haben mich beschützt mir Schaden zuzufügen und dafür bin ich dankbar.

    Quantensprung
    Das wesentliche hatte ich wohl etwas aus den Augen verloren. Es ging nur noch um mich und wie ich mich besser fühlen könnte.
    Danke für Deine ermutigenden Worte. Mir geht es in der Tat etwas besser.


    Aber da ist noch ein Haufen Arbeit. Mit mir im reinen scheine ich noch lange nicht und es fällt mir wie gesagt scheinbar schwer mich selber anzunehmen. Aber Schritt für Schritt und nur nüchtern habe ich eine Chance aus dem Selbstmitleid auszusteigen.

    Gruss
    Marco

    Hai,

    das Schlimme gestern war einfach, dass ich schon seit Wochen die Hoffnung auf den nächsten Tag gelegt habe.

    Aber morgen dann...

    Natürlich kommen und gehen Gefühle oder diese Tiefs eben, aber wenn ich damit länger als Wochen konfrontiert bin... Die letzten Wochen kommen mir vor wie die längsten meines Lebens.

    Der heutige Tag ging dazu im Vergleich rum wie im Nu. Einfach weil ich durch die Arbeit und das schöne Wetter nicht so viel nach innen geschaut habe, sondern einfach nur "gelebt" habe.

    Die Erwartungshaltung macht ne Menge aus, das habe ich heute wieder bemerkt. Der Tag konnte in meinen Augen nichts werden, als der Wecker vieeeel zu früh klingelte. Aber siehe da: angenehme, aber fordernde Arbeit, nette Kollegen und Sonne. Der Rest kam von ganz alleine.

    Danke Penta!


    Gruss
    Marco

    Hallo,

    heute war ein besserer Tag. Obwohl ich wirklich ziemlich unentspannt aufgestanden bin. Aber das Blatt hat sich im Laufe des Tages gewendet und ich war ziemlich ruhig und konzentriert bei der Arbeit. Nach Feierabend habe ich mich in Ruhe eine Stunde auf meine Terasse gelegt und die Sonne genossen. Danach war ich dann locker flockig eine kleine Runde joggen und bin jetzt ziemlich entspannt. Die äussere Struktur hat mich wenigsten heute wieder zur inneren Struktur geführt.

    Kaffee habe ich heute nur noch die Hälfte getrunken, wobei das immer noch ca 4-5 grosse Tassen sind.

    Jürgen

    Ja diese Gedanken habe ich auch, dass Alkohol nicht gültig sein kann, weil er mich einfach nicht weiter bringt. Aber in einer solchen depressiven Phase habe ich dann keine Lust auf NICHTS. Das macht es mir dann verdammt schwer eine Alternative zu finden. Dann bin ich frustriert und finde kein Ventil. Meine Wohnung habe ich schon Piccobello sauber gemacht, treibe regelmässig, moderat Sport.
    Ich finde noch nicht, was ich wirklich für mich mache, um mich wohl zu fühlen. TV ist auch nicht gerade die Seele ansprechend.
    Ich hoffe die Zeit bringt da mehr Optionen mit sich.


    @Correns
    Das stimmt auch, mein Egoismus ist ein wesentlicher Schutzfaktor. Jedoch macht der auch ziemlich einsam. Es ist ja noch kein "gesunder" Egoismus, sondern eher ein abschotten.
    Es ist mein 4. rückfallfreier Monat, ich versuche mir Zeit zu geben und nicht zu viel zu erwarten. Das fällt mir scheinbar höllisch schwer.

    Jetzt gibt es erstmal etwas Verwöhnprogramm in Form einer Rasur und ner heissen Dusche.


    Vielen Dank an Euch, dass Ihr so schnell zur Stelle gewesen seid. Auch wenn ich auf mich alleine gestellt bin, hat es mir wieder Mut gemacht nicht das Handtuch zu werfen.

    Ich wünsche Euch bestes Wetter und einen schönen, erholsamen Abend.

    Gruss
    Marco

    Zitat von Penta


    ich halte absolut gar nix davon, mir irgendwas zu verbieten. Das erzeugt bei mir den totalen Druck und damit meistens Frust.
    Ich darf zweifeln! :wink:

    Trinken steht für mich als Alternative für das, was ich tue, wenn es mir mies geht, nicht mehr zur Debatte. Es steht auf der Palette der Dinge, die ich tun will (!) nicht mehr zur Verfügung. Da ist inzwischen vieles, auch Langweiliges oder Notwendiges, nur nicht das!

    Aber vertrau mal auf das, was noch kommt und vor allem auf das, was du da tust.

    Das kann klappen, bleib dran!

    Viele Grüße dir, Penta

    Hey,

    ja ich merke ja auch in mir drin, dass ich nicht trinken will. Ich zweifele, ja auf jeden Fall. Das will und kann ich nicht verharmlosen. Bisher rettet mein freier Wille mich auch. Ich kann ja entscheiden, ob ich nun trinke oder erstmal ne Runde spazieren gehe.
    Leider WILL ich ja auch nichts anderes machen. Ich hoffe das gibt sich einfach mit der Zeit.
    Ich blubbere meine Umwelt leider auch nur mit meinen Problemen zu, habe nicht mal ein offenes Ohr für deren Sorgen. Egoismus pur! Als ob es nur um meine Trockenheit geht. Das belastet mich mehr als mein Umfeld fällt mir auf.

    Ich versuche dem Wort "MÜSSEN" nicht zu viel Kraft zu geben.

    Danke Penta. Das Schreiben nimmt mir auch schon etwas Druck und ich freue mich langsam nur noch auf die Couch.

    Gruss
    Marco

    Zitat von Penta

    Was macht lustlosen Zeitvertreib minderwertiger als Trinken?

    Macht der neue (trockene) Zustand Angst?
    Nimmt das Trinken diese Angst vielleicht, weil es die "bekannte" Lösung ist?


    Wie sieht's aus?

    Wenn du heute Abend nichts trinkst, hast du zumindest einen weiteren trockenen Tag geschafft.
    Auf diese Art und Weise habe ich Monate verbracht.... :oops:

    Gruß, Penta

    Hmm was macht Ihn minderwertiger? Nur die gedrückte Stimmung und das verweigern von Kontakt.

    Der neue Zustand macht mir in der jetzigen Phase Angst, weil ich Angst habe diese "Depression" für immer mit mir rum zu schleppen. Unfähig sich zu konzentrieren. Früher verging auf der Arbeit die zeit bei einer Tätigkeit. Jetzt habe ich das Gefühl mit aller Konzentration eine AUfgabe zu erledigen und dabei vergeht die Zeit wie ein Kaugummi. Jeden Tag :(

    Ich möchte ja nicht zweifeln, sage mir auch immer wieder wo ich her gekommen bin. Das war ein erbärmlicher Zustand. Nur möchte das Suchtgedächtnis mir wieder suggerieren wie viel einfacher doch alles sein kann.

    Ich werde heute Abend nichts trinken. Und morgen höchstwahrscheinlich auch nicht. Wärter wie "NIE MEHR" benutze ich schon absichtlich nicht mehr, um Druck von mir zu nehmen.
    Ich habe zum Beispiel mein Sport Level auch reduziert, um mir einfach Ruhe zu geben. In unserer Vollgas Gesellschaft braucht man auch einfach seine Zeit für sich selber. Leider kann ich noch nicht viel mit mir anfangen in dieser Zeit.
    Ich versuche einfach erstmal nur zu "funktionieren" und hoffe, dass sich mit der Zeit einfach mein Zustand stabilisiert, und ich ohne es zu merken in eine positivere Phase hinübergleite.
    Leider muss ich mir das schon seit locker 4 Wochen sagen. Das nagt einfach an der Geduld.

    Sucht ist eine fiese Kiste :(

    Danke für Deine Antwort. Ich setze mich schon sehr viel auseinander mit allem und mir. Leider bin ich unfähig praktischen Nutzen zu extrahieren. Ich frage mich, ob man "da einfach mal durch muss" und die Entspannung der Situation qsich mit der Zeit einstellt?
    Ich muss ganz ehrlich sagen, wenn ich mich ab jetzt noch weitere Jahre SO fühlen muss, dann weiss ich nicht, ob ich das durchziehen will oder kann.

    Klaro erstmal nur den Tag überstehen;) Dann kommt der nächste Tag und schon wieder läuft der gleiche Film ab :( Das ist wirklich nur deprimierend.


    Gruss
    Marco


    Gruss
    Marco

    Danke für Eure Antworten ihr 2,


    Meine Gedanken sind im Moment das einzige was mich vor einem Rückfall bewahrt. Das Wissen um die üblen Konsequenzen kämpft einen Kampf gegen das Gefühl der absoluten Leere und Frustration. Ich bin extrem schlecht darin, meine eigenen Bedürfnisse bewusst wahrzunehmen geschweige denn zu befriedigen. Viel mehr versuche ich einfach durch den Kaffee und das Rauchen das Loch zu füllen scheint es mir. Das ist wie ein Auto Pilot. Selbstmedikation ist ja was ich jahrelang getrieben habe.
    Alskohol aus meinem direktem Umfeld ist verschwunden, aber auch mein Umfeld gleich mit :(

    Ich versuche auch Aktivitäten nachzugehen, die mir früher Spass gemacht haben. Selbst das hilft auch nur ganz kurzfristig. Jedesmal wenn ich mich aufgerafft habe, um etwas aktiv zu tun (damit meine ich nicht nur Sport) fühle ich mich währenddessen auch ganz gut. Sobald ich aber eine Sache abgeschlossen habe, stehe ich genau vor dem gleichem Loch.
    Essen und Trinken ist bei mir auch gerade ein Thema. Ich bin total appetitlos, bis ich dann Abends vor Hunger regelrechte Fress Attacken fahre.

    "Und vieles, was ich so tat, entpuppte sich am Ende als echter Genuss statt des erwarteten Zeitvertreibes."

    Genau das fehlt mir. Jeglicher Zeitvertreib ist auch nichts weiter als ein Zeitvertreib.

    Ich möchte nicht rückfällig werden, ein Kasten Bier bringt mich nur wieder an die Quelle des Übels. Nur kommt meine Gefühlswelt da absolut nicht hinterher. Ich blockiere mich irgendwie selber, nur komm ich nicht auf den Trichter wie ich diese Blockade lösen kann. Da renne ich dauernd gegen eine Wand.

    Gestern habe ich zusammen mit Freunden Sport getrieben, das hat auch währenddessen wieder absolut Spass gemacht. Aber schon nach kurzer Zeit war ich mit zu vielen Leuten überfordert und ich wollte gar nicht mehr kommunizieren und war nur heilfroh, als ich wieder alleine war. Die ganze Zeit auf dem nach Hause weg (mit einem Freund zusammen) dachte ich ans Trinken. Erst als ich wieder in meiner Wohnung war, konnte ich mich beruhigen und diesen Gedanken den Boden unter den Füssen weg ziehen.

    Ich finde es frustrierend, weil ich mich diesem Zustand ausgeliefert fühle. Jegliche Gegenwehr führt noch tiefer hinein.


    Gruss
    Marco

    Hallo zusammen,

    heute ist mir richtig bewusst geworden, dass ich in einer starken Suchtverlagerung gefangen bin. Ich trinke mindestens 10 grosse Tassen Kaffee täglich und rauche unheimlich viel. Kettenrauchen!

    Ausserdem schotte ich mich immer mehr von der Aussenwelt ab und möchte kaum noch Aktivitäten nachgehen. Zur Gruppe gehe ich regelmässig, Therapie Antrag ist fertig und wahrscheinlich auch unterwegs zur Rentenkasse.

    Jeder Vorsatz am Abend, dass ich am nächsten Tag Dinge anders angehe verläuft einfach im Sande und ich sitze stundenlang dumm vorm Rechner und surfe nach allem möglichen Kram. Ich möchte mich aber auch mit niemendem Treffen, weil mir das als unangenehm vorkommt.

    Ich weiss nicht weiter! Seit Wochen spiele ich öfter am Abend mit dem Gedanken mir einfach einen Kasten Bier zu kaufen. Ich kann das dann "Kopfgesteuert" abwenden, aber meine Seele schreit einfach nur.

    Ich dachte ich muss mir einfach nur Zeit geben, aber das ist ein grauenvoller Zustand!!

    Ist jemandem ähnliches passiert? Hat jemand von Euch auch eine Suchtverlagerung eingeleitet und auch wieder heraus gefunden?


    Gruss
    Marco

    Zitat von Alex69

    @ Marco
    Vor allem das mit der "doppelten Persönlichkeit" finde ich äußerst interessant. Daher wahrscheinlich auch der Name marcomarco, oder?

    :D :D :D Das lag eher daran, dass "marco" schon belegt war. War wohl mein anderes Ich, der Sack :D

    Zitat von Alex69

    Allerdings hat mich dein eigener Thread doch sehr zum Nachdenken über die Thematik "innere Leere" und Alkohol angeregt. Denn getrunken habe ich davor ja auch schon. Und längere Trinkpausen gab es dabei nicht. Ein bis zwei Wochen waren da das Maximum. Ansonsten habe ich von 1996 bis 2008 vielleicht 2 bis 3mal die Woche getrunken. Unter der Woche waren das vielleicht mal zwei bis drei Gläschen Wein. Übers WE maximal eine Flasche. Aber dennoch: Getrunken habe ich eigentlich immer. So gesehen kann ich von mir sagen, daß meine derzeitige gut sechswöchige Abstinenz die längste seit ungefähr 25 Jahren ist. Hm, unter Umständen könnte das also doch etwas damit zu tun haben.

    Die innere Leere war schon länger da, genau. Das ist auch der Persönlichkeitsanteil, der keinerlei Beachtung gefunden hat. Erst jetzt, wenn Du diesen Teil bewusst erlebst, kannst Du mit Ihm kommunizieren. Vorher wurde die Leere ertränkt und verschüttet.


    Zitat von Alex69

    Auf jeden Fall finde ich es hochinteressant, daß man sich mit klarem Kopf mit solchen Dingen so intensiv auseinandersetzt. Macht mir gerade wirklich Spaß. Bin echt gespannt, ob dieser "Lernprozess" so weitergeht.

    Hoffentlich ein Leben lang ;)

    Zitat von Alex69

    Eines macht mir aber ein bischen sorgen: Du hast ja bei dir geschrieben, daß du seit Mitte letzten Jahres immer nach ca. drei Monaten rückfällig geworden bist. Das zeigt mir, daß man sich niemals zu sicher sein darf. Auch nach Jahren Abstinenz nicht. Predigen ja auch die alten Hasen in meiner SHG. Im übrigen finde ich klasse, daß du bereits jetzt schon das Alkoholproblem so akkurat angehst, auch wenn es noch ab und an Rückschläge gibt. Ich habe zu dieser Einsicht 10 Jahre länger gebraucht.

    Zusammenfassend schrieb ich mal dazu; Man scheint nur sicher vor einem Rückfall, solange man unsicher bleibt.
    Ich werde die Sucht nicht los, ich lerne nur mit Ihr zu leben, Ihr nicht nachzugeben und stattdessen eher andere Aspekte im Leben in den Vordergrund zu stellen.
    Dadurch, dass ich mich damit auseinandersetze sehe ich einfach meine Chance rechtzeitig die Reissleine zu ziehen. Jetzt fällt mir das ja schon schwer genug. Wer weiss, ob ich später noch einmal die Kraft dazu hätte. Noch funktioniert mein soziales Netz, da kann ich mich wenigstens drauf stützen und Halt finden.


    Zitat von Alex69

    Was macht eigentlich das Motorradhobby? Derzeit auch so fleißig unterwegs?


    Ich bemühe mich. :oops: Da ich im Moment eher eine Talsohle durchschreite, habe ich nicht so viel Aufmerksamkeit dafür. War aber letztes Wochenende Motocross fahren und es tat mir seeehr gut. Sportliche Herausforderung und nette Menschen. Das gibt mir erst mal wieder Antrieb auch da am Ball zu bleiben. Zur Zeit neige ich eher zum grübeln als extrovertiert mit dem Motorrad durch die Gegend zu hüpfen. Ich muss da noch an der gesunden Mitte rumschrauben ;)

    Dir und auch natürlich allen anderen Lesern eine schöne Zeit!

    Zitat von Alex69


    Da ist aber eben auch die langfristige Perspektive. Was die betrifft bin ich ziemlich mies drauf. Ich habe irgendwie kein größeres Ziel mehr wofür es sich zu leben lohnt. Ich möchte mich aber nicht beschweren. Habe einen guten Beruf, keine finanziellen Probleme und gesundheitlich sollte ich dankbar sein, daß mir nichts wehtut und auch sonst keine schlimmen Krankheiten habe. Manche Leute wären froh drum. Aber dennoch fühle ich so eine - wie soll ich das beschreiben - innere Leere. Wenn ich an die entfernte Zukunft denke graust mir eigentlich. Ich weiß, ich werde immer älter, immer gebrechlicher und sterbe irgendwann. Ja, hört sich schlimm an. Das Allerschlimmste ist ja, daß ich mich über mich selbst ärgere, wenn ich über solche Sachen oder den Sinn des Lebens grüble. Stan hat das in seinem Thread äußerst schön beschrieben - hätte glatt von mir sein können. Ich drehe mich da immer ständig im Kreis und versuche bestmöglich erst gar nicht solche Gedanken zuzulassen. Gerade beim Einschlafen ist es besonders schlimm. Daher läuft auch die ganze Nacht der Fernseher oder irgendeine DVD. Stille ist vorm Schlafengehen absolut unerträglich. Mit dem "Freuen" ist da auch so eine Sache bei mir: Gefühlsmäßig prallt irgendwie alles an mir ab. Ob mir Gutes oder Schlechtes widerfährt ist mir egal. Ich muß mich zwingen irgendetwas zu empfinden - mittlerweile gelingt mir das aber wieder etwas besser.

    Ich sollte vielleicht noch erwähnen, daß das ganze nichts mit dem Alk zu tun hat. In diesem merkwürdigen Zustand befinde ich mich schon seit mindestens 15 Jahren. Dies und die Trennung von meiner damaligen Partnerin vor 6 Jahren mit aus mir (vermutlich) einen Alkoholiker gemacht - ich grüble momentan sehr oft darüber nach warum es überhaupt soweit gekommen ist. Eine Erkenntnis habe ich aber selbst nach dieser kurzen Abstinenzzeit für mich schon gewonnen: Der Alk macht es nur noch schlimmer. Diese Erkenntnis ist für mich äußerst wichtig.

    So, nun ist mein Text doch etwas länger geworden als ich gedacht habe. Ja, das Forenschreiben muß gelernt sein - auch das ist neu für mich. Irgendwie unglaublich: Das erste Mal in einem Forum angemeldet und dann ist es das Alkoholikerforum. Wer hätte das vor 10 Jahren gedacht :x .

    Hallo Alex,

    ich kann sehr gut nachempfinden was in Dir vorgeht. Die erste Euphorie ist verflogen und die Realität holt einen mit ganzer Wucht wieder ein. Die innere Leere ist wohl der schwerste Part den es zu bewältigen gibt. Mein Gehirn ist da auch ziemlich gnadenlos mit mir. Wenn das alles so einfach wäre, dann würde ja auch jeder beim ersten Versuch für immer aufhören zu trinken. Es wird wohl eine ganze Zeit brauchen, bis man im "Hier und Jetzt" angekommen ist. Auch wenn man natürlich schon sehr wichtige und gute erste Schritte getan hat, so bleibt das alte Muster doch an einem hängen.

    Eben war ein Freund hier und wir haben eben auch über Sucht gesprochen. Meiner Meinung nach gibt es in mir 2 Persönlichkeiten(ist vielleicht etwas übertrieben dargestellt, vielleicht aber auch eben nicht); die die trocken sein möchte und die Sucht Persönlichkeit. Jeder kennt das; wenn man getrunken hat wird man selbstbewusster (vermeintlich natürlich nur) und lockerer und und und. Die andere Persönlichkeit ist die, die sich schämt und genau weiss, dass man da einen massiven Missbrauch treibt mit Substanzen um in die eigene Hirnchemie einzugreifen.

    Wenn ich diesen Substanz Missbrauch dann weg lasse, ist aber der andere Persönlichkeits Anteil immer noch da. Dieser wurde ja auch über Jahre von mir gefüttert mit Alkohol. Der wird auch nicht so schnell einfach aus meinem Leben verschwinden. Erst mit sehr viel Routine und ZEIT wird der nüchterne Teil in mir wieder dominanter. Langfristige Ziele sind daher so schwer, weil dieser innere Zwiespalt noch viel zu aktuell ist in mir. Erst wenn ein Punkt erreicht ist, an dem das eigene Ich, das nüchterne Ich wieder genug Aufmerksamkeit, Zuwendung und Zeit bekommen hat, wird es stark genug sein, um wieder der dominante Anteil zu sein. Da ich auch jahrelang den Sucht Marco gefüttert habe, bin ich mir sehr bewusst, dass es eine lange Zeit werden wird, die ich dem nüchternen Marco wieder zuhören muss, bevor dieser sich wieder entfalten kann.

    Ich klage ja seit Wochen über Lustlosigkeit und ein Stück weit Gefühlsleere. Das gestehe ich mir ein, glücklich bin ich damit gerade auch nicht. Aber die einzige Alternative im Moment bestünde darin wieder etwas zu trinken, um diesem Zustand kurzzeitig zu entkommen. Was mich aber unwiderbringlich zum Ausgangspunkt führen würde. Also bleibe ich lieber am Ball, auch wenn es gerade nicht so befriedigend ist.

    Versuche Dir diese "Schwäche" einzugestehen. Das wirkt sich unmittelbar auf die Erwartungshaltung aus und schon können kleine Dinge manchmal auch wieder erfüllend sein.

    Ich hoffe Du kannst mein Geschreibsel nachvollziehen und eigentlich hab ich es mehr für mich geschrieben, um zu verstehen was da in mir los ist. Aber vielleicht kannst Du da ja auch etwas auf Dich übertragen.

    Ein schönes Restwochenende wünsche ich Dir und allen anderen Lesern.

    Gruss
    Marco

    Wolltest Du Dich damit jetzt freiwillig melden?? :D

    Schönen Abend!

    Ich habe eben bei meinen Eltern ein RIEEEEEESEN Stück Käasekuchen mit Kirschlage beschlagnahmt! Damit ich dieses gute 1/4 ohne schlechtes Gewissen mit ordentlich Sahne verputzen kann, werde ich gleich noch ne Runde Sport treiben. :D

    Gruss
    Marco

    Jetzt war ich eben so im D-Zug Modus, dass ich noch kurz was nachtragen wollte.

    Die Verbundenheit Mensch-Natur speziell auf den Frühling bezogen und die Gedanken die in Richtung Sinnfindung/Orientierung/Anfang und Ende gehen, meinte ich.

    Im Winter sind alle Menschen etwas ruhiger und vielleicht schlechter drauf, weil das Licht eben fehlt. Das ist mir natürlich klar.

    Aber jetzt fängt draussen schon alles an zu grünen und ich hab mich innen verkrochen. Ich kann mir vorstellen, dass gerade Alkoholiker mehr von so etwas beeinflusst werden, weil diese ja bewusster auf ihr Innerstes und Ihre Gedanken achten von Haus aus.

    Gruss
    Marco

    Hallo,

    Ui is ja wieder was passiert hier. Bin kurz angebunden: hatte vergangene Woche ja Urlaub. Diese Nacht war sehr kurz (2,5std), darauf folgte ein 11std Arbeitstag und bin eben erst zu Hause rein. Wie ein Irrer lege ich hier los und erledige Hausarbeit, die ich 2 Wochen vor mir hergeschoben habe, in rasantem Tempo. Den Flow will ich mitnehmen und nicht stehen bleiben. Zeit zum Nachdenken hatte ich die letzten Tage genug. :D

    Kann es sein, dass diese Stimmung auch Jahreszeitenabhängig ist? Dass auf den Winter eine Zeit der Einkehr folgt. Im Rythmus der Natur eben!? Die Winter Struktur geht langsam vorüber und auch Unser Innerstes muss sich neu sortieren/orientieren, um dann frisch gestärkt in den Sommer starten zu können. Bei mir ist es aufgrund der kurzen Abstinenz natürlich eh ein ziemlich grosser Umstrukturierungsprozess. Aber ich lese ja auch aus Euren Beiträgen, dass Ihr die letzte Zeit auch eher etwas bedrückter erlebt habt (wenn ich das mal so ausdrücken darf)

    Ich würde gerne Wege erlernen enger mit mir verbunden zu sein. Sich eins zu fühlen, wenigstens für einen kurzen Moment. Ich habe das Gefühl, wenn ich nur mal kurz wirklich bei mir sein künnte, dann würde mir das wieder so viele Perspektiven eröffnen, dass ich einen ganzen Sommer davon zehren könnte. Bis dann der Herbst kommt und der Kreislauf von vorne beginnt.
    Im Sommer hatte ich immer das Gefühl, alles passiere wie von selbst, kaum eigenes Zutun war notwendig, um glückliche/positive Zeiten zu durchleben. Ich hoffe darauf. Ist ja mein erster nüchterner Sommer seit ewigen Zeiten. (Wenn ich denn nüchtern bleibe)


    So jetzt aber an die Hausarbeit! Was denkt Ihr denn über die Jahreszeiten/Gefühlsbeziehung? Mensch und Natur haben doch mehr Kontakt, als wir das auf den ersten Blick vielleicht wahrnehmen können.


    Gruss
    Marco

    Hallo Stan,

    find ich gut, dass Du Dich durchgerungen hast. Krankenhäuser sind nicht angenehm, das weiss ich aus eigener Erfahrung.

    Hört sich vielleicht blöd an, aber versuche es positiv zu sehen. Du kriegst Essen ans Bett, bist nicht alleine und alle Menschen dort sind nur dazu da um Dir zu helfen. Gespräche mit anderen Patienten fand ich auch immer sehr angenehm. Da lernt man ne Menge Leute kennen!

    Ich wünsche Dir viel Kraft und eine schnelle Genesung!

    Gruss
    Marco

    Hallo Kaleu,

    Du kannst einfach Dinge schriftlich so gut auf den Punkt bringen, dass ich mir Deinen Faden noch mal genauer vor genommen hatte. Ausser fürs Lesen hatte ich die letzten Tage eh kaum Energie, also habe ich die Zeit sinnvoll investiert. Ich habe versucht nach Anhaltspunkten zu suchen, um ein zeitliches Muster zu finden.

    Ich habe mir gestern Abend und heute Morgen noch ein wenig Gedanken gemacht, was dieses Loch in mir hervorruft. Ich war schon wieder bei der Gehirnchemie gelandet; dass mein Belohnungszentrum und generell mein ganzes Gehirn von mir derart über Jahre manipuliert wurden, dass der ganze Motor da oben nicht mehr weiss in welche Richtung die Kraft, und in welche Richtung die Abgase geleitet werden sollen.
    Chemisch hervorgerufene Reaktionen bleiben in meinem Hirn aus und es rebelliert dagegen, will mich zur "Vernunft" bringen dort doch wieder ein Feuerwerk der Leistung zu entfachen. Das Gleichgewicht empfinde ich eher als Tief.
    Das ist die chemissche Variante gewesen.

    Die andere Variante über die ich mir Gedanken mache ist die Geistige, Intelelktuelle (hoffentlich richtig geschrieben :D )
    Über die Konsum Jahre habe ich mir ein inneres Werte und Gefühls System aufgebaut, dass nüchtern nicht mehr greift. Besoffen und bekifft hat das alles ineinandergegriffen, aber wenn die Hirn Sosse ausbleibt...
    Nüchtern versuche ich endlich Der zu sein, der tief in mir schlummert. Wenn nötig auch mit Gewalt. Da liegt der Hund begraben denke ich. Mit dem alten Denk- Verhaltens und Gefühlsmuster passt das Wunsch-Ich noch so gar nicht zum realen, derzeitigem Ich. Da kommt dann mein Knackpunkt und die Sinn Suche. Zum weinen ist mir manchmal schon, aber das verbiete ich mir noch so wunderbar und drehe, winde und kreise eher in meinen Gedanken um doch einen Weg zu finden dort hin zu gelangen.
    Je verkrampfter, desto weiter rückt aber der Wunschzustand in die Ferne.

    Akzeptieren? Ja das ist in gewissen Massen sicherlich notwendig, aber ich weiss (noch) nicht inwieweit ich Dinge akzeptieren sollte. Irgendwo ist ja auch dort eine unsichtbare Grenze, wo das Akzeptieren aufhört und das Handeln anfängt.

    Hatte ja in dem Depressions Ratgeber gelesen, und dort wurde auch geraten manchmal einfach Dinge zu tun und nicht weiter in einer Starre zu verharren. Trotz absoluter Unlust habe ich mich dann aufgerafft und hatte einen schönen Tag an der frischen Lust und konnte auch wieder aktiv an meiner Soziophobie arbeiten. Und ich lebe noch und hatte einen echt schönen Tag.
    Aber die Suche bleibt natürlich, nur frage ich mich jetzt wieder, wieviel Energie ich weiterhin in die Suche stecken sollte. In einem Beitrag von Dir habe ich eine Zen Geschichte gelesen, bei der es um "die Erleuchtung" ging. Darin heisst es ja, übersetzt, dass das krampfhafte und verbissene Suchen nach genau dieser eben zu einer weiteren Entfernung der Erleuchtung führt. Es ist einfach nur so verdammt schwer die Dinge einfach mal so passieren zu lassen ohne Zutun.

    Ich wünsche Dir viel Kraft oder eben auch Schwäche, um das zu finden wonach Du eigentlich gar nicht suchst! ;)

    Gruss
    Marco

    Zitat von Kaleu

    Gestern Abend hab ich mir schon gedacht, was soll der genze Scheiß, eigentlich kann ich mir doch den Schädel zudröhnen. Dabei hatte ich nichtmal Saufdruck. Eigentlich hatte ich seit Wochen keinen Saufdruck.

    Schöner Mist. Im Augenblick weiß ich nichtmal warum ich nicht mehr saufen will und tus trotzdem nicht. Ich will nichtmal mehr freiwillig saufen. Wie bescheuert ist eigentlich alles zur Zeit?


    Ich funktioniere gerade aber nicht mehr. Ist mir auch egal, dann funktioniere ich halt nicht mehr...
    Kaleu

    Hallo,

    Seit ca 14 Tagen bin ich ziemlich down, frustriert und antriebslos. An manchen Tagen schaffe ich es das alles zu durchbrechen, für kurze Zeit zumindest.

    Sobald ich einmal meinen Hintern hoch bekomme, klappt auch wieder einiges. Aber ich erlebe keinerlei Gefühlsregung irgendwie. Und sobald ich eine Handlung abgeschlossen habe, bin ich wieder da wo ich vorher auch war. Für morgen habe ich mich mit Freunden zum Sport verabredet, aber obwohl mich dieses Hobby immer "aus dem Häuschen" gebracht hat, empfinde ich es heute schon fast als Last alle Vorbereitungen zu treffen.

    Mir ist bewusst, dass es das "Alkohol Loch" ist. Aber ich frage mich einfach für mich selber wie tief man da in der Regel fällt. Das kann mir natürlich keiner wirklich beantworten, das weiss ich auch :(

    Ich will nicht mal saufen oder kiffen oder sonst irgendwie meinen Zustand durch Drogen jeglicher Art verändern. Aber genau so habe ich das Gefühl, dass es das reale Leben gerade auch nicht vermag da etwas zu ändern.

    Aus Neugierde habe ich eben online mal einen "Depressions Test" gemacht und der spuckte mir aus, dass eine mittelschwere Depression vorliegen könnte.
    Ich weiss, das Internet bei Krankheiten zu befragen ist wohl das dümmste was man tun kann, aber finde keinen Weg aus dieser Spirale heraus gerade.
    Von Gesprächen her weiss ich, dass es Monate oder gar bis zu mehreren Jahren dauern kann bis es "klick" macht. Ich frage mich nur, ob ich da einfach nur geduldig sein soll? Das bin ich nur bedingt, dieser Zustand nervt mich doch immens.
    Für Dienstag habe ich ja meinen Termin beim Hausarzt und werde Ihn fragen welche Möglichkeiten es da gibt. Diese "Durchhalte Parolen" a la "Kopf hoch und positiv sein" bringen mir nämlich rein gar nichts. Mein Bruder will mich zu Unternehmungen überreden, aber ich habe einfach keine Lust. Ich habe ja schon gemerkt, dass mich diese erzwungenen Unternehmungen schon fast mehr stressen als einfach alleine mal den Kopf in den Sand zu stecken.

    Es ist schon komisch, dass ich merke, dass ich diesen Zustand ganz bestimmt nicht positiv durch Alkohol Zufuhr beeinflussen könnte. Das war ja vorher immer die Strategie. Jetzt denke ich nur an einen unheimlich ekelhaften Kater und den Verlust jeglichen Selbstbewusstseins nach einem Alk Exzess.

    Habt Ihr auch ähnliche Erfahrungen gemacht? Hat jemand von Euch Antidepressiva als "Starthilfe" oder als Unterstützung genommen? Ganz am Anfang konnte ich trübe Gedanken durch schöne oder abwechslungsreiche Unternehmungen oder Handlungen verdrängen.
    Jetzt verdrängen diese Gefühle die schönen und angenehmen Dinge.

    Ich hatte jetzt einfach das Bedürfniss mir das von der Seele zu schreiben.

    Gruss
    Marco