• Hey Kaleu,

    dann zieh es echt durch und mach Dir ein kindfreies Wochenende! Was anderes hilft glaub ich echt nicht mehr!

    Schick Dir auf jedenfall viel Kraft rüber! ;)

  • Oh Kaleu, dass hört sich echt sch..... an. Komm doch einfach mal vorbei und dann können wir schön im Garten, scheigend und Ruhe geniessend kalte Apfelschorle trinken...:lol: ( Ich habe, ich mags Dir kaum sagen, jetzt 2 Wochen sturmfreie Bude, mein Sohn ist bei seinem Vater. Es kann für mich auch eine gefährliche Zeit werden, da in mir auch ein sehr durchgeknallter Abenteurer steckt...)

    Was hälst Du davon, in den Papa Streik zu gehen :) Weiss ja nicht, was Dich so nervt, mit Deinem Sohn. Ob er Dir im Haushalt nicht hilft oder den ganzen Tag Animation braucht.

    Wenns die Hilfe im Haushalt ist: einfach konsequent alles liegen lassen und gar nichts mehr tun. Und nur noch für Dich sorgen und Dein Ding machen. Hat ne Freundin von mir mit ihrem 14 Jährigen auch gerade gemacht, nach 24 Stunden kam er angeschlichen ;) Ich glaube anders gehts nicht. Muss man sich bloss selber echt drin üben und aushalten, alles stehen zu lassen und das können ja unglaubliche Verwüstungen werden.... Wär doch ein Versuch wert, anders scheint Dein Sohn den Ernst der Lage vielleicht nicht zu erkennen.

    Wer nicht hören kann, der darf sehen.. :!:

    Liebe Grüsse Martha

    Achte auf deine Gedanken, sie sind der Anfang deiner Taten ...

  • Jo, mal zusehen, daß ich irgendwie die Kurve kriege. Danke.

    Bin auch erstmal aus dem Forum raus eine Weile. Besser is' das mal. Bloss nix denken müssen...

  • Zitat von Kaleu

    Jo, mal zusehen, daß ich irgendwie die Kurve kriege.


    Hallo,

    das ist dann also erstmal das Ende vom "Scherbenhaufen..."???

    Bis dann

    H.

    Ich bin jetzt erwachsen - Trocken seit 18 Jahren (Mai 2005).

  • Hallo Kaleu,

    Zitat

    Jo, mal zusehen, daß ich irgendwie die Kurve kriege. Danke.

    Ich habe gerade erst deine letzten Post gelesen und das kam mir alles so bekannt vor. Denn solange ich immer noch die Alternative zu Saufen im Hinterkopf hatte, wurde das nichts. Ich hatte auch in den Trinkpausen ,nicht immer Saufdruck oder Verlangen . Ich soff einfach und wenn ich als Grund das Leben, wie es ist , nicht angenommen hatte und mich in die Opferrolle flüchtete .

    Gruß Hartmut

    Gruß Hartmut

    ------------------

    Wer will, findet Wege. Wer nicht will, findet Gründe!

  • Hallo Kaleu,

    kannst du dich mal bei dir vor Ort über den Familienentlastenden Dienst schlau machen? Sowas in der Art gibt es eigentlich überall. Auch die Krankenkasse kann dich da beraten. Wenn du dazu sagst, daß du akut in Rückfallgefahr bist bzw. kommst, dann bekommst du Hilfe, einfach durchfragen. Hast du mal bei der Suchtberatungsstelle vor Ort angefragt, was denen einfällt an konkreter Entlastung für Alleinerziehende? Bist da sicher nicht alleine mit dem Problem!

    Zitat

    ich fühl mich völlig im Stich gelassen von denen die damit zu tun haben.

    Wie meinst du das? Womit zu tun haben...?

    Viele Grüße, Linde

    You can't wait until life isn't hard anymore before you decide to be happy.

    - Nightbirde

  • Hallo Kleu!

    Halte durch!
    Dieser Dein Zustand wird nicht ewig dauern!

    Denk nach wie Du Deine Situation verbessern kannst!
    Ganz plötzlich kriegst Du die Kurve und weisst vielleicht nicht einmal warum :lol:

    Ich wünsche Dir Geduld und Kraft!

    Liebe Grüsse
    Yvonne

    ichbinda123

  • Hallo Kaleu,

    auch wenn ich ganz "Forum-faul" bin und ich registriert habe, dass auch Du Dich zurück ziehen willst.

    Kannst Du trotzdem mal kurz "piep" sagen und ein kleines Lebenszeichen von Dir geben? Hab mir ein bisschen Sorgen um Dich am WE gemacht.

    Liebe Grüsse Martha

    Achte auf deine Gedanken, sie sind der Anfang deiner Taten ...

  • Aloha & Piep :D

    Ich leb noch und bin auf dem Weg der Besserung. Ich zieh mich von allem ein bisschen zurück, das Forum macht da keine Ausnahme. Ich denke auch, daß das eine Weile so bleiben wird, aber ernsthaft Sorgen um mich, braucht sich wirklich keiner machen.

    Aber es ist lieb wenn sich so viele Menschen um mich Gedanken machen. Ich geh nicht unter, ich klink mich nur überall aus.

    Liebe Grüße

    Kaleu

  • Lieber kaleu,

    jetzt bin ich erleichtert :) Ich denke, es ist sehr gut für Dich, wenn Du Deinen Focus NUR auf DICH setzt. Du bist jetzt erst mal der Wichtigste. In Zeiten, in denen es einem nicht gut geht, kann man einfach nicht auch noch für andere da sein........... Die Erfahrung habe ich jetzt 2 mal mit einer guten Freundin gemacht. Mir ging es nicht gut, sie wollte mich verstehen und ich hätte sie zum Fenster raus schmeissen können, wie sie auf mich reagiert hat. Da ich ihre Bemühungen gespürt habe, mich zu verstehen, wollte ich sie dafür wertschätzen. Ich geriet dabei selber so in Not und habe mich total verrannt.

    Für mich eine sehr wertvolle Erfahrung. Wenn ich selber in Not bin und nicht weiss, was mit mir los ist, bin ich einfach nicht in der Lage, dem anderem Einfühlung zu geben.

    Mach Dir eine gute Zeit :)

    Ganz liebe Grüsse Martha

    Achte auf deine Gedanken, sie sind der Anfang deiner Taten ...

  • Hallo Kaleu,

    nachdem ich "Meine Wände" und viele Deiner Posts gelesen habe, habe ich Dich mal gestalked. Ich wollte mal Deine Anfänge nachlesen. Unbeliveable wie Du Dich entwickelt hast. Finde ich absolut klasse!

    Den Zustand kurz vor dem ausklinken aus dem Thread hier kenne ich nur zuu gut. Ich weiss noch wie ich bei der Suchtberatung sass und fast explodiert bin vor Anspannung. Nichts und niemand konnte mich runter bringen. Die arme Frau sagte noch zu mir: "Herr ..., gehen Sie doch erstmal in Ruhe nach Hause und essen lecker und verwöhnen sich selbst etwas."
    Meine Antwort war: "Was glauben sie wohl was ich heute gemacht habe, den ganzen Krams habe ich ausprobiert. Lecker essen, Körperpflege, Tee bis zum abwinken, positive Gedanken, Sport bis an die Kotzgrenze. Das geht mir alles tierisch auf den Keks. Was wollen bloss alle von mir? Und obendrauf hatte ich letzte Woche noch nen Autounfall. Tolle Tipps haben Sie da!"
    Zu Hause wartete dann noch Streit mit der Freundin und der Rückfall Plan stand. An dem Abend komischerweise nicht. Aber das habe ich am Tag danach und in den 4 folgenden Tagen alles nachgeholt.

    Jetzt interessiert mich einfach, was Du in der Zeit nach dem Ausklinken getan hast? Gibt es einen anderen Faden, oder bist Du dann in den geschlossen gewechselt?

    Gruss
    Marco

    Bete nicht für ein einfaches Leben, sondern um die Kraft ein schweres Leben meistern zu können!

  • Ich hab übersehen, daß Du hier meinen alten Faden hochgeholt hast.

    Hhhm, also die Jahre danach zusammenzufassen wäre glaube ein bisschen viel. Dennoch mag ich's versuchen.

    Also was das Forum angeht war ich eine Weile im Geschlossenen, aber das war eher Neugier, mir persönlich hat es ein bisschen was gebracht, aber auch nicht so wirklich viel. Ich hatte noch eine reale SHG in die ich so ca. 2 Jahre ging. Aber auch das habe ich dann irgendwann gelassen.

    Irgendwas war da immer schon in mir, daß ich's Anderen nicht nachmachen wollte, wohl von Anderen Lernen, aber eben meinen eigenen Weg finden und gehen. Ich wollte auch weit darüber hinaus gehen, was so an Hilfe angeboten wird. Das lag hauptsächlich daran, daß bei mir Alkoholismus und Co-Abhängigkeit Hand in Hand gingen.

    Als Co-Abhängiger war aber meine größte Neigung es in den Augen Anderer richtig machen zu wollen und nicht meinen eigenen Weg zu vertreten woraus ich mich mühevoll erstmal lösen musste. Wie tief das reichte und das selbst hier im Forum oder in der SHG eine Rolle für mich gespielt hat, wurde mir erst über einen langen Zeitraum bewusst.

    Das Einzige was ich noch lange beibehalten habe, war meine Suchtberatung, dort bin ich lange hin. Da hatte ich eine Super Beraterin die mich einfach hat machen lassen und nicht beraten hat sondern mir geholfen hat selbst zu sortieren ohne zu bewerten. Ist selten sowas zu finden.

    Mir ist mit der Zeit aufgefallen, daß viele Menschen aus unbewusstem Eigeninteresse versuchen Andere zu lenken und ich war für dererlei sehr empfänglich. Sowohl in dem Sinne, daß ständig Selbstzweifel aufkamen, als auch in dem Sinne, daß ich mich stark kritisiert fühlte, selbst da wo es gar nicht nötig war.

    Eine zeitlang nahm ich Grenzüberschreitungen sehr empfindlich wahr.

    Dafür hab ich dann eine Weile die Mauern errichtet die ich heute aber als einengend empfinde. Eine zeitlang habe ich sie aber gebraucht.

    Es gibt schon noch ein paar Co-Muster auf die ich heute völlig unabsichtlich noch anspringe und mühsam wieder zurück finden muss, aber insgesamt gesehen hat sich das doch sehr verändert. Wenn ich dünnhäutig bin merke ich heute noch, daß es mir schwer fällt, zum Beispiel hier, offen meine Meinung zu vertreten wenn sie nicht mit der Meinung der Masse autark geht. Aber ich hab heute nicht mehr das Bedürfnis mich dafür zu rechtfertigen so wie früher.

    Persönlichkeitsentwicklung, wirklich der werden, der ich bin, wurde irgendwann für mich einfach wichtiger als Konventionen zu erfüllen. Das betrifft selbst meinen Alkoholismus. Denn was den angeht, verhalte ich mich nach gängiger Meinung nicht immer "regelkonform". Gleiches gilt für den Umgang mit den Resten meiner Co-Abhängigkeit. Hier greif ich zwar gerne mal noch in's Klo, bevorzuge es aber, einen Haken dahinter zu machen und sobald ich wieder kann, darüber zu lachen, statt mich in endloser Dauer mit Selbstkritik zu foltern. Was letzten Endes - zumindest bei mir - Ursache sowohl für Alkoholismus als auch Co-Abhängigkeit war. Die Gier nach Anerkennung Anderer und in Folge das Rumbiegen an mir um in irgend ein vermeintliches Bild zu passen. Alles richtig zu machen um dadurch richtig zu sein.

    Für mich war's dabei wichtig, auf dem Weg einiges hinter mir zu lassen was mir nicht mehr geholfen hat, sondern mich statt dessen blockiert hat und mir das dann auch einzugestehen.

    Zitat

    Meine Antwort war: "Was glauben sie wohl was ich heute gemacht habe, den ganzen Krams habe ich ausprobiert. Lecker essen, Körperpflege, Tee bis zum abwinken, positive Gedanken, Sport bis an die Kotzgrenze. Das geht mir alles tierisch auf den Keks. Was wollen bloss alle von mir? Und obendrauf hatte ich letzte Woche noch nen Autounfall. Tolle Tipps haben Sie da!"

    Ich kenn das nur zu gut. All diese Dinge tun mir tatsächlich gut - dann wenn ich sie für mich mache. Wirklich für mich.

    Solang ich sie mache um eine Erwartung zu erfüllen, die eben der Suchtberater hat oder Jemand im Forum oder sonstwer, immer dann wenn ich sie mache, um "das Richtige" zu tun, nervts mich nur.

    Aus einem ganz simplen Grund. Weil ich's dann nicht für mich mache. Und da nervt mich auch, dass permanente Gelaber was ich doch machen solle.

    Im Regelfall bedeutet das bei mir nur eins. Ich hab den Kontakt zu mir verloren. Und das ist der Grund weswegen mich alles annervt und ich auch nichts für mich machen kann. Das alleinige Tun reicht nicht wenn die Motivation dafür die Falsche ist.

    Ich weiss dann, es ist an der Zeit zu mir zurück zu finden und das kann ich am Besten allein. Oder im gespräch mit Jemanden, der einfach nur mit mir redet. Ohne daß er versucht mich zu lenken. So Jemand dann zu finden ist aber nicht immer leicht.

  • Für mich allein schon aus Rückfallprophylaxe.

    Zitat

    Wenn ein Mensch unsicher und auf der Suche nach sich selbst ist, gibt es viele Ratgeber, die im Grunde ihr eigenenes Sueppchen auf fremdem Herd kochen.

    Da mir selbst sowas genauso passiert und das im Regelfall einfach nur aus Unsicherheit geschieht, find ich's bei Jedem verzeihlich. Denn wir sind alle nur Menschen udn greifen alle immer wieder voll in's Klo. Das macht's doch so schön.

    Letztlich bin ich dafür verantwortlich eben nicht fremde Ansichten zu übernehmen nur um damit irgend eine Art Anerkennung zu erreichen. Das ist nämlich genauso eine Art von Manipulation, wenn ich Ja sage, wo ich Nein meine.

    Gerade am Anfang ist es allerdings schwierig das auseinanderzuhalten.

    Heute geht's etwas besser. Und auch meine Autoritätshörigkeit ist zum Glück Geschichte.

    Wenn ich drüber nachdenke, wer mir gegenüber allerdings so im Laufe der letzten Jahre die Autoritätskarte gezückt hat, frag ich mich dann doch, wie viele Menschen das eigentlich brauchen ;)

  • Zitat von Tocco54

    Noch eine Anmerkung.
    Persoenlichkeitsentwicklung vom Erkenne dich selbst bis hin zum Werde der ,der du bist war und ist mir auch ein grosses Anliegen, für mich unverzichtbar .
    LG

    Hallo,

    ich soll für meinen Sozialbericht meine Zielsetzung für mein zukünftiges Leben aufschreiben.
    Pff, was schreibt man da? Habe vor den Antworten hier auch schon darüber nachgedacht, aber habe es nicht geschafft es zu artikulieren. Ich hab dann einfach nur ein Gefühl, welches ich erstrebenswert finde. Es ist das Gefühl, wenn ich Dinge so mache, wie ich sie eben mache, oder sage wie ich sie sage, und mich dabei wie ICH fühle.

    Die Erwartungshaltung die andere an mich haben, ist ja zu 90% nur in meinem Kopf. Meist weiss ich gar nicht so recht, was denn andere Menschen von mir erwarten. Aber ich denke manchmal zu wissen was andere erwarten und setze mich damit unter unheimlichen Druck.

    Auch hier im Forum fällt es mir schwer "freischnauze" zu schreiben. Ich habe mich vor einigen Wochen schon gefragt, ob ich hier nur unterwegs bin, um mir Bestätigung zu holen.

    Egal wo ich neu bin, ich versuche immer mich anzupassen und so zu sein wie die anderen es erwarten (was ja wahrscheinlich gar nicht so ist)

    Wo ich mich wirklich wie ich selber fühle sind Situationen, wo das zwischenmenschliche erstmal sekundär erscheint. Sprich auf der Arbeit, beim einkaufen oder bei einem der vielen Krankenhausaufenthalte (Sport is Mord :D) In diesen Situationen müssen ich und die anderen Personen einfach zusammentreffen. Daher sind mir Dates auch ein absoluter Greuel. Da kommt jemand freiwillig und dann nur um MICH kennenzulernen. Das empfinde ich als sehr unangenehm.

    Auf der Arbeit bin ich ja nicht, um irgendwem zu gefallen, sondern aus einer Notwendigkeit heraus. Dort vertrete ich meine Meinung, natürlich auch mit Rücksicht auf andere, aber doch wesentlich vehementer als in einer Beziehung zum Beispiel.
    Was die Kollegen von mir denken ist dann für mich erstmal Nebensache. Ich bin ja dann nicht da um denen zu gefallen, sondern um mein Geld zu verdienen. Und das klappt auch recht gut.

    Im Privatleben sieht das gaaanz anders aus. Als ob ich ein anderer Mensch wäre. Plötzlich muss ich überlegen was ich sage und beobachte nervös mein Umfeld.

    Wenn ich so Deine Beiträge lese Kaleu, dann habe ich beim lesen das Gefühl, dass Du aus Deiner Mitte schreibst.

    Gruss
    Marco

    Bete nicht für ein einfaches Leben, sondern um die Kraft ein schweres Leben meistern zu können!

  • Was Du beschreibst, kenne ich sehr gut aus meiner Vergangenheit. Vor allem die vermeintlichen Erwartungen an mich, die ich mir zum großen Teil selbst zusammengestrickt habe.

    In Folge hab ich mich enorm unter Druck gesetzt und bei echten Erwartungen bin ich dann an die Decke. Frei nach dem Motto - WAS WOLLT IHR DENN NOCH ALLES? :D :D :D

    War 'ne heisse Zeit.

    Zitat

    Pff, was schreibt man da?

    Falsche Frage. Was schreib ich da?

    Deine Frage zielt schon wieder darauf ab, eine vermeintliche Erwartung zu erfüllen, "das Richtige" zu schreiben.

    Schreib nicht das Richtige. Schreib was Du fühlst.

  • Hallo Kaleu,

    da hast Du absolut Recht. Gerne benutze ich den "man", um mich zu rechtfertigen, nicht meine Meinung zu äussern oder nicht zu mir zu stehen.
    Das macht "man" doch nicht! So etwas sagt "man" doch nicht.

    Wenn ich manchmal an nasse Situationen zurückdenke, dann fällt mir auf, dass ich oft eben nicht zu mir gestanden habe. Dabei habe ich dann wohl den Kontakt zu mir verloren und das habe ich versucht mit dem Suff zu kompensieren.

    Dadurch entfernt man sich wohl im Laufe der Jahre immer weiter von Sich und wird zum man. Wenn ich Leute auf unangenehme Dinge anspreche, wird auch oft dieser man benutzt. Wahrscheinlich eine weit verbreitete Technik, um Probleme nicht direkt auf Sich selber beziehen zu müssen.

    In den letzten Monaten kam es schon mehrfach zu Situationen, vor denen ich flüchten wollte, weil ich Angst hatte meinen Standpunkt zu vertreten. Ich hatte Angst vor der Reaktion des Gegenübers. Meistens war die Reaktion aber ganz anders als ich erwartet hatte.

    Eines meiner Ziele ist es nicht mehr so viel über die Reaktion anderer Leute nachzudenken, sondern ein selbstbestimmtes Leben zu führen. Stärkung meines Selbstbewusstseins und vor allem Selbstverständnisses. Eine Annäherung an meine persönliche Mitte, aus der heraus ich auf die Anforderungen des Lebens und meiner Umwelt agieren kann.

    Eine ganz ganz kleine Vorstellung wie man das schaffen kann habe ich schon. Aber solche Veränderungen müssen über Erfahrung und Übung vonstatten gehen denke ich.

    Schönen Sonntag noch!

    Gruss
    Marco

    Bete nicht für ein einfaches Leben, sondern um die Kraft ein schweres Leben meistern zu können!

  • Zitat von Kaleu

    Gestern Abend hab ich mir schon gedacht, was soll der genze Scheiß, eigentlich kann ich mir doch den Schädel zudröhnen. Dabei hatte ich nichtmal Saufdruck. Eigentlich hatte ich seit Wochen keinen Saufdruck.

    Schöner Mist. Im Augenblick weiß ich nichtmal warum ich nicht mehr saufen will und tus trotzdem nicht. Ich will nichtmal mehr freiwillig saufen. Wie bescheuert ist eigentlich alles zur Zeit?


    Ich funktioniere gerade aber nicht mehr. Ist mir auch egal, dann funktioniere ich halt nicht mehr...
    Kaleu

    Hallo,

    Seit ca 14 Tagen bin ich ziemlich down, frustriert und antriebslos. An manchen Tagen schaffe ich es das alles zu durchbrechen, für kurze Zeit zumindest.

    Sobald ich einmal meinen Hintern hoch bekomme, klappt auch wieder einiges. Aber ich erlebe keinerlei Gefühlsregung irgendwie. Und sobald ich eine Handlung abgeschlossen habe, bin ich wieder da wo ich vorher auch war. Für morgen habe ich mich mit Freunden zum Sport verabredet, aber obwohl mich dieses Hobby immer "aus dem Häuschen" gebracht hat, empfinde ich es heute schon fast als Last alle Vorbereitungen zu treffen.

    Mir ist bewusst, dass es das "Alkohol Loch" ist. Aber ich frage mich einfach für mich selber wie tief man da in der Regel fällt. Das kann mir natürlich keiner wirklich beantworten, das weiss ich auch :(

    Ich will nicht mal saufen oder kiffen oder sonst irgendwie meinen Zustand durch Drogen jeglicher Art verändern. Aber genau so habe ich das Gefühl, dass es das reale Leben gerade auch nicht vermag da etwas zu ändern.

    Aus Neugierde habe ich eben online mal einen "Depressions Test" gemacht und der spuckte mir aus, dass eine mittelschwere Depression vorliegen könnte.
    Ich weiss, das Internet bei Krankheiten zu befragen ist wohl das dümmste was man tun kann, aber finde keinen Weg aus dieser Spirale heraus gerade.
    Von Gesprächen her weiss ich, dass es Monate oder gar bis zu mehreren Jahren dauern kann bis es "klick" macht. Ich frage mich nur, ob ich da einfach nur geduldig sein soll? Das bin ich nur bedingt, dieser Zustand nervt mich doch immens.
    Für Dienstag habe ich ja meinen Termin beim Hausarzt und werde Ihn fragen welche Möglichkeiten es da gibt. Diese "Durchhalte Parolen" a la "Kopf hoch und positiv sein" bringen mir nämlich rein gar nichts. Mein Bruder will mich zu Unternehmungen überreden, aber ich habe einfach keine Lust. Ich habe ja schon gemerkt, dass mich diese erzwungenen Unternehmungen schon fast mehr stressen als einfach alleine mal den Kopf in den Sand zu stecken.

    Es ist schon komisch, dass ich merke, dass ich diesen Zustand ganz bestimmt nicht positiv durch Alkohol Zufuhr beeinflussen könnte. Das war ja vorher immer die Strategie. Jetzt denke ich nur an einen unheimlich ekelhaften Kater und den Verlust jeglichen Selbstbewusstseins nach einem Alk Exzess.

    Habt Ihr auch ähnliche Erfahrungen gemacht? Hat jemand von Euch Antidepressiva als "Starthilfe" oder als Unterstützung genommen? Ganz am Anfang konnte ich trübe Gedanken durch schöne oder abwechslungsreiche Unternehmungen oder Handlungen verdrängen.
    Jetzt verdrängen diese Gefühle die schönen und angenehmen Dinge.

    Ich hatte jetzt einfach das Bedürfniss mir das von der Seele zu schreiben.

    Gruss
    Marco

    Bete nicht für ein einfaches Leben, sondern um die Kraft ein schweres Leben meistern zu können!

  • Dass Du gerade jetzt dieses uralte Zitat von mir hochholst...ich muss gerade Grinsen, hat fast was Schicksalhaftes :D

    Ich komme nämlich gerde jetzt und in den letzten Tagen aus genau dem gleichen Loch was Du da beschreibst und lese ich meine alten Zeilen, muss ich grinsen, denn es ging mir wörtlich genauso. Und besser wurde es diesmal auch nicht durch Aktivitäten, Ablenkungen oder dergleichen, sondern durch den inneren Satz, dann hab ich halt nichts mehr im Griff.

    Akzeptanz. Und dann ging's los. Erstmal eine Woche geheult wie ein Schlosshund.

    Halt alles gesellschaftlich verpönt.

    Ich funktioniere nicht mehr.
    Ich weine 'ne Woche durch.

    Alles verboten, nicht erwünscht. Und wer's macht, der muss psychisch krank sein.

    Der Druck den das auf mich ausübte hat mich auch in Richtung Depression getrieben. Und die Angst vor Depression.

    Geholfen hat mir nur, die Erlaubnis mir selbst zu erlauben, dass ich gerade nicht klar komme.

    Seit den Heulattacken mach ich wieder kleine Dinge. Wenige. Die aber endlich wieder für mich und nicht weil's richtig ist.

    Fühl mich gerade als lerne ich wieder Schritt für Schritt gehen und fang wieder bei Null an.

    Der Anlass war bei mir damals wie heute der gleiche.

    So - ich hab mein Leben zurückgeholt. Was mach ich nun damit, ich weiss eigentlich gerade nicht was ich damit soll.

    Ich hab zwanghaft versucht eine Antwort zu finden.

    Seit ich das nicht mehr versuche, geht es langsam besser.

  • Hallo Kaleu,

    Du kannst einfach Dinge schriftlich so gut auf den Punkt bringen, dass ich mir Deinen Faden noch mal genauer vor genommen hatte. Ausser fürs Lesen hatte ich die letzten Tage eh kaum Energie, also habe ich die Zeit sinnvoll investiert. Ich habe versucht nach Anhaltspunkten zu suchen, um ein zeitliches Muster zu finden.

    Ich habe mir gestern Abend und heute Morgen noch ein wenig Gedanken gemacht, was dieses Loch in mir hervorruft. Ich war schon wieder bei der Gehirnchemie gelandet; dass mein Belohnungszentrum und generell mein ganzes Gehirn von mir derart über Jahre manipuliert wurden, dass der ganze Motor da oben nicht mehr weiss in welche Richtung die Kraft, und in welche Richtung die Abgase geleitet werden sollen.
    Chemisch hervorgerufene Reaktionen bleiben in meinem Hirn aus und es rebelliert dagegen, will mich zur "Vernunft" bringen dort doch wieder ein Feuerwerk der Leistung zu entfachen. Das Gleichgewicht empfinde ich eher als Tief.
    Das ist die chemissche Variante gewesen.

    Die andere Variante über die ich mir Gedanken mache ist die Geistige, Intelelktuelle (hoffentlich richtig geschrieben :D )
    Über die Konsum Jahre habe ich mir ein inneres Werte und Gefühls System aufgebaut, dass nüchtern nicht mehr greift. Besoffen und bekifft hat das alles ineinandergegriffen, aber wenn die Hirn Sosse ausbleibt...
    Nüchtern versuche ich endlich Der zu sein, der tief in mir schlummert. Wenn nötig auch mit Gewalt. Da liegt der Hund begraben denke ich. Mit dem alten Denk- Verhaltens und Gefühlsmuster passt das Wunsch-Ich noch so gar nicht zum realen, derzeitigem Ich. Da kommt dann mein Knackpunkt und die Sinn Suche. Zum weinen ist mir manchmal schon, aber das verbiete ich mir noch so wunderbar und drehe, winde und kreise eher in meinen Gedanken um doch einen Weg zu finden dort hin zu gelangen.
    Je verkrampfter, desto weiter rückt aber der Wunschzustand in die Ferne.

    Akzeptieren? Ja das ist in gewissen Massen sicherlich notwendig, aber ich weiss (noch) nicht inwieweit ich Dinge akzeptieren sollte. Irgendwo ist ja auch dort eine unsichtbare Grenze, wo das Akzeptieren aufhört und das Handeln anfängt.

    Hatte ja in dem Depressions Ratgeber gelesen, und dort wurde auch geraten manchmal einfach Dinge zu tun und nicht weiter in einer Starre zu verharren. Trotz absoluter Unlust habe ich mich dann aufgerafft und hatte einen schönen Tag an der frischen Lust und konnte auch wieder aktiv an meiner Soziophobie arbeiten. Und ich lebe noch und hatte einen echt schönen Tag.
    Aber die Suche bleibt natürlich, nur frage ich mich jetzt wieder, wieviel Energie ich weiterhin in die Suche stecken sollte. In einem Beitrag von Dir habe ich eine Zen Geschichte gelesen, bei der es um "die Erleuchtung" ging. Darin heisst es ja, übersetzt, dass das krampfhafte und verbissene Suchen nach genau dieser eben zu einer weiteren Entfernung der Erleuchtung führt. Es ist einfach nur so verdammt schwer die Dinge einfach mal so passieren zu lassen ohne Zutun.

    Ich wünsche Dir viel Kraft oder eben auch Schwäche, um das zu finden wonach Du eigentlich gar nicht suchst! ;)

    Gruss
    Marco

    Bete nicht für ein einfaches Leben, sondern um die Kraft ein schweres Leben meistern zu können!

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