Hallo Zusammen
Renate: danke für deine verständnisvollen Worte.
Engel: woaw, es freut mich sehr, wenn ich dir auf etwas aufmerksam machen konnte!
"sei gut zu dir"... das versuche ich zur Zeit, ich versuche, mehr auf mich zu hören nach dem Motto "was möchte ich jetzt tun?" und nicht mehr "was muss ich jetzt tun". Aber dann sehe ich meine Wohnung, das Chaos, die Wäscheverge, und könne glatt weinen. Ich sage mir "hey, du brauchst Zeit für dich, Haushalt ist zur Zeit Nebensache, niemand wird sterben weil er eine ungebügelte Hose anzieht..." aber ich habe solche Schuldgefühle! ER macht auch so gut wie nichts, mal die Spülmaschine voll machen, dann denkt er bestimmt, was für ein guter Ehemann er ist!
Ich bin im Grunde genommen alleine, sehr einsam, und doch habe ich nicht einmal die Ruhe, die das Alleinsein bringt, weil ER doch da ist.
Es ist nicht klar ausgedrückt, aber ich weiss nicht, wie ich das erklären kann.
Samstag ist immer unser Familientag. Der einzige Tag in der Woche wo wir wirklich das machen können, was wir wollen, und zusammen. Doch meine beiden Jungs schlafen und schlafen... ich habe allein gefrühstückt, dann ist mein Sohn aufgewacht (wenigstens einer...), ich habe mich um ihn gekümmert, dann zum Nachmittagschlaf wieder hingelegt, und das war vor 2 ein halb Stunden. Gut, wenigstens konnte ich viel bügeln. Juhuu. Ich fühle mich heute einfach soooo einsam, dass ich mit dem Kleinen einfach in der Stadt fahren wollte, nur um Menschen um mich zu haben. Traurig, oder?
Ich glaube, dass ich meinem Mann nicht mehr liebe. Und er mich auch nicht mehr, aber das ist er sich noch nicht bewusst. Ich habe es noch nicht angesprochen, sowas braucht schon Diplomatie... Wenigstens hat er jetzt kapiert, dass ich das mit dem Ausziehen ernst gemeint habe, auch wenn er es mir noch nicht ganz zutraut. Und ich, ich weiss, dass ich das kann, dass ich mich gut um meinem Kind kümmern werde, und auch arbeiten werde, aber ich weiss nicht wie ich das zustande bringen soll. Ich finde die Kraft nicht, mich wirklich nach einer Wohnung umzuschauen, weil der Umzug so eine große Aktion wäre... dann sind auch die Provisionskosten, ich spare ja schon dafür, aber ob das reicht? ich arbeite zur Zeit 40 Std. pro Woche, halte ich aber nicht aus, und so werde ich bald nur noch 30 Std. arbeiten. Also noch weniger Geld. Und: wir haben nie darauf geachtet, wer was zahlt, also gibt es vieles, was mein Mann zahlt (AUtoversicherung z.Bsp., obwohl er seit Jahren kein Führerschein mehr hat, wie blöd von mir). Wenn ich einfach so ausziehe, wie weiß ich, dass er weiter zahlt? und wenn nicht, ich muss alle Unterlagen "heimlich" suchen, um einen Überblick zu haben, was er genau für uns zahlt. Das Ganze kann ich mit sicherheit nicht alleine zahlen, und so fühle ich mich gefangen, zwischen den Bürokratiemarathon, um alles zu regeln u/o kündigen, und die finanzielle Abhängigkeit.
Mal wieder ist es alles durcheinander, aber ich habe noch niemandem, dem ich das alles erzählen kann. Ich habe es noch nicht geschaft, mir eine psychologische Hilfe zu organisieren.
Liebe Grüße
Inwen