Also wenn ich so dran denke, wieviel Runden ich gedreht habe...
Wenn ich ganz ehrlich bin, hab ich recht früh, nachdem ich mich mit der gesamten Thematik auseinandergesetzt habe, recht viel verstanden.
Verändert hat das aber gar nichts.
Ich hab erst das Handtuch geschmissen, nachdem ich schlicht und einfach nicht mehr konnte und sich auch nichts mehr irgendwie reparieren liess. Geholfen hat mir dann alles, was ich vorher bereits für mich selbst erreicht hatte. Denn im Inneren hatte ich schon längst aufgeräumt. Das aber nach aussen zu übertragen war etwas wovor ich mich gescheut habe.
Warum das eigentlich so war, vermag ich bis heute nicht abschliessend zu sagen. Ich weiss, daß Liebe auch eine sehr große Rolle gespielt hat, nicht nur irgendwelche Abhängigkeiten. Ich hab mich immer dagegen gewehrt, eine zwischenmenschliche Beziehung auf die gleiche Ebene wie eine stoffliche Sucht zu heben. Und das tue ich heute noch.
Ich hab Beides hinter mir. Aufhören zu saufen und Trennung. Und da ist ein gewaltiger Unterschied.
Ich glaube am schwersten ist es - wenn man das Gefühl hat gehen zu müssen obwohl man nicht gehen will. Mehr oder minder war es bei mir gleich, allerdings überwog dann irgendwann das Gefühl gehen zu müssen. Denn ich selbst war nicht mehr fähig ihr zu glauben oder zu vertrauen oder sonst irgendwas einzubringen was ein Miteinander ermöglicht. Ich war zerrissen dazwischen vertrauen zu wollen und nicht zu können aber auch davon ständig das Gefühl zu haben eine Grenze setzen zu müssen, die ich nicht ziehen will. Radikale Abgrenzung, die nötig ist, wenn der Andere einem nicht gut tut, verhindert letztlich ein Miteinander. Ab da war klar, dass es vorbei sein muss.
Wenn ich eins in den letzten Jahren gelernt habe, dann dass jeder Mensch seinen eigenen Weg finden wird.
Vergiss Dich selbst nicht und gib Dich niemals auf. Alles Weitere erwächst daraus von allein.
Schau nicht so sehr drauf, wie er mit dem Alkohol oder seiner Sucht umgeht. Sondern darauf wie es Dir geht und wie Du für Dich sorgen kannst.
ZitatIch hab noch einen weiten Weg vor mir.
Nicht kürzer und nicht weiter als Andere.